Sprachreisen erleichtern den Aufstieg auf der Karriereleiter

Durch die immer weiter zunehmende Globalisierung und die damit verbundene Internationalisierung der Geschäftswelt, steigt auch die Bedeutung von Fremdsprachenkenntnissen im Beruf seit Längerem rapide an.

Kunden in Asien, Filialen in den USA oder Bewerbungsgespräche via Skype über mehrere tausend Kilometer hinweg – die Bandbreite an Situationen, in denen Wissen in mindestens einer Fremdsprache benötigt wird, ist schier riesig.

Deshalb sollten sich Arbeitnehmer und –geber überlegen, auf welche Art und Weise man sich möglichst effektiv Fremdsprachenkenntnisse aneignen kann. Eine Möglichkeit hierfür stellen Sprachreisen ins Ausland dar, die zum Beispiel auf dieser Seite gebucht werden können. Dabei handelt es sich um Linguago, einem Vergleichsportal für Sprachschulen im Ausland. Dort werden Sprachkurse in englisch-, spanisch-, französisch- und italienischsprachigen Ländern angeboten.

Businesskurse vermitteln berufsspezifische Fremdsprachenkenntnisse

Aus Sicht von Karrierefaktor ist dies vor allem deshalb interessant, da alle der dort aufgelisteten Sprachschulen auch spezielle Businesskurse anbieten. Darin werden gezielt Kenntnisse und Vokabular vermittelt, die in der Arbeitswelt benötigt werden. In derartigen Sprachkursen wird den Sprachschülern u.a. beigebracht, wie sie in der Fremdsprache

  • Verhandlungen führen
  • Präsentationen halten
  • Verträge aufsetzen und
  • Bewerbungsspräche führen.

Bildungsurlaub schont das Urlaubskontingent

Wer sich nun allerdings fragt, ob der Nutzen eines Sprachkurses im Ausland so groß ist, dass dafür wirklich ein Teil des Urlaubs geopfert werden soll, muss sich keine Sorgen machen. Denn auch dem Gesetzgeber ist bewusst, dass eine Sprachreise nicht „nur“ einem selbst dient, sondern auch der Arbeitgeber durch die verbesserten Sprachkenntnisse seines Angestellten profitiert. Deshalb besteht in 14 von 16 deutschen Bundesländern die Möglichkeit, sogenannten Bildungsurlaub zu beantragen. Diese Regelung verpflichtet Chefs, für eine Reise zu Bildungszwecken – wie sie der Besuch einer ausländischen Sprachschule darstellt – zusätzliche Urlaubstage zu bewilligen.

Auslandsaufenthalte verschönern den Lebenslauf

Der Vorteil einer Sprachreise ist aber nicht nur die Verbesserung der Sprachkenntnisse –schließlich wird dadurch auch der Lebenslauf mit einem Auslandsaufenthalt aufgehübscht. Während dies vor einigen Jahren vielleicht noch ein bemerkenswerter Pluspunkt bei einer Bewerbung war, handelt es sich heutzutage bei vielen Jobs schon eher um eine „Bedingung“, die zwingend erfüllt sein muss, will man denn eine realistische Chance auf eine Anstellung haben. Der Vorteil an einem im Ausland erweiterten Erfahrungsschatz ist, dass man dort nicht nur lernt, selbstständiger zu werden, sondern auch eine neue Perspektive und Denkweise in Bezug auf verschiedene Abläufe erhält.

Gastfamilie als „Klassiker“

Abschließend noch ein Tipp: Wer die Lebensweise im bereisten Land möglichst hautnah kennenlernen möchte, sollte sich im Rahmen seiner Sprachreise für eine Gastfamilie als Unterkunftsmöglichkeit entscheiden. Denn dadurch ist man während der gesamten Reise mit Einheimischen in Kontakt und lernt deren Kultur am effektivsten kennen.

Fünf Fragen an Dr. Kai Flehmig-Pichlmaier

Dr. Kai Flehmig-Pichlmaier ist Vorsitzender des Vorstands des Deutschen Gründerverbands.

