Stellenanzeige genau lesen
Wenn dir eine Stellenanzeige gut gefällt, musst du sie aufmerksam lesen. Viele Arbeitgeber bitten zum Beispiel um Gehaltsvorstellungen in der Bewerbung oder um den Termin, an dem du zu arbeiten beginnen könntest. Diese Punkte solltest du nicht außer Acht lassen, auch wenn sie in manchen Bewerbungsanleitungen übergangen werden.
Sie zu vergessen, hieße, dass du schon beim ersten Kontakt nicht auf den potenziellen neuen Chef eingehst. Achte also bei deiner Bewerbung darauf, dass du alles erfüllst, worum in der Stellenanzeige gebeten wird.
Informationen sammeln
Im nächsten Schritt solltest du dich über deinen zukünftigen Arbeitgeber und die von dir angestrebte Stelle informieren. Nutze hierfür vor allem die Unternehmenswebsite. Weitere Möglichkeiten sind Webseiten und Blogs, die dich mit allgemeinen Informationen rund um das Thema Bewerbung versorgen, wie es beispielsweise auch Karrierefaktor tut.
In sogenannten Communitys hast du außerdem die Chance sehr detaillierte Informationen zum genauen Ablauf des Auswahlprozesses eines speziellen Unternehmens oder einer bestimmten Branche zu finden.
Die Art der Bewerbung
Jetzt hast du so viele hochwertige Bewerbungsmappen gekauft, aber die Unternehmen wollen alle nur eine Onlinebewerbung per Mail oder im Bewerbungstool auf der Unternehmenswebsite? Oder du schickst deine Bewerbung lieber per Mail, weil das günstiger ist, obwohl in der Anzeige um eine Mappe auf postalischem Weg gebeten wird? Das ist der falsche Schritt.
Richte dich immer nach dem, was der mögliche Arbeitgeber verlangt. Behalte dabei im Hinterkopf, dass du die Bewerbung in Deutschland anders aufbaust als etwa die für ein amerikanisches oder britisches Unternehmen. Falls jemand eine Kurzbewerbung als ersten Eindruck wünscht, schickst du ihm lediglich ein Anschreiben und deinen Lebenslauf.
Kein Anschreiben von der Stange
Vor allem, wenn du dich bei vielen Unternehmen bewirbst, ist die Versuchung groß, einfach immer das gleiche Anschreiben rauszuschicken, nur mit dem veränderten Unternehmensnamen. Damit steigerst du allerdings nur die Chance, dass deine Bewerbung direkt in der Altpapiertonne landet. Personaler sehen sehr genau, wer sich mit dem Unternehmen im Vorfeld beschäftigt hat und wer einfach wahllos Bewerbungen verteilt.
Lies dir stattdessen die Unternehmenswebsite durch und suche auch im Internet nach Treffern für den Namen: Gibt es interessante Pressemitteilungen aus der letzten Zeit oder wurden Artikel über deinen potenziellen Arbeitgeber verfasst? Gehst du im Anschreiben auf Aktuelles oder auf Besonderheiten der Firma ein, sehen die Leute, dass du dich ernsthaft damit auseinandergesetzt hast.
Kurze Rede, langer Sinn
Dein Anschreiben sollte eine Seite nicht überschreiten. Komm also kurz und kernig zum Punkt: Zeige auf, warum das Unternehmen für dich spannend ist, dank welcher Erfahrungen und Fähigkeiten du die Arbeit dort voranbringen und ab wann du für wie viel Gehalt dort anfangen könntest. Müssen Personaler schon beim Anschreiben blättern und auf Seite zwei weiterlesen, muss die Lektüre schon richtig spannend sein, damit sie nicht das Interesse verlieren.
Lebenslauf auf dem neuesten Stand
Die Bewerbung muss schnell raus, und der Lebenslauf vom letzten März ist doch noch gut? Falsch gedacht. Deinen Lebenslauf musst du grundsätzlich auf den neuesten Stand bringen: Hat sich an deinen Sprachkenntnissen etwas verändert, hast du eine Fortbildung gemacht oder deine EDV-Fähigkeiten erweitert?
