Der Uniabschluss ist in der Tasche und Sie stecken voller Tatendrang, wollen endlich das gelernte auch in der Praxis anwenden und raus ins Arbeitsleben – Geld verdienen, sich mehr leisten als das kleine Zimmer in der WG. Doch der erste Enthusiasmus verfliegt schnell, wenn es an die Erstellung eines Anschreibens und eines guten Lebenslaufs geht. Wie können Sie als Berufseinsteiger am besten die Aufmerksamkeit des Traumarbeitgebers auf sich lenken?
Der erste Eindruck zählt
Der Inhalt des Lebenslaufs spielt zwar die größte Rolle, doch auch die Aufmachung ist wichtig.
Bei der Vorauswahl der Bewerber um eine Stelle wenden die Personaler im Durchschnitt nur wenige Minuten zur Durchsicht des Lebenslaufs auf. Der erste Eindruck entsteht sogar schon in den ersten 6 Sekunden!
Damit ist das Design des Lebenslaufs in gewisser Weise die Visitenkarte des Bewerbers und der Lebenslauf sollte gut strukturiert und leicht lesbar gestaltet werden. Wer es schafft, durch ein geschicktes, nicht zu überladenes Design zu punkten, ist zumindest schon einmal auf einem guten Weg. Dabei versteht sich von selbst, dass Gestaltung und Layout zum Fachgebiet passen sollten. Der Lebenslauf des Absolventen eines Designstudiums kann natürlich mit anderen Elementen gestaltet werden, als der Lebenslauf eines Ingenieurwissenschaftlers, der eher sachlich gehalten werden sollte. Falls dir die Gestaltung deines Lebenslaufs nicht ganz klar sein sollte, kann dir ein erfahrener Ghostwriter beim Verfassen deinen perfekten Lebenslaufs helfen.
Klares Layout
Einige Regeln gibt es beim Layout ganz unabhängig von der Fachrichtung zu beachten:
- Die einzelnen Bausteine: Ein Lebenslauf besteht aus verschiedenen Komponenten. Die wichtigsten Komponenten sind die persönlichen Daten mit Vor- und Nachname, Geburtsdatum und Geburtsort, das Bewerbungsfoto, Angaben zur Schulbildung, Angaben zur (Fach-)Hochschulbildung, Angaben zur Berufserfahrung, Angaben zu Sprach- und EDV-Kenntnissen, Angaben zu weiteren Qualifikationen, gegebenenfalls eine Auflistung von weiteren für den Job relevanten Zusatzqualifikationen und von Publikationen.
- Aufbau: Die einzelnen Komponenten wollen in eine klare Struktur gebracht werden. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, einen Lebenslauf aufzubauen: Man unterscheidet den chronologischen vom funktionalen und vom komprimierten Lebenslauf. Üblich ist zumeist der chronologische Lebenslauf. Dieser kann auch nach der amerikanischen Methode, bei der man seine Stationen von hinten nach vorne aufrollt und mit der letzten Tätigkeit beginnt, gestaltet werden. Diese Form bietet sich vor allem für Menschen an, die bereits über mehr Berufserfahrung verfügen und bereits für verschiedene Unternehmen tätig waren. Der Lebenslauf eines Uniabsolventen ist für gewöhnlich ohnehin noch recht übersichtlich und kann auch gut von der Schulbildung zum Uniabschluss führen. In jedem Fall kommen Zusatzinformationen wie Informationen zu Nebenjobs, weiteren Qualifikationen, EDV-Kenntnissen und Sprachkenntnissen an das Ende des Lebenslaufs. Ganz zum Schluss folgen Ort, Datum und Unterschrift.
- Länge: Der Lebenslauf eines Uniabsolventen sollte nicht mehr als zwei Seiten in Anspruch nehmen. In einigen Fällen kann eine dritte Seite nötig sein, auf der beispielsweise Publikationen oder für die Bewerbung relevante Projektarbeiten während des Studiums aufgeführt werden.
- Gute Lesbarkeit: Es sollten eine gut lesbare Schriftgröße und Schriftart gewählt werden. Die Klassiker sind hier Schriftarten wie Times New Roman oder Arial in der Größe elf bis zwölf. Zudem sollten Sie bedenken, dass der Lebenslauf auch zu lesen sein sollte, wenn er mit einem schlichten Schwarz-Weiß-Drucker ausgedruckt wird. Daher sollten Sie nicht übertrieben mit Farben arbeiten.
- Übersichtlichkeit: Auf den ersten Blick sollte eine klare Struktur erkennbar sein. Zwischenüberschriften wie Studium oder Schulbildung gliedern den Lebenslauf. Auch Hervorhebungen durch Fettschrift – zum Beispiel vom Namen der Universität oder dem Namen des Bewerbers – können dem Personaler den ersten Überblick erleichtern.
Es gibt Bewerber, denen macht es Spaß, ein schönes Design für den Lebenslauf selber zu entwerfen und das Layout individuell zu gestalten. Für alle anderen gibt es im Internet oder inzwischen auch als Wordvorlage unterschiedlichste Lebenslauf-Muster und Lebenslauf-Vorlagen, die Sie zum Teil kostenlos herunterladen und übernehmen oder als Inspirationsquelle für ein eigenes Design nutzen können.
Welche Angaben sollte der Lebenslauf enthalten?
