Du willst raus aus dem Alltag, bist neugierig auf die Welt und hast Lust auf neue Herausforderungen? Bei einem Schüleraustausch erlebst du eine unvergessliche Zeit im Ausland. Für mehrere Monate oder sogar ein ganzes Jahr tauchst du in eine andere Kultur ein, lernst viele neue Menschen kennen und perfektionierst nebenbei deine Fremdsprachenkenntnisse. Viele ehemalige Teilnehmer berichten von der „Zeit ihres Lebens“. Hier erfährst, was du bei Interesse an einem High School-Jahr unbedingt wissen solltest.
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Schüleraustausch – was erwartet dich in deinem Gastland?
Vorab: Die Bezeichnung „Schüleraustausch“ für einen längeren Auslandsaufenthalt von Schülern ist etwas irreführend: In der Regel erfolgt nämlich kein Gegenbesuch. Und auch, wenn es „High School-Year“ heißt: Nicht immer dauert es ganze zwölf Monate. Auch kürzere Aufenthalte von einem halben Jahr oder einem dreimonatigen „Term“ sind möglich.
Das zentrale Element eines Schüleraustauschs ist immer der Schulbesuch im Gastland. Dabei geht es keineswegs nur um gute Leistungen im akademischen Bereich. Die Schule ist vor allem der Ort, wo du rasch Kontakte zu Gleichaltrigen knüpfst, kulturellen Austausch erfährst und einen unverfälschten Einblick in ein anderes Bildungssystem erhältst. Auch nachmittags bleibt die Schule in den meisten Ländern viel stärker als in Deutschland ein „Lebensraum“: Bei extracurricularen Aktivitäten wie Sport und in diversen Clubs treffen die Jugendlichen ihre Freunde und gehen ihren persönlichen Interessen nach. Auch du als Gastschüler bist dazu herzlich eingeladen.
Untergebracht bist du während eines Schüleraustauschs in der Regel in einer Gastfamilie. Dort steht dir ein eigenes Zimmer zur Verfügung und du nimmst am alltäglichen Leben teil. So tauchst du tief in die typische Lebensweise und Mentalität deines Gastlandes ein. Die meisten Gasteltern nehme ihre Rolle sehr engagiert wahr und zeigen dir bei gemeinsamen Ausflügen und Unternehmungen gerne mehr von ihrem Land.
Bei manchen Programmen – insbesondere für Privatschulen – wohnst du während deiner Zeit im Ausland in einem Internat. Auch dort herrscht eine fürsorgliche Atmosphäre. Deine Freizeit wirst du dort aber vor allem zusammen mit Gleichaltrigen verbringen. Auf dem Campus zu lernen und zu leben ist eine ganz besondere Erfahrung.
Verschiedene Programmvarianten für den Schüleraustausch
Abhängig vom Gastland und deiner Austauschorganisation kannst du bei der Planung deines Schüleraustauschs eine konkrete Schule, einen Schulbezirk oder nur dein Wunschland wählen:
– Wahl eines Landes: In diesem Fall entscheidet deine Austauschorganisation darüber, welche Schule du besuchen wirst. Grundsätzlich ist eine landesweite Platzierung möglich, zum Teil kannst du aber geografische Präferenzen äußern. Das klassische Länderwahlprogramm ist vor allem für das Gastland USA weit verbreitet.
– Wahl einer Region: Sagt dir eine bestimmte Region deines Gastlandes besonders zu, stellt ein Regionenwahlprogramm eine attraktive Alternative dar. So kannst du sichergehen, in deinem Wunschschuldistrikt platziert zu werden. Auch wenn du deinen Schüleraustausch unbedingt im eher ländlichen Bereich oder in einer Metropolregion verbringen möchtest, eignet sich diese Programmvariante perfekt. Allerdings musst du damit rechnen, dass der Anteil internationaler Austauschschüler in sehr beliebten Regionen recht hoch sein wird.
– Wahl einer Schule: Bei dieser Programmvariante, die vor allem für den Schüleraustausch in Australien und Neuseeland üblich ist, überlässt du nichts dem Zufall. Du kannst bestimmen, ob du eine öffentliche oder private Schule besuchen möchtest und wo die Schule liegen soll. Auch kannst du vorab checken, welche Fächer angeboten werden und ob du an deiner Gastschule deine Lieblingssportart trainieren kannst. Insbesondere für den Privatschulbereich im englischsprachigen Raum sind Schulwahlprogramme Standard.
Voraussetzungen für einen gelungenen Schüleraustausch
Grundsätzlich solltest du für einen Schüleraustausch
– zwischen 14 und 19 Jahre alt sein,
– eine deutsche Schule besuchen,
– und einen akzeptablen Notendurchschnitt aufweisen.
Hervorragende Zensuren in der jeweiligen Fremdsprache sind nicht gefordert. Schließlich gehst du ja ins Ausland, um deine Sprachkenntnisse dort auf ein neues Level zu heben. Problemlos verständigen solltest du dich aber schon können.
