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Karriere mit Kind: Junge Mütter führen Berliner IT-Unternehmen

Gerade einmal 15 Prozent beträgt der Frauenanteil in Informatikstudiengängen. Seit zehn Jahren stagniert diese Zahl, stellte kürzlich Prof. Dieter Kempf, Präsident des IT-Verbands BITKOM, besorgt fest. Entsprechend groß ist der Fachkräftemangel – Frauen in Führungspositionen finden sich nur selten. Im Berliner Unternehmen RatePAY, das sich auf Payment-Lösungen für Onlinehändler spezialisiert hat, stellt die Geschäftsführung von Anfang an Frauen auch in Leitungspositionen ein. Inzwischen ist hier jeder dritte Mitarbeiter weiblich, in der Führungsetage sogar jeder zweite.

Fünf Männer sitzen im Team von Marie Linden. Sie selbst ist Leiterin „Head of Products and Release Management“. Linden ist dafür verantwortlich, die Produkte von RatePAY so zu entwickeln, dass sie den Bedürfnissen des Kunden entsprechen. „Ich bin sozusagen eine Übersetzerin zwischen Vertrieb und Technikabteilung“, erklärt sie. 34 Jahre alt ist die Diplom-Informatikerin und hat seit eineinhalb Jahren den „perfekten Job“, wie sie sagt. Ihren vorherigen Beruf hätte sie als Mutter eines zweieinhalbjährigen Sohnes nicht mehr so ausüben können, wie es ihren Erwartungen entsprach. „Hier ist es für die Geschäftsleitung selbstverständlich, dass sie flexibel auf die Bedürfnisse von Müttern eingeht“, so Linden, die bereits in London und München gearbeitet hat. RatePAY bot ihr die Rahmenbedingungen, die zu ihrer Lebenssituation passten: Bereits im Vorstellungsgespräch bot man ihr an, auf 75 Prozent-Basis zu arbeiten, ihre Arbeitszeiten flexibel einzuteilen und an ihre Wünsche anzupassen.

Je mehr Vertrauen der Chef schenkt, desto motivierter ist der Mitarbeiter

Gegründet wurde RatePAY vor drei Jahren – ebenfalls von einer Frau: Miriam Wohlfarth leitet das Unternehmen inzwischen gemeinsam mit Jesper Wahrendorf. Sie ist selbst Mutter einer Tochter und davon überzeugt, dass sich Karriere und Kinder unter einen Hut bringen lassen. „Leider ist das Thema gerade in Deutschland oft schwierig. Viele Mütter kehren nach der Geburt ihres Kindes nicht zurück in ihre bisherigen Positionen“, so Wohlfarth. Sie selbst hat lange Zeit für ein niederländisches Unternehmen gearbeitet. „Dort hat mich mein Chef nach einiger Zeit gefragt, wann ich denn endlich ein Kind bekomme“, erinnert sie sich. Diese Einstellung ihres Arbeitgebers gab ihr damals zusätzlichen Ansporn. „Je mehr Vertrauen mir als Mitarbeiter entgegengebracht wird, desto motivierter bin ich natürlich auch, das Unternehmen zu unterstützen“, sagt auch Linden. Muss sie morgens mit ihrem Sohn zum Arzt, arbeitet sie abends von zu Hause nach.

Schlechte Erfahrungen mit unflexiblen Arbeitgebern hat Mandy Stahn leider zu Genüge gemacht: Bevor sie im November 2011 bei RatePAY als Senior Controller einstieg, war die 32-Jährige in einer großen Berliner PR- und Werbeagentur beschäftigt. „Ich hatte nach der Elternzeit zwar einen Teilzeitvertrag, Überstunden wurden dennoch vorausgesetzt, wobei Home Office nicht gerne gesehen war. Dass ich eine kleine Tochter hatte, darauf wurde in der Führungsebene keine Rücksicht genommen“, berichtet sie. Die Kleine ist zweieinhalb, also genauso alt wie Lindens Sohn. Bereits im Bewerbungsgespräch sagte ihr Miriam Wohlfarth: „Das kriegen wir hin, kein Problem.“ Mandy Stahn hat bei RatePAY die Controlling-Abteilung aufgebaut. Auch sie nutzt die Möglichkeit, zeitweise von zu Hause aus zu arbeiten. Ist die Kita geschlossen, bringt sie ihr Kind mit ins Büro. „Ich habe 45 Kollegen, das sind 45 potentielle Babysitter.“

