Karriere: Bei Ingenieuren und Technikern sind Spezialisierungen gefragt

Gerade große Unternehmen der Technologiebranche haben derzeit einen hohen Bedarf an Fachkräften. Besonders gute Karrierechancen bestehen dabei für Ingenieure und Techniker. Spätestens beim Studium einschlägiger Stellenanzeigen fällt aber auf: Die richtigen Spezialisierungen sind der Schlüssel zum Bewerbungserfolg.

Die berufspraktischen Schwerpunkte von Ingenieuren und Technikern sind heutzutage sehr vielfältig. Bereits innerhalb der Ausbildungsgänge gibt es immer mehr unterschiedliche fachliche Spezialisierungsmöglichkeiten, teilweise mit äußerst fokussierten Studiengängen. Allein der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) listet auf seiner Website technik-welten.de 27 verschiedene Berufsbilder für angehende Studenten auf.

Vielfältig wie die Ausbildungslandschaft sind auch die Jobangebote auf den einschlägigen Online-Jobbörsen. Sucht man zum Beispiel über das speziell auf Großunternehmen und Top-Arbeitgebern ausgerichtete Jobportal Jobstairs.de mit dem Stichwort „Ingenieur“, so findet man rund 100 Seiten mit Stellenangeboten von Praktika, Trainee– und dualen Studien-Angeboten bis hin zu Direkteinstiegsmöglichkeiten in ganz Deutschland. Das Stichwort „Technik“ liefert sogar mehr als doppelt so viele Ergebnisse mit über 2.000 Jobofferten.

Berufseinstieg Praktika, Trainee und Direkteinstiegsmöglichkeiten

Gerade für berufserfahrene Fach- und Führungskräfte aus dem technischen Bereich ist es wichtig, ihre Spezialisierung auch mit praktischen Erfahrungen untermauern zu können. In der metallverarbeitenden oder der Elektroindustrie, sowohl bei Automobilherstellern als auch bei deren Zulieferern, sind Fachkräfte mit passendem Know-how höchst gefragt. Stimmen diese Parameter, haben auch Absolventen der neuen Bachelor-Studiengänge ebenso gute Karrierechancen wie diplomierte Ingenieure, wie eine Erhebung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) belegt.

Ingenieure mit dem Schwerpunkt Automatisierung und Elektrotechnik sind nur ein kleiner Anteil der Fachkräfte, die das Unternehmen Phoenix Contact rekrutiert. „Als Spezialist für innovative Produkte, Technologien und insbesondere industrielle Komplettlösungen für jegliche Zukunftsbranchen, wie zum Beispiel für die Verkehrsinfrastruktur oder die Elektromobilität sowie im Maschinen- und Anlagenbau, stellen wir gerade verstärkt Fachkräfte mit einem Fokus auf diese Bereiche ein“, so Alexander Schön, Leiter Personalmarketing und Recruiting bei Phoenix Contact.

Berufserfahrung von Vorteil

Dabei sucht das Familienunternehmen, das vor allem auf die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen setzt, im Bereich der Elektrotechnik und Automatisierung gern auch Kandidaten anderer Professionen, wenn die Spezialisierung stimmt. „Uns ist es wichtig, dass der oder die Kandidatin Erfahrungen in der entsprechenden Berufswelt, z.B. in Form eines Praktikums, gesammelt hat“, berichtet Alexander Schön weiter.

Aber auch andere attraktive Arbeitgeber suchen die richtigen Fachleute. „Wir beschäftigen vor allem Ingenieurinnen und Ingenieure mit einer Spezialisierung auf Automatisierungs- oder Elektrotechnik, aber z.B. auch Naturwissenschaftler und Getränketechnologen für grundlegende Forschungsarbeit“, so Markus Rottwinkel von der Salzgitter AG. „Darüber hinaus suchen wir in unseren Tochterunternehmen, wie beispielsweise der KHS GmbH, verstärkt Service- und Inbetriebnahme-Techniker, die unsere Anlagen und Maschinen vor Ort bei unseren Kunden implementieren.“ Dabei installieren die Fachkräfte auf weltweiten Montagebaustellen komplexe mechatronische Hochleistungsanlagen zur Getränkeabfüllung und arbeiten mit den Entwicklern eng zusammen. Sie sind letztlich für einen erfolgreichen Abschluss eines Projektes verantwortlich.

