Deine Bewerbung ist das erste, was die Menschen in deinem Wunschunternehmen von dir sehen. Von daher sollte sie interessant sein, damit du zu einem Gespräch eingeladen wirst. Vor allem aber musst du gewisse Formalia einhalten: Fehler in diesem frühen Stadium führen nämlich leicht dazu, dass deine Bewerbung direkt ins Altpapier oder den virtuellen Papierkorb wandert. Guck dir also unsere Checkliste an, ehe du loslegst!
1. Antwort auf die Stellenanzeige
Du hast eine Anzeige gefunden, auf die du dich melden möchtest. Natürlich willst du dich so gut wie möglich darstellen. Verliere dabei aber nicht aus den Augen, dass deine Bewerbung eine umfassende Antwort auf die Anzeige sein muss. Ist ein Stichtag angegeben, bis wann die Bewerbung vorliegen sollte, muss deine Bewerbung im Zeitrahmen ankommen (besser nicht erst am letzten Tag gegen Feierabend).
Wird nach deinen Gehaltsvorstellungen und dem frühesten Eintrittstermin gefragt, musst du dazu Angaben machen. Lass die Antworten nicht aus Verlegenheit unter den Tisch fallen, denn dann wirst du vielleicht direkt aussortiert.
2. Das richtige Format wählen
In fast allen Stellenanzeigen findest du die Angabe, auf welchem Weg du die Bewerbung einschicken sollst: per Post, per Mail oder über das Bewerbungsformular auf der Website. Oft liegt es an der Branche, welcher Weg gewünscht ist. Halte dich auf jeden Fall daran: Der Unternehmer ist in diesem Fall König.
Du möchtest einen Job von ihm, daher ist es nicht ratsam, seine ersten Anweisungen schon zu umgehen. Ob du selbst es zum Beispiel für altmodisch hältst, die Bewerbung per Post zu schicken, wenn es per Mail schneller, zeitgemäßer und günstiger geht, spielt hier keine Rolle.
3. Seite einrichten für das Anschreiben
Damit dein Anschreiben für die Personaler auf den ersten Blick richtig aussieht, solltest du dich an die Form DIN 5008 für Geschäftsbriefe halten. So kannst du auch für den postalischen Versand einen C4-Fensterumschlag benutzen, in dem die Adresse des Unternehmens durch ein Fenster im Umschlag zu sehen ist. Dafür richtest du die Seite mit diesen Rändern ein: oben 4,5 cm, links und unten 2,5 cm und rechts 2 cm.
Links oben beginnst du mit der Adresse der Firma, an den rechten Rand kommt deine eigene. Für Bewerbungen eignen sich serifenlose Schriftarten wie Verdana, Calibri oder Arial. Ein subtiler Hinweis auf deine vorangegangene Recherche ist es aber auch, wenn du die Schriftart benutzt, die das Unternehmen auf seiner Website verwendet.
4. Die korrekte Anrede
„Sehr geehrte Damen und Herren“ hat in einer Bewerbung nichts verloren! Deine Bewerbung wird jemand Bestimmtes in die Hände bekommen und diese Person muss direkt angesprochen werden. In manchen Fällen steht der Name des Personalers mit in der Anzeige. Ist das nicht der Fall, schaust du dich auf der Firmenwebsite um: Wer ist hier für das Personal zuständig? Oft findest du diese Angabe unter dem Punkt „Team“ oder „Über uns“.
Fehlt sie, greifst du zum Telefon, rufst in der Firma an und fragst nach. Wenn du schon einmal kurz mit der entsprechenden Person sprichst, hast du auch einen guten Startsatz für dein Anschreiben – du kannst dich für das Gespräch bedanken.
5. Nicht ein Anschreiben für alle!
Gerade, wenn du dich bei mehreren Unternehmen gleichzeitig bewirbst, ist es verlockend, ein Anschreiben zu verwenden und nur die Adresse und den Firmennamen zu ändern. Tu das aber lieber nicht: Personaler merken schnell, wenn sie eine Bewerbung „von der Stange“ in den Händen halten. Stattdessen solltest du dir Zeit nehmen, dich über das Unternehmen schlau zu lesen.
Die wichtigste Quelle ist natürlich die Firmenwebsite, aber schau auch über die Suchmaschinen, ob du Erwähnungen in der Presse findest. Auch Unternehmensbewertungen bei einschlägigen Portalen können dir weiterhelfen. Je genauer dein Bild des Unternehmens ist, desto genauer weißt du, wo seine Vorteile liegen und was es braucht. Die Vorteile hebst du hervor, um zu verdeutlichen, warum du hier arbeiten möchtest. Und dann kannst du erklären, warum du genau die Fähigkeiten hast, die sie suchen. Vergiss nicht deine handschriftliche Unterschrift!