Konnten Sie sich für ein geeignetes Layout entscheiden, können Sie mit der Arbeit am Inhalt des Lebenslaufs beginnen. Auch hier gilt: grundsätzlich muss der Inhalt der Stelle angepasst werden. Doch gibt es darüber hinaus ein paar Angaben und grundsätzliche Regeln, die für alle Bewerber wichtig sind, um einen professionellen Eindruck zu hinterlassen:
- Keine Lücken: Der Lebenslauf sollte möglichst keine Lücken aufweisen. Wer nach dem Abitur erst einmal drei Monate um die Welt gereist ist, sollte dies auch im Lebenslauf angeben. Hier kommt es natürlich darauf an, wie Sie dem potentiellen Arbeitgeber die Reise am besten verkaufen. Zu diesem Zweck müssen Sie für die richtige Formulierung sorgen.
- Praktika: Ein Praktikum sollte nicht auf Teufel komm raus im Lebenslauf untergebracht werden, es sei denn, um eine Lücke zu füllen. Es kommt nicht auf die Anzahl der abgeleisteten Praktika an, sondern auf die Relevanz, darauf, ob Sie mit Hilfe des Praktikums auf genannte Anforderungspunkte aus der Stellenbeschreibung eingehen können. Wer sich beispielsweise um ein Volontariat als Lektor in einem Verlag bewirbt, dem nützt es wenig, das Schulpraktikum im Kindergarten aufzulisten. Für den Personaler ist dies nur unnötiger Ballast zum Lesen. Doch auch das Verwenden eines auf den ersten Blick fachlich relevanten Praktikums will gut formuliert sein. Es sollte deutlich werden, dass Sie nicht nur für das Kaffeekochen zuständig waren, sondern tatsächlich berufliche Erfahrungen sammeln konnten. Sie sollten präzise angeben, was Sie über die Dauer des Praktikums gemacht haben, was Sie bewirken konnten und welche Fähigkeiten Sie erworben haben.
- Sprachkenntnisse: Heutzutage werden von den meisten Firmen, die nach Bewerbern mit Hochschulabschluss suchen, zumindest gute Englischkenntnisse gefordert. Damit ist die Angabe zu Sprachkenntnissen inzwischen essentiell geworden. Hier wird auch eine Einschätzung des Bewerbers die Qualität seiner Sprachkenntnisse betreffend erwartet. Bei Sprachkenntnissen sind die Angaben Muttersprache, Verhandlungssicher, sehr gut in Wort und Schrift, gute Kenntnisse in Wort und Schrift und Grundkenntnisse üblich. Von Vorteil ist es natürlich, wenn Sie diese Einschätzung anhand von Zertifikaten belegen können – zum Beispiel durch ein Sprachzertifikat vom TOEFL-Test oder einen Sprachenpass.
- EDV-Kenntnisse: Auch grundlegende EDV-Kenntnisse werden von Arbeitgebern meist vorausgesetzt – und sei es nur der Umgang mit dem Microsoft Office Paket. Auch hier sollte genau angegeben werden, was Sie beherrschen. Haben Sie beispielsweise noch nie mit Excel gearbeitet, sollten Sie nicht rundweg Microsoft Office erwähnen, sondern einzeln auflisten, welche Anwendungen aus dem Paket Sie tatsächlich beherrschen. Wie bei den Sprachkenntnissen ist zudem eine Einschätzung der Kenntnisse üblich. Diese können Sie untermauern, indem Sie zum Beispiel angeben, für welche Aufgaben Sie ein Tool wie intensiv genutzt haben.
- Hobbys und Ehrenämter: Bei der Angabe von Hobbys sollten Sie genau abwägen, ob einem diese zum Vorteil gereicht und im Zweifelsfall lieber auf sie verzichten. Ein Hobby kann positiv oder negativ ausgelegt werden. Wer in seiner Freizeit Fallschirmspringen geht, kann mit seinem Mut sowohl als Gewinn wie als unkalkulierbares Risiko für ein Unternehmen betrachtet werden. Ein Ehrenamt macht hingegen für gewöhnlich immer einen guten Eindruck, zeugt es doch von Engagement und sozialer Kompetenz.
Tipps für die Bewerbung um ein Praktikum:
Wer sich im Laufe seines Studiums um Praktika bewerben will, muss beim Verfassen des Lebenslaufs dieselben Regeln beachten, wie beim Gestalten eines Lebenslaufs für einen passenden Job. Damit ist allein das Schreiben einer Bewerbung für ein Praktikum eine gute Übung für den Ernstfall. Auch hier gilt es, Persönlichkeit und bisherigen Tätigkeiten ins bestmögliche Licht zu rücken und dafür vor allem auf die Relevanz der Angaben zu achten.
Checkliste Lebenslauf
- Professionelles Bewerbungsfoto
- Persönliche Daten: Vor- und Nachname, Geburtsdatum, Geburtsort. Angaben zu Familienstand, Kindern etc. sind freiwillig.
- Adressdaten, E-mail und Telefonnummer – als Kopfzeile
- Beruflicher Werdegang mit Angabe von Tätigkeitsschwerpunkten
- Angaben zum Studium: Mit Angabe von Universität, fachlichem Schwerpunkt, dem an der Uni verbrachtem
- Zeitraum und Abschlussnote
- Angaben zur Schulbildung
- Angabe von relevanten Praktika
- Angaben zu Sprach- / EDV-Kenntnissen und relevanten Zusatzqualifikationen
- Ort, Datum und Unterschrift