Damit du optimal von der Erfahrung „Austauschjahr“ profitierst, ist es empfehlenswert, dass du neugierig und aufgeschlossen gegenüber anderen Menschen und Kulturen bist und keine Scheu hast, auf Fremde zuzugehen. Auch eine gehörige Portion Flexibilität und Anpassungsfähigkeit solltest du mitbringen. Und bist du selbstständig genug, um für längere Zeit ohne deine Familie oder deine Freunde aus Deutschland gut zurechtzukommen?
Beliebte Länder für den Schüleraustausch
Der Klassiker ist nach wie vor ein High School-Jahr in den USA. Besonders gut bleiben vielen Teilnehmern der ausgeprägte Team-Spirit und die Begeisterung der Amerikaner für Sport in Erinnerung. Hast du außerdem die Möglichkeit, am „Prom“ teilzunehmen, ist der „American Dream“ perfekt.
Ebenso beliebt ist ein Austauschjahr in Kanada, wo du die Wahl zwischen faszinierender Natur und quirligen Großstädten hast. Im Ahornstaat profitierst du von einem der besten Schulsysteme der Welt und kannst ganzjährig vielfältigen Outdoor-Aktivitäten nachgehen. Die Lebensqualität ist überdurchschnittlich hoch und die Menschen sehr weltoffen.
Weitere beliebte englischsprachige Gastländer sind Australien und Neuseeland. Eine angenehm kurze Anreise hast du nach England oder Irland. Vielleicht möchtest du aber auch deine zweite Fremdsprache perfektionieren und gehst stattdessen lieber nach Frankreich, Spanien oder nach Lateinamerika. Besonders spannend ist ein Schüleraustausch in einem „exotischen“ Land wie China, Japan, Südafrika oder Polen.
Die Kosten für ein Austauschjahr – wie hoch sind sie und welche Unterstützung gibt es?
Die Kosten für ein ganzes Schuljahr im Ausland belaufen sich auf mindestens 6.000 Euro, gerade bei Privatschulprogrammen kann die Spanne auch bis zu 30.000 Euro und mehr reichen. Die Höhe der Kosten hängt unter anderem vom jeweiligen Gastland, dem Schulgeld sowie der Aufwandsentschädigung für die Gastfamilie ab. Zusätzlich musst du etwas Taschengeld einkalkulieren. Dies liegt meist zwischen 200 und 250 Euro pro Monat für Schulbedarf, Kleidung, Ausflüge, öffentlichen Nahverkehr oder Snacks in der Schulcafeteria.
Damit ein Schüleraustausch nicht an den finanziellen Möglichkeiten der Familie scheitert, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Unterstützung. Neben Förderprogrammen von Bund, Ländern und EU existieren diverse Stipendien, die die Stiftungen und Verbände oft auch unabhängig von den schulischen Leistungen vergeben. Auch kannst du unter bestimmten Umständen Auslands-BAföG beantragen.
Ein Schüleraustausch – eine ungemein bereichernde Erfahrung
Bei einem Schüleraustausch tauchst du viel tiefer in die Kultur deines Gastlandes ein als es bei einer Urlaubsreise möglich wäre. Du lernst das hiesige Schulsystem, die Mentalität der Menschen, ihre Traditionen und den typischen Alltag kennen. Dabei erwirbst du wertvolle interkulturelle Kompetenzen und sprichst die jeweilige Fremdsprache nach einiger Zeit fließend. Unabhängig davon, ob du in einer Gastfamilie oder in einem Internat wohnst – im Laufe der Zeit entwickeln sich Freundschaften, die oft für ein ganzes Leben halten und dein Gastland für dich langfristig zu einem „zweiten Zuhause“ machen.
Dass du während deines High School-Jahres selbstständiger und selbstbewusster wirst, kommt dir nicht nur im privaten Bereich zugute. Auch für Studium und Karriere verschaffst du dir damit entscheidende Vorteile. Außerdem macht sich ein längerer Auslandsaufenthalt wunderbar in deinem Lebenslauf.
Und das Wichtigste zum Schluss: Während eines Schüleraustauschs wirst du unheimlich viel Spaß haben! Du wirst neue Seiten und Talente an dir entdecken, die du vorher nie vermutet hättest.
Schüleraustausch im Überblick:
– für ein ganzes Jahr, ein Halbjahr oder einige Monate
– eine andere Kultur kennenlernen und deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern
– Unterbringung in einer Gastfamilie oder in einem Internat
– verschiedene Programmvarianten mit individuellen Vor- und Nachteilen
– viele attraktive Gastländer weltweit
– Kosten zwischen 6.000 und 30.000 Euro
– diverse Finanzierungsmöglichkeiten
– ein Turbo für die Persönlichkeitsentwicklung
Weitere Informationen und Buchungsmöglichkeiten findest du unter: