Ellen Fischer (MBA) ist seit über zehn Jahren im HR-Bereich tätig. Ihr Einstieg erfolgte über eine Personalberatung in
1. Welche Besonderheiten gelten für die Bewerbung in der IT-Branche?
Ich denke, hier gelten die gleichen Ansprüche für wie für andere Branchen die vornehmlich sehr gut ausgebildete Fach- und Führungskräfte suchen. Kandidaten/innen sollten ein Verständnis darüber haben was Avanade macht und was wir suchen.
Sie sollten auch wissen, was sie von einem Einstieg in die IT-Beratung erwarten und was die jeweiligen deal breaker wären. Je offener dies im Rahmen der Bewerbung besprochen werden kann desto leichter wird der mögliche Start. Für uns als Arbeitgeber gilt: Zuverlässigkeit und Schnelligkeit. Wir können es uns nicht leisten, Kandidaten im Prozess zu verlieren. Kandidaten sollten bei Unsicherheit oder langen Zeitspannen ruhig mal nachfragen.
2. Häufig wird der IT-Branche ein eher trockenes Image zugeschrieben. Können Bewerber hier trotzdem mit bunten Kreativbewerbungen punkten?
Sicher! Mein Rat wäre, die Verständlichkeit der Bewerbung im Auge zu behalten. Solange die Bewerbung die relevanten Informationen schnell und übersichtlich präsentiert kann sie auch außergewöhnlich sein. Unsere Unternehmensberater müssen schließlich auch immer wieder mit neuen Ideen dem Klienten einen Mehrwert schaffen. Out-of-the-box-thinking ist hierfür gefragt und darf sich in der Bewerbung gerne wieder spiegeln.
Einen Appell hätte ich noch: Papierbewerbungen sind fast nie von Nöten. Hier lassen sich wirklich wichtige Ressourcen sparen.
3. Wie schaffen es Bewerber sich im Anschreiben von der Masse abzuheben?
So banal es klingt: mit relevanten Inhalten die schnell ins Auge stechen. Es geht uns ja nicht ums schnelle Aussortieren – vielmehr wollen wir schnell verstehen, wie wir zusammen finden könnten. Schließlich brauchen wir immer gute Kandidaten. Wenn uns Kandidaten/innen helfen, schnell zu verstehen wie wir uns gegenseitig Mehrwert liefern, haben sie erst einmal alles richtig gemacht.
4. Welche Bewerbung ist Ihnen in Ihrer Laufbahn als Recruiting Managerin besonders im Gedächtnis geblieben?
Am ehesten bleiben die aussergewöhnlichen Bewerbungsphotos hängen. Kandidaten mit Sport-Photos, Kandidatinnen im Bikini, Bewerber mit ihren Kindern oder Haustieren. Aber das macht den Alltag auch sehr viel lustiger und lässt natürlich auch Rückschlüsse darüber zu, was den Bewerbern wichtig ist. Und somit einen schönen Aufhänger für das Gespräch.
Und auch einige lustige Gespräche bei denen die Kandidaten und ich über uns selber auch mal lachen konnten.
5. Welchen Teil der Bewerbungsunterlagen sehen Sie sich zuerst an und womit landet ein Bewerber die entscheidenden Plus- bzw. Minuspunkte?
Ich persönlich schaue mir als erstes den CV an. Und auch hier gilt: wenn ich schnell verstehe, was mir der CV sagen soll, hilft es mir ungemein. Die Informationen sollten sich nicht auf zu viele Seiten verteilen. Und fehlende/falsche Kontaktdaten erschweren uns auch unnötig das Leben.