6. In der Kürze liegt die Würze
Richtiges Format, knackiger Einstieg, Begründung der Bewerbung in diesem Unternehmen, Hervorheben der eigenen Fähigkeiten mit Beispielen, Angaben zu Gehalt und frühestem Termin für den potenziellen Arbeitsbeginn, Verabschiedung und Unterschrift – das alles sollte auf einer Seite Platz finden. Keine Angst, das funktioniert, aber dafür musst du dich kurzfassen: Pro Bewerbung haben Personaler heute oft nur noch wenige Minuten Zeit. Müssen sie im Anschreiben schon blättern, sorgt das schnell für Ungeduld.
7. Beim Foto nicht knausern
Dass du auf einem Bewerbungsfoto ordentlich und gepflegt aussehen solltest, weißt du sicherlich schon. Geh am besten dafür zum Fotografen, der ein spezielles Angebot für Bewerbungsfotos hat. Auch wenn deine Handykamera noch so hochwertig ist, kennt der Profi sich besser mit Hintergründen, Ausleuchtung und Körperhaltung aus.
Diese Unterschiede sind auf dem Bild deutlich zu erkennen, daher solltest du tatsächlich das Geld für den Fachmann investieren. Das gilt zumindest, wenn du dich in Deutschland bewirbst. Für eine Bewerbung in den USA oder Großbritannien zum Beispiel brauchst du kein Foto.
8. Fähigkeiten genau angeben
Deine Fremdsprachen- und Computerkenntnisse sind für deinen potenziellen Arbeitgeber natürlich von großem Interesse. Daher reicht es auch nicht, wenn du „Englisch“ und „Office“ angibst. Kannst du dich auf Englisch so halbwegs verständigen oder sprichst du es vertragssicher? Das macht einen großen Unterschied. Gib also auf jeden Fall das Niveau mit an.
Gleiches gilt für deine EDV-Kenntnisse. „Office“ umfasst mehrere Tools, von denen einige ausgesprochen speziell sind. Wenn du die vielen Funktionen von Word im Schlaf beherrschst, dich mit Excel leidlich gut auskennst und schon einmal eine Powerpoint-Präsentation gehalten hast, dann solltest du diese einzelnen Tools auch mit dem Niveau deiner Fähigkeiten nennen.
9. Hobbys sorgfältig auswählen
Deine Hobbys beziehungsweise weiteren Interessen im Lebenslauf können für den Personaler ein Hinweis darauf sein, wie du dich im Team benehmen wirst. Mannschaftssportarten etwa deuten darauf hin, dass du dich gut mit anderen arrangieren kannst. Die Mitgliedschaft in Vereinen wirkt ähnlich, und wenn du dich sozial engagierst oder ehrenamtlich arbeitest, ist das ein deutlicher Hinweis auf dein Verantwortungsbewusstsein und deine soziale Kompetenz. „Netflix und chillen“ hat hier aber wirklich nichts verloren, auch wenn du deine Wochenenden so verbringst. Auch deine Hobbys sollten deine Eignung für den Job unterstreichen.
10. Zeugnisse müssen passen
Nach dem Lebenslauf gehören deine Zeugnisse in die Mappe – aber bitte nicht alle! Bewirbst du dich um eine Ausbildung, muss dein Schulabschlusszeugnis mit hinein. Hast du ein Praktikum in der Branche absolviert, ist das super und das Zeugnis ist besonders wichtig. Suchst du nach einem Job, nachdem du deine Ausbildung oder dein Studium beendet hast, kommt das Abschlusszeugnis mit hinzu.
Hast du bereits Arbeitserfahrung gesammelt, sind auch die Arbeitszeugnisse wichtig. Ab deinem vierzigsten Lebensjahr kannst du auf dein Schulabschlusszeugnis getrost verzichten, das spielt inzwischen keine Rolle mehr.
Ein oft gemachter Fehler aber betrifft Praktikumszeugnisse, die nichts mit der Branche zu tun haben, in der du arbeiten willst: Beweist du Qualifikationen für einen vollkommen anderen Job, sieht der Personaler lediglich, dass du ein Problem mit der Prioritätensetzung hast. Für deinen Ingenieursjob ist es irrelevant, ob du ein tolles Zeugnis für dein Schulpraktikum im Kindergarten bekommen hast, also lass es weg. Auch hier gilt: Alles Wichtige muss in die Bewerbung, alles Unwichtige bleibt weg. Das betrifft Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse gleichermaßen. Viel Erfolg!
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