Ziel des Deutschen Gründerverbands ist es, das Gründungsgeschehen zu fördern, indem er den Gründungsprozess deutlich vereinfacht. Dazu analysiert der Verband die Einflussfaktoren und Rahmenbedingungen, die die Gründungsbereitschaft blockieren oder die Begeisterung wecken und entwickelt unterstützende Initiativen wie den smartgründen-Prozess sowie die Initiative „Gründen mit Freunden“.

Daneben hat sich der Verband das Ziel gesetzt, nicht nur die Neugründungen zu unterstützen, sondern auch die Zahl der Übernahmegründungen nachhaltig zu steigern, damit das Thema Nachfolge in den nächsten Jahren nicht zu zahllosen Geschäftsaufgaben führt.

 

1. Frage:
In Ihrem kürzlich veröffentlichten Statement fordern Sie „Schluss mit den Alibi-Behauptungen“. Sie beziehen sich dabei auf die aktuellen Statistiken zum Gründungsgeschehen in Deutschland. Was meinen Sie damit?

Antwort:
Man schätzt, dass jedes Jahr fast 2 Millionen Deutsche sich mit dem Gedanken tragen, sich mit einer eigenen Geschäftsidee selbstständig zu machen. Unbestreitbar gibt es jedoch eine große Lücke zwischen der Anzahl der Gründungsinteressierten und der Anzahl umgesetzter Geschäftskonzepte. Und diese Lücke wird jedes Jahr größer: „Gründungsgeschehen auf neuem Tiefstand“ titelt aktuell die Presse.

Teilweise ist dafür sicherlich die Situation auf dem Arbeitsmarkt verantwortlich. Einige Gründer mögen die Komfortstellung als Angestellter der Rolle eines Unternehmers vorziehen. Der Push-Faktor, der Druck zur Selbstständigkeit sei zu niedrig, weil der Arbeitsmarkt so gut ist, argumentieren Politiker, IHKs und ähnliche Institutionen. Aber hier macht man sich die Sache zu leicht.

In der Ursachenbeschreibung wird der Pull-Faktor unterschlagen. Darunter versteht man die die Faktoren, die eine Art Sogwirkung im Hinblick auf die Selbstständigkeit entfalten, wie z.B. das Streben nach Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit, die Wahrnehmung von Geschäftsmöglichkeiten oder die Zuversicht, das entwickelte Geschäftskonzept auch umsetzen zu können.

Die Politik versichert permanent, dass es unzählige Förderprodukte mit stets steigendem Kreditvolumen gibt. Mit großer medialer Aufmerksamkeit wird der Fokus auf Startups gelegt. Zudem verspricht man sich von einem Gründerportal 4.0 oder von Kampagnen, wie „Frauen unternehmen“ nachhaltige Impulse. Gleichsam beschreiben die IHKs ihre Vision von einem „One stop shop“-Angebot, obwohl die Teilnehmerzahlen für Informations- und Beratungsangebote der IHKs jährlich sinken. Wenn man nun in Berlin die Zielgruppe der Flüchtlinge ausgemacht hat, die Gründerzahlen zu steigern, dann zeigt dies nur zu deutlich, welche Ratlosigkeit herrscht.

2. Frage
Die Politik in Berlin, die EU, die Förderbanken haben in den letzten Monaten einige neue Förderprogramme aufgesetzt bzw. erweitert. Wieso reichen diese Maßnahmen als Pull-Faktor nicht?

Antwort:
Startups, Innovationen für die Digitalisierung der Industrie – Stichwort Industrie 4.0 – sind wichtig für den Standort Deutschland. Deshalb unterstützen wir die Förderungen für diese Gründergruppe ausdrücklich. Allein – nur sieben Prozent aller Neugründungen kommen mit einer überregionalen Neuheit auf den Markt.

Seit Jahren erkennen wir einen Strukturwandel in Richtung Dienstleistungssektor, der mit einer Verschiebung zugunsten kleinerer Betriebe verbunden ist. Diese neuen Formen der Erwerbstätigkeit können mit großer Flexibilität auf Marktchancen reagieren. Zudem wächst mit der Wissensgesellschaft der Anteil der Tätigkeiten, der im Sammeln, Verarbeiten und Weitergeben von Informationen besteht, signifikant. Auch hier ist ein Trend zu Auslagerungen und atypischen Beschäftigungsformen festzustellen. Das Internet hat sich zu einer der stärksten Wachstumsbranchen entwickelt. Dennoch hat sich aus diesen Trends keine neue Gründerstimmung entwickelt.

