1. Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler
Man glaubt es kaum, aber in 56% aller Bewerbungsunterlagen – und somit in mehr als jedem Zweiten – befinden sich heutzutage Rechtschreibfehler. Dabei sind vergessene Buchstaben und grammatikalisch unvollständige Sätze für die meisten Personaler ein absolutes NoGo. Am besten nutzen Sie das Vier-Augen-Prinzip und lassen Ihr Motivationsschreiben ganz zum Schluss nochmal eine weitere Person Korrektur lesen.
2. Einleitungsfloskeln
Ein Personaler, der am Tag etliche und teils hunderte von Bewerbungsunterlagen screent, kann die typischen Einleitungssätze nicht mehr lesen.
Beispiel: „Sehr geehrter Damen und Herren, mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenausschreibung im Kreisanzeiger vom 12. August gelesen und möchte mich daher hiermit bei Ihnen bewerben.“
Schon sind nämlich nicht nur die ersten drei Zeilen Platz verschwendet, sondern der HRler ist auch noch gelangweilt, weil ihm ein 08/15-Anschreiben bevorsteht.
Besser ist es, wenn Sie sich direkt schon am Anfang von der Masse abheben und dafür sorgen, dass Sie im Kopf des Personalers bleiben. Die Kür liegt darin, im ersten Satz klarzumachen, dass Sie durch die bereits gesammelten Erfahrungen die perfekte Besetzung für die offene Stelle sind – ohne dabei überheblich zu wirken.
3. Mit dem Vergangenen anfangen
Kürzlich erst gelesen: Stellen Sie sich vor, ein Bewerber verfasst ein Motivationsschreiben für eine Stelle als Sport- und Fitnesstrainer. Der Bewerber begann sein schreiben wie folgt:
Beispiel: „Bereits in der Grundschule spielte ich auf dem Pausenhof immer gerne Fußball, weshalb ich mich bei Ihnen als neuer Trainer für xy bewerben möchte.“
Das ist natürlich sehr schön, aber nicht gerade weiterbringend für den Personalverantwortlichen. Man sollte versuchen, immer mit der aktuellsten Position anzufangen und diese auf die Stellenausschreibung zu münzen, zum Beispiel wie folgt:
Beispiel: „Neben meinem Sportmanagementstudium trainiere ich regelmäßig die C-Jugend im Verein xy und…“
4. Verfassen eines Massenanschreibens
Wir stellen immer wieder fest, dass einer der häufigsten Gründe nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden an diesem Punkt scheitert. Beim einfachen Copypasten entsteht nicht nur ein sehr oberflächliches Anschreiben, bei dem noch nicht mal auf das Unternehmen eingegangen wird, sondern auch ungünstige Flüchtigkeitsfehler. So kommt es immer wieder vor, dass der Ansprechpartner oder die Adresse falsch ausgetauscht werden. Auch im Anschreiben werden die falschen Unternehmen adressiert. Es gilt also: Qualität statt Quantität: Bevor Sie 50 Anschreiben auf die Schnelle rausschicken, sollten Sie sich lieber auf 5 Anschreiben fokussieren und sich intensiv mit der Stellenausschreibung auseinandersetzen.
5. Überhebliche Selbstbewertungen
Es heißt, man solle sich im Anschreiben im besten Licht darstellen und viel von sich berichten. Was viele dabei allerdings unterschätzen, ist das Bild, was nach außen vermittelt wird, wenn der Bewerber nur aus der Ich-Perspektive schreibt.
Beispiel 1: „Ich kann perfekt im Team arbeiten und bin extrem ehrgeizig.“
Beispiel 2: „Mein überdurchschnittlich hoher Einsatz sorgt für stets exzellente Ergebnisse auf nicht weniger als allen Ebenen.“
Mit Feingefühl eingesetzt ist es in Ordnung, sich durch solche Sätze von der Konkurrenz absetzen zu wollen. Allerdings behauptet mittlerweile jeder von sich, dass er „extrem belastbar“ und „überdurchschnittlich motiviert“ sei. Ein wertvoller Tipp ist es daher, diese Eigenschaften direkt zu belegen.
Beispiel 1: „Bei der Veranstaltung xy mit 500 Teilnehmern konnte ich mein Orgainsationstalent erfolgreich unter Beweis stellen.“
Beispiel 2: „Frau Müller von der Firma Maier bestätigt Ihnen gerne mein Organisationstalent und mein verhandlerisches Geschick.“
Bevor Sie Ihrer Bewerbung das Motivationsschreiben beilegen, sollten Sie diese fünf Tipps noch einmal durchgehen und systematisch abhaken. Wenn Sie sich Ihrer Sache dann sicher sind, steht einer Einladung zum Bewerbungsgespräch nichts mehr im Wege.