Selbst wenn du nichts anderes verändern möchtest als Ort, Datum und Unterschrift, musst du das Dokument noch einmal anfassen.
Ob du einen tabellarischen Lebenslauf benutzt oder einen amerikanischen, bei dem dein aktueller Job an erster Stelle steht, musst du je nach Bewerbung entscheiden. In traditionellen Branchen verwendest du am besten weiterhin den tabellarischen, während du in jungen und stark international orientierten Branchen den amerikanischen Lebenslauf beifügst.
Achte darauf, dass du deine Sprach- und EDV-Kenntnisse genau angibst: Gib in beiden Fällen an, auf welchem Niveau sich deine Fähigkeiten bewegen. Beim Thema EDV solltest du auch ins Detail gehen. „Office“ ist keine genaue Angabe, schreibe stattdessen besser, wie gut du Word, Excel, Powerpoint usw. jeweils beherrschst.
Mit einem Lächeln
In Deutschland sehen es die meisten Arbeitgeber noch immer gern, wenn du dich mit einem Foto bewirbst. Nimm dafür nicht irgendeines, sondern lass es extra für diesen Anlass machen. Zieh dir ordentliche und schicke Kleidung an und sorg dafür, dass deine Frisur sitzt. Du solltest seriös und freundlich wirken. Frauen übertreiben es besser nicht mit dem Schmuck und dem Make-up.
Für Männer ist je nach Branche ein Anzug mit Krawatte Pflicht, sonst ist es zumindest gut, ein ordentliches Hemd zu tragen. Geh zu einem Fotografen der Bewerbungsbilder anbietet. Hier setzt man dich ins rechte Licht, sagt dir, wie du den Kopf halten und wann du lächeln sollst. Häufig sind die Ergebnisse schön anzusehen.
Zeugnisse und Qualifikationsnachweise
Du hast das Anschreiben, den Lebenslauf, das Bewerbungsbild – dann fehlen ja nur noch deine Zeugnisse. Ehe du jetzt aber alles mit in die Mappe legst, was du jemals bekommen hast, solltest du eine Auswahl treffen. Wird es die Personaler im Marketingunternehmen wirklich interessieren, dass du dein Schulpraktikum beim Flughafen gemacht hast? Wähle von Praktika nur die Zeugnisse aus, die für diesen Beruf relevant sind.
In die Mappe gehören deine Arbeitszeugnisse, soweit vorhanden, dein Zeugnis des Berufsausbildungsabschlusses oder des Hochschulabschlusses und dein letztes Schulzeugnis. Bist du über 40 Jahre alt, kannst du auf Letzteres auch verzichten. Ordne die Zeugnisse so, dass das neueste vorne ist. Hast du Fortbildungen gemacht und dafür Qualifikationsnachweise bekommen, die für diesen Job wichtig, sind, gehören sie natürlich auch in die Mappe!
Das Bewerbungsgespräch
Es hat geklappt und du wurdest zu einem Gespräch eingeladen? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt musst du dich sorgfältig vorbereiten. Lies noch einmal alles, was du über das Unternehmen finden kannst. Schau dir die Website an – gibt es hier Fotos der Büros? Wie sehen die Kollegen aus, wie scheint die Stimmung zu sein? Je mehr du im Vorfeld in Erfahrung bringst, desto besser.
Suche dir schon im Vorfeld die Kleidung aus, die du tragen möchtest, und sorge dafür, dass sie sauber und ordentlich ist. Druck dir eine genaue Wegbeschreibung aus. Besser ist es sogar, wenn du den Weg schon einmal abfährst, um sicherzugehen, dass du nicht lange suchen musst.
Nimm dir Zeit am Tag des Gesprächs: Iss etwas, zieh dich ohne Stress sorgfältig an und plane für den Weg etwas Zeit als Puffer mit ein. Ein Stau oder eine Streckenstörung bei der Bahn treten immer in den unmöglichsten Situationen auf. Komm pünktlich, sei freundlich und offen, dann wird das Gespräch angenehm verlaufen. Du bist gut vorbereitet, und Interesse besteht von beiden Seiten. Also viel Glück!