5 Fragen an: Lukas große Klönne

Lukas große Klönne, Jahrgang 1979, schlug nach seinem Studium der Wirtschaftspädagogik an der Universität Göttingen den Karriereweg in Richtung Online Marketing und Journalismus ein. Seit nunmehr sechs Jahren leitet er die Redaktion der Jobbörse ABSOLVENTA. Nebenbei hat er das Karriereportal Trainee-Gefluester.de aufgebaut und das Buch „Trainee-Knigge“ geschrieben.

Kinder und Karriere: Auch für Männer ein Thema

Wie bringe ich Kinder und Karriere unter einen Hut? Diese Frage wird in der Regel aus Sicht der Mütter diskutiert, da es für Frauen auch heute noch schwer ist, sowohl beruflich erfolgreich zu sein, als auch eine Familie aufzubauen. Aber auch Männer haben zunehmend das Problem Berufs- und Privatleben miteinander in Einklang zu bringen.

Warum „Kind & Karriere“ auch für Männer ein Thema ist

Das Aufbrechen der typischen Rollenverteilung: Frau als Hausfrau und Mutter, Mann als Ernährer und Arbeiter, hat nicht nur dazu geführt, dass Frauen die Karriereleiter erklimmen wollen, sondern auch dazu, dass Männer auch Väter sein möchten. Der Wunsch, die Entwicklung und die ersten Schritte des Kindes mitzuerleben ist in den vergangenen Jahren gewachsen. Die Männerwelt ist mittlerweile davon überzeugt: Ein guter Vater muss nicht nur für die finanzielle Versorgung des Nachwuchses aufkommen, sondern auch so viel Zeit wie möglich mit seinen Kindern verbringen. Bei vielen Vätern haben die Kinder der Karriere deswegen den ersten Rang auf der Liste der Lebensziele abgelaufen. Trotzdem bleibt die Anforderung nach beruflichem Erfolg bestehen. Und da hier die Erwartungshaltung der Unternehmen, aufgrund der alten und in den Köpfen doch noch verankerten Rollenmuster, hoch ist, fällt es Männern häufig schwer, ihre Vaterrolle im Job zu erklären.

Kind & Karriere unter einen Hut bringen

Ähnlich wie bei Müttern, die den Spagat versuchen, gilt auch für Väter: Ein Patentrezept für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gilt es noch zu finden. Wichtig ist vor allem, dass Sie bei einem verständnisvollen Arbeitgeber gelandet sind. Wer neben der Karriere eine Familie aufbauen möchte, sollte bei der Arbeitgeberwahl darauf achten, dass das Unternehmen familienfreundlich ist und beispielsweise Verständnis dafür hat, dass bei Krankheit der Kinder ein Elternteil zu Hause bleiben muss. In vielen Firmen ist es für Väter auch immer noch schwer, ihre Elternzeit tatsächlich in Anspruch zu nehmen, da hier noch die Erwartungshaltung gilt, die Mutter würde diese Aufgabe übernehmen. Auch hier gilt es, auf Verständnis zu setzen und frühzeitig das Gespräch mit dem Vorgesetzten zu suchen.

Wenn die Vater-Kind-Zeit im Alltag trotzdem zu kurz kommt, ist es wichtig, kleine Rituale in den Familienkreis zu integrieren, die verdeutlichen, dass Papa jetzt nur für die Kinder da ist. Dies kann beispielsweise durch die Übernahme des abendlichen Ins-Bett-bringen oder des morgendlichen Kindergarten- bzw. Schul-fertig-machen geschehen. Auch Vater-Kind-Wochenenden sind eine gute Möglichkeit, den Kindern zu verdeutlichen, dass Papa da ist, auch wenn er unter der Woche wenig Zeit hat. Viele Kindergärten und Grundschulen unterstützen solche Unternehmungen mittlerweile und bieten Ausflüge der Kinder zusammen mit ihren Vätern an.

Der wohl wichtigste Erfolgsfaktor für das gelingen eines erfüllenden Berufs- und Privatlebens bleibt jedoch wohl der richtige Partner, mit dem die Teamarbeit im Projekt Familie gelingt.

5 Fragen an: Christine Heser

Christine Heser leitet Marketing & Communications der KARRIEREAGENTUR. Darüber hinaus arbeitet Sie als selbständige Texterin für die verschiedensten Branchen des Marketings. KARRIEREAGENTUR ist ein Personalberater, Headhunter und Karriere-Coach in Deutschland, Österreich und Kroatien mit Sitz in Gstadt am Chiemsee. Der Vermittlungsschwerpunkt liegt in den Bereichen IT und Vertrieb.

1. „Er hat sich stets bemüht“ – Eine Floskel, bei der inzwischen bei jedem Arbeitnehmer die Alarmglocken läuten. Welche weiteren Formulierungen sollten hellhörig machen?

