Was ist Mobbing überhaupt?
Der Begriff leitet sich aus dem Englischen „to mob somebody“ ab und lässt sich mit „jemanden angreifen“ oder auch „jemanden bedrängen“ übersetzen. Allerdings kann nicht jede Stichelei eines Kollegen gleich als Mobbing bezeichnet werden. Erst dann, wenn über eine längere Zeit hinweg ein Fehlverhalten vorliegt, gilt der Begriff als angebracht. Dies bringt mit sich, dass Mobbingopfer erst über mehrere Wochen hinweg die verletzenden Äußerungen bzw. Handlungen ertragen müssen, bevor sie offizielle Schritte gegen die Übeltäter einleiten können.
So vielfältig wie das Mobbing selbst können auch die Gründe hierfür sein. Denkbar ist etwa, dass eure Kollegen neidisch sind, weil ihr ein besseres Verhältnis zu eurem Vorgesetzten habt oder eure Leistungen häufiger gelobt werden. Vielleicht brilliert ihr bei Teammeetings auch immer mit genialen Ideen und gebt den anderen so das Gefühl, diese ausstechen zu wollen.
Ein andere Ursache könnte sein, dass eure Kollegen einfach keine Verbindung zu euch aufbauen können, weil ihr vom Charakter zu unterschiedlich seid oder eine völlig andere Lebensweise pflegt. Und schließlich wäre da auch noch die Langeweile als Aspekt, wegen dem schon viele Dummheiten begangen worden sind.
Das könnt ihr tun, wenn ihr gemobbt werdet
Ignorieren
Wird euch das Leben am Arbeitsplatz schwer gemacht, habt ihr diverse Möglichkeiten, darauf zu reagieren. Zu Beginn wird häufig die Strategie des Ignorierens angewandt. Dabei schenkt man den Angriffen keine Beachtung, in der Hoffnung, dass der Mobber sich alsbald gelangweilt fühlt und aufgibt. Manchmal kann dieser Plan durchaus funktionieren. In manchen Fällen werden die üblen Attacken auf diese Weise jedoch nur noch verstärkt, da sich die mobbende Person nicht damit abfinden möchte, dass ihr ihm die kalte Schulter zeigt.
Zur Rede Stellen
Eine andere Möglichkeit ist, sich dem Mobber aktiv entgegenzustellen. Dies kann zum Beispiel verwirklicht werden, indem ihr ihn allein oder Zeugen ansprecht und ihn darauf hinweist, dass sein Verhalten unangemessen ist. Hilfreich kann es zudem sein, wenn euch andere Kollegen unterstützen und den Mobber ebenfalls zu Rede stellen.
Doch egal, ob ihr die passive oder aktive Rolle wählt: Führt auf jeden Fall ein Mobbing-Tagebuch, in dem ihr genau festhaltet, wann und wo euch welche Perfidität angetan wurde. So habt ihr einen Beweis, wenn ihr mit eurem Anliegen vor den Chef tretet oder den Mobber anzeigt.
Kündigung
Schwierig wird es, wenn der Vorgesetzte selbst am Geschehen beteiligt ist oder euch nicht ernst nimmt. Hier bleibt oft nur noch die Kündigung als letzter Ausweg. Erhaltet ihr dagegen Unterstützung von der Chefetage, könnt ihr mit diesem die möglichen Sanktionen gegen den mobbenden Kollegen besprechen und darüber reden, ob interne Jobalternativen (beispielsweise ein Abteilungswechsel) vorhanden sind. In größeren Unternehmen gibt es zudem meist einen Betriebsrat, bei dem ihr um Hilfe bitten könnt.
Rechtliche Folgen
Hat sich eure Situation entweder durch das Zurechtweisen des Mobbers oder einen Wechsel des Arbeitsplatzes normalisiert, solltet ihr darüber nachdenken, ob ihr eine Anzeige erstatten wollt. Viele Betroffene verzichten auf diesen Schritt, weil sie sich nicht noch einmal mit der durchgestandenen Situation auseinandersetzen möchten. Dennoch kann eine Verurteilung des Mobbers dabei helfen, die psychischen Verletzungen besser zu verarbeiten.
Fazit
Egal ob Schüler, Azubi oder Arbeitnehmer – Mobbing kann heutzutage unabhängig von Alter und Branche jeden treffen. Wurdet ihr Opfer solcher Anfeindungen, könnt ihr entweder versuchen, nicht auf diese einzugehen oder euch mutig dem Mobber stellen. Bringt dies keinen Erfolg, hilft nur der Gang zum Chef oder ein Wechsel des Arbeitsplatzes, um der Situation zu entkommen. Anschließend sollte je nach Ausmaß der Angriffe überlegt werden, ob man den Täter anzeigen möchte.
Und wenn ihr das nächste Mal mitbekommt, dass einer eurer Kollegen gemobbt wird, dann bietet diesem ruhig von selbst eure Hilfe an, etwas gegen die Situation zu tun. Denn oft scheitert ein erfolgreicher Kampf gegen die mobbende Person einfach nur daran, dass sie keine Unterstützung erhält.
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