Wird ein Arbeitsnehmer arbeitslos, erhält er von der Bundesagentur für Arbeit Arbeitslosengeld. Eine andere für der Unterstützung der Arbeitsagentur ist die, des Insolvenzgeldes. Arbeitnehmer können Insolvenzgeld von der Bundesagentur für Arbeit beantragen, wenn sie direkt von der Insolvenz Ihres Arbeitgebers betroffen sind und nicht unmittelbar ein neues Arbeitsverhältnis eingehen.
Der Lohnausfall wird für höchstens drei Monate ausgeglichen und muss einen Zeitraum vor dem Insolvenzereignis betreffen.
Laut Gesetz liegt ein Insolvenzereignis vor, wenn:
- ein Insolvenzverfahren eröffnet wird
- der Insolvenzantrag abgewiesen wird
- insolvente Arbeitgeber untertauchen
Ist Insolvenzgeld besser als Arbeitslosengeld?
Beim Insolvenzgeld wird das Nettogehalt in voller Höhe ausgezahlt. Das Arbeitslosengeld hingegen ersetzt nur 60-67% des Gehalts. Allerdings kann es vorkommen, dass das Insolvenzgeld auch nur einen Teil des offenen Nettogehalts ausgleicht, wenn das monatliche Einkommen über die Grenze der Beitragsbemessung liegt. Diese liegt in Westdeutschland bei 5.500 Euro und in Ostdeutschland bei 4.800 Euro. Wird die Grenze Überschritten, erhalten Arbeitnehmer nur einen Teilbetrag ihres Nettogehalts, welche sich auf Basis der Bemessungsgrenze kalkulieren lässt. Vorteilhaft am Insolvenzgeld ist weiterhin, dass Arbeitnehmer, die zwar kein Anrecht auf Arbeitslosengeld haben, dennoch Insolvenzgeld beanspruchen können.
Welche rückständigen Forderungen sind durch das Insolvenzgeld abgesichert?
Durch das Insolvenzgeld werden alle Lohnforderungen des Arbeitnehmers ausgeglichen, vorausgesetzt sie sind im Insolvenzgeldzeitraum verdient worden. Darunter fällt das Grundgehalt plus eventuelle Provisionen etc. Abfindungen oder Ansprüche auf Urlaubsabgeltung werden vom Insolvenzgeld aber nicht abgesichert. Auch Forderungen, die kein Arbeitslohn sind, können nicht erstattet werden.
Was sollten Sie beim Antrag auf Insolvenzgeld beachten?
Nach dem Insolvenzereignis, haben Arbeitnehmer zwei Monate Zeit, um das Insolvenzgeld zu beantragen. Wird die Frist verpasst, muss ein nachvollziehbarer Grund vorliegen. In so einem Fall, erhalten Arbeitnehmer einen weiteren Aufschub von zwei Monaten.
Abgesehen davon kann die Agentur für Arbeit kann vorab einen Vorschuss auf das Insolvenzgeld erbringen, wenn:
- die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt ist,
- das Arbeitsverhältnis beendet ist und
- die Voraussetzungen auf Insolvenzgeld mit höchster Wahrscheinlichkeit erfüllt werden.