Karrieretipps für Geisteswissenschaftler: So gelingt auch Ihnen der erfolgreiche Jobeinstieg
Tipp #1: Flexibel sein
Geisteswissenschaftler, die auf der Suche nach einem Job sind, werden schnell feststellen: Es gibt in aller Regel keine einzige Stellenausschreibung, die explizit nach ihnen als Kunsthistoriker, Sozialwissenschaftler oder Germanist Ausschau hält.
Für viele ist das bereits die erste Hürde, die gern auch die erste Frustrationswelle mit sich bringt. Um ihr standzuhalten, hilft ein verhältnismäßig einfacher Trick: Bleiben Sie immer flexibel.
Als Geisteswissenschaftler werden Sie nicht die perfekt auf Ihr Können und Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Stellenausschreibung finden – weil es diese schlichtweg nicht gibt. Sie haben allerdings die Chance, über den eigenen Tellerrand zu schauen und auch in „fremden Gewässern zu fischen“.
Flexible Geisteswissenschaftler, die vielfältige Interessen an den Tag legen und bereit sind, neues Terrain zu erobern, haben unter anderem gute Erfolgsaussichten in den Branchen:
- Marketing
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- Marktforschung
- Personalwesen
- Vertrieb
Bonus-Tipp: Nicht wenige Geisteswissenschaftler gehen sogar noch einen Schritt weiter und nutzen das Ende Ihres Studiums für den Einstieg in die Selbstständigkeit. Als Freelancer in den Bereichen virtuelle Assistenz, Marketing oder auch Texten finden viele von ihnen ihr berufliches Glück.
Tipp #2: Den Fokus auf Soft Skills legen
Während die fachliche Kompetenz häufig durchaus noch ausbaufähig ist, punkten Geisteswissenschaftler in erster Linie durch ihre sogenannten Soft Skills. Hierzu gehören Eigenschaften und Fähigkeiten wie zum Beispiel
- Teamfähigkeit
- Empathie
- Engagement
- Motivation
- Selbstbewusstsein
- Kritikfähigkeit
- Belastbarkeit
- Flexibilität
Es ist wichtig, dass Sie als Geisteswissenschaftler genau wissen, wo Ihre Stärken und auch Ihre Schwächen liegen. Wenn Sie dieses Wissen in einem Bewerbungsgespräch überzeugend herüberbringen können, werden Ihre Aussichten auf Erfolg automatisch steigen.
Tipp #3: Jede Erfahrung einfließen lassen
Sie haben während des Studiums in einem Bekleidungsgeschäft gejobbt? Am Wochenende hin und wieder das Nachbarskind betreut? Ihre Englischkenntnisse während eines dreimonatigen Australien-Aufenthalts perfektioniert?
Es sind Erfahrungen wie diese, die beim Berufseinstieg als Geisteswissenschaftler von unschätzbarem Wert sind. Denn wenn Sie sich auf einen Job bewerben wollen, sollten Sie nicht nur klassische Praktika angeben, sondern auch auf jeden anderen Karriere-Schritt verweisen – und sei er auch scheinbar noch so klein und unbedeutend.
Wer beispielsweise mehrere Jahre im Einzelhandel tätig war, bringt wertvolle Kenntnisse für den Vertrieb mit. Haben Sie als Babysitter gearbeitet, zeugt das von einem hohen Maß an sozialer Kompetenz. Und hervorragende Englisch-Kenntnisse sind sowieso nie verkehrt.
Tipp #4: Kontakte nutzen
Ein Berufseinstieg ohne die Hilfe vom berühmt-berüchtigten Vitamin B? Selbst für Absolventen anderer Studienrichtungen ist das mitunter nur ziemlich schwer möglich.
Fakt ist: Wer die richtigen Leute kennt und seine Kontakte clever nutzt, hat es unterm Strich sehr viel einfacher, nach dem Studium einen vernünftigen Einstiegsjob zu finden. Gerade als Geisteswissenschaftler sollten Sie das verinnerlichen und (selbstverständlich auch) umsetzen.
