Die meisten Traineeprogramm dauern 18 bis 24 Monate und bieten nach dem Studium noch einmal eine Orientierungsphase, in der Berufseinsteiger praktisch erfahren können, wo ihre beruflichen Stärken und Schwächen liegen und was Ihnen besonders Spaß macht.
Vorteile eines Traineeprogramms
Genau in diesem beschriebenen Ablauf liegt ein großer Vorteil des Trainee-Programms, vor allem für Unentschlossene. Wer beispielsweise nach dem BWL-Studium noch nicht weiß, in welche Abteilung es ihn wirklich zieht, kann dies mit einem Trainee-Programm ganz praktisch herausfinden. Wer sich hier schon sicherer ist, kann in einem spezialisierten Trainee-Programm (beispielsweise für den Bereich Marketing) einen Einblick in die verschiedenen Teilbereiche einer Abteilung erhalten (im Bereich Marketing beispielsweise Marktforschung vs. Online-Marketing).
Trainees bekommen in der Regel außerdem einen Mentor an die Seite gestellt, der Ihnen bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite steht und dadurch eine umfassende Einarbeitung und Integration ins Unternehmen garantiert. Auch darüberhinaus sind die Angebote zur Weiterbildung für Trainees innerhalb der Programme häufig sehr umfassend. Viele Unternehmen bieten Trainee-Stammtische, Auslandsaufenthalte, Rotationen zwischen verschiedenen Standorten, Weiterbildungskurse am Wochenende und viele weitere Angebote speziell für ihre Trainees an.
Diese Investitionen in das Programm und die Teilnehmer zeigt, dass die Unternehmen wirklich auf ihre Trainees setzen. Ziel der Programme ist es in der Regel, die zukünftigen Führungskräfte des Unternehmens auszubilden. Entsprechend hoch sind die Erwartungen, aber auch die Qualität der Ausbildung.
Nachteile eines Traineeprogramms
Nicht selten sind die Arbeitsverträge von Trainees jedoch auf die Dauer des Programms beschränkt, sodass sich Berufseinsteiger mit einem befristeten Vertrag zufrieden geben müssen. Dies kann vor allem während des Programmes zu hohem Druck und Konkurrenz unter den Trainees führen. Wenn Sie sich für ein Trainee-Programm entscheiden, sollten Sie sich hierauf einstellen und mit solchen Stresssituationen umgehen können.
Auch bei der Gehaltsfrage ziehen Trainees gegenüber Direkteinsteigern häufig den Kürzeren und müssen sich mit durchschnittlich 10% weniger Lohn zufrieden geben. An dieser Stelle muss jedoch betont werden, dass Trainees dafür häufig die Vielzahl von beschriebenen Zusatzvergütungen beziehen, die wiederum Direkteinsteigern oft verwehrt bleiben.
Die Rotation im Job ist für Sie als Trainee sicherlich sehr aufschlussreich und interessant, kann jedoch anfangs auch dazu führen, dass es schwierig fällt, vollständig im Unternehmen anzukommen, da Sie eine Abteilung schon wieder verlassen, wenn Sie sich gerade richtig eingearbeitet haben. Versuchen Sie deswegen sich an jeder Station sofort mit vollem Einsatz einzubringen, um möglichst schnell in das jeweilige Team aufgenommen zu werden.
Insgesamt sind die Vor- und Nachteile eines Trainee-Programmes somit sehr von der individuellen Sichtweise des Berufseinsteigers abhängig. Wer sich seiner zukünftigen Position im Unternehmen sehr sicher ist und schnell mit hohem Gehalt in einer festen Position ankommen möchte, trifft in der Regel mit dem Direkteinstieg die bessere Wahl. Wer den Berufseinstieg hingegen noch einmal als Orientierungs- und Lernphase nutzen möchte, sollte sich eher für ein Trainee-Programm entscheiden.