Die Personalgewinnung beschreibt den Prozess der Suche nach geeigneten Mitarbeitern durch innovative Konzepte, wobei das Hauptaugenmerk hier auf dem Bewerbungsgespräch liegt, bei dem identifiziert wird, ob ein Mensch zum Unternehmen passt oder nicht. Mit der Personalentwicklung werden hingegen verborgene Potentiale der Mitarbeiter gefördert, was langfristig die Qualität der Arbeiterschaft anhebt. Letztendlich wird mit der Personalbindung mittels kreativer Instrumente zur Motivationssteigerung versucht, Beschäftigte emotional an den Betrieb zu binden, um eine hohe Loyalität hervorzurufen.
Die Anfänge
Bis sich solche Theorien entwickelten, verging viel Zeit. Denn das Thema Personalbeschaffung kann auf eine reichhaltige Geschichte zurückblicken. Während viele Historiker bereits bei den alten Römern, Griechen und Ägyptern von ersten Formen eines Lebenslaufes ausgehen, beginnt das moderne Recruitment, wie wir es kennen, in den 1940er Jahren als eine Folge des zweiten Weltkrieges.
Die hohe Nachfrage an Soldaten riss ein tiefes Loch in das damalige Personalwesen der Betriebe. Eine neue Lösung musste her und diese hieß Arbeitsagentur. Um die Lücken auf den Arbeitsplätzen zu schließen, fingen die Agenturen an mit Werbung nach Arbeitskräften, die nicht eingezogen wurden, zu suchen. Der Durchbruch kam nach dem Ende des Krieges mit der Vermittlung von unzähligen Kriegsveteranen.
Die Auswirkungen des Wirtschaftsboom der 1950er und 60er Jahre brachten das Personalwesen weiter nach vorn. Viele neue Unternehmen beauftragten die Arbeitsagenturen mit der Suche nach neuem Personal aus. Diese integrierten sich in den 70er Jahren mehr und mehr in die Firmen, für die sie arbeiteten und bilden die Grundlage für das Personalwesen, wie wir es heute kennen.
Kanäle und Kommunikation
Die Anfänge des Vertriebs solcher Stellenanzeigen machten neben der Mund-zu-Mund Weitergabe Anschlagtafeln, welche langsam hin zu Zeitungsannoncen führten. Das zeigt eine interessante Infografik von talentbin.com. Mit der Entwicklung des Computers wurde das Speichern von Lebensläufen zwar vereinfacht, aber die fehlende Vernetzung durch das Internet in den 1980er Jahren brachte die Kommunikation zwischen Arbeitgeber und –suchenden nicht voran. Das Early Web brachte um 1995 herum den endgültigen Durchbruch. Online Jobbörsen wie craigslist und monster.com vereinfachten die Suche erheblich und Betriebe fingen an direkt auf der eigenen Homepage für vakante Stellen zu werben. Diese Entwicklung vervollständigt sich mit dem Aufblühen von Social Media sowie Jobportalen wie Xing und Stepstone. Karrierevideos von Unternehmen, in denen entweder mit Witz oder seriös für den Arbeitsplatz geworben wird, werden immer mehr zum Trend.
Personalmanagement ist längst nicht mehr nur das Finden neuer Mitarbeiter. Allerdings könnte auch unser heutiges Bild nur der Anfang sein. Wer weiß, wie man in 50 Jahren auf die aktuellen Techniken schauen wird?