Wer sich für Freiwilligenarbeit entscheidet, verfolgt meistens das Ziel, sich für eine gute Sache zu engagieren. Neben den ehrenamtlichen Arbeiten in Gemeindezentren und heimischen Instituten kannst Du Freiwilligenarbeit auch mit einer Auslandsreise verbinden. Dafür stehen Dir thematisch verschiedene Bereiche zur Auswahl bereit. Auf diese Art sammelst Du nicht nur wertvolle Praxis für Deinen zukünftigen Beruf. Du lernst auch neue Menschen und eine andere Kultur kennen. Zudem machst Du persönlich viele Erfahrungen, die Dich garantiert bereichern.
Die Möglichkeiten der Freiwilligenarbeit im Ausland
Freiwilligenarbeit bietet Dir die Möglichkeit, Dich für ein soziales Projekt zu engagieren und zugleich eine neue Region der Welt kennenzulernen. Meistens verbringt man den Freiwilligendienst im Ausland über einen Zeitraum von sechs Monaten bis hin zu zwei Jahren. Du lernst dabei die Menschen, die Traditionen und die Gepflogenheiten im ausgewählten Land ganz genau kennen. Zwar wirst Du für Deine Dienste als Freiwilliger nicht entgolten und musst die Kosten für die Organisation, Anreise, Unterkunft und Verpflegung selbst tragen. Dafür erhältst Du Dich Möglichkeit, viel Praxis in einer bestimmten Tätigkeit zu sammeln und diese dort auszuführen, wo sie dringend gebraucht wird. Welche Möglichkeiten der Freiwilligenarbeit Dir grundsätzlich geboten werden, erfährst Du hier!
Weltweite Einsatzorte mit dem „Freiwilligen sozialen Jahr im Ausland“
Es gibt einige Projekte im Ausland, an denen Du bereits mit 16 Jahren teilnehmen darfst. Dazu zählt das „Freiwillige soziale Jahr im Ausland“, das bestimmt zu den ältesten Projekten des Freiwilligendienstes gehört. Das FSJ bietet Dir unterschiedliche Einsatzgebiete, für die Du Dich engagieren kannst, wie im Bereich der Bildung von Kindern, in Sportvereinen und in Pflegestationen. Als Reiseziel kannst Du Dich für die verschiedensten Länder Asiens, Afrikas, Lateinamerikas, Australiens, Nordamerikas, Ozeaniens und auch Europas entscheiden. In der Regel bleibst Du für sechs bis 18 Monate an Deinem Einsatzort. Das Freiwillige soziale Jahr ist mit einem Höchstalter von 27 Jahren begrenzt.
Sozialprojekte und Naturschutz mit dem „Internationalen Jugendfreiwilligendienst“
Eine weitere Möglichkeit, Dich sozial zu engagieren, bietet Dir der Internationale Jugendfrewilligendienst IJFD. Denn diese Organisation vermittelt meistens Projekte in der Betreuung von jungen, kranken und alten Menschen. Dazu zählen die Bereiche Bildung, Pflege, Medizin, aber auch der Umwelt- und Naturschutz. Daran teilnehmen kannst Du bereits mit 16 Jahren. Die Aufenthaltsdauer beträgt in der Regel zwischen zwölf und 18 Monaten.
Friedens- und Sozialarbeit mit der Organisation „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“
Eine weitere Organisation, die sich ganz für soziale Projekte einsetzt, ist die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Bei Projekten dieser Organisation arbeitest Du vor allem mit älteren Menschen, mit Menschen, die eine Behinderung haben sowie mit sozial Benachteiligten. Deine Aufgabe besteht in der Pflege und Bildung von den Menschen vor Ort. Als mögliche Einsatzorte stehen Dir vor allem europäische Länder, aber auch Russland, die Ukraine und die USA zur Verfügung. Wenn Du Dich für Freiwilligenarbeit bei der ASF bewerben möchtest, solltest Du zwischen 18 und 30 Jahre alte sein. Die Auslandsaufenthalte starten immer im September und dauern 12 Monate lang.
Freiwilligenarbeit für Jugendliche mit dem „Europäischen Freiwilligendienst“
Die Freiwilligenarbeit beim EFD kannst Du bereits mit 16 Jahren beginnen. Geboten werden Aufenthaltszeiträume von zwei bis zwölf Monaten. Grundsätzlich kannst Du mit dem EFD in allen europäischen Ländern Freiwilligendienst ableisten. Thematisch bietet Dir die Organisation Europäische Freiwilligendienst ein breites Feld an, wie die Arbeit in Jugendzentren, Kindergärten, Bauernhöfe, Pflegeheime, Nationalparks, Kulturzentren und für Flüchtlingsprojekte.
Umwelt- und Tierschutz mit dem „Freiwilligen ökologischen Jahr“
Wer die Freiwilligenarbeit ganz dem Umwelt- und Tierschutz widmen möchte, absolviert am besten ein Freiwilliges ökologisches Jahr. Dieses wird in vielen Länder weltweit angeboten und ermöglicht Dir, bereits ab 16 Jahren Dein Engagement in Bereichen wie dem Gartenbau, der Tierpflege, der Landschaftspflege, der ökologischen Landwirtschaft und dem Umweltschutz zu investieren. Das Höchstalter für das FÖJ beträgt 24 Jahre. Du kannst im Projekt Freiwilliges ökologisches Jahr zwischen sechs und 24 Monaten bleiben.
Alternativen: Voluntourismus und WWOOFing
Neben der klassischen Freiwilligenarbeit kannst Du Deine Zeit im Ausland mit Arbeit auf zwei weitere Arten verbinden. Dazu zählen der Voluntourismus und das WWOOFing. Beim Voluntourismus handelt es sich um eine Mischung aus Volontariat und Tourismus, sprich, Du verbindest eine Zeit der Freiwilligenarbeit mit einer Zeit des ausschließlichen Reisens. Im Detail meldest Du Dich für den Freiwilligendienst eines angebotenen Projektes an, an dem Du mehrere Wochen oder Monate lang teilnimmst. Und im Anschluss nutzt Du die Zeit im Ausland, um Dich frei im Zielland zu bewegen und Dir die Sehenswürdigkeiten vor Ort anzusehen.
Als Voluntourist musst Du also extra Kosten für die anschließende Reise einplanen, erhältst aber die Möglichkeit, wirklich tief in die Kultur des jeweiligen Landes einzutauchen. Falls Du Dir die Freiwilligenarbeit im klassischen Stil nicht leisten kannst, besteht die Möglichkeit, eine Art Freiwilligenarbeit über das WWOOFing-Programm zu absolvieren. WWOOFing bedeutet, Du meldest Dich als Freiwilliger zur Mitarbeit bei einer Bio-Farm im Ausland an. Dort arbeitest Du etwa einen halben Tag lang und erhältst als Gegenleistung dafür Kost und Logie.
Sprich, Du musst Dich nicht um die Kosten für die Unterkunft und Verpflegung kümmern und hast außerdem noch genügend Zeit, um Dir Dein Reiseziel anzusehen. Beim WWOOFing gibt es keine Altersgrenzen. Theoretisch kannst Du sogar Deine Kinder mitbringen. WWOOFinggrenzt sich jedoch enorm von der klassischen Freiwilligenarbeit ab, da es dabei eher um eine Möglichkeit der Finanzierung der Reise über das Arbeiten geht.
Fazit: Freiwilligendienst bietet wertvolle und unvergessliche Erfahrungen
Wenn Du planst, nach dem Schulabschluss oder dem Studienabschluss eine Zeit lang im Ausland zu verbringen und diese Zeit möglichst sinnvoll zu nutzen, dann bietet Dir die Freiwilligenarbeit eine tolle Gelegenheit, Deine Arbeitskraft dort einzusetzen, wo sie dringend benötigt wird. Im Gegenzug dafür lernst Du ein Land, das Dich besonders interessiert, ganz genau kennen. Du sammelst wertvolle Erfahrung im Umgang mit Menschen und einer Dir fremden Kultur.
Außerdem kannst Du die Zeit als Freiwilliger wunderbar dazu nutzen, wichtige Praxis für Dein Studium und Deinen zukünftigen Beruf zu sammeln. Denn oft wird die Freiwilligenarbeit als Praktikum angerechnet. Nachteilig ist lediglich, dass Du den Aufenthalt für die Freiwilligenarbeitselbst finanzieren musst. Nur beim WWOOFen, also beim Arbeiten auf einem Bio-Bauernhof, erhältst Du einen Ausgleich in Form von Unterkunft und Verpflegung. In jedem Fall sammelst Du beim Freiwilligendienst garantiert Erfahrungen für die Zukunft, die unbezahlbar sind.