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5 Fragen an Willy Legrand

Willy Legrand ist Dozent im Fachbereich Hospitality Management an der IUBH School of Business and Management. Nach Managementpositionen in der Hotellerie in Kanada und Deutschland absolvierter er einen PhD an der Manchester Metropolitan University, UK. In Bad Honnef unterrichtet er eine Vielzahl an Kursen aus dem Hospitality Curriculum, wie z.B. Sales and Distribution, Sustainability and Environmental Management in Hospitality und Facilities Management in Hospitality. Als Gastdozent hält er Vorlesungen im Bereich Nachhaltiges Hospitality Management in Singapur, Dubai, Frankreich und den USA. Er ist Mitglied des Management Kommittees bei COST (European Cooperation in Science and Technology und des International Council on Hotel, Restaurant & Institutional Education.

5 Fragen an Franziska Meuser

Franziska Meuser hat gerade ihre Ausbildung zur Hotelfachfrau erfolgreich abgeschlossen. In einem 4 ½ Sterne Hotel hat sie 3 Jahre lang in alle Abteilungen Einblicke erlangt und setzt diese momentan für 3 Monate in einem Londoner Hotel um. Bei uns berichtet sie von ihren Erfahrungen und Eindrücken aus ihrer Ausbildungszeit.

 

 

1.   Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, wenn man sich für eine Ausbildung als Hotelfachmann/-frau entscheidet?

Es gibt ein paar Eigenschaften die man unbedingt haben sollte um geeignet für so eine Ausbildung zu sein. Zum einem muss man ein hohes Maß an Flexibilität mitbringen, da durch Schichtdienst, Events und andere Dinge ein fester Arbeitsplan nicht möglich ist. Zum anderen ist es selbstverständlich, dass man auf Grund des Umgangs mit Kunden Freundlichkeit, Kommunikationsfreudigkeit und ein sicheres Auftreten haben sollte und, besonders wichtig, diese auch nicht bei etwas schwierigeren Kunden verliert.

Ebenso wichtig ist ein gepflegtes Erscheinungsbild. Da es im Hotel immer mal wieder zu stressigen und hektischen Situationen kommen kann sollte man doch recht belastbar sein und auch in solchen Momenten ruhig bleiben.

2.  Was für Aufgaben hat man als Hotelfachkraft zu erledigen?

Als Hotelfachmann/-frau ist man für den reibungslosen Ablauf im gesamten Hotel verantwortlich. Während der Ausbildung lernt man die internen Abläufe kennen, indem man für mehrere Monate, in der Regel 3-4, in eine Abteilung angelernt wird. Es gibt folgende Abteilungen: Bar, Restaurant, Bankett, Küche, Stewarding (Spülküche), Rezeption, Technik, Housekeeping, Materialwirtschaft also die Bestellung und Annahme von Materialien plus Lagerverwaltung. Außerdem gibt es noch verschiedene Bereiche im Büro wie Personal, Buchhaltung, Reservierung, Veranstaltung, Verkauf und Marketing und Direktion. Die Aufgaben sind sehr breit gefächert. Angefangen beim servieren von Speisen und Getränken über Cocktails zusammen stellen, Zimmer reinigen, kleine Speisen in der Küche zubereiten, Veranstaltungen betreuen, Gäste ein- und auschecken bis hin zu administrativen Aufgaben.

3.  Welcher Bereich hat Ihnen während Ihrer Ausbildung am besten und welcher am schlechtesten gefallen und warum?

Am besten gefällt mir der Bereich Front Office(Rezeption), da einem dort, meiner Meinung nach, geistig mehr abverlangt wird als in manchen anderen Abteilungen. Außerdem macht es mir sehr viel Spaß mit internationalen Gästen umzugehen und es gibt immer wieder neue Herausforderungen und Situationen in denen einem Kreativität abverlangt wird. Der Bereich Stewarding hat mir weniger gefallen, da man in dieser Zeit keinen Kontakt zu den Gästen hat, man ist den ganzen Tag mit Spülen der verschmutzen Teller und Schüsseln, sowie mit dem Sortieren der sauberen Geschirrteile beschäftigt. Diese Aufgaben erfordern jedoch einen hohen körperlichen Einsatz.

4.  Wie sehen die Perspektiven nach der Ausbildung, z.B. in der Jobsuche aus? Was für Möglichkeiten hat man?

Nach der Ausbildung stehen einem alle Türen offen. Sowohl in der Gastronomie kann man überall arbeiten aber auch in großen Autohäusern, bei Anwälten an der Rezeption oder als Sekretärin findet man immer einen Platz. Aber nicht nur Deutschland sondern die ganze Welt steht einem offen. Dadurch, dass es diese Ausbildung nur in Deutschland, der Schweiz und in Österreich gibt, werden Hotelfachleute überall anders mit Kusshand als echte „Allroundtalente“ genommen.

5.   Gibt es spannende Weiterbildungen die man zusätzlich zur Ausbildung anknüpfen kann?

Für jeden einzelnen Bereich gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten durch zum Beispiel die IHK oder Abendschulen. Den Fachwirt kann man an einer Fachhochschule innerhalb von 2 Jahren erzielen. Des Weiteren gibt es viele sogenannte Hotelfachschulen wo man schulisch  speziell auf bestimmte Bereiche spezialisiert und ausgebildet wird. Hat man die 11. Klasse erfolgreich abgeschlossen kann man nach der Ausbildung sogar fachbezogen studieren. Aber auch ein Managerposten innerhalb und außerhalb der Gastronomie kann mit wenigen Schulungen erlangt werden. Mit der abgeschlossenen Ausbildung kann man folgende Studiengänge besuchen: Marketing, Hotel Management, Touristik, Eventmanagement, Personalwesen und BWL. Außerdem kann man noch etwas speziellere Weiterbildungsmaßnahmen machen wie z.B. zum Sommelier, also einem Weinkenner, oder Barista, jemanden der Erxperte in Sachen Kaffee ist.