Anzeige
Will man eine Rechtsschutzversicherung abschließen, dann kommt man um die Frage „Lohnt sich das überhaupt?“ nicht herum. Wie bei jeder Versicherung gilt es auch hier, Kosten sowie Leistungen abzuwägen und das Angebot der jeweiligen Versicherung mit jenen von anderen Versicherungsträgern zu vergleichen. Worauf Sie bei der Auswahl der Versicherung achten sollten und wo die Fallen lauern könnten, erklären wir in unserem Beitrag.
Was ist eine Rechtsschutzversicherung?
Für alle, die noch ein wenig unsicher sind, ob eine Rechtsschutzversicherung überhaupt benötigt wird, hier zunächst eine Erklärung, worum es sich bei einer solchen Versicherung überhaupt handelt:
Ganz allgemein: Bei einer Rechtsschutzversicherung handelt es sich um einen privatrechtlichen Versicherungsvertrag zur Abdeckung der festgelegten Leistungen bei eventuellen Rechtsstreitigkeiten. Eine genaue Definition dieser Art von Versicherung ist nicht möglich, da die vereinbarten Leistungen zwischen Versicherungsnehmer und -träger ganz unterschiedlich sein können.
Die meisten Versicherungsträger bieten verschiedene Tarife an – Private werden, je nach Paket, für bestimmte Schadensfälle abgesichert. Ganz konkret gefragt: Was deckt die Versicherung ab? Eine Rechtschutzversicherung deckt normalerweise Privatrecht, Wohnrecht, Berufsrecht und Verkehrsrecht ab – je nach Tarif alle oder eben nur einige Bereiche.
Leistungen und Kosten im Vergleich
Sie ahnen es bereits: Die Auswahl der unterschiedlichen Tarife bzw. Pakete ist nicht gerade einfach zu treffen. Kleinere (und somit meist günstigere) Pakete beinhalten logischerweise weniger Leistungen als große. Bei Rechtsschutzversicherungen gilt dasselbe wie bei anderen Versicherungen: man versichert sich in der Regel für den Extremfall.
In der nachfolgenden Infografik wird genau dargestellt, warum sich für Herrn Maier die Rechtsschutzversicherung lohnt.
Dieses Beispiel kurz erläutert: Sie sehen, dass Herr Maier im Laufe seines Lebens 3.700 Euro für seine Rechtsschutzversicherung zahlte. Auf Grund verschiedener kleineren Rechtsstreitigkeiten mit Nachbarn benötigte Herr Maier Hilfe eines Anwalts – die Kosten dafür betrugen 2.500 Euro und wurden zur Gänze von der Versicherung übernommen, weil Privatrecht sowie Wohnrecht vom Versicherungspaket abgedeckt waren. Glück für Herrn Maier!
Gut zu wissen: Die Schadensquote gibt die Rentabilität der Versicherung an.
Welche Leistungen sollten abgedeckt sein?
Aktueller Stand in Deutschland: Die Hälfte aller Haushalte ist nicht rechtsschutzversichert. Das bedeutet, dass diese Personen für Ihre Anwalts- und Gerichtskosten selbst aufkommen müssen. Die Rechnung dafür kann im schlimmsten Fall sehr teuer werden. Sollten Sie einmal einen Rechtsschutz benötigen, und dieser ist vom Versicherungspaket abgedeckt, kommen keine oder nur geringe Kosten auf Sie zu. Wie bereits angeklungen, hängt es davon ab, welche Leistungen im Rahmen des Vertrages abgesichert sind – hier gibt es große Unterschiede.
Fragt man danach, welche Leistung eher benötigt wird und welche eher nicht, kann man sich Statistiken ansehen – so erhält man zumindest Durchschnittswerte. In unserer Recherche fokussierten wird uns darauf, welche Rechtsstreitigkeiten im Durchschnitt am häufigsten vorkommen. Eine Umfrage von Statista (durchgeführt von Roland Rechtsreport) mit 1.832 Befragten ergab, dass der häufigste Gegenstand von Gerichtsverfahren in den vergangenen 10 Jahren der Bereich Verkehrsrecht (31 %) war. Gefolgt von den Bereichen:
- Eine Straftat wie Körperverletzung oder Diebstahl (19 %)
- Arbeitsrecht (19 %)
- Familienrecht (13 %)
- Mietrecht (9 %)
- Auseinandersetzung Unternehmen/Kunde (7 %)
- Auseinandersetzung mit einer Versicherung (6 %)
- Verwaltungsrecht (5 %)
- Nachbarschaftsstreit (5 %)
- Verletzung von Persönlichkeitsrechten (5 %)
- Erbschaftsangelegenheiten (4 %)
Wenn man diese Umfrage nun auf die Leistungen in einem Versicherungspaket umlegen würde, sieht man, dass neben Verkehrsrecht auch eine Abdeckung von Privatrecht, Arbeitsrecht, Wohn- und Mietrecht und Familienrecht sinnvoll wäre.
Lohnt sich der Rechtsschutz also? Diese Frage kann Ihnen wohl niemand beantworten, weil auch niemand Ihre Zukunft voraussagen kann. Erst am Ende eines Lebens stellt sich heraus, welche Versicherungen ausgeschöpft wurden und welche nicht. Dies gilt aber für alle Absicherungen, nicht nur für Rechtliches. Wenn Sie sich unsicher sind, dann holen Sie mehrere Angebote verschiedener Versicherungsträger ein und, ganz wichtig: bestehen Sie auf eine ausführliche und persönliche Beratung vor Vertragsabschluss!