Wichtig: Nur wer vorbereitet dem Chef gegenüber tritt hat gute Chancen. Mit diesen 10 Tipps gelingt Ihnen die nächste Gehaltsverhandlung!
Tipp 1: Ein guter Plan ist ein guter Start
Es macht Sinn, die Gehaltsverhandlung lange genug zu planen. Machen Sie sich Gedanken über Ihre Leistungen und halten Sie diese schriftlich fest. Nur so können Sie gut argumentieren. Haben Sie zusätzliche Projekte übernommen? Haben Sie Kollegen vertreten, oder haben Sie Ihren Wert durch Fortbildungen gesteigert? Wie ist Ihr Marktwert zurzeit?
Tipp 2: Den richtigen Zeitpunkt wählen
Verschaffen Sie sich außerdem einen Überblick über die aktuelle Situation Ihres Arbeitgebers. Macht die Firma aktuell schwierige finanzielle Phasen durch? Überlegen Sie dann noch mal intensiv, ob Sie Ihre Forderung nicht lieber verschieben sollte. Warten Sie nach erfolgreich abgeschlossenen Projekten einerseits nicht zu lang, sodass Ihre Erfolge dem Chef noch präsent sind. Rennen Sie jedoch nicht sofort nach Vertragsabschluss ins Büro Ihres Vorgesetzten, sondern bedenken Sie Schritt 1: Nehmen Sie sich Zeit zur Vorbereitung und sprechen Sie Ihren Chef einige Wochen nach später an.
Am besten ist ein Zeitpunkt in dem Ruhe im Unternehmen herrscht. Ideal ist dafür das Jahresgespräch. Gehaltsexperten raten allerdings das Gespräch im Spätsommer zu suchen, da viele Unternehmen in dieser Zeit das Personalbudget planen.
Tipp 3: Informationen sind Geld wert
Kennen Sie nicht nur Ihren eigenen, sondern auch den durchschnittlichen Marktwert. Informieren Sie sich über übliche Löhne der Branche aber versuchen Sie vor allem auch herauszufinden, wie die Lohnverteilung im Unternehmen angesetzt ist. Sollten Ihre Kollegen hier nicht sehr auskunftsfreudig sein, hilft eine intensive Internetrecherche oft weiter. In Blogs und Arbeitgeberbewertungsportalen sind ehemalige Arbeitnehmer anonym oft auskunftsfreudiger als noch im Betrieb beschäftigte Mitarbeiter.
Dank Ihrer Recherche sollten Sie sich hier weder unter Wert verkaufen noch zu hoch pokern. Eine passende Formulierung wäre die Folgende: „Aufgrund der aufgeführten Leistungen meiner Seite sehe ich eine Gehaltserhöhung von X% als gerechtfertigt an.“
Tipp 4: Eine gute Taktik wählen
Definieren Sie Ihr persönliches Verhandlungsziel. Ein Unternehmer wird immer versuchen Sie runterzuhandeln. Überlegen Sie sich vor dem Gespräch einen Minimal- und einen Maximalwert. Nennen Sie anfangs immer den Maximalwert. Haben Sie gute Leistungen vorzuweisen können Sie ruhig 10% Lohnerhöhung verlangen. Wenn Sie von einem anderen Unternehmen mit ähnlicher Position kommen, können Sie sogar 20% mehr verlangen. Notieren Sie Ihre eigenen Leistungen, Erfolge und Qualifikationen und bauen Sie so im Vorhinein eine systematische Argumentation auf, um im Gespräch nicht den Faden zu verlieren.
Tipp 5: Das richtige Vorgehen
Überrennen Sie Ihren Chef nicht im ersten Satz mit der Forderung nach mehr Gehalt, sondern legen Sie den Fokus auf Ihren Wert für das Unternehmen. Fragen Sie hierfür zunächst Ihren Chef nach seiner Einschätzung Ihrer Leistung. Wenn Sie hier ein positives Feedback bekommen, können Sie dieses durch weitere Argumente von Ihrer Seite ausschmücken und haben damit die perfekte Basis für die Bitte um eine Gehaltserhöhung geschaffen.
Tipp 6: Alternativen suchen
Kommen Sie nicht auf einen gemeinsamen Nenner, eignen sich auch alternative Nebenleistungen (englisch: Benefits). Diese Alternativen sind oftmals steuerlich günstiger als Barauszahlungen. Dazu zählen u.a.:
Ein Firmenwagen, ein Heimarbeitsplatz, ein berufsbegleitendes MBA Studium, Zuschüsse für den öffentlichen Verkehr, Waren- und Benzingutscheine, Beiträge fürs Fitnessstudio, und Mitarbeiterrabatte für Produkte des eigenen Unternehmens.
Tipp 7: Vermeiden Sie Fehler
Der häufigste und größte Fehler den Sie machen können ist eine schlechte Vorbereitung. Ohne konkrete Vorstellungen und schlechten Argumenten wird Ihr Chef Sie unterbuttern.
Unterlassen Sie das „jammern“! Viele beschweren sich über steigende Kosten etc. Das juckt Ihren Chef nicht, und lässt Sie im Endeffekt aussehen als könnten Sie nicht mit Geld umgehen.
Sprechen Sie das Thema Gehaltserhöhung nicht erst an, wenn es bei Ihnen finanziell brennt. Planen Sie daher einen geeigneten Termin wie das Jahresgespräch.
Vermeiden Sie es hingegen Argumente anzuführen, die in keinem Zusammenhang mit Ihren Arbeitsleistungen stehen. Private Gründe, die dazu führen, dass Sie in Zukunft höhere Ausgaben haben werden (wie z.B. die Erhöhung Ihrer Miete) sind für Ihren Chef irrelevant und haben bei der Gehaltsverhandlung nichts verloren.
Tipp 8: Gehen Sie auf Nummer sicher
Machen Sie kurze Notizen über Vereinbarungen und Gehaltserhöhung. Schicken Sie diese Vereinbarungen kurz per E-Mail an Ihren Chef. Damit ersparen Sie sich eventuellen Ärger wegen „Gedächtnisstörungen“.
Tipp 9: Das Einstiegsgehalt anheben
Berufseinsteiger geben sich oft mit wenig zufrieden. Nennen Sie dem Unternehmen einen konkreten Mehrwert, z.B. durch relevante Fremdsprachen oder Auslandsaufenthalte etc. Der Gehaltswunsch sollte aber nicht allzu hoch über den Durchschnitt in Ihrem Fachbereich liegen. Bei fixen Einstiegsgehältern können Sie vereinbaren nach dem ersten Jahr das Gehalt erneut zu überprüfen.
Tipp 10: Selbstbewusst bleiben
Ziehen Sie nicht sofort zurück, wenn Ihr Chef Ihren ersten Anlauf abschmettert. Nicht umsonst ist das Gehaltsgespräch eine Verhandlung. Lassen Sie sich darauf ein. Wenn Sie beim Brutto-Gehalt auf keine Einigung kommen, kann es auch eine Lösung sein, nach Zusatzvergütungen zu fragen. Bereiten Sie auch diese Möglichkeit vor dem Gespräch vor. Sollte Ihr Chef Ihre Forderung vollständig ablehnen, sollten Sie einerseits die Gründe hierfür erfragen und andererseits darum bitten, einen Zeit- und Zielplan zu erstellen, der Ihnen in Zukunft eine Gehaltserhöhung in Aussicht stellt.