5 Fragen an: Felix Müller

Felix Müller ist MBA-Experte und repräsentiert die Henley Business School als Direktor in Deutschland und baut Henleys Präsenz in den Bereichen MBA und Executive Education aus. Er kommt aus der Schweiz und ist Absolvent der Universität St. Gallen; außerdem hat er einen MBA der Duke University (USA). Nachdem er sechs Jahre für eines der
„Big 4“-Consultingunternehmen tätig war, wechselte er in den Bereich „Learning & Development“ und hatte Managementpositionen an der Duke University in den Staaten, an der Frankfurt School of Finance & Management in Deutschland und bei Demos Group in Frankreich inne.
Die Henley Business Schoolist eine der wenigen Business Schools auf internationalem Parkett, die mit allen drei wichtigen internationalen Akkreditierungen (AACSB in den USA, AMBA in Großbritannien und EQUIS in der EU) zertifiziert sind.

1. Was genau ist ein MBA-Programm?

Ein Master of Business Administration-Programm ist ein akademisches Studium für Menschen mit Berufserfahrung, die das Ziel verfolgen, Manager zu werden, um als Generalist eine breite Aufgabe im Unternehmen zu übernehmen. Meistens beginnen wir unseren beruflichen Weg als Spezialisten, z.B. als Ingenieur. Mit den Jahren gewinnen wir an Erfahrung und Verantwortung und müssen nun auch Aufgaben bewältigen, die über unser traditionelles Spezialgebiet hinausgehen: Wir müssen Menschen führen, Budgets erstellen und managen und dazu generell die betriebswirtschaftlichen Zusammenhänge unseres Spezialgebietes kennen. Weiter arbeiten wir mit anderen Spezialisten aus Bereichen wie Finanzen, Marketing und Personal zusammen, die häufig Dinge anders als wir sehen und anders an Fragestellungen herangehen. Auch hier ist es wichtig, diese Denkweisen und die wirtschaftlichen Konsequenzen zu verstehen.

Das MBA-Programm erlaubt dem Teilnehmer nun, diesen Schritt vom Spezialisten zum Generalisten unter Begleitung vorzunehmen. Im Programm lernt er die für ein Unternehmen wichtigen Fachbereiche kennen und wie diese im Zusammenspiel – und unter Berücksichtigung strategischer Möglichkeiten – den Unternehmenserfolg bestimmen.

 2. Für wen bietet sich ein MBA-Programm an?

Viele Faktoren beeinflussen die Antwort auf diese Frage. Aus unserer Erfahrung sollte eine Interessentin drei wichtige Kriterien erfüllen:

  1. Sie muss eine Führungskarriere anstreben und gewillt sein, einen Teil der Komfortzone aus ihrer bisherigen Spezialisierung gegen neues Wissen aus dem generalistischen MBA einzutauschen.
  2. Sie muss die Vorzüge eines akademischen Formates schätzen. Nach einigen Jahren der Praxis wieder zurück auf die (Hoch-)Schulbank zu gehen, ist eine Herausforderung: Häufig hat die Praxis die Theorie verdrängt. Viele Inhalte eines MBA-Programms können auch in kürzeren Trainings vermittelt werden. Wahres Lernen entsteht aber erst aus einer Kombination aus Reflektion und Praxisanwendung und, wenngleich unsere Studierenden ab und an die bewerteten Projektarbeiten in ihrem Unternehmen verfluchen, so stellen sie auch fest, dass dort das Lernen am intensivsten ist.
  3. Sie muss über genügend Berufserfahrung verfügen. Wenngleich der MBA ein akademisches Studium ist, so findet er doch an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis statt und ein wesentlicher Teil des Lernens beruht auf dem Austausch der eigenen Erfahrungen mit denen der anderen Studierenden. Dieser Austausch ist am wertvollsten, wenn die Teilnehmer aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen können. Im Henley MBA verfügen die Teilnehmer im Durchschnitt über 10 Jahre Berufserfahrung, und das spürt man im Unterricht. Eine Anmerkung hierzu: Ab und an treffen wir MBA-Interessenten, die direkt aus dem Bachelor in ein MBA-Programm wollen. Diesen können wir nur raten, zu warten und Erfahrung zu sammeln. Älter und erfahrener wird man automatisch.

