1. Stärken Sie Ihr Selbstbewusstsein
Zurückhaltung bei der beruflichen Neuorientierung resultiert häufig aus mangelndem Selbstbewusstsein. Erfahrene Arbeitnehmer trauen sich im hohen Alter keine Neuorientierung mehr zu, da sie befürchten gegenüber der jungen Konkurrenz keine Chance zu haben – Junge Arbeitnehmer sehen Ihren Mangel an Erfahrung und Expertise als Hinderungsgrund, da sie denken sich zunächst in einem Gebiet vollkommen entwickeln zu müssen.
Beides ist Blödsinn! Wer einen Neustart will und ein Feld gefunden hat von dem er denkt hier glücklicher zu sein, ist in der Regel in diesem Gebiet auch motivierter und damit leistungsstärker und besser. Glauben Sie deswegen an Ihre eigenen Stärken und definieren Sie Ihre Leistungen nicht nur über Ihre bisherigen Positionen und Berufsfelder, sondern vor allem über Ihre Charakterstärken und bisherige Erfolge wie beispielsweise das Lösen eines kniffligen Problems, bei dem Hartnäckigkeit und Kreativität wichtiger waren, als fachliche Expertise.
Nach solchen motivierten Mitarbeitern, die auch aufgabenübergreifende Probleme lösen können, suchen Unternehmen aller Branchen und dementsprechend können Sie mit solchen Stärken immer punkten.
2. Führen Sie sich Ihre Vorstellungen genau vor Augen
Trotzdem gilt es auch realistisch zu bleiben: Nicht immer ist alles möglich. Wenn Ihre Traumbranche beispielsweise gerade durch eine Krise geht, wird es auf jeden Fall schwieriger problemlos umzusatteln. Verzweifeln Sie dann nicht zu schnell, sondern informieren Sie sich genau über die Lage und potentielle Arbeitgeber. Erweitern Sie Ihr Blickfeld auf neue, kleine und innovative Unternehmen der Branche und bewerben Sie sich nicht nur bei Großunternehmen. Machen Sie sich dann jedoch auch bewusst, dass die Umorientierung möglicherweise mit Einbußen im Gehalt einhergehen kann.
Spielen Sie Ihren beruflichen Alltag im neuen Job außerdem genau durch, lesen Sie Stellenbeschreibungen und Profile potentieller Arbeitgeber und überprüfen Sie, ob der neue Job wirklich das wäre, was Sie sich darunter vorstellen und was Sie glücklich machen würde. Für die Beantwortung dieser Frage ist es auch hilfreich, Ihre aktuelle berufliche Situation noch einmal zu überdenken.
Sind Sie unglücklich, weil Ihnen Ihre Aufgaben dauerhaft keinen Spaß machen und Sie nicht sehen, wie Sie diese Branche herausfordern könnte? Haben Sie einfach gemerkt, dass Marketing, Personal oder Controlling in der Realität einfach nicht Ihr Ding ist? Oder nervt eigentlich nur der Chef oder die Kollegen? Sollte Letzteres der Fall sein, gilt es noch einmal zu überlegen, ob ein Unternehmenswechsel nicht sinnvoller wäre, als ein Branchenwechsel.
3. Reden Sie über Ihre Pläne
Zwei Zielgruppen sind hier besonders interessant: Ihre Freunde und Familie und Arbeitnehmer und Arbeitgeber der Branche, die Sie für den Neueinstieg anstreben. Vertrauenspersonen können Ihre Pläne gut einschätzen, Ihnen Feedback geben und ehrlich reflektieren, was Sie von Ihrer Idee der Umorientierung halten. Dies gibt Ihnen auch die Möglichkeit Ihre Vorstellungen noch einmal aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen und damit vielleicht zu festigen – oder aber auch zu überdenken.
Arbeitnehmer und Arbeitgeber aus der von Ihnen angestrebten Branche können Ihnen konkret von Ihrem Arbeitsalltag berichten. So bekommen Sie einerseits einen besseren Einblick über das, was Sie in Ihrem zukünftigen Arbeitsalltag erwartet, aber auch darüber, was von Ihnen erwartet wird und welche Qualifikationen und Stärken Sie entsprechend mitbringen müssen. Auch dies wird Ihnen noch einmal helfen, die Umsetzbarkeit Ihrer Pläne abwägen zu können und für sich einzuschätzen, ob Sie Ihre Träume tatsächlich Wirklichkeit lassen werden können und wollen.