Wenn auch Sie bald dazu gehören (wollen), ist es wichtig, sich von Anfang an einer Sache bewusst zu sein: Remote Work ist nicht automatisch der Schlüssel zu Glück und persönlicher Ausgeglichenheit. Wenn Sie von dieser Arbeitsweise profitieren wollen, sollten Sie unbedingt ein paar Tipps und Tricks beherzigen.
Was ist Remote Work?
Ein Angestellter, der „remote“ arbeitet, ist vorrangig in den eigenen vier Wänden, sprich: im Home Office, tätig. Er kann aber beispielsweise auch in Cafés, Coworking Spaces oder im Freien arbeiten, ist also nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden, sondern flexibel in seiner Wahl.
Info: Remote Work ist nicht automatisch gleichzusetzen mit Home Office – kann sich aber in dieser Form manifestieren.
Remote Work – auch Telearbeit oder E-Working genannt – wird durch E-Mail, Chat- und Messenger-Dienste, Telefon (wahlweise Voice over IP) und diverse Cloud-Lösungen ermöglicht. Dadurch ist der Mitarbeiter nicht nur überall (auf der Welt) erreichbar, sondern hat auch ständig Zugriff auf alle Dateien und Programme, die er für seine Arbeit benötigt.
Unternehmen, die ihren Mitarbeitern bereits Remote Work anbieten, profitieren in erster Linie von der Flexibilität dieses Arbeitsmodells. So ist der Angestellte beispielsweise keinesfalls verpflichtet, dem Büro permanent fern zu bleiben. Auch Mischformen aus Präsenzzeit und Remote Work sind denkbar und werden häufig praktiziert.
Tipps und Tricks für (frischgebackene) Remote Worker
So viel zur Theorie, kommen wir nun zur Praxis.
Wenn Sie diesen Artikel lesen, dann höchstwahrscheinlich, weil Sie selbst ein (angehender) Remote Worker sind und wissen wollen, wie Sie mit diversen Herausforderungen umgehen. Denn eines gleich vorweg: So rosarot und durchgängig positiv, wie die Telearbeit gern dargestellt wird, ist sie keinesfalls. Das muss Ihnen unbedingt bewusst sein.
Damit Sie möglichst gut auf alle bevorstehenden Fallstricke vorbereitet sind, haben wir Ihnen nachfolgend ein paar grundlegende Tipps und Tricks zusammengetragen, die jeder Remote Worker kennen sollte.
Tipp #1: Die richtige Kleidung
„Also wenn ich von zuhause aus arbeiten dürfte, dann würde ich mich immer nur im Schlafanzug an den Schreibtisch setzen.“
Jeder, der remote arbeitet, darf sich früher oder später solche Aussagen anhören – und gern darüber schmunzeln. Denn was in den Augen eines Außenstehenden den Himmel auf Erden darstellt, ist in Wirklichkeit schon „der Anfang vom Ende“.
Wenn Sie zuhause (oder wo auch immer) produktiv und fokussiert arbeiten wollen, dann spielt die richtige Kleidung eine wichtige Rolle.
Kurz und knapp: Ziehen Sie sich möglichst immer so an, als würden Sie ins Büro gehen. Das macht sich nicht nur gut bei spontanen Skype-Calls, sondern wirkt sich auch positiv auf Ihr Mindset aus.
Glauben Sie nicht? Dann machen Sie doch mal den Test und arbeiten einen Tag im Pyjama und einen im Büro-Outfit. Sie werden garantiert einen Unterschied bemerken.
Tipp #2: Klare Grenzen
Das Verschwimmen von Privat- und Berufsleben wird von vielen Remote Workern als Fluch und Segen zugleich empfunden. Einerseits kann es sehr entlastend sein, beide Welten perfekt aufeinander abzustimmen. Doch andererseits kommt jeder Telearbeiter früher oder später an den Punkt, an dem er sich sein klassisches Büro zurück wünscht.
In diesem Fall hilft Ihnen dieser Tipp: Ziehen Sie klare Grenzen!