Der direkte Weg ins Unternehmen

„Ein wesentlicher Rekrutierungskanal ist unser Karriereportal“, berichtet Markus Rottwinkel, „auch Nachwuchskräfte können z.B. in einem dreijährigen dualen Studiengang zum Wirtschaftsingenieur bei uns einsteigen. Zudem bieten wir zum Beispiel Ausbildungsmöglichkeiten zum Mechatroniker oder Industriemechaniker.“

Die Salzgitter AG und Phoenix Contact setzen auf ein kollaboratives Recruiting über Jobportale, wie z.B. JobStairs, wo sie zusammen mit rund 50 weiteren Großunternehmen ihre Stellenangebote tagesaktuell veröffentlichen. „Von den Online-Stellenanzeigen gelangen interessierte Bewerber direkt auf die entsprechende Seite auf unserer Karrierewebsite, wo sie sich dann ohne Umwege komfortabel online papierlos bewerben können“, ergänzt Alexander Schön.

Wichtige Informationen und Tipps zum Thema Karrierechancen für Ingenieure und Techniker erhalten Sie bei diesen Portalen:

JobStairs ist ein Jobportal mit Stellenanzeigen von aktuell über 50 deutschen Großunternehmen. Hier finden Kandidaten ohne Umwege die Jobangebote von Deutschlands größten und attraktivsten Unternehmen. Die Stellenangebote werden auf dem Jobportal täglich aktualisiert und dort übersichtlich und klar angezeigt. Von der JobStairt-Website sowie von den JobStairs-Apps werden Interessenten direkt auf die Bewerbungsformulare auf den Karriere-Webseiten der Unternehmen weitergeleitet.

Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) ist mit 152.000 Mitgliedern die größte Ingenieursvereinigung in Deutschland. Seit über 150 Jahren steht der VDI Ingenieurinnen und Ingenieuren zuverlässig zur Seite, fördert, vertritt und unterstützt diese bei ihrer Arbeit. Er fördert Projekte und unterstützt das Interesse junger Menschen an technischen Berufen und hilft ihnen dabei erste Kontakte zur Berufswelt der Ingenieure zu knüpfen.

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln erarbeitet auf wissenschaftlicher Grundlage Analysen und Stellungnahmen zu allen Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik, des Bildungs- und Ausbildungssystems sowie der gesellschaftlichen Entwicklung. Als führendes privates Wirtschaftsforschungsinstitut in Deutschland ist es seine Aufgabe, das Verständnis wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Prozesse in Politik und Öffentlichkeit zu festigen und zu verbessern.

5 Fragen an: Birgit Löding

Birgit Löding M.A. ist Geschäftsführerin der Beratungsfirma Birgit Loeding Consulting International BLCI in Düsseldorf, die deutschlandweit tätig ist. Fach- und Führungskräfte werden von Ihr im Rahmen von Einzelcoachings und Gruppentrainings auf Assessment-Center und Development-Center, sowie Vorstellungsgespräche in deutscher und englischer Sprache vorbereitet. BLCI bietet außerdem Karriereberatung, Potentialanalysen, Outplacement und Business- Coaching an.

Frauen und Karriere: Diese Mythen stimmen nicht

Die Bonner AGENTUR ohne NAMEN, Veranstalterin des Messe-Kongresses women&work, hat zum zweiten Mal Frauen bundesweit nach ihren Wünschen und Anforderungen an potenzielle Arbeitgeber befragt. An der aktuellen Umfrage, die in Kooperation mit dem Wirtschaftsweiber e.V., dem einzigen Netzwerk lesbischer Fach- und Führungskräfte, durchgeführt wurde, haben über 3.000 Frauen teilgenommen. Fünf Mythen wurden widerlegt. Positiv gesprochen: Frauen sind verschieden. Sie wollen für ihre Arbeit angemessene Entlohnung. Sie wollen Karriere machen. Sie wollen in Führung gehen und dabei unterstützt werden. Sie reduzieren Familienfreundlichkeit nicht auf Kinderbetreuung.

Es haben 3.104 Frauen ab 20 bis über 50 Jahren an der Befragung teilgenommen. Insgesamt wurden 80 Kriterien abgefragt, aufgeteilt auf acht Kategorien: Allgemeine Kriterien der Arbeitgeberwahl (z.B. Standort des Unternehmens), Unternehmensstrategie und Unternehmensorganisation, Arbeitszeiten, Vergütung, Arbeitgeber-Image, Unternehmenskultur und Umgangsformen, Familienfreundlichkeit / Familieneinrichtungen, Unterstützung und Beratung für Frauen.

Widerlegung von fünf Mythen

Die Ergebnisse können eindeutig fünf Mythen zum Thema „Frauen und Karriere“ widerlegen.

