Alec Brownstein Kreativbewerbung hat weniger gekostet als jede Bewerbungsmappe und ihm gleich
Doch müssen Kreativbewerbungen nicht immer ein solch einschlagender Erfolg sein. Häufig geht der Versuch auch nach hinten los. Diese Aspekte solltet ihr deswegen vor Aufsetzen einer kreativen Bewerbung überprüfen:
Anschreiben
Es gibt Personalverantwortliche, die den klassischen „Hiermit bewerbe ich mich…“-Einstieg in ein Anschreiben für ein Muss halten. Mindestens genauso viele Personaler sind hiervon jedoch gleichermaßen genervt und gelangweilt. Sie können Ihrer Kreativität deswegen bereits hier freien Lauf lassen. Starten Sie beispielsweise mit einer rhetorischen Frage oder einer kurzen Anekdote. Das gleiche gilt für den Verlauf des Anschreibens. Lassen Sie Taten für sich sprechen. Statt als einhundertster Bewerber zu schreiben, dass Sie „kommunikativ und teamfähig“ sind, sollten Sie Beispiele aus Ihrer bisherigen Laufbahn aufzeigen, die diese Eigenschaften eindeutig belegen. Wann haben Sie das letzte Mal ein Team erfolgreich geführt? Welche knifflige Diskussion haben Sie durch Kommunikationsgeschick in Ihrem Sinne gelöst? Denken Sie bei der Auswahl der Situationen daran, dass diese Eigenschaften von Ihnen beschreiben, die für die jeweilige Stelle relevant sind.
Gestaltung
Neben dieser in jeder Bewerbung einsetzbaren Kreativität gibt es verschiedene Möglichkeit die Bewerbung auch optisch kreativ zu gestalten. Wie bei jeder klassischen Bewerbung gilt jedoch auch hier: Schneiden Sie die Bewerbung konzeptionell auf den Wunschjob bzw. das Wunschunternehmen zu. Dazu sollten Sie sich als erstes intensiv über das Unternehmen und die zu besetzende Stelle informieren. Hilfreiche Informationsquellen können hier die Stellenausschreibung, die Unternehmenswebsite, Unternehmensvideos oder der vorgeschriebene Bewerbungsprozess sein. Prinzipiell sind kreative Bewerbungen vor allem für „kreative“ Branchen, wie beispielsweise für den Grafikdesgin-, Journalismus- oder Marketingbereich geeignet.
Im Print-Journalismus bietet sich beispielsweise die Aufbereitung von Lebenslauf, Motivationsschreiben und Qualifikationen im Zeitungsstil an. Sie können die Bewerbung wie eine große Zeitungsseite im A3-Format gestalten und Ihren Lebenslauf in Artikeln, Timelines oder Bildreihen darstellen. Bei den besten „Schlagzeilen“ können Sie die wichtigsten Lebensabschnitte betonen und bei der Formulierung dieser nicht nur Ihre Kreativität, sondern auch Ihre Qualifikation für den Beruf beweisen.
Gerade in Berufen, in denen künstlerischen Können gefragt ist, nehmen kreative Bewerbungen an Bedeutung zu. Dies gilt beispielsweise für Architekten, Webentwickler und Grafiker. Ihre Bewerbung ist hier Aushängeschild für ihre berufliche Qualifikation und kann dementsprechend als eine Art Arbeitsprobe gelten. Aufbereitungsmöglichkeiten sind hier beispielsweise Bewerbungen in Form eines Werbeschildes, einer Post- oder Speisekarte.
Grundsätzlich lassen sich vor allem folgende Aspekte in der Bewerbung kreativ variieren:
- Designelemente (Schrift, Zeichen, Bilder etc.)
- Farbe
- Format
- Formulierung
- Material
- Versandoption
Kreativ und innovativ
Bei allen aufgeführten Beispielen gilt jedoch: Am erfolgversprechendsten ist eine Kreativbewerbung wenn Sie nicht nur kreativ, sondern auch innovativ ist. Schauen Sie sich verschiedene Beispiele an, aber nutzen Sie diese nur zur Inspiration und kopieren Sie nicht. Außerdem gilt auch für eine kreative Bewerbung: Auffallen ja, aber nicht um jeden Preis. Prüfen Sie ob eine kreative Bewerbung für die von Ihnen angestrebte Stelle wirklich geeignet ist und achten Sie darauf, dass Ihre Kreativität keineswegs den eigentlichen Inhalt Ihrer Bewerbung überdeckt.