Beine hochlegen, die Arbeit vergessen und die nächsten Tag so richtig ausspannen. Die Arbeit vergessen? Nicht so bei Workation-Programmen. Denn bei dieser Form des Urlaubs ist Arbeit Teil des Aufenthalts, verreist also praktisch mit. Das klingt unsinnig? Ist es aber in Wirklichkeit nicht: Workation ist ursprünglich von Digitalen Nomaden bzw. Freelancern entdeckt worden und genießt zunehmende Beliebtheit.
Workation, um was genau handelt es sich nun dabei?
Im Endeffekt ist die Idee hinter der Kombination aus Arbeiten und Reisen, dass man sein gewohntes Arbeitsumfeld verlässt, um durch den Wechsel des Arbeitsortes den Kopf frei bekommt. Indem man mit Gleichgesinnten an einen Ort fährt, der durch seine Atmosphäre für einen Tapetenwechsel sorgt, hat man die Möglichkeit, befreit von seiner täglichen Arbeitsumgebung neue Ideen zu generieren und zudem sogar produktiver zu sein. Da zu trägt auch der Austausch mit Personen bei, die das gleiche Ziel verfolgen.
Organisiert wird der Ort und die Art eines Workation von einer Person oder einer kleinen Gruppe an Personen. Diese wählen z.B. ein Hotel in Spanien, an der Nordseeküste oder in den Bergen. Dieses Refugium sollte Möglichkeiten für Seminare/Konferenzen bieten, aber auch die Möglichkeit, dass Teilnehmer alleine arbeiten könnten. Tagsüber befassen sich die Teilnehmer einer Workation dann mit ihrer Arbeit, ferne werden Gruppensitzungen angeboten, an denen es Vorträge zu einem Thema gibt, bei denen man sich einbringen kann etc.
Wie genau das Tagesprogramm aussieht, liegt im Ermessen der Gruppe. Idealerweise wird dies vor dem Start von den Organisatoren in Abstimmungen mit den Teilnehmern festgelegt.
Vor allem früh morgens, aber auch abends oder sogar während des Tages habe die Teilnehmer die Möglichkeit, sich zu entspannen, z.B. eine Massage zu buchen oder anderen Freizeitaktivitäten nachzugehen. Arbeit und Urlaub finden so im Wechsel statt.
Die Weiterentwicklung von Workation
Gerade die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Telearbeit massiv an Bedeutung gewonnen und Attraktivität erlangt hat. Firmen haben nun auch festgestellt, dass das Arbeiten aus der Ferne alles andere als kompliziert sein muss und zu weniger Produktivität führt. Das genaue Gegenteil scheint der Fall zu sein: Erste Studien haben ergeben, dass die Arbeitnehmer zuhause im Heimbüro sogar produktiver als im Büro zu sein scheinen. Dies hängt möglicherweise damit zusammen, dass einige Ablenkungen weggefallen sind, die gerade Großraumbüros mit sich bringen.
Jede Entwicklung hat aber auch zwei Seiten: Verlorengegangen ist das „Persönliche“, der reelle Austausch mit anderen Menschen. Hier könnte Workation ins Spiel kommen: Im Rahmen eines jährlich durchgeführten Workation-Programms könnten die Teams an einem Ort in angenehmer Atmosphäre zusammengeführt werden. Teambuildung könnte so verstärkt werden, gearbeitet wird dennoch und zudem wird den Mitarbeitern bezahlte Erholung geboten. Diese Form des Teambuildings wird man sicher in den nächsten Jahren häufiger antreffen.