3. Was können seit Jahren im Job etablierte Führungskräfte an der Henley Business School noch lernen?

Viele der Studierenden im Henley Flexible Executive MBA sind etablierte Führungskräfte, die dennoch die zusätzliche Belastung des berufsbegleitenden Studiums auf sich nehmen. Sie tun dies, weil sie ihre Führungsrolle genauso lernen wollen, wie sie es bei ihrem Erststudium getan haben: Mit der Tiefe und dem Anspruch, den nur ein akademisches Studium mit sich bringt. Neben der inhaltlichen Seite spielt der Austausch mit Gleichgesinnten eine wichtige Rolle, dient der MBA doch auch der Orientierung. Dazu kommt der Zugang zum Netzwerk der Ehemaligen. So hat Henley in Deutschland allein 1.500 Alumni und weltweit derer 65.000, so dass viele Geschäfte zwischen den Alumni stattfinden. Dies sind alles Werte, von denen unsere Absolventen das gesamte restliche Berufsleben profitieren werden, welches ja noch über 30 Jahre dauern wird.

4. Welche Eigenschaften sollte eine erfolgreiche Führungskraft prinzipiell mitbringen?

Der Erfolg einer Führungskraft beruht zu eine großen Teil auf der Zusammenarbeit mit anderen. Sicher ist es für einen Ingenieur hilfreich, die technischen Aspekte seines Bereichs zu verstehen. Seine Aufgabe liegt aber in der Führung der Mitarbeiter und der Zusammenarbeit mit Kollegen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Daher bilden wir im Henley MBA die dazu nötigen Kompetenzen aus:

  • Kenne dich selbst: Mithilfe vieler Werkzeuge und Techniken lernen sich die Führungskräfte besser kennen, wissen, wo sie hin wollen und können ihre Wirkung auf andere besser einschätzen.
  • Bleibe authentisch: Wir alle kennen Situationen, in denen ein Mensch uns als unglaubwürdig erschien, weil er nicht authentisch wirkte. Die Führungskraft muss daher wissen, wann sie nicht mehr glaubwürdig ist und wen sie mit ins Boot nehmen muss.
  • Delegiere: Die Glaubwürdigkeit und Mitarbeitermotivation steigt, wenn die Führungskraft andere Menschen mit auf die Reise nimmt und Aufgaben delegiert. Hierfür muss sie wissen, wie die Aufgaben zusammenhängen und wer welche Aufgaben besonders kompetent erledigen kann.
  • Frage: Der Sesamstraßen-Spruch „Wer nicht fragt, bleibt dumm“ trifft genau auf Führungskräfte zu. Schon immer konnte kein Mensch alles wissen oder umsetzen. Heute nun dürfen Führungskräfte ohne Gesichtsverlust Fragen stellen und sollten dies auch laufend tun. Neben der Bewältigung der eigentlichen Aufgabe ist das auch sehr bereichernd.
  • Coache: Die Menschen sind in der Tat das wichtigste Mittel für eine Führungskraft, um die eigenen Ziele zu erreichen. Studien zeigen, dass die Menschen am besten motiviert werden, wenn sie unter Nutzung von Coachingelementen geführt werden.

5. Wie wichtig sind Soft Skills in der heutigen Zeit für den beruflichen Aufstieg?

Wenn wir die Liste in der Antwort zur vorherigen Frage betrachten, wird klar, dass die Soft Skills der entscheidende Erfolgsfaktor einer Führungskraft ist. Wer sich da nicht auskennt und entsprechend handelt, wird verlieren.

5 Fragen an Willy Legrand

Willy Legrand ist Dozent im Fachbereich Hospitality Management an der IUBH School of Business and Management. Nach Managementpositionen in der Hotellerie in Kanada und Deutschland absolvierter er einen PhD an der Manchester Metropolitan University, UK. In Bad Honnef unterrichtet er eine Vielzahl an Kursen aus dem Hospitality Curriculum, wie z.B. Sales and Distribution, Sustainability and Environmental Management in Hospitality und Facilities Management in Hospitality. Als Gastdozent hält er Vorlesungen im Bereich Nachhaltiges Hospitality Management in Singapur, Dubai, Frankreich und den USA. Er ist Mitglied des Management Kommittees bei COST (European Cooperation in Science and Technology und des International Council on Hotel, Restaurant & Institutional Education.

5 Fragen an Franziska Meuser

Franziska Meuser hat gerade ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau erfolgreich abgeschlossen. In einem 4 ½ Sterne Hotel hat sie 3 Jahre lang in alle Abteilungen Einblicke erlangt und setzt diese momentan für 3 Monate in einem Londoner Hotel um. Bei uns berichtet sie von ihren Erfahrungen und Eindrücken aus ihrer Ausbildungszeit.

 

 

1.   Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, wenn man sich für eine Ausbildung als Hotelfachmann/-frau entscheidet?

