Beim WWOOFing arbeitest du freiwillig auf Bio-Bauernhöfen in aller Welt mit. Entlohnt wirst du dafür nicht mit Geld, sondern mit freier Kost und Logis und einer großen Portion Lebenserfahrung. Hier erfährst du, was dich bei dieser naturverbundenen Auszeit erwartet, wo du als WWOOFer willkommen bist und was du sonst noch rund um diese Art des Farmaufenthaltes wissen solltest.
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So lebst und arbeitest du als WWOOFer
Das Netzwerk WWOOF (World-Wide Opportunities on Organic Farms) gibt dir die Möglichkeit, für einige Tage oder Wochen wie ein Familienmitglied auf einer ökologischen Farm zu leben und bei allen täglich anfallenden Arbeiten mit anzupacken. Untergebracht bist du während deines Aufenthalts von Hof zu Hof ganz unterschiedlich: Während du mancherorts in einem liebevoll eingerichteten Gästezimmer schläfst, übernachtest du andernorts im Wohnwagen, Zelt oder auf dem Heuboden.
Mögliche Aufgaben sind das Ausmisten der Ställe, das Melken der Kühe oder diverse handwerkliche Tätigkeiten. Vielleicht ist deine Hilfe beim Einbringen der Ernte oder bei der Gartenarbeit gefragt oder du verkauft die Erzeugnisse des Hofes auf lokalen Märkten. Da in jedem Fall eine kurze Einweisung erforderlich ist, beträgt die Mindestaufenthaltsdauer für WWOOFer in der Regel zwei Tage. Bleibst du sogar mehrere Wochen, ist das den Farmern in der Regel mehr als recht.
Natürlich darfst du dir von einem WWOOF-Aufenthalt keine Bullerbü-Romantik versprechen. Schließlich gilt es, „richtige“ Arbeit zu verrichten – allerdings meist nur für fünf bis sieben Stunden pro Tag. Es bleibt also genügend Zeit, um das Landleben ganz entspannt zu genießen oder um auf Entdeckungstouren in deinem Zielland zu gehen. Viele Farmerfamilien schließen ihre WWOOFer auch ganz selbstverständlich in ihre Freizeitplanung ein.
So organisierst du deinen WWOOF-Aufenthalt
Möchtest du als WWOOFer ins Ausland gehen, musst du Mitglied bei der jeweiligen nationalen WWOOF-Organisation werden. Für einen geringen Jahresbeitrag, der in Deutschland derzeit beispielsweise bei 18 Euro liegt, erhältst du eine Übersicht über alle teilnehmenden Biohöfe. Die Online-Liste umfasst Hofbeschreibungen und Adressen. So kannst du bei Interesse direkt Kontakt zu der Farmerfamilie aufnehmen. Hast du nach einem ersten Austausch per Mail oder Telefon das Gefühl, dass die Chemie stimmt, kannst du deinen Einsatztermin abstimmen und die Anreise planen. In der Regel bist du dabei sehr flexibel.
In welchen Ländern ist WWOOFing möglich?
Derzeit gibt es in 60 Ländern weltweit nationale WWOOF-Verbände. Besonders viele Mitglieder zählt WWOOF in Australien, Neuseeland, den USA und Kanada. Möchtest du nicht ganz so weit in die Ferne schweifen, freuen sich auch in Frankreich und England zahlreiche Farmen über deine Unterstützung. Zu den exotischeren Zielen gehören diverse südamerikanische und afrikanische Länder sowie asiatische Destinationen wie Bangladesch. Verbringe als WWOOFer eine intensive Zeit in Japan, lebe bei Zuckerrohrbauern in der Karibik oder lerne das Leben der finnischen Lachsfischer hautnah kennen.
Als WWOOFer ins Ausland gehen: Das solltest du wissen
– Informiere dich vorab, ob du für WWOOFing in deinem Zielland ein Touristenvisum oder ein spezielles Arbeitsvisum benötigst. Zum Beispiel benötigen WWOOFer in Neuseeland ein Working Holiday-Visum.
– Bedenke, dass die Arbeit auf einer Farm stark von der Saison und Witterung abhängt. Häufig erfährst du erst kurzfristig, welche Arbeiten anstehen.
– Da die Arbeit als WWOOFer in der Regel körperlich anstrengend ist, solltest du fit sein und keine Angst davor haben, dir die Hände schmutzig zu machen.
– Abgesehen von ausreichenden Fremdsprachenkenntnissen musst du keine besonderen Fähigkeiten mitbringen. Viel wichtiger sind Naturverbundenheit und Begeisterung für den Biolandbau.
– Gerade auf sehr entlegenen Farmen – beispielsweise im australischen Outback – ist der Standard sehr einfach und du hast unter Umständen keinen Handy-Empfang.
Die Vorteile von WWOOFing im Überblick:
– eine kostengünstige Möglichkeit, um eine längere Zeit im Ausland zu verbringen
– kann auch Teil von Work and Travel sein
– in das authentische Landleben eintauchen
– mit der Farmerfamilie und anderen WWOOFern Freundschaften fürs Leben schließen
– internationale Kontakte knüpfen
– bei Ausflügen das Land kennenlernen
– deine Fremdsprachenkenntnisse verbessern