Wer ein Auslandsjahr verbringen möchte, kann zwischen verschiedenen Programmen wählen. Die Welt erkunden und dabei deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern – das geht im Erwachsenenalter oder während des Studiums ebenso gut wie als Schüler. Lebst du für mehrere Monate oder sogar ein ganzes Jahr in einem anderen Land, bist du kein Tourist mehr, sondern tauchst tief in die hiesige Mentalität und Kultur ein. Hier erfährst du, welche unterschiedlichen Wege dir für einen längeren Auslandsaufenthalt offenstehen.
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Schüleraustausch
Als Austauschschüler besuchst du in deinem Gastland gemeinsam mit den einheimischen Peers die Schule und wohnst meist in einer Gastfamilie. Es gibt aber auch Programme, bei denen du in einem Internat untergebracht bist. In Jedem Fall erlebst du das typische Alltagsleben, lernst ein anderes Schulsystem kennen und wirst auch in puncto Persönlichkeitsentwicklung enorm profitieren. In deiner Freizeit entdeckst du im Rahmen des internationalen Programms der Schule oder gemeinsam mit deiner Gastfamilie Land und Leute und gewinnst dabei nicht selten Freunde fürs Leben. Da bei einem Schüleraustausch – anders, als die Bezeichnung vermuten lässt – kein Gegenbesuch stattfindet, wird er gerne auch als „High School-Jahr“ bezeichnet.
Au-pair
Als Au-pair lebst du bei einer Gastfamilie. Für freie Kost und Logis und häufig auch ein kleines Taschengeld kümmerst du dich dort um die Kinder und übernimmst leichte Tätigkeiten im Haushalt. Damit gehört Au-pair zu den günstigen Möglichkeiten für einen längeren Auslandsaufenthalt. Für eine Teilnahme musst du abhängig vom Zielland zwischen 17 oder 18 und 30 Jahre alt sein und natürlich Spaß am Umgang mit Kindern haben. An deinen freien Tagen hast du Gelegenheit, Ausflüge zu unternehmen und das Land intensiv zu bereisen.
Möchtest du während deines Auslandsjahres gerne deine Fremdsprachenkenntnisse umfassend verbessern, ist vielleicht Demi-pair für dich die richtige Wahl: Dabei kombinierst du deine Aufgaben in der Gastfamilie mit dem Besuch einer Sprachschule vor Ort.
Work and Travel
Bei Work and Travel unterbrichst du deine Reise immer wieder für einige Wochen, um mit Gelegenheitsjobs deine Reisekasse aufzufüllen. Möglich ist Work and Travel in Ländern wie Australien, Neuseeland oder Kanada, die spezielle „Working Holiday Visa“ ausstellen. Häufig arbeiten Work and Traveller als Erntehelfer auf Farmen, im Tourismus, in der Gastronomie oder in der Kinderbetreuung. Mit entsprechenden Vorkenntnissen kannst du dein Geld auch als Ski-, Surf- oder Tauchlehrer verdienen. Während du beim Jobben hautnah den Arbeitsalltag der Menschen vor Ort erlebst, genießt du ansonsten größtmögliche Freiheit: Du kannst deine Reiseroute jederzeit spontan ändern und nach Lust und Laune die versteckten Schönheiten oder die bekanntesten Sehenswürdigkeiten deines Ziellandes erkunden.
Freiwilligenarbeit
Du möchtest dein Auslandsjahr möglichst sinnvoll nutzen? – Bei Freiwilligenarbeit sammelst du wertvolle Arbeitserfahrung und unterstützt dabei wichtige Projekte im Tier- und Naturschutz oder im sozialen Bereich. Als Volontär hast zudem die einmalige Chance, Entwicklungs- und Schwellenländer abseits der touristischen Pfade ganz authentisch kennenzulernen. Damit die Arbeit im Team reibungslos funktioniert, solltest du über grundlegende Kenntnisse in der jeweiligen Fremdsprache verfügen. Bei einigen Programmen hast du alternativ die Möglichkeit, vorab oder parallel zu deinem Projekt einen Sprachkurs vor Ort zu besuchen.
Auslandspraktikum
Bei einem Auslandspraktikum sammelst du in einem interessanten Land „Work Experience“ in deiner Branche oder während deiner beruflichen Orientierung. Unter Umständen kannst du dir dein Auslandspraktikum im Rahmen deines Studiums anrechnen lassen oder es sogar als Praxissemester absolvieren. In jedem Fall gehört Arbeitserfahrung im Ausland zu den Highlights im Lebenslauf. Schließlich erwirbst du dabei interkulturelle Kompetenzen und knüpfst ein Netz aus internationalen Kontakten.
Sprachenjahr
Ein Sprachenjahr ist im Prinzip eine extralange Sprachreise. Du besuchst im Ausland – beispielsweise in einem Seebad am Meer oder in einer aufregenden Stadt – eine Sprachschule und lernst du Grammatik, Vokabeln und Aussprache. In deiner Freizeit kannst du deine immer perfekteren Fremdsprachenkenntnisse im Umgang mit Native Speakers sofort an den Mann bringen. Neben dem Sprachunterricht bleibt genügend Zeit, um das Land und seine Kultur kennenzulernen.
Die Steigerung des Sprachenjahrs ist das „Multi-Language-Year“: Dabei besuchst du nacheinander mehrere Länder und lernst insgesamt drei Sprachen fließend.
WWOOFING
Beim WWOOFING (World-Wide Opportunities on Organic Farms) lebst du für einige Wochen, Monate oder sogar ein ganzes Jahr auf einer Farm oder Ranch und gehörst dort quasi zur Familie. Du genießt freie Kost und Logis und hilfst dafür täglich einige Stunden bei den verschiedenen anfallenden Arbeiten mit. Nachdem du die Tiere versorgt, bei der Ernte geholfen oder die Produkte der Farm auf dem lokalen Markt verkauft hast, kannst du ganz entspannt das Landleben und die einmalige Landschaft genießen. Oder du lässt den Tag gemeinsam mit anderen WWOOFers am Lagerfeuer ausklingen …