„Mütter haben ein ausgeprägtes Organisationstalent“

Bei RatePAY liegt der Altersdurchschnitt bei 33 Jahren. Frauen werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen – weil es förderlich für das Unternehmen ist, sagt Geschäftsführer Jesper Wahrendorf: „Gerade Mütter haben durch ihr Leben mit Kindern ein sehr ausgeprägtes Organisationstalent, nicht ohne Grund sind viele bei uns in Leitungspositionen vorgerückt.“

Das Vorurteil von technikunbegabten Frauen winken beide Geschäftsführer ab: „Man darf als Frau keine Angst vor vermeintlichen Männerdomänen haben“, sagt Miriam Wohlfarth. Blöde Sprüche oder Kommentare haben die Frauen bei RatePAY noch nie gehört, das sei ein Vorurteil. „Wenn der Job gut gemacht wird, ist es gleichgültig, ob man Mann oder Frau ist“, bestätigt auch Linden.

Frauen sollten den Mut aufbringen und sich nicht von der Gesellschaft leiten lassen, denn die Nachfrage nach gutem Personal ist groß. Schließlich zählt im Job nicht das Geschlecht sondern die Leistung!

Motivation – Das A und O im Studien- und Berufsalltag

Matthias Herzog ist Extremsportler und ein gefragter Referent zum Thema Lebensqualität, nachhaltiger Motivation, sowie Leistungssteigerung im Sport und in Unternehmen. Als Lehrbeauftragter unterrichtet er unter anderem an den pädagogischen Hochschulen Wien und Klagenfurt. Die Techniken, die er in seinen Seminaren vermittelt, hat er zunächst in der Wettkampfvorbereitung getestet: IRONMAN, 24-Stunden-Rad-Rennen und diverse Treppen- und Hindernisläufe. Sich selbst motiviert er stets zu neuen Höchstleistungen – Seine Zuhörer macht er mental fit für den Karrieresprung. Karrierefaktor hat daher Matthias Herzog interessante Fragen gestellt.


Als Motivationstrainer helfen Sie Menschen den Alltag besser zu bewältigen, was ist dabei Ihre Hauptaufgabe?

Meine Zielsetzung ist es, Menschen dabei zu unterstützen, mehr aus ihrem Potenzial zu machen und in allen Lebensbereichen spitze zu sein, wenn es darauf ankommt. Ich zeige, dass Spaß Erfolg und Erfolg Spaß macht. Ich vertrete einen ganzheitlichen Ansatz, der heißt „LEBE motiviert“. Jeder Buchstabe in diesem Wort steht für einen Themenschwerpunkt. Das „L“ steht für das Thema „Lernen“, das erste „E“ für Ernährung, das „B“ für Bewegung und das zweite „E“ für Entspannung. Mein Ansatz besteht aus Optimierungen in den genannten Bereichen und in den notwendigen Techniken, sich selbst zu den dort notwendigen Verbesserungen zu motivieren.


Wer nimmt die Arbeit eines Motivationstrainers in Anspruch?

Zu meinem Kundenkreis zählen unter anderem namhafte Unternehmen und Organisationen, Spitzensportler, Nationalmannschaften und Bundestrainer in den verschiedensten Sportarten. Darüber hinaus arbeite ich mit Schülern, Studenten und deren Lehrkräften. In Vorträgen und Seminaren coache ich häufig Großgruppen – oft mit über 1.000 Teilnehmern. In Coachings arbeite ich mit Kleingruppen und natürlich auch mit Einzelpersonen, gerade im Sport. Um jeden Einzelnen individuell zu fördern, nutze ich gerne das “Colorful Characters Concept“ (CCC), mit dem wir das Persönlichkeitsprofil von Menschen erkennen. Das  erleichtert uns den Umgang mit ihnen, denn je mehr Informationen wir über die Ziele, Bedenken und Ängste unseres Gegenübers haben, desto besser verstehen wir sein Verhalten und können gezielt auf ihn eingehen.


