Zudem kennen wir alle die Produkte der großen Marken. Das heißt aber nicht unbedingt, dass sich der Bewerber auch mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat. Dabei gibt es viele Unterschiede zwischen Klein- und Großunternehmen, die bei der Auswahl des ersten Arbeitgebers bedacht werden sollten. Praktika oder Trainee-Programme sind eine gute Möglichkeit, verschiedene Unternehmen kennen zu lernen.
Bereits der Bewerbungsprozess unterscheidet sich je nach Unternehmensgröße. Während man in kleinen Unternehmen schon nach wenigen Schritten eine Zu- oder Absage bekommt, durchläuft der Bewerber in großen Unternehmen oft einen langwierigen Prozess mit vielen Zwischenschritten wie zum Beispiel dem Personaler, der Fachabteilung und oft wird auch ein Assessmentcenter eingesetzt.
Diese Differenz ist gleichzeitig charakteristisch für allgemeine Arbeits- und Entscheidungswege. In Kleinunternehmen sind weniger Personen involviert, sodass Entscheidungen schneller getroffen werden können. So kann das Unternehmen flexibler auf Veränderungen reagieren, dafür darf und muss der Einzelne aber auch mehr Verantwortung übernehmen.
Wer eine steile Karriere hinlegen will, sollte sich die Hierarchie seines zukünftigen Arbeitgebers ganz genau anschauen. Kleinunternehmen haben oft flache Hierarchien: der Weg nach oben ist kurz, doch dementsprechend rar sind auch die Aufstiegsmöglichkeiten. Im Gegensatz dazu haben Großunternehmen oft Karriereprogramme und bieten vielfältige Chancen.
Allerdings ist der Weg umso länger und die Konkurrenz härter. Alle, die für Ihren Arbeitgeber gerne ins Ausland reisen möchten, sollten sich informieren, auf welchen Märkten er tätig ist. Große, vor allem börsennotierte Unternehmen sind in der Regel auf vielen Märkten präsent und bieten viele Möglichkeiten ins Ausland zu gehen. Bei Kleinunternehmen ist das nur der Fall, wenn sie auf bestimmten ausländischen Absatzmärkten operieren.
Ein wichtiger Unterschied ist auch die Arbeitsatmosphäre. Die Arbeit in kleinen Teams erzeugt eine persönlichere Atmosphäre. In großen Unternehmen hingegen arbeitet man oft nicht nur in großen Teams, sondern ist auch häufigen und kurzfristigen Personalwechseln ausgesetzt. Auch der Kundenkontakt ist in kleinen Unternehmen unmittelbarer, während er bei Großunternehmen oft verloren geht.
Der Arbeitsalltag ist ebenfalls von der unterschiedlichen Strukturen und Zielsetzungen geprägt. Während Kleinunternehmen oft hochspezialisiert und regional vernetzt sind, agieren Großunternehmen strategisch und prozessgetrieben. Außerdem muss einmal festgehalten werden: Die vielzitierte Faustregel, dass mit der Unternehmensgröße auch das Gehalt steigt, stimmt so nicht. Das Gehalt hängt wie immer von der Ausbildung, der Position und schlichtweg Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ab. Es liegt aber auf der Hand, dass ein Familienunternehmen oder ein Start-Up meist keine großzügigen Gehälter zahlt.
Beide Unternehmensgrößen haben also ihre Vor- und Nachteile. Es ist jedenfalls empfehlenswert sich über viele verschiedene Firmen zu informieren und die eigenen Erwartungen und Zukunftspläne mit den Möglichkeiten beim jeweiligen Arbeitgeber abzugleichen. Hilfreich kann auch sein, Praktika bei verschiedenen Unternehmensformen zu absolvieren.