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Allmächtiger steh mir bei! – Der Wille zur Macht

Kein Gesellschaftsgefüge kommt ohne sie aus. Der Umgang mit ihr ist nicht nur äußerst schwierig – er will sorgfältig erlernt sein. Sie ist in unserer modernen Gesellschaft stark tabuisiert und nahezu verpönt. Zu gefährlich und vielfältig sind die Möglichkeiten des Missbrauchs, worauf auch das Zitat von Abraham Lincoln verweist: „Willst Du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“ Die Rede ist von der Macht. Leadership-Coach Gabriele R. Franzak berät ihre Klienten gezielt zum Thema Macht, deren Machtmechanismen sie sehr genau kennt.

„Wissen ist Macht“, „Macht macht sexy“ oder „Möge die Macht mir Dir sein!“. Die Weisheiten rund um den Begriff Macht sind so zahlreich, wie bekannt. Dies ist nur ein Hinweis darauf, welche wichtige Rolle Macht im menschlichen Zusammenleben spielt. Aber was genau ist eigentlich Macht und woran kann man sie erkennen?

„Macht heißt Einfluss auf das Geschehen zu nehmen und ist die Fähigkeit, auf das Verhalten und Denken von Menschen einzuwirken. Also Menschen zu führen“, erklärt Gabriele R. Franzak. „In diesem Sinne ist Macht zunächst einmal völlig wertfrei und muss neutral betrachtet werden.“

Urteilen kann man jedoch über die Ausübung von Macht. Ein Chef, der seinen Mitarbeitern Respekt und Wertschätzung entgegenbringt, hat selbstverständlich Macht über sie. Aber auch der Chef, der seine Mitarbeiter unterdrückt und gängelt. Beide verfolgen jedoch unternehmerisch höhere Ziele. Nämlich den Erfolg des Unternehmens und somit der Sicherung der Arbeitsplätze. In beiden Fällen wird Macht gezielt eingesetzt, um positive Ergebnisse zu erzielen. Allerdings heiligt der Zweck natürlich nicht die Mittel.

“Wie man andere Menschen gezielt beeinflusst, lässt sich wie ein Handwerk lernen“, erklärt Gabriele R. Franzak. „Macht hat man jedoch nicht nur über andere, sondern muss sie vor allem über sich selbst haben. Macht ist die Fähigkeit, Ziele zu erreichen, ohne sich äußeren Ansprüchen unterwerfen zu müssen. Zum Beispiel der Marathonläufer, der ins Ziel läuft. Völlig unabhängig davon, ob auch andere ihr Ziel erreichen oder ob andere Läufer schneller waren als er.“ Macht und Erfolg, im Sinne der Erlangung selbst gesteckter Ziele sind also eng miteinander verknüpft.

Diese Art der Selbstbeherrschung ist eine wichtige Voraussetzung, um Macht über andere zu erlangen. Nur wer sich selbst und seine Gefühle beherrschen kann, lässt sich von anderen nicht beeinflussen und kann Einfluss auf andere nehmen. Dadurch wird man mächtig, statt zu einer Marionette der eigenen Gefühle zu werden. Wie oft hat man sich von seinen eigenen Gefühlen zu etwas hinreißen lassen, was man später bitter bereut hat? Die gute Nachricht: Selbstbeherrschung lässt sich gezielt trainieren.

Tabus tauchen in unserer heutigen Gesellschaft auf, wenn es um so genannte Machtverhältnisse geht. Ein Machtverhältnis existiert immer dann, wenn „eine Seite über eine größere Macht verfügt, die von der anderen Seite akzeptiert wird. Bei einem Machtverhältnis geht es um die Nutzung von Macht im positiven, aber auch im negativen Sinne. Schon bald besteht die Gefahr des Machtmissbrauchs, der vor allem in Deutschland aufgrund seiner diktatorischen Vergangenheit so gefürchtet wird“, weiß Gabriele R. Franzak.

Die richtige Anwendung von Macht und der gezielte Einsatz sind vor allem für Führungskräfte ein bedeutendes Thema. Gabriele R. Franzak unterstreicht: „Wirkungsvolle und nachhaltige Führungspersönlichkeiten beherrschen alle Instrumentarien der Macht. Das ist der souveräne und ehrliche Weg Ziele zu erreichen. Diese Spitzenkräfte sind in der Lage mit ihrer Macht umzugehen, sie zu beherrschen, sie zu zügeln, sie zu dosieren. Sie nutzen diese Macht ganz einfach dort, wo und wie es angebracht ist.“

Sieben Fähigkeiten, die mächtige Menschen beherrschen

  1. Sie stehen offen und ganz bewusst zu ihrer Macht und verstecken sie nicht. Das steigert ihr Selbstbewusstsein, dadurch wirken sie glaubwürdig, überzeugend und authentisch.
  2. Sie wissen, dass Macht bei ihnen selbst beginnt. Sie kontrollieren ihre Impulse und sind selbstdiszipliniert. Deshalb sind sie nahezu unangreifbar.
  3. Sie sind Meister der Kommunikation. Denn sie wissen, Kommunikation ist der Schlüssel zu den Menschen. Wer andere überzeugen und bewegen will, muss wirkungsvoll mit ihnen kommunizieren können.
  4. Sie sind hervorragende Netzwerker. Denn wer allein ist, ist alles andere als mächtig, nämlich ohnmächtig.
  5. Sie sind ein Vorbild. Jeder will so sein wie sie, oder sich zumindest eine Scheibe von ihnen abschneiden (Identifikation!). Sie verkörpern ein faszinierendes Lebensgefühl. Dafür werden sie von den Menschen bewundert. Und geliebt!
  6. Ihre Menschenkenntnis (Empathie!) lässt sie die Bedürfnisse und Motive anderer Menschen intuitiv erkennen und einordnen. Sie wissen, was andere Menschen wollen und können darauf eingehen. Auch das macht sie außerordentlich beliebt.
  7. Sie verfügen über natürliche Autorität, auch Charisma genannt. Sie sind in der Lage, die Herzen der Menschen zu berühren. Das macht sie nahbar und unnahbar zugleich. Vor allem macht es sie unantastbar.