  • Mythos 1: „Für Frauen spielt das Gehalt keine Rolle“ widerlegt! Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist für 94% der Frauen wichtig bzw. sehr wichtig, gefolgt von der „Gehaltsentwicklung“ (93%). Auch ein „transparentes Vergütungssystem“ bewerten 87% der Frauen als ein wichtiges Arbeitgeberwahl-Kriterium. „Hier sehen wir eine deutliche Veränderung zu den Ergebnissen der ersten Befragung von 2011/2012,“ kommentiert Melanie Vogel, Initiatorin der Studie. „Damals lag das Kriterium ‚Einstiegsgehalt‘ auf Platz 26, heute auf Platz 12.“
  • Mythos 2: „Frauen wollen keine Karriere machen“ widerlegt! Für rund 65% der befragten Frauen ist Karriere wichtig bzw. sehr wichtig. Nur 7% bewerten Karriere als unwichtig. Allerdings nimmt die Wichtigkeit von Karriere bei Frauen über 40 Jahren signifikant ab.
  • Mythos 3: „Frauen wollen nicht in Führung (gehen)“ widerlegt! Auch dieser Mythos ist widerlegt. 4 von 5 Frauen (78,9%) finden „Aufstiegsmöglichkeiten“ wichtig bzw. sehr wichtig, für 72,8% der Befragten sind „Frauen in Führungspositionen“ bzw. „Führungspositionen auch in Teilzeit“ sehr wichtige Kriterien in Bezug auf die Attraktivität von Arbeitgebern und deutlich mehr als die Hälfte der Befragten (61,4%) wünschen sich „frauenspezifische Angebote, um die Aufstiegsmöglichkeiten von Frauen zu erhöhen“.
  • Mythos 4: „Frauen wollen ein familienfreundliches Unternehmen“ widerlegt! Von den abgefragten Kriterien aus dem Fragenblock „Familienfreundlichkeit“ ist kein einziges unter den Top 10 gelandet. Der „Betriebskindergarten“ ist nur für etwas mehr als die Hälfte der Befragten relevant, während die „Unterstützung bei Pflegenotfällen“ mit 72,8% das wichtigste Kriterium aus der Kategorie ist. „Es ist ganz wichtig“, sagt Melanie Vogel, „dass die Unternehmen verstehen, dass Familienfreundlichkeit nicht gleich Frauenfreundlichkeit bedeutet. Ein Betriebskindergarten ist kein Garant für eine erfolgreiche Karriere im Unternehmen. Das haben Frauen verstanden und legen andere Wertmaßstäbe bei der Beurteilung eines Arbeitgebers an.“
  • Mythos 5: „Alle Frauen sind gleich“ widerlegt! Die Umfrage zeigt dagegen klar: Wünsche und Anforderung der Frauen an Arbeitgeber sind lebensphasenorientiert. Berufseinsteigerinnen legen signifikant weniger Wert auf eine „Frauenquote bei der Stellenbesetzung“, Frauen zwischen 41-50 Jahren ist der „Frauenanteil in Führung“ um 25 Prozentpunkte wichtiger als Frauen zwischen 26-30 Jahren. Hier zeigen sich auch die Unterschiede zwischen heterosexuellen Frauen, denen „Elternzeitregelung/ Arbeitsplatzgarantie“ um 33 Prozentpunkte wichtiger ist als den lesbischen Frauen. Die wiederum legen um 29 bzw. 32 Prozentpunkte mehr Wert auf „Regenbogen/LGBTNetzwerke“ und „Gleichstellung von Lebenspartnerschaften und Ehe
    bzgl. Arbeitgeberleistungen“. Susanne Hillens, Vorstandsfrau der Wirtschaftsweiber: „Arbeitgeber unterschätzen bisher, wie sie mit einer Diversity-Kultur hinsichtlich sexueller Orientierung Top-Kräfte.

Alle Frauen sind gleich? Nein!

Frauen sind verschieden. Die Studie weist nach, dass die Zielgruppe der „Frauen“ das gesamte Diversity-Spektrum erfasst und sich daraus völlig unterschiedliche Wünsche und Anforderungen ergeben – je nach Alter, Lebenserfahrung, sexueller Orientierung und in manchen Fällen sogar je nach Region, in der die Frauen leben. Ihre Wünsche und Anforderungen an (potenzielle) Arbeitgeber sind zwar ähnlich, einen „Masterplan“ zur Umsetzung kann es jedoch aufgrund der Vielschichtigkeit der Zielgruppe nicht geben. Susanne Hillens: „Es gibt keine Kochrezepte, aber die Bereitschaft zu Flexibilität in der Auseinandersetzung seitens der Unternehmen würden lesbische Frauen honorieren.“ Frauen fordern von ihren Arbeitgebern Flexibilität. Nicht der Betriebskindergarten macht sie allein selig, sondern gute und gerechte Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten und Förderung sind gefragt. „Unternehmen, die wertschätzend und wertschöpfend mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umgehen und auf ein diskriminierungsfreies Betriebsklima sowie eine kollegiale Zusammenarbeit und eine entsprechende Führungskultur achten, gehören langfristig zu den Gewinnern“, zieht Melanie Vogel als Resümee aus der Befragung.