- Richten Sie Ihr Home Office in einem separaten Zimmer ein
- Suchen Sie immer das gleiche Café für berufliche Zwecke auf (und meiden Sie es in Ihrem Privatleben)
- Richten Sie klare Zeitfenster ein (zum Beispiel wenn Sie auf Reisen arbeiten wollen)
- Tappen Sie nicht in die Überstunden-Fall – es ist in Ordnung, Feierabend zu machen
- Seien Sie nicht 24/7 für Ihren Vorgesetzten erreichbar
Tipp #3: Soziale Interaktion
Eine der größten Gefahren von Remote Work ist die soziale Isolation aufgrund von fehlenden Kollegen. Was für so manchen vielleicht erst einmal traumhaft klingt, kann sich im Laufe der Zeit als echte Belastung entpuppen. Wirken Sie diesen Problem also so früh wie möglich entgegen.
Der Weg raus aus der sozialen Isolation führt über soziale Interaktion. Was genau Sie darunter verstehen, ist allein Ihnen überlassen. Hier finden Sie ein paar Anregungen:
- Verabreden Sie sich mindestens zweimal pro Woche zum Mittagessen
- Planen Sie einen regelmäßigen Präsenz-Tag ein, um im Büro zu arbeiten
- Arbeiten Sie gezielt in Coworking-Spaces und Cafés
- Machen Sie Spaziergänge und Besorgungen (auch bei schlechtem Wetter)
- Greifen Sie öfter mal zum Telefonhörer statt eine E-Mail zu schreiben
Tipp #4: Effektives und realistisches Zeitmanagement
Fragt man Remote Worker nach der größten Herausforderung ihrer Arbeitsweise, so antworten viele: Das Zeitmanagement.
Wir möchten es an dieser Stelle keinesfalls beschönigen: Wer Probleme damit hat, seinen inneren Schweinehund zu überwinden, der wird im Zuge der Telearbeit schnell an seine Grenzen stoßen. Wohl dem, der eine organisierte Arbeitsweise an den Tag legt und sich immer wieder aufs Neue selbst motivieren kann.
Im Hinblick auf das Zeit- beziehungsweise Selbstmanagement gilt: Planung ist die halbe Miete. Überlegen Sie sich beispielsweise am Montag, was in dieser Woche alles erledigt werden muss und erstellen Sie eine Liste. Anschließend können die einzelnen Punkte auf die unterschiedlichen Wochentage verteilt werden.
Wichtig: Überlegen Sie sich nicht erst am Morgen, was Sie tagsüber machen müssen oder könnten. Wenn Sie von Tag zu Tag planen wollen, dann erstellen Sie Ihre Aufgabenliste unbedingt schon am Nachmittag oder Abend zuvor. Denn dadurch können Sie am nächsten Arbeitstag direkt durchstarten, ohne wertvolle Zeit zu verlieren.
Und noch ein Tipp aus der Zeit-Trickkiste: Bündeln Sie kleine Aufgaben und erledigen Sie sie zusammenhängend. Bestes Beispiel hierfür sind E-Mails. Anstatt diese mehrmals täglich zu lesen und zu beantworten, ist es viel effektiver, sich ein festes Zeitfenster für diese Aufgabe einzurichten. Setzen Sie sich beispielsweise jeden Tag eine Stunde nach dem Mittagessen hin, um alle offenen Mails zu klären. Ihre Kollegen und Geschäftspartner werden schon bald verinnerlichen und akzeptieren, dass Sie nur einmal pro Tag etwas von Ihnen hören.
Tipp #5: Flexibilität wirklich genießen
Die meisten Mitarbeiter bitten um die Möglichkeit, remote arbeiten zu dürfen, weil Sie mehr Zeit mit der Familie verbringen, nicht jeden Tag bis ultimo im Büro sitzen und/oder flexibler private Termine wahrnehmen möchten.
In der Realität zeigt sich dann jedoch oft, dass die guten Vorsätze schnell vergessen werden und sich ein neuer Alltags-Trott einschleicht.
Wenn Sie die Möglichkeit der Telearbeit erhalten, dann ist es entscheidend, diesen Vorzug auch wirklich zu genießen.
- Nehmen Sie sich ganz bewusst Nachmittage frei, um mit den Kindern zu spielen
- Probieren Sie verschiedene Optionen aus, um herauszufinden, wo Sie am besten arbeiten können
- Lassen Sie sich den Arzttermin um die Mittagszeit geben, um sich im Anschluss mit einer alten Freundin zum Lunch zu treffen
Kurzum: Nutzen Sie die Flexibilität, die Ihnen durch die Telearbeit gegeben wird und hüpfen Sie nicht von einem Hamsterrad ins nächste.
Und wenn Sie einen passenden Job mit mobiler Einsatzmöglichkeit suchen, finden Sie passenden Remote Jobs z.B. auf Fachportalen wie Workation.de.