Aber Studium heißt nicht zwangsläufig, dass man wieder ins Studentenwohnheim zieht, dank ausbleibenden Gehalts von Nudeln mit Ketchup lebt und allabendlich zu einer anderen Party geht … Es gibt verschiedene Formen des Studiums, die sich mit einer bestehenden Berufstätigkeit durchaus vereinbaren lassen.
Duales Studium, Abendstudium, Fernstudium
Auszubildende haben zunehmend die Möglichkeit, ein duales Studium zu absolvieren. Das heißt, sie machen eine Ausbildung, studieren aber gleichzeitig – anerkannt wird normalerweise beides, Absolventen haben also eine abgeschlossene Ausbildung und einen akademischen Grad, wenn sie alle Prüfungen bestehen.
Dabei wechseln sich Praxissemester in einem Ausbildungsbetrieb mit Theoriesemester an der Hochschule ab, so dass neu erworbene Kenntnisse auch gleich angewandt werden können. Vom zeitlichen Aufwand her ist ein duales Studium nicht aufwändiger als eine normale Ausbildung oder ein normales Studium, und es wird vergütet wie eine Ausbildung. Das duale Studium steht noch nicht in allen Ausbildungsberufen zur Verfügung.
Anders ist es, wenn die Ausbildung oder ein Studium bereits abgeschlossen ist, man berufstätig ist und sich per Studium fortbilden will. Speziell an Berufstätige wenden sich Fernakademien, die ein Studium von zu Hause per Online- oder Fernstudium anbieten. Die Studienunterlagen werden per Post versandt, Berater stehen per Brief, E-mail und telefonisch zur Verfügung, und ein Online-Campus erlaubt den Austausch mit anderen Studierenden.
Ein Fernstudium ist zeitaufwändig und stressig, denn zu der normalen Arbeitszeit kommen zwischen zwei und fünfzehn Stunden Studienzeit wöchentlich – für Familie und Freizeit bleiben kaum Zeit. Anders ist das Abendstudium organisiert. Universitäten und Hochschulen bieten in den frühen Morgen- sowie in den späten Abendstunden Veranstaltungen an, also Seminare und Vorlesungen, die von Gasthörern und Abendstudenten besucht werden können.
Ein Abendstudium dauert länger als ein normales Erststudium, denn man kann nicht so viele Veranstaltungen je Semester besuchen. Viele Veranstaltungen finden zudem in Blöcken statt, können also am Wochenende oder im Urlaub ganztägig besucht werden.
Kosten-Nutzen-Analyse
Eine genaue Analyse ist so ganz allgemein nicht möglich, denn es kommt auf die jeweilige berufliche Situation, die angestrebte Fortbildung, den Standort und den Arbeitsmarkt (der sich ständig ändert) an. Aber generell lohnen sich zeitlicher und finanzieller Aufwand eines berufsbegleitenden Studiums durchaus.
Der Arbeitsmarkt ist schnelllebig – und das sind auch die einzelnen Berufe mit ihren Anforderungen. Ein Spezialgebiet, Fachwissen in einem Randgebiet oder Einblicke in ein völlig fremdes Berufsfeld qualifizieren für Stellen, die man anders nicht annehmen kann.