Welche Jobs eignen sich besonders, um sich aus dem Ausland nach Deutschland zu bewerben?
Die Medien lassen es uns seit Jahren wissen: in Deutschland fehlen Fachkräfte. Das betrifft die Dienstleistungsbranche, allen voran Gastronomie und Hotellerie, aber auch Ingenieurspositionen, Experten in der IT-Branche und Lehrer sind immer schwerer zu finden. Selbst in der Werbebranche geht der Nachwuchs langsam aber sicher aus. Teilweise wird im Ausland schon aktiv nach Fachkräften gesucht, doch auch initiative Bewerbungen von nicht in Deutschland lebenden Fachkräften sind bei Personalchefs gern gesehen.
Ist es nachweisbar schwerer für Ausländer, die nicht in Deutschland leben, einen Job in Deutschland zu finden?
Dadurch beantwortet sich auch die Frage nach den Hürden – zumindest teilweise. Denn wenn Sie sich aus dem Ausland auf eine Position bewerben möchten, die mit im Inland lebenden Bewerbern nicht besetzt werden kann, haben Sie sehr gute Chancen, dass Ihnen bei vielen Dingen seitens des Unternehmens geholfen wird. Bewerben Sie sich jedoch auf eine Position, für die auch schnell verfügbare Mitbewerber geeignet sind, werden Ihnen weniger bürokratische Auflagen abgenommen. Ob es also leichter oder schwerer ist, sich aus dem Ausland zu bewerben, kommt eindeutig auf die Branche oder sogar auf die Position an, die zu besetzen ist.
Schreckt es Personaler ab wenn sie eine ausländische Adresse oder eine andere Staatsangehörigkeit auf dem Anschreiben lesen?
Auch diese Frage ist nicht eindeutig zu beantworten. Im Allgemeinen ist es aber eher so, dass bei schnell zu besetzenden Positionen eine weit entfernte Adresse dazu beitragen kann, dass Sie – bei gleicher Qualifikation – eher nicht in die engere Auswahl kommen. Besteht die Möglichkeit, dass die Position nicht sofort besetzt werden muss, stehen Ihre Chancen wieder gleich.
Sollte man direkt erwähnen, dass man bereit ist nach Deutschland zu ziehen und diese Kosten auch selber zu tragen?
Eigentlich sollte es nicht extra erwähnt werden müssen, dass Sie bereit sind, nach Deutschland zu ziehen. Allein Ihre Bewerbung auf die offene Stelle spricht dafür. Dennoch können Sie die Ihre Bereitschaft gerne erwähnen – insbesondere im persönlichen Gespräch. Die Kosten sollten Sie – weder im Anschreiben noch im Vorstellungsgespräch – nicht ansprechen. Wird es zu einer Anstellung kommen, ist der Vertrag bereits aufgesetzt und in Verhandlung, ist der richtige Zeitpunkt, auch die Umzugskosten zu verhandeln.
Wie gestaltet sich die Wohnungssuche?
Viele Unternehmen helfen ihren Mitarbeitern, die nicht von vor Ort stammen, bei der Wohnungssuche. Manche Firmen können ihren neuen Mitarbeitern Firmenwohnungen anbieten – temporär oder dauerhaft, andere können einen Makler empfehlen oder zumindest mit sonstigen Tipps weiterhelfen.
Welche Tipps sollte man beherzigen wenn man sich in Deutschland bewirbt?
Neben Ihren beruflichen Nachweisen und Qualifikationen wie Zeugnisse, Referenzen und Zertifikate sind auch Auszeichnungen für so genannte Soft Skills empfehlenswert. Dazu gehören als nicht deutscher Muttersprachler vor allem Sprachzertifikate, doch auch Anerkennungen von ehrenamtlichen Tätigkeiten oder Unternehmungen, die für die erstrebte Stelle notwendige Eigenschaften erfordert haben, können Sie Ihren Bewerbungsunterlagen gerne beifügen. Es sollten jedoch nur für die Tätigkeit relevante Anhänge mitgesendet werden. Bewerben Sie sich auf eine Position in einem IT Unternehmen, ist Ihr sportliches Engagement eher irrelevant. Anders sieht es bei einer Bewerbung im Dienstleistungsbereich aus, da hier die Kondition einen positiven Einfluss haben kann (auf Krankentage, arbeitsbedingte Schmerzen und ähnliches).
Versicherungen – wie und wo muss man sich versichern?
In Deutschland gilt die Sozialversicherungspflicht. Alle Angestellten in Deutschland werden von dem Unternehmen, für das sie tätig sind, versichert. Die Krankenkasse sucht sich der Mitarbeiter selber aus, hinzukommen Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, der Pflege- und der Rentenversicherung. Diese sind einheitlich und können nicht individuell gewählt werden. Sobald Sie den Arbeitsvertrag unterschrieben haben, können Sie der Personalabteilung die Krankenkasse nennen, bei der Sie versichert sein möchten – die monatlichen Beiträge werden „automatisch“ von Ihrem Bruttogehalt abgezogen.
Was gibt es bei der Aufenthaltsgenehmigung zu beachten?
In Deutschland gilt die Sozialversicherungspflicht. Alle Angestellten in Deutschland werden von dem Unternehmen, für das sie tätig sind, versichert. Die Krankenkasse sucht sich der Mitarbeiter selber aus, hinzukommen Beiträge zur Arbeitslosenversicherung, der Pflege- und der Rentenversicherung. Diese sind einheitlich und können nicht individuell gewählt werden. Sobald Sie den Arbeitsvertrag unterschrieben haben, können Sie der Personalabteilung die Krankenkasse nennen, bei der Sie versichert sein möchten – die monatlichen Beiträge werden „automatisch“ von Ihrem Bruttogehalt abgezogen.