Entsprechend dieser Prognosen sollte die Pflegebranche für Berufseinsteiger eigentlich verlockend sein. Negativberichte über schlechte Bezahlung und rückenschädigende Belastungen bremsen die Begeisterung jedoch aus. Die Entscheidung für einen Pflegeberuf sollte deswegen entsprechend persönlicher Dispositionen abgewogen werden.
Argumente für einen Beruf in der Pflegebranche
Aufgrund des steigenden Anteils älterer Menschen in der Bevölkerung wird auch der Bedarf an Pflegefachpersonal in den kommenden Jahren steigen. Laut des Bundesministeriums für Gesundheit ist in Zukunft sogar mit einem Fachkräftemangel in der Branche zu rechen. Die Berufsgruppe steht somit für einen sicheren Arbeitsplatz.
Die Auswahlmöglichkeit an Ausbildungsberufen ist vielfältig. Neben der Altenpflege, sind auch Kranken- und Heilerziehungspflege wachsende Berufszweige. Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten der Branche umfassen eine große Zahl von Fortbildungskursen und Online-Studiengängen. Wer sich für eine Karriere in der Pflege entscheidet, kann somit im Alter, wenn die körperliche Belastung zu hoch wird, eine Weiterbildung wahrnehmen, um den Umstieg auf einen Bürojob zu schaffen.
Als Pflegekraft arbeiten Sie täglich mit den verschiedensten Menschen zusammen. Besonders herzliche Menschen mit Kommunikationsstärke und Einfühlungsvermögen sind in dieser Branche richtig und werden händeringend gesucht. Sollten Sie hier Ihre persönlichen Stärken sehen, lohnt es sich auf jeden Fall über eine Karriere im Pflegebereich nachzudenken.
Was spricht gegen einen Pflegeberuf?
Im Umkehrschluss gilt dementsprechend: Wenn Sie sich das zusammenarbeiten mit alten und / oder kranken Menschen nur schwer vorstellen können, weil Sie beispielsweise Angst davor haben, dass Sie die verschiedensten Lebensgeschichten zu sehr mitnehmen würden, sollten Sie den Einstieg in die Branche noch einmal überdenken. Ihnen muss außerdem bewusst sein, dass neben der psychischen auch die physische Belastung nicht zu unterschätzen ist.
Häufig ist der Berufsalltag damit verbunden, Menschen heben oder tragen zu müssen. Dies kann schnell auf den Rücken gehen. Wichtig ist es deswegen, hier von Anfang an präventive Maßnahmen zu treffen und entsprechende Hebetechniken zu erlenen und anzuwenden.
Die schlechte Bezahlung ist momentan wohl das stärkste Argument gegen den Einstieg in die Pflegebranche. Jedoch ist auch hier in den kommenden Jahren mit Änderungen zu rechnen. Der zunehmende Bedarf an Fachkräften wird die Nachfrage heben, sodass ein höheres Durchschnittsgehalt zu erwarten ist.
Die Entscheidung für einen Pflegeberuf ist somit wie in kaum einer anderen Branche von persönlichen Präferenzen abhängig. Die Herausforderungen der Branche sind groß. Die Frage ist, ob Sie sich diesen stellen möchten.