In diesem Artikel erklärt Wladislaw Jachtchenko von der Argumentorik-Akademie, wie Sie Ihre Eloquenz durch drei einfache Tricks steigern können. Doch Vorsicht: Gerade das Thema Eloquenz erfordert etwas Geduld. Also nicht gleich nach einigen Wochen aufgeben!
Eloquenz-Trick #1: Die Wortwahl erweitern
Die eigene Wortwahl erweitern heißt, neue und schöne Vokabeln in seinen Wortschatz aufzunehmen. Klingt ziemlich einfach. Doch wo sollen diese neuen schönen Vokabeln herkommen? Soll man ein Fremdwörterlexikon auswendig lernen? Ein Fachwörterlexikon immer in seiner Jackentasche umhertragen? Das wäre natürlich viel zu umständlich!
Es geht viel einfacher! Und das auch noch ganz nebenbei! Die eigene Wortwahl kann man täglich und einfach erweitern, indem man jedes unbekannte Wort in einer Zeitung oder in einem Blogartikel sofort bei Google nachschlägt – und in eine Liste kopiert (zum Beispiel in eine einfache Word-Datei mit dem Namen „Neue Wörter“).
Nach und nach wird Ihre Wortliste immer länger. Und ab und an schauen Sie in Ihre neue Wörter-Liste und wiederholen die neuen Begriffe. Als wären die neuen Wörter Vokabeln einer Fremdsprache, die man regelmäßig wiederholt – und irgendwann absolut drauf hat.
Und keine Sorge: Es geht nicht darum, hunderte von neuen Wörtern im Jahr zu lernen. Man kann ruhig davon ausgehen, dass man beispielsweise nur ein Wort in der Woche in diese Liste hineinschreibt. Klingt wenig? Ist es gar nicht: Denn nach einem Jahr hat man ca. 50 neue Begriffe. Und das ist doch schon mal was.
Wer nun sagt: „Ich möchte mehr!“ – kein Problem. Nichts hält Sie davon ab, bewusst nach neuen Wörtern zu suchen und diese gewissenhaft in Ihre neue Datei einzutragen. Nur Sie bestimmen das Limit.
Eloquenz-Trick #2: Die Sprachkraft erhöhen
Hier geht es vor allem um die sog. Metaphorisierung Ihrer Sprache. Was das heißt? Gute Redner benutzen viele Bilder und machen das Gesagte so noch eindringlicher. Gute Metaphern entstehen aber nicht einfach aus dem Stegreif. Sondern man muss sie sich vorher gut überlegen.
Hier gleich eine kleine Übung für Sie: Mit welchem Sprachbild können Sie das Chaos auf einem Schreibtisch beschreiben? Überlegen Sie sich gleich 2-3 Bilder. Aus Erfahrung kann ich sagen: Das erste Sprachbild ist nicht immer das Beste. Manchmal muss man, wenn die Rede sehr wichtig ist, mehrere Stunden nach dem perfekten Bild suchen.
Noch eine Übung gefällig? Wie kann man durch ein Sprachbild einen langsamen Kollegen beschreiben. Finden Sie diesmal 15 Sprachbilder. Und brechen Sie die Übung nicht nach ein paar Beispielen ab. Nehmen Sie die Herausforderung an und überlegen sich tatsächlich 15 (!) Sprachbilder. Das regt die Phantasie an – und macht sogar Spaß!
Eloquenz-Trick #3: Die Artikulation erhöhen
Die Artikulation erhöhen heißt zunächst einmal: nicht nuscheln. Auf einer etwas höheren Ebene heißt das, dass man jedes einzelne Wort des Redners ganz deutlich hört, ohne sich anstrengen zu müssen. Viele Menschen huscheln schnell über einzelne Worte hinweg, sodass man sie zumindest in den hinteren Reihen nicht gut versteht.
Übungsvorschlag: Nehmen Sie sich gleich auf Ihr Smartphone auf (mit jeder beliebigen Audio-Recording-App), und prüfen Sie, ob Sie alle Silben deutlich sprechen und ob man jedes einzelne Wort gut wahrnehmen kann.
Die meisten Menschen sprechen in einer Redesituation zu schnell. Allein das langsamere Sprechen wird Ihre Artikulation bereits deutlich verbessern. Und noch ein Tipp für die Aufnahme-Übung: Probieren Sie ruhig, beim Sprechen zu Übertreiben (mit Betonung, Deutlichkeit, Lautstärke) – und Sie werde sehen: Artikulation ist Übungssache!
Schlusswort
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Über den Autor:
Wladislaw Jachtchenko ist Rhetorik-Trainer & Speaker. Er ist seit 2007 Leiter der Argumentorik-Akademie in München. Er ist Experte rund um die Themen professionelle Rhetorik und überzeugende Argumentation. Mehr Infos finden Sie auf www.argumentorik.com
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