Um den Berufseinstieg über Ihr Netzwerk zu schaffen, sollten Sie als erstes die entsprechenden Personen über Ihr Vorhaben informieren. Gehen Sie ganz offensiv damit um, dass Sie einen Job in Branche XY suchen und für jeden Hinweis dankbar sind.
Wenn eine attraktive Ausschreibung in Sicht ist, können Sie Ihren Kontakt dann im nächsten Schritt darum bitten, Sie in der entsprechenden Personalabteilung zu empfehlen und vielleicht sogar ein Vorstellungsgespräch zu arrangieren.
Tipp #5: Eigene Projekte umsetzen
Es war nie so einfach wie heutzutage, ein eigenes Kreativ-Projekt in die Tat umzusetzen und damit praktische (Berufs-) Erfahrungen zu sammeln. Gerade als Geisteswissenschaftler sollten Sie sich diese Möglichkeit auf keinen Fall entgehen lassen.
Egal ob ein eigener Blog über Ihr Spezialthema, ein kreativer Youtube-Kanal oder ein informativer Podcast – Projekte dieser Art sind nicht nur ein sinnvoller Zeitvertreib, sondern auch eine wertvolle Referenz für Ihren Lebenslauf.
Gerade dann, wenn die Liste absolvierter Praktika eher überschaubar ist, stellen eigene Projekte eine wertvolle Ergänzung dar, die durchaus über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können.
Tipp #6: Selbstmarketing betreiben
Die Zeiten, in denen sich Bewerber ausschließlich bei Unternehmen gemeldet haben, sind längst vorbei. Mittlerweile funktioniert dieser Prozess auch ganz hervorragend anders herum – vorausgesetzt, der Bewerber möchte gefunden werden.
Wenn Sie als Geisteswissenschaftler kurz vor dem Berufseinstieg stehen, sollten Sie großen Wert auf Ihre Sichtbarkeit legen. Oder mit anderen Worten: Betreiben Sie Selbstmarketing, wo es nur geht.
Gerade die sozialen Medien (vernachlässigen Sie auf keinen Fall Xing und LinkedIn!) bieten inzwischen unzählige Möglichkeiten, die Sie unbedingt nutzen sollten.
Tipp #7: Verschiedene Wege ausprobieren
Die wenigsten Geisteswissenschaftler wissen am Ende Ihres Studiums, welche berufliche Richtung sie nun einschlagen wollen. Das ist auch völlig in Ordnung, denn gerade weil Sie kein vorgefertigtes Ziel vor Augen haben, dürfen Sie sich nun erst einmal nach Lust und Laune austoben.
Wie wäre beispielsweise ein Praktikum in einer Marketing-Agentur? Eine Festanstellung als Projektmanagerin? Oder ein Saison-Job als Skilehrer in den französischen Alpen?
Ihnen stehen so viele Türen offen – es wäre doch schade, nur durch eine einzige zu gehen! Indem Sie in verschiedene Bereiche schnuppern und dabei praktische Erfahrungen sammeln, werden Sie Ihrem Traumjob von ganz allein Schritt für Schritt näher kommen. Probieren Sie es aus.
Geisteswissenschaftler, die gerade Ihr Studium hinter sich gebracht haben, denken häufig, ihre Aussichten auf beruflichen Erfolg wären alles andere als üppig. Keine klare Berufsbezeichnung, nicht genügend praktische Erfahrung und Orientierungslosigkeit sind drei verbreitete Aspekte, die dieses Gefühl verstärken.
Die Wahrheit ist jedoch: Wenn Sie es clever anstellen, sich Ihrer Stärken bewusst und überzeugt von sich selbst sind, dann wird Ihnen auch als Geisteswissenschaftler ein problemloser Berufseinstieg gelingen. Letztlich ist es nämlich immer eine Frage der persönlichen Einstellung.