Es gibt ein paar Eigenschaften die man unbedingt haben sollte um geeignet für so eine Ausbildung zu sein. Zum einem muss man ein hohes Maß an Flexibilität mitbringen, da durch Schichtdienst, Events und andere Dinge ein fester Arbeitsplan nicht möglich ist. Zum anderen ist es selbstverständlich, dass man auf Grund des Umgangs mit Kunden Freundlichkeit, Kommunikationsfreudigkeit und ein sicheres Auftreten haben sollte und, besonders wichtig, diese auch nicht bei etwas schwierigeren Kunden verliert.

Ebenso wichtig ist ein gepflegtes Erscheinungsbild. Da es im Hotel immer mal wieder zu stressigen und hektischen Situationen kommen kann sollte man doch recht belastbar sein und auch in solchen Momenten ruhig bleiben.

2.  Was für Aufgaben hat man als Hotelfachkraft zu erledigen?

Als Hotelfachmann/-frau ist man für den reibungslosen Ablauf im gesamten Hotel verantwortlich. Während der Ausbildung lernt man die internen Abläufe kennen, indem man für mehrere Monate, in der Regel 3-4, in eine Abteilung angelernt wird. Es gibt folgende Abteilungen: Bar, Restaurant, Bankett, Küche, Stewarding (Spülküche), Rezeption, Technik, Housekeeping, Materialwirtschaft also die Bestellung und Annahme von Materialien plus Lagerverwaltung. Außerdem gibt es noch verschiedene Bereiche im Büro wie Personal, Buchhaltung, Reservierung, Veranstaltung, Verkauf und Marketing und Direktion. Die Aufgaben sind sehr breit gefächert. Angefangen beim servieren von Speisen und Getränken über Cocktails zusammen stellen, Zimmer reinigen, kleine Speisen in der Küche zubereiten, Veranstaltungen betreuen, Gäste ein- und auschecken bis hin zu administrativen Aufgaben.

3.  Welcher Bereich hat Ihnen während Ihrer Ausbildung am besten und welcher am schlechtesten gefallen und warum?

Am besten gefällt mir der Bereich Front Office(Rezeption), da einem dort, meiner Meinung nach, geistig mehr abverlangt wird als in manchen anderen Abteilungen. Außerdem macht es mir sehr viel Spaß mit internationalen Gästen umzugehen und es gibt immer wieder neue Herausforderungen und Situationen in denen einem Kreativität abverlangt wird. Der Bereich Stewarding hat mir weniger gefallen, da man in dieser Zeit keinen Kontakt zu den Gästen hat, man ist den ganzen Tag mit Spülen der verschmutzen Teller und Schüsseln, sowie mit dem Sortieren der sauberen Geschirrteile beschäftigt. Diese Aufgaben erfordern jedoch einen hohen körperlichen Einsatz.

4.  Wie sehen die Perspektiven nach der Ausbildung, z.B. in der Jobsuche aus? Was für Möglichkeiten hat man?

Nach der Ausbildung stehen einem alle Türen offen. Sowohl in der Gastronomie kann man überall arbeiten aber auch in großen Autohäusern, bei Anwälten an der Rezeption oder als Sekretärin findet man immer einen Platz. Aber nicht nur Deutschland sondern die ganze Welt steht einem offen. Dadurch, dass es diese Ausbildung nur in Deutschland, der Schweiz und in Österreich gibt, werden Hotelfachleute überall anders mit Kusshand als echte „Allroundtalente“ genommen.

5.   Gibt es spannende Weiterbildungen die man zusätzlich zur Ausbildung anknüpfen kann?

Für jeden einzelnen Bereich gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten durch zum Beispiel die IHK oder Abendschulen. Den Fachwirt kann man an einer Fachhochschule innerhalb von 2 Jahren erzielen. Des Weiteren gibt es viele sogenannte Hotelfachschulen wo man schulisch  speziell auf bestimmte Bereiche spezialisiert und ausgebildet wird. Hat man die 11. Klasse erfolgreich abgeschlossen kann man nach der Ausbildung sogar fachbezogen studieren. Aber auch ein Managerposten innerhalb und außerhalb der Gastronomie kann mit wenigen Schulungen erlangt werden. Mit der abgeschlossenen Ausbildung kann man folgende Studiengänge besuchen: Marketing, Hotel Management, Touristik, Eventmanagement, Personalwesen und BWL. Außerdem kann man noch etwas speziellere Weiterbildungsmaßnahmen machen wie z.B. zum Sommelier, also einem Weinkenner, oder Barista, jemanden der Erxperte in Sachen Kaffee ist.