Denn die Hemmnisse in der Gründerszene liegen auf der Hand. So haben Banken nach wie vor wenig Interesse an der Vergabe von Gründungskrediten, weil die Marge niedrig und der Bearbeitungsaufwand wie auch das Risiko hoch sind. Zusätzlich basieren die Vorgaben für Förderkredite größtenteils immer noch auf einem realititätsfremden Verhältnis von Investitionen zu Betriebsmitteln von 70:30. Dies wäre für Gründungen im produzierenden Gewerbe noch akzeptabel, doch Gründungen in diesem Bereich machen gerade 15% aller Gründungen aus. Dienstleister dominieren, und diese haben primär Personal- und Raumkosten zu schultern – das sind keine Investitionen.

Umfangreiche Zuschussprogramme für Berater haben die Anzahl der Berater zwar erhöht, aber leider nicht die Qualität der Businesspläne. Und was nützt eine Bezuschussung der Berater, wenn der Businessplan allerorts abgelehnt wird? Nach wir vor dauert eine Gründung durchschnittlich über sechs Monate, weil Anforderungen und Prozessabläufe nicht standardisiert sind und kaum Automatismen greifen.

Mit anderen Worten: An den organisatorischen Rahmenbedingungen für klassische Existenzgründer hat sich in den letzten Jahren kaum etwas geändert. Das ist der wesentliche Grund dafür, dass die Gründungszahlen dramatisch gesunken sind.

3. Frage:
Welche Maßnahmen schlägt der Deutsche Gründerverband vor, um das Gründungsgeschehen positiv zu beeinflussen?

Antwort:
Wenn es nicht gelingt, den Gründungsprozess nachhaltig effizienter zu gestalten, dem Gründer Planungssicherheit zu bieten und das Interesse der Banken an der Finanzierung des jungen Mittelstandes wieder zu wecken, werden die Zahlen weiter sinken.

Prozesseffizienz kann im kleinteiligen, aber komplexen Gründungsprozess nur über Automatisierung und Standardisierung erfolgen. Wo heute noch viele manuelle Teilprozesse erkennbar sind, resultiert aus einer Automatisierung dieser Teilprozesse – verbunden mit begleitenden automatisierten Teilprozessen, die die Einhaltung des Prozessablaufs gewährleisten – eine Prozesseffizienz, die sowohl die Gründungsdauer um mehr als die Hälfte verkürzt. Zudem versetzt sie auch Banken in die Lage, nachhaltige Kostensenkungspotenziale zu realisieren.

Der Deutsche Gründerverband hat deshalb unter Nutzung der Vorteile aus Automatisierung, Standardisierung und Digitalisierung die Initiative smartgründen ins Leben gerufen. Das Motto: Schneller. Besser. Digital.

Schneller, weil der Gründer ohne lange Suche einen erfahrenen Berater aus unserem Netzwerk aussuchen kann, der ihn nicht nur berät, sondern auch nach der Gründung begleitet. Schneller, weil bereits strategische Partnerschaften zu Versicherern, Finanzdienstleistern oder Leasinggebern bestehen. Die wochenlange Suche nach dem richtigen Versicherer, der kreditbereiten Bank entfällt.

Besser, weil die Idee des Gründers über ein konzeptkreatives System mit dem Berater entwickelt wird und durch ein eigens entwickeltes Rating, alle qualitativen und quantitativen Erfolgsfaktoren bewertet werden.

Digital, weil alle Informations- und Kommunikationsbedürfnisse ortsunabhängig und geräteneutral über eine Web-Plattform bedient werden.

Für Gründer bietet der smartgründen-Prozess einen Full Service mit hoher Planungssicherheit. Für Banken bedeutet die durchgehende Prozessoptimierung und -automatisierung erhebliche Reduzierung der Kosten und eine nachhaltige Senkung des Ausfallrisikos. Ergänzend lassen Früherkennungssysteme und Kennzahlensysteme Krisen rechtzeitig erkennen und vermeiden.

