Versuchen Sie es mit Sachlichkeit
Im ersten Schritt sollten Sie versuchen, sich auf keinen Fall provozieren zu lassen. Atmen Sie nach bitteren Bemerkungen tief durch und nehmen Sie sich wenn nötig eine Pause, indem Sie einfach kurz zur Toilette verschwinden. Hier können Sie drei Mal tief Luft holen, die Bemerkung des Kollegen abwägen und sich überlegen, wie Sie darauf reagieren möchten. Dabei sollten Sie zwischen Ignoranz und sachlicher Argumentation wählen. Lassen Sie sich nicht zu impulsiven Bemerkungen hinreißen, die Sie später bereuen oder die dann auch noch Ihnen negativ angehaftet werden können. Das ist es nicht wert!
Schlagfertigkeit trainieren
Da Sie jedoch nicht immer die Möglichkeit haben werden, zunächst zu flüchten, sollten Sie Ihre Schlagfertigkeit trainieren. Auch wenn diese in der jeweiligen Situation spontan erscheinen muss, können Sie sich vorbereiten, in dem Sie Szenarien vorab in Ihrem Kopf durchgehen. Zieht Sie Ihr Kollege immer damit auf, dass Sie zu langsam sind? Oder behaupt er, Sie machen zu viele Fehler?
Kollegen, die lediglich kritisieren, um andere fertig zu machen, haben meist keine weite Bandbreite an Argumenten, sondern führen einfach immer wieder Sachverhalte auf, die Sie weder belegen können noch müssen. Das ist Ihr Vorteil! Nutzen Sie die immer wiederkehrende Leier, um sich vorzubereiten und beim nächsten Anfall unsachlicher Kritik schlagfertig reagieren zu können. Das wird Ihren Kollegen überraschen und entwaffnen und vielleicht dazu führen, dass er beim nächsten Mal zwei Mal überlegt, ob er eine fiese Bemerkung fallen lassen soll.
Kühlen Kopf bewahren
Trotz Schlagfertigkeit sollten Sie jedoch auch hier darauf achten, eine sachliche Linie zu halten und vor allem einen kühlen Kopf zu bewahren. So schwierig es auch klingt: Versuchen Sie, die Bemerkungen nicht zu sehr an sich heran zu lassen. Hier hilft es sehr, mit Freunden und Außenstehenden zu reden. Dadurch können Sie sich einerseits abreagieren, was dazu führt, dass Sie in der eigentlichen Stresssituation ruhiger reagieren können.
Andererseits können Sie sich dadurch darin bestätigen lassen, dass es nicht Sie sind, die wirklich Fehler machen, sondern Ihre Kollegen tatsächlich einfach Spaß daran haben, auf anderen herumzuhaken. Auch wenn das eigentlich klar ist, in Situation in denen man von allen Seiten kritisiert wird, beginnt man doch schnell, an sich selber zu zweifeln. Diese Zweifel sollten Sie durch die Gespräche mit Ihren Vertrauenspersonen sofort im Keim ersticken.
Nicht auf die leichte Schulter nehmen
Die oben aufgeführten Ratschläge sollten Sie vor allem dann anwenden, wenn es hin und wieder überschaubare Reiberein mit den Kollegen gibt und Sie sich im Grunde doch noch immer auf Ihr Team verlassen können. Wenn aus den Sticheleien jedoch Mobbing wird, ist es an der Zeit, den Kollegen Ihre Grenzen aufzuweisen. So viel Überwindung es im ersten Moment auch kosten mag, sprechen Sie den Mobber zunächst direkt auf das Problem an.
Wenn das nicht hilft, können Sie ohne schlechtes Gewissen eine Etage weiter nach oben gehen. Sollten Sie auch hier kein offenes Ohr für Ihre Probleme finden, ist ein Gespräch mit einem Verantwortlichen der Personalabteilung ratsam. Bevor Sie selber durch die Stänkereien belastet werden, sollten Sie auf jeden Fall handeln! Das hat absolut nichts mit Petzen zu tun, sondern dient Ihrem Selbstschutz und ist einem solchen Fall mehr als legitim!
Wenn Ihnen das Verhältnis zu den Kollegen die Freude am Job nimmt, ist das für eine kurze Zeit wohl noch in Ordnung, bei einem Dauerzustand sollten Sie jedoch eine Alternativlösung finden, die Sie glücklich macht. Das kann ein Wechsel im Unternehmen oder der Start in einen neuen Job sein. Lassen Sie sich jedoch auf keinen Fall unterkriegen!