Robin Fetten (22) ist frisch in die Selbstständigkeit gestartet und bestreitet neben seinem Jungunternehmer Dasein ein Maschinenbaustudium an der Hochschule Rhein-Waal in Kleve. Sein Unternehmen, RTF Bikeparts, hat sich darauf spezialisiert hochwertige, gebrauchte Fahrradteile aus den Bereichen „Freeride/Downhill/Dirt“ über das WordWideWeb zu vermarkten, wobei Robin als aktiver Radsportler mit Rat & Tat bei der Auswahl zur Seite steht. Der Kunde steht im Fokus eines jeden Vorgangs und ist hier wirklich noch König.
1. Seit 2013 sind Sie selbstständig und man kann sagen Sie haben Ihr Hobby zum Beruf gemacht. War es schon früh Ihr Ziel ein eigenes Unternehmen zu haben?
Wovon viele träumen ist bei mir Realität geworden! So gründete ich Anfang diesen Jahres, neben meinem Maschinenbaustudium, meine eigenes, kleines Unternehmen. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Radsport, wobei der Fokus eindeutig auf den Bereichen „Freeride, Downhill und Dirt“ liegt – sprich es geht um „robuste MTBs“ für spezielle Einsatzbereiche.
Das Ziel sich auf solider Basis selbstständig zu machen verfolge ich schon sehr lange, wobei der Weg dorthin mitunter steinig sein kann. So spielt der zeitliche Aspekt eine große Rolle, da das Studium nicht vernachlässigt werden darf. Aufgrund dessen habe ich mich dazu entschlossen einen kleinen, aber in der Regel bekannten, Kundenkreis zu bedienen.
2. Welche Eigenschaften sollte man Ihrer Meinung nach haben um erfolgreich mit dem eigenen Unternehmen zu starten?
Das ist ein hochkomplexes Thema, womit sich viele Bücher füllen lassen. Wenn man es macht wie ich, sprich sein Hobby zum Beruf, dann gestaltet sich die Sache allerdings einfacher. Für meine Begriffe ist es am wichtigsten einen konkreten (Business-)Plan zu haben. Was will man tun und kann man damit seine Brötchen verdienen? Ja? Dann los!
Es bedarf folglich aber auch einer Menge Disziplin und einem starken Willen am Ball zu bleiben. Nicht jeder kann oder will Entscheidungen treffen müssen, die ihn eventuell seine Existenz kosten. Um diese psychische Belastung auszugleichen, sollte es am Spaß bei der Arbeit nicht fehlen – man muss es gerne und aus voller Überzeugung angehen können. Um den Spaß nicht zu verlieren ist es wichtig ein klares Ziel zu verfolgen. Wo will ich hin? Wann will ich dort sein? Dann kommt die Motivation von ganz alleine!
3. Gab es besondere Herausforderungen die Sie bewältigen mussten?
Die gab es und gibt es immer noch. Angefangen beim Startkapital: Ohne Moos nichts los! Wenn man nicht mit baren Ressourcen gesegnet ist, muss man sich den Start erarbeiten. Denn was möchte man verkaufen wenn man es nichtmal einkaufen kann? Weiterhin muss man sich mit Dingen wie (Steuer-)Recht & Buchführung beschäftigen, was mit Sicherheit kein einfaches Gebiet für „Neulinge“ ist.
Die Gewerbeanmeldung als solches war da noch das Einfachste und binnen 10 Minuten erledigt. Aktuell beschäftigt mich das Thema Lagerplatz. Da ich alles von zu Hause verwalte, türmen sich die Produkte bis unter die Decke. Dem wird aber demnächst mittels angemietetem Lagerraum Abhilfe geschaffen.
4. Glauben Sie es gibt DEN richtigen Zeitpunkt um sich selbstständig zu machen?
Den gibt es definitiv! Nämlich dann, wenn man sich sicher ist, dass die Geschäftsidee Früchte tragen wird – und dies ist nicht vom Lebensalter abhängig! Eine gesunde Balance zwischen Risiko und Erfolgschance muss unbedingt vorhanden sein. Wenn der Plan steht und alle Vorraussetzungen erfüllt sind, dann sollte man den Schritt unbedingt wagen.
Aber Vorsicht! Sich selbst zu belügen und „geschönte“ Zahlen im (Business-)Plan zu verwenden geht in der Regel schief. Übers Knie brechen können viele, es smart & mit Verstand zu lösen nur wenige.
5. Was sind Ihrer Meinung nach die 3 wichtigsten Geschäftsbereiche für eine erfolgreiche Selbstständigkeit (z.b. Buchführung, Kundenakquise, Marketing, „Controlling“)
Meines Erachtens sind die 3 folgenden Bereiche die wichtigsten für eine erfolgreiche Selbstständigkeit:
Kundenakquise: Ohne Kunden lebt es sich als Selbstständiger schlecht. Daher muss man zwangsläufig „fischen gehen“ und gezielt Kunden anwerben. Dies kann auf vielen verschiedenen Ebenen passieren, wobei die Flut an „binärer Werbung“ für meine Begriffe Überhand gewinnt. Für ein kleines Unternehmen gibt es nichts besseres, als die Mundpropaganda von zufriedenen Kunden. Stechen Sie mit der Leistung ihres Unternehmens hervor, geht der Rest von ganz alleine.
Marktüberblick: Nur wer den Markt kennt, hat die Möglichkeit Preise so zu bestimmen, dass der Kunde das Gefühl hat, etwas preiswertes zu erwerben. Gerade in meinem Unternehmen ist dies eminent wichtig.
Marketing: Produkte müssen vermarktet werden! In meinem Unternehmen passiert dies auf diversen Handelsplattformen & Foren im WorldWideWeb. Stimmen hier Beschreibung, Bilder und Background Infos nicht, so bleibt ein Kauf aus.