1.     Das GerĂŒcht oder âirgendwas wird schon dran seinâ
Was passiert: âHast du auch bemerkt, dass Max in letzter Zeit oft Augenringe hat, bis unter die Kniekehlen? Ich meine, sogar schon mal eine Alkoholfahne bemerkt zu habenâ. Eine gemeine Unterstellung, aus der im Zweifel die einfache Aussage gemacht wird âIch habe gehört, Max ist Alkoholikerâ. Genau das wĂŒrde ein Intrigant mit seiner Aussage erreichen wollen.
Was tun: Direkte Konfrontation des Intriganten, sofern klar ist, wer hinter dem GerĂŒcht steckt. Am besten in einem Vier-Augen-GesprĂ€ch oder maximal mit einer Vertrauensperson (ein Mediator, der beide Seiten kennt). Zeitpunkt: So schnell wie möglich â nicht erst schlechte Gedanken mit in den Feierabend oder gar ins Wochenende mitnehmen. Mit einer Konfrontation rechnen die wenigsten Intriganten â der Ăberraschungseffekt hilft.
Vorsicht: Emotionen sind fehl am Platz. Das Opfer muss dem Intriganten mitteilen, dass seine âSpielchenâ aufgeÂflogen sind. Ihm mĂŒssen die Folgen seines Handelns aufgezeigt werden. Es kann beispielsweise sein, dass durch die Intrige ein Auftrag verloren gehen könnte â und das hat folgen fĂŒr das Team oder gar das Unternehmen. Vor dem GesprĂ€ch sollte man sich eine konkrete Forderung ĂŒberlegen, die man dem Intriganten klar mitteilt â strukturiert, ruhig und sachlich. Achtung: Auseinandersetzungen per Mail sind kontraproduktiv und können dem Opfer am Ende noch zusĂ€tzlich schaden.
Wenn das nicht hilft: Je nachdem, wer die GerĂŒchte verbreitet, kann ein GesprĂ€ch mit dem Vorgesetzten oder Betriebsrat helfen. Vorher jedoch genau analysieren, wer an der Intrige beteiligt ist – und gegebenenfalls klug Taktieren und prinzipiell die Informationen, die der Verteidigung dienen, weitergeben. Grundgedanke ist immer: Flucht nach vorne. Wichtig: Es muss klar sein, dass es sich um ein GerĂŒcht handelt, sonst stellt sich die Meinung ein âirgendwas ist bestimmt dranâ. Also nicht die Energie darauf verschwenden, unbedingt herausfinden zu wollen, wer Urheber des GerĂŒchts ist.
2.     Schlechtmachen vor anderen
Was passiert: Klassische Masche, mit der fĂŒhrungsschwache Vorgesetzte versuchen, ihre Mitarbeiter klein zu halten â das öffentliche VorfĂŒhren. Beispiel: VerkĂŒndung einer Personalie vor der gesamten Firma. Chef fragt seinen Stellvertreter, ob er nicht noch eine AnkĂŒndigung vergessen habe â weiĂ dabei aber genau, dass er ihm vorher keinen Agendapunkt mitgegeben hatte. Nach einer peinlichen Pause die Ăberleitung zum nĂ€chsten Tagesordnungspunkt mit einem abfĂ€lligen Kommentar, wie âVielleicht hast du vergessen, was du sagen wolltestâ.
Was tun: Ignorieren und nicht persönlich nehmen. Genau das will der Intrigant erreichen: dass man nachdenkt, ob man nicht doch etwas vergessen hat â oder allgemein: Selbstzweifel wecken. Unnötige Energieverschwendung. Durch die eigene Arbeitsleistung ĂŒberzeugen und sich nicht beirren lassen â das hilft am meisten. Denn genau davor hat der Intrigant Angst: Dass das Opfer besser ist als er und am Stuhl sĂ€gen könnte.
3.     Inâs Messer laufen lassen
Was passiert: âKlar, da helfe ich gerne…â â und zack, hat man plötzlich ein Projekt gewonnen, das schon lĂ€ngst als verloren galt, und das nur, weil Nein-Sagen gar nicht so einfach ist.
Was tun: Belege sammeln, dass man nichts mit dem Scheitern des ProÂjektes zu tun hat. Dies ist zwar meist schwierig, da der Intrigant meist raffiniert geplant hat. Aber es ist die einzige Chance, unbeschadet aus der Situation zu kommen.
Wie davor schĂŒtzen: Keine Aufgaben ĂŒbernehmen, die einem nicht schlĂŒssig erscheinen Gerade, wenn man bereits einen Anfangsverdacht hat. Lieber kurz recherchieren, ob das Projekt nicht doch schon verloren ist â und auch mal âNeinâ sagen.
Intrigantes Verhalten blĂŒht besonders gut in einem Klima des Misstrauens, oder aber wenn es sich um eine Konkurrenzsituationen handelt. Also beispielsweise wenn ein möglicher Stellenabbau droht oder ein Mitglied eines Teams befördert werden soll. Das Gemeine: Der Intrigant handelt im Verborgenen. Er zieht geschickt aus dem Hintergrund die FĂ€den und setzt auch andere â teilweise sogar ohne deren Wissen â als Marionetten ein.
Intriganten beherrschen die hohe Kunst der Strategie. Sie lassen ihr Opfer gern ins offene Messer laufen und sorgen gleichzeitig dafĂŒr, dass ein möglichst groĂes Publikum bereit steht. Sie verbreiten gezielt GerĂŒchte und LĂŒgen, um ihre Opfer anzuschwĂ€rzen. Die Motive sind so individuell wie die Liste der Angriffsmöglichkeiten. Doch es ist nicht so, dass diesem hinterlistigen Treiben kein Einhalt geboten werden kann. Wer die Situation erkennt, kann richtig reagieren. Das eBook âJobintrigen â Erkennen. Durchschauen. Abwehrenâ von Christina Langer und Stefan Rippler hilft dabei: Es gibt praxisnahe Handlungshilfen fĂŒr die Intrigenabwehr, erklĂ€rt HintergrĂŒnde und Funktionsweisen von Machtspielen im Job.