Studenten haben das Studium und das Berufsleben noch vor sich. Wie motiviert man sich, wenn das Ziel so entfernt scheint?

Wichtig ist, sich klar zu machen, was wir wirklich wollen. Das darf ruhig ein riesiges Ziel sein, bei dem wir anfangs glauben: „Boah, das wird richtig schwer und anstrengend.“ Entscheidend ist, dass wir daran glauben, es erreichen zu können. Dieses riesige Ziel zerlegen wir in kleine, erreichbare Häppchen – in Teilziele. Damit wird das Ziel überschaubarer und flößt weniger Angst ein. Mit jedem Erreichen eines Teilziels sammeln wir einen Erfolg nach dem anderen und kommen unserem riesigen Ziel einen entscheidenden Schritt näher. Das hält die Motivation am Laufen.


Was denken Sie ist das Hauptproblem für Studenten den Tag effektiv zu gestalten?

Ab und an früher ins Bett gehen! Wenn wir ständig Party machen und keine echten Pausen in unseren Alltag einbauen, ist es schwer, motiviert aus dem Bett zu kommen. Viel Alkohol im Blut lässt uns zum Beispiel unruhig schlafen und behindert die Regeneration über Nacht.


Jedem fällt es schwer unangenehme Aufgaben zu eledigen, ist das bei einem Motivationstrainer ebenfalls so?

Oh, ja. Auch ich kenne die „Aufschieberitis“ aus meiner Studienzeit. Ich habe immerhin über acht Jahre an Universitäten verbracht. Mein innerer Schweinehund „Ach-Nö“ flüsterte mir ständig ins Ohr. Mir war jedoch schnell bewusst: Wenn ich etwas aus meinem Leben machen möchte, ist es wichtig, „Ach-Nö“ an die Leine zu nehmen.


Der Kampf um einen Job ist hart geworden. Die Absagen flattern ins Haus, obwohl die Anforderungen stimmten – Positives Denken fällt da schwer. Was kann man dagegen tun?

Wichtig ist, dass wir uns bewusst machen, dass Rückschläge zum Leben dazu gehören. Laufen und Sprechen haben wir damals auch nicht von einem oder den anderen Tag gelernt. Gerade beim Laufen lernen haben wir uns viele hunderte Male auf die Fr…, Nase gepackt. Wir sind jedoch immer wieder aufgestanden. Sonst könnten wir heute nicht laufen.

So gehören auch Jobabsagen dazu. Entscheidend ist, dass wir uns klar machen, was wir aus der Absage lernen können. Was ist gut gelaufen und was machen wir beim nächsten Mal besser? Am besten haken wir nach, was sich unser potenzieller Arbeitgeber noch von uns gewünscht hätte, um „Ja“ zu sagen. Jede Absage, aus der wir etwas lernen, bringt uns dem Traumjob einen Schritt näher.


Und noch ein letzter Tipp, was ist die beste Motivation, die eine Führungskraft Ihren Mitarbeitern geben kann, um auch mal schwerere Zeiten zu überwinden?

Ein guter Chef zeigt seinen Mitarbeitern auch in schwierigen Zeiten, wie wichtig jeder einzelne Mitarbeiter für den Erfolg des Unternehmens ist. Weiterhin unterstützt er seine Truppe – durch aufmunternde Worte und Taten – wo er kann und zeigt seinem Team, dass er großes Vertrauen besitzt, dass sie gemeinsam wieder bessere Zeiten erleben werden.

 

Wer andere zum Lachen bringt gewinnt – Humor als Erfolgsrezept im Beruf

„Lass bloß keinen Deutschen präsentieren, das kann ja nur langweilig werden“ – Das Klischee des typischen Deutschen hält sich hartnäckig – egal, ob es zutreffend ist oder nicht: Im Vergleich zu anderen Nationen gelten wir – Wahrheit hin, Wahrheit her – als stringent, korrekt und fleißig, aber eben auch als humorlos und verschlossen. Dabei zählt gerade in geschäftlichen Beziehungen Offenheit und Humor inzwischen ebenso viel wie Fachwissen. Einem offenen und humorvollen Menschen hört man lieber zu, da er als kompetent und mutig wahrgenommen wird. Deshalb bieten wir nächstes Jahr deutschlandweit erstmals Seminare zum Thema „Humor in der Kommunikation“ an.

