Backen Sie kleine Brötchen!
Als Chef nicht arrogant und überheblich aufzutreten, ist in jedem Alter wichtig. Man könnte jedoch die Faustregel formulieren: Je jünger der Chef, desto wichtiger ein bescheidener Auftritt. Auf keinen Fall heißt dies, dass Sie sich selber klein machen sollten. Seien Sie auf jeden Fall selbstbewusst! Nicht umsonst sind Sie so früh, in einer solch verantwortungsvollen Position gelandet. Seien Sie jedoch auch ehrlich zu sich selber und heben Sie nicht ab. Vor allem in den Bereichen Personalpolitik und des Arbeitsrechts sind junge Führungskräfte mit branchenspezifischer Erfahrung häufig überfragt. Geben Sie Lücken in Ihrem Wissen ehrlich zu und bitten Sie Ihren Vorgesetzen, Ihnen hier Hilfe, beispielsweise in Form eines Coaches, an die Seite zu stellen. So laufen Sie nicht die Gefahr, bei der Aufsetzung Ihres ersten Arbeitsvertrags in fiese Fettnäpfchen zu treten.
Akzeptieren Sie Ratschläge und nehmen Sie diese an!
Egal wie clever, sozial kompetent und ehrgeizig Sie sind, einen Vorteil haben Ihre älteren Mitarbeiter: Die Berufserfahrung. Erkennen Sie diese „Schwäche“ in Ihrem Portfolio an und begegnen Sie Ihren Mitarbeitern hier auf Augenhöhe. Informieren Sie sich wie Prozesse in der Vergangenheit abgelaufen sind, was branchen- und unternehmensüblich ist und scheuen Sie dabei nicht, auch Ihre Mitarbeiter persönlich und nicht nur Suchmaschinen um Rat zu bitten. Anerkennung durch Sie schafft Vertrauen auf Seiten der Mitarbeiter und ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine langfristig erfolgreiche Beziehung zwischen Mitarbeitern und Führungskräften.
Legen Sie sich ein dickes Fell zu!
Im Regelfall reagieren erfahrene Mitarbeiter auf einen unerfahrenen Chef zunächst argwöhnisch und besonders kritisch. Nehmen Sie das bloß nicht persönlich! Der Groll richtet sich weder gegen Sie als Person, noch gegen Sie und Ihre Kompetenzen als Fach- oder Führungskraft. Vielmehr sind hier unterbewusste Emotionen wie Neid und Trotz im Spiel, die auch die Beurteilungskraft der Mitarbeiter schnell einschränken können. Lassen Sie sich von unsachlichen Bemerkungen nicht aus der Bahn werfen und punkten Sie, indem Sie durch Ihre Handlungen Gegenbeweise vorweisen.
Holen Sie sich Feedback ein!
Trotz dessen gilt: Für sachliche Kritik sollten Sie unbedingt offen sein und hier nicht nur zuhören, sondern Meinungen sogar aktiv einholen. Reden Sie hierfür zu einem mit Ihrem Vorgesetzten, aber auch mit Ihren eigenen Mitarbeitern. So haben Sie gleich Feedback aus zwei verschiedenen Sichtweisen auf Ihre Arbeit. Natürlich hilft es auch mit außenstehenden wie Freunden und Bekannten zu reden. Beachten Sie hier jedoch, dass diesen zum einen die Unternehmensperspektive fehlt und Freunde schnell dazu neigen werden, sich auf Ihre Seite zu stellen.
Als junge Führungskraft ist es somit wichtig, dass Sie Ihre Stärken und Schwächen nicht nur kennen, sondern vor allem anerkennen und trotz der Einnahme des Chefsessels nicht zum überfliegenden Einzelspieler werden. Wenn Sie trotz des Aufstiegs nicht nur fachlich gewandt bleiben, sondern auch fair und teamfähig agieren, werden Sie auch als junge Führungskraft schnell akzeptiert werden.