Wir beabsichtigen, den smartgründen-Prozess im Oktober 2016 im Markt einzuführen. Das Interesse, diesen Prozess zu nutzen, ist bereits sehr groß.

4. Frage
Sie haben die Qualität der Gründungsberatung teilweise in Frage gestellt. Welche Rolle wird der Berater künftig beim digitalen Gründungsprozess spielen?

Antwort:
Es ist unbestritten, dass die Erfolgsaussichten eines Geschäftskonzeptes erheblich größer sind, wenn der Gründungsprozess sowohl in der Vorgründungsphase als auch in der Nachgründungsphase von einem kompetenten Berater begleitet wird. Die Beratung lebt weiterhin von ihren Beratern, deren Know-how, Fähigkeiten und Beratungsverständnis. Beratung wird zum überwiegenden Teil eine manuelle Tätigkeit bleiben.

Die neuen Technologien verändern allerdings die Art und Weise, wie eine Beratungsleistung erbracht wird. Die Veränderung durch Digitalisierung ist weit mehr, als einfach das Reisen überflüssig zu machen oder die Kommunikation zu vereinfachen. Vielmehr befindet sich die Beratung an sich in einem Wandel. Der etablierte Beratungsprozess wird transformiert.

Mit der Einführung digitaler Prozesse bekommt der Gründungsberater erstmals die Möglichkeit, in seiner täglichen Arbeit beim Gründer modernste Informationstechnologien wertschöpfend in seiner Beratungsleistung zu verankern, wie beispielsweise die Ergebnisse von Standortanalysen und Persönlichkeitstests, Plausibilisierungs-Tools und branchenspezifische Kennzahlen. Durch die Interpretation und Bewertung der externen Dimensionen wie Standort, Innovationsgrad, Marktentwicklung, Zielgruppen, Lieferanten und die Wettbewerbssituation fällt dem Berater eine Schlüsselrolle zu. Mit der Zusammenfügung der parametrisierten Bausteine entwickeln Berater und Gründer gemeinsam modular ein ganzheitliches Geschäftskonzept.

5. Frage
Eine geniale Geschäftsidee, ein gutes Team, ein finanzielles Polster – was ist das Wichtigste für eine erfolgreiche Gründung?

Antwort:
Gute Geschäftskonzepte entstehen nicht durch geniale Einfälle, sondern sind das Produkt einer konsequenten Systematik. Die Qualität der Idee ist ohne Zweifel ausschlaggebend, aber sie ist nur das Rohmaterial. Kritisch zu bewerten ist in diesem Zusammenhang die allgemeine Anforderung nach Innovationen: Nicht der Grad der Innovation entscheidet über den Geschäftserfolg, sondern die Marktakzeptanz.

Ich vergleiche den Entwicklungsprozess eines Geschäftskonzeptes immer mit einem Puzzle. Der oder die Gründer haben ein unpräzises Bild vor Augen, wie das Puzzle aussehen könnte, glauben aber an eine Lösung. Einige Puzzleteile bringt der Gründer zum Berater mit, vielleicht sind es schon die Ecken. Gemeinsam mit ihm entwickeln er oder sein Team neue Teile – und nach und nach ist ein komplettes Bild zu erkennen.

Wenn es zwei Dinge gibt, die Gründer beherzigen sollten, dann

• sollten Gründer wissen, dass sie keine Alleskönner oder Allesmacher sein müssen. Sie müssen aber wissen, wo sie Kompetenz erhalten können und sollten sich so umfassend informieren, dass sie die Kompetenz beurteilen können.
• sie sollten sich nicht auf den Innovationsgrad konzentrieren, sondern auf die Marktakzeptanz seines Angebotes. Die Idee kann noch so außerordentlich und begeisternd sein, wichtig ist, dass das Geschäftskonzept auch umsetzbar ist – wenn möglich bei Nutzung vorhandener Ressourcen.

Denn – Ihre Idee ist es wert!