Hellhörig sollten doppelte Verneinungen wie z.B. „gaben keinen Anlass zur Beanstandung“ machen. Das heißt dass es nicht schlecht war aber auch nicht mehr.
Auch die sogenannte Passivierungstechnik, („ er führte seine Aufgaben stets weisungsgemäß aus“), wirft nicht wirklich ein gutes Licht auf den Beurteilten.
Und wenn das Unternehmen lieber unwichtige Aufgaben und Eigenschaften des Arbeitnehmers in den Vordergrund rückt, hat es offensichtlich über wichtige Punkte nichts Gutes zu schreiben.
Achtung: Hat Ihr  Vorgesetzte oberhalb seiner Namenswiederholung unterschrieben? Wenn nicht, war es entweder ein Versehen oder weil er sich vom gesamten Inhalt des Textes distanziert!

2. Wie sollte ein optimales Arbeitszeugnis aufgebaut sein?

Ein optimales  Arbeitszeugnis besteht in der Regel aus 17 Abschnitten:

  • Einleitung (Name, Eintrittsdatum)
  • Werdegang (Karriere im Unternehmen)
  • Aufgabenbeschreibung
  • Arbeitsbereitschaft
  • Arbeitsbefähigung
  • Fachwissen
  • Arbeitsweise
  • Arbeitserfolg
  • Erfolgsbeispiele
  • Führungsleistung
  • Leistungszusammenfassung (=Gesamtnote)
  • Verhalten zu Internen (Kollegen u. Vorgesetzten)
  • Verhalten zu Externen
  • Sonstiges Verhalten
  • Beendigungsgrund
  • Dankes- und Bedauernsformel
  • Zukunftswünsche

Sehr wichtig ist, dass wirklich alle Punkte beschrieben sind, sonst gilt der fehlende Bereich als „nicht nennenswerte Leistung“. 
Eine Dankes- und Bedauernsformel  und positive Zukunftswünsche sollten unbedingt dabei sein. Fehlen diese kann das gesamte Zeugnis als mindestens „mangelhaft“ gewertet werden.
Einen Anspruch auf die Erfüllung aller Punkte hat der Arbeitnehmer allerdings nicht.

3. Was gehört auf keinen Fall in ein Zeugnis?

In ein Zeugnis gehören auf keinen Fall Form-, Rechtschreibfehler oder gar Flecken.
All diese Mängel werfen nur ein schlechtes Licht auf den Eigentümer, nicht aber auf den Aussteller.
Auch Hervorhebungen mit Unterstreichungen, Fettgedrucktem und Gänsefüßchen sind genauso unzulässig wie Frage- und Ausrufezeichen.
Das Ausstellungsdatum sollte kein anderes als das Austrittsdatum sein.
Eine Äußerung bzgl. des Austrittswunsches und einer gewerkschaftlichen Aktivität gehören nicht hinein, wenn diese seitens des Arbeitnehmers nicht ausdrücklich gewünscht waren.

4. Was kann ich tun, wenn ich mich in meinem Arbeitszeugnis ungerecht bewertet finde?

Ist der Inhalt des Zeugnisses wohlwollend gestaltet  und dieses auch in seiner äußeren Form richtig, hat man in der Regel nur wenig Handhabe, um auf eine Änderung bestehen zu können.
Natürlich gilt, dass ein Arbeitnehmer  mit guten Leistungen auch das Recht auf ein gutes Zeugnis hat. Nur muss er dies, oder auch der Arbeitgeber das Gegenteil  beweisen und hier wird es schwierig. Sollten in der Vergangenheit schon schriftliche Abmahnungen erfolgt sein, sind die Chancen vor Gericht auf eine positive Änderung sehr klein.
Manchmal hilft eine sachliche Aussprache mit dem Personalverantwortlichen. Wenn dieses keine Änderung bewirken konnte, so weis man danach doch wenigstens warum die Bewertung in dessen Augen so schlecht ausfiel.
Grundsätzlich gilt jedoch, dass eine Änderung (sei es auch in Form oder Rechtschreibung) so schnell wie möglich gefordert werden muss, denn nach Monaten ist der Arbeitgeber nicht mehr  dazu verpflichtet.

5. Viele Arbeitnehmer schreiben ihr Arbeitszeugnis mittlerweile selbst. Ein verlockendes Angebot dank vollkommender Gestaltungsfreiheit oder ein hohes Risiko aufgrund fehlenden Wissens zur Erstellung?

Wenn man sich seiner Sache nicht zu hundert Prozent sicher ist, sollte man wohl besser die Finger davon lassen.
Es gibt einfach zu viele Fehlerquellen.
Auch erkennt man ein „selbstgestricktes“  Zeugnis oft daran, dass der Verfasser zu Übertreibung oder zu viel persönlichem Lob einbringt. Es wirkt schnell unglaubwürdig.