Die Wirtschaftspsychologie bildet die Schnittstelle zwischen Betriebswirtschaft und Psychologie und verbindet damit zwei der wichtigsten Wissenschaften unserer Zeit. Die beiden Hauptthemenfelder der Wirtschaftspsychologie sind die Arbeits- und Organisationspsychologie auf der einen, und die Konsum- und Marktpsychologie auf der anderen Seite. Damit spricht die Wirtschaftspsychologie zwei zentrale Problematiken für Unternehmen im 21. Jahrhundert an.
Arbeits- und Organisationspsychologie
Arbeits- und Organisationspsychologie ist die Wissenschaft der Analyse, Erklärung und Steuerung des individuellen und kollektiven Erlebens und Verhaltens im Kontext von Arbeit und Organisationen. Es interessiert, welchen Stellenwert Arbeit im Leben von Individuen hat und welche Ansprüche diese an ihre Arbeitstätigkeit haben. Im Rahmen der Arbeits- und Organisationspsychologie befassen sich Wirtschaftspsychologen dementsprechend mit allen Fragen des Personalmanagements: Wie leite ich ein Team erfolgreich? Wie motiviere ich meine Mitarbeiter? Wie treffe ich richtige Personalentscheidungen und vermeide Fehlbesetzungen? Schlüsselbereiche sind somit:
- Arbeitsanalyse und –gestaltung
- Arbeitsschutz und Gesundheitsprävention
- Ergonomie am Arbeitsplatz
- Führungsinstrumente und Entwicklung
- Gestaltung von Gruppenarbeit und Teamentwicklung
- Motivation und Leistungsförderung
- Personalauswahl, -beurteilung & Eignungsdiagnostik
- Training, Coaching und Personalentwicklung
Konsum- und Marktpsychologie
Bei der Konsum- und Marktpsychologie steht das Verhalten von Individuen in Ihrer Rolle als Käufer und Konsumenten im Vordergrund. Es wird somit das Verhalten von Nachfragern beim Kauf, Ge- und Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen analysiert. Dementsprechend wird hinterfragt wie Beziehungen zu Marken aufgebaut bzw. diese emotional aufgeladen werden können oder auch, warum sich ein Konsument für ein bestimmtes Produkt und gegen ein anderes entscheidet. Kernfelder der Konsum- und Marktpsychologie sind:
- Konsumentenverhaltensforschung
- Informationsverarbeitungsprozesse und Aktivierungstheorien
- Implikationen für Kaufentscheidungen
- Entscheidungstypologien
- Medienpsychologie
- Verbraucherschutz
Wirtschaftspsychologie studieren
Um die Kenntnisse der Wirtschaftspsychologie zu erlernen, wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl von Studiengängen entwickelt, deren Auswahl entsprechend der steigenden Nachfrage an Wirtschaftspsychologen ebenfalls immer weiter zunimmt. Wirtschaftspsychologie ist somit mittlerweile in vielen Städten sowohl an Universitäten als auch an Hochschulen fester Bestandteil des Studienangebotes geworden.
Wie durch den Bologna-Prozess mittlerweile üblich beginnt auch das Studium der Wirtschaftspsychologie mit einem Bachelor-Abschluss und ermöglicht im Master-Studium eine Vertiefung, beispielsweise durch die Spezialisierung auf eines der beiden Kernfelder der Wirtschaftspsychologie. Unter Garantie handelt es sich bei diesem Studium um einen Bereich mit wachsender Nachfrage, der für die kommenden Jahren gute Berufschancen in Aussicht stellt.