Mediation als Teil der betrieblichen Gesundheitsförderung

Für Karrierefaktor greift Monika Heilmann das Thema betriebliche Gesundheitsförderung mit Bezug auf Konflikte am Arbeitsplatz und Mediation auf. Die Beiträge erscheinen am 12.01., 19.01. und 26.01. in einer dreiteiligen Serie.

Wie Mediation zur Gesundheit im Arbeitsalltag beiträgt

Eine gute Mediation mit externer Hilfe bei innerbetrieblichen Konflikten bringt den betroffenen Konfliktteilnehmern nicht nur eine Lösung ihres Konfliktes, sondern größere Selbsterkenntnis sowie mehr Kenntnisse und Einfühlungsvermögen über am Konflikt beteiligte Personen. Eine gute innerbBuch Mediationetriebliche Mediation zeigt eine neue Kultur des sozialen Austauschs auf. Sie bietet Chancen, für eine wertschätzende Kommunikation und Umgangsform miteinander. Damit fördert sie, wie schon erwähnt, die persönliche Weiterentwicklung und Stabilisierung der Beteiligten.

Das Ergebnis ist ein entspannter Umgang in der Zusammenarbeit sowie eine offene Kommunikation und wertschätzende Streitkultur. Ängste, unangenehmes auszusprechen, werden genommen. Eine schlechte Stimmung am Arbeitsplatz, kann wieder in eine freudige, positive Arbeitsatmosphäre verändert werden. Mitarbeiter und Führungskräfte, die unter dem Druck einer schlechten Zusammenarbeit leiden und psychische oder psychosomatische Störungen entwickeln, kann durch eine Mediation Gehör verschafft und geholfen werden.

Mir ist es ein dringendes Anliegen, mit meinem Buch „30 Minuten Mediation“ in kurzer, präziser Form aufzuklären: Das Verfahren darzustellen, über die strukturierte Vorgehensweise einer Mediation zu informieren und zu erläutern, was mediative Kommunikation bedeutet. Auch ist es mir besonders wichtig aufzuzeigen, was es heißt, Emotionen – auch wenn sie negativ sind und häufig von Wut und Ärger geprägt – zu würdigen. Dann kann eine neue Kultur des Umgangs miteinander gefunden werden. Konfliktpartner müssen durch eine Mediation keine innigen Freunde werden, jedoch Lösungen für sich finden, wie sie in der Zukunft respektvoll und wertschätzend zum Nutzen ihrer Gesundheit miteinander zusammenarbeiten.

Zufriedene, motivierte und gesunde Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie auch Führungskräfte sind unverzichtbar für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen, Behörden, Organisationen oder Einrichtungen des Gesundheitswesens. Wenn darauf geachtet wird, dass mit den Menschen am Arbeitsplatz wertschätzend, fürsorglich und offen umgegangen wird, bleiben Mitarbeiter und Führungskräfte leistungsfähig, motiviert und gesund.

5 Gründe, weshalb Mediation die Gesundheit von Mitarbeitern und Führungskräften fördert

  • Konflikte, Streitereien, Spannungen werden zielgerichtet und lösungsorientiert angegangen. Anhaltender Ärger, Wut, aufkommende Aggressionen und andauernder emotionaler Stress, die zu gesundheitlichen Beschwerden führen können, werden vermieden.
  • Mediation bewirkt einen konstruktiven und wertschätzenden Austausch über die Konflikthemen. Die Betroffenen erarbeiten ihre Konfliktlösung mit Hilfe des Mediators.
  • Die am Konflikt beteiligten Personen erfahren durch eine Mediation eine Auseinandersetzung mit sich selbst und stärken dadurch ihre persönliche Entwicklung.
  • Das Aussprechen der unangenehmen Gefühle im Konflikt ermöglicht ein Aufarbeiten und dient der Prävention von gesundheitlichen Schäden. Was ausgesprochen ist, drückt nicht mehr auf den Magen oder die Seele.
  • Durch Mediation erarbeitete Konfliktlösungen sind tragfähig, da sie von den Betroffenen selbst erarbeitet wurden und sie dahinterstehen. Das bewirkt eine entspannte, gesunde Arbeitsatmosphäre und einen respektvollen Umgang miteinander.