Die Teilnehmer lernen in meist zweitägigen Fortbildungen, wie sie im Arbeitsalltag eine positive Grundhaltung entwickeln und offener auf andere zugehen können. Mithilfe von Übungen vermittelt der Coach einen Perspektivwechsel und wie man ärgerliche und unangenehme Situationen gelassener meistert und so Ängste abbaut. Gerade für Redner und Führungskräfte ist Humor eine wichtige Fähigkeit, um Menschen begeistern und motivieren zu können. Ich erlebe es in meinem Job und auch privat ständig, dass Humor eine Lebenseinstellung ist, die Vertrauen schafft und Türen öffnet.

 

Wie schaffe ich bei indischen Geschäftspartnern Vertrauen?

Da die Pflege weltweiter Geschäftsbeziehungen für viele Unternehmen immer wichtiger wird, gehören interkulturelle Seminare zu unseren Kerngebieten. Dabei werden Sprache, interkulturelle Beziehungen und Management miteinander verknüpft. Entsprechend der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung stehen Seminare für Unternehmen mit globaler Ausrichtung hoch im Kurs: Wie kommuniziere ich mit meinen chinesischen Teamkollegen? Wie schaffe ich bei indischen Geschäftspartnern Vertrauen?

Die Trainings beinhalten vor allem praktische Übungen und Techniken, die sich am jeweiligen Arbeitsalltag der Teilnehmer orientieren. Viele Seminare finden in den Unternehmen statt, so dass wir auf die Bedingungen vor Ort genau eingehen können.

Auch im nächsten Jahr setzen wir verstärkt auf „interkulturelle Kompetenz“, etwa mit länderspezifischen Seminaren, Kursen zu internationaler Teamentwicklung, Verhandlungsführung und Personalrekrutierung. Alle Seminare werden ebenfalls als halbtägige „Shorties“ angeboten.

Das zweitätige Seminar „Humor in der Kommunikation“ findet 2013 sowohl als offenes Seminar (25. bis 26. März in Berlin) als auch bundesweit als firmeninternes Training statt.

5 Fragen an: Daniela Scholl

Daniela Scholl ist Mitinhaberin der Frankfurter AuszeitAgentur. Sie gibt Ihnen Impulse für Ihre Auszeit-Gestaltung: vielfältige Möglichkeiten wurden gesichtet, Kontakte aufgebaut, Angebote entwickelt. Sie haben den Wunsch, Ihren persönlichen Alltag für eine Weile hinter sich zu lassen? Daniela Scholl begleitet Sie bei der Organisation und Umsetzung Ihrer Auszeit.

5 Fragen an: Claudia Zeller

Wir, die allzeit Gesellschaft für Personalmanagement in Frankfurt am Main, sind ein alt eingesessenes, bodenständiges und qualitätsbewusstes Traditionsinternehmen, was seit mehr als 30 Jahren mittlerweile im Bereich der kaufmännischen Arbeitnehmerüberlassung, Personalberatung, Personalvermittlung und der Personalanzeigenschaltung tätig ist. Unser 2. Standbein ist der Vertrieb. Damals waren wir das 467igste Zeitarbeitsunternehmen auf dem Markt – heute gibt es ca. 8000 Personaldienstleister. Unsere Kunden sind internationale renommierte Unternehmen, mit welchen wir auch teilweise bereits seit über 30 Jahren zusammenarbeiten. Wir gehören seit dem Gründungsjahr dem Tarifverband BAP (vormals BZA) an und haben seit dem Jahr 1985 die dauerhafte unbefristete Lizenz. Unser Standort ist in Frankfurt am Main, von welchem wir das gesamte Rhein-Main-Gebiet betreuen. Wir arbeiten vollkommen branchenunabhängig.