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Viele Arbeitnehmer sind „planlos“

Bundesweite Umfrage zeigt: Nicht einmal die Hälfte der Erwerbstätigen plant ihre berufliche Karriere. Business-Plattformen werden fürs berufliche Weiterkommen bislang kaum genutzt

Nur 43 Prozent der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer planen konkret, wie sie im Job weiter kommen. Ihnen gegenüber stehen „planlose“ 56 Prozent. Gefragt nach ihren Gründen sagen 24 Prozent der „Nicht-Planer“, dass sie keine Karriereambitionen haben. Weitere 24 Prozent glauben nicht an die Planbarkeit von Karriere. Fast die Hälfte (46 Prozent) sagt, dass sie ihre persönlichen Karriereziele bereits erreicht habe. Fehlende Unterstützung vom Arbeitgeber beklagen immerhin noch 14 Prozent derjenigen, die ihre Karriere nicht konkret vorantreiben.

Karriere pushen über Xing und Co.: Vor allem für Jüngere kein Thema
Trotz steigender Userzahlen bei digitalen Plattformen wie Xing und LinkedIn nutzen nur 25 Prozent der Erwerbstätigen diese Form sozialer Netzwerke für ihre Karriereplanung. Die meisten Befragten nennen hier eher Gespräche mit der Familie, dem Partner oder Freunden, Weiterbildungsangebote, Personalgespräche mit dem Vorgesetzten oder sie sprechen mit Kollegen darüber. Überraschend: Je jünger die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, desto seltener nutzen sie Soziale Netzwerke für die Karriereplanung. Nur 17 Prozent der 18- bis 29-Jährigen treiben ihre Karriere über berufliche Web-Plattformen voran. Bei den 30- bis 39-Jähigen sind es 28 Prozent, und 30 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 40 und 50 Jahren nutzen diese Möglichkeit zur Karriereplanung.

Starke Sehnsucht nach Work-Life-Balance und Sinn  
Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben ist für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach wie vor ein großes Thema: Genau die Hälfte der Befragten strebt in den nächsten zwei Jahren eine bessere Work-Life-Balance an – von den Männern sagen dies sogar 51 Prozent. Trotz aller Debatten scheitern viele Erwerbstätige also nach wie vor bei dem Versuch, Berufliches und Privates miteinander zu vereinbaren. Außerdem wünschen sich 40 Prozent der Befragten „mehr sinnvolle Arbeitsinhalte als Herausforderung“.

Die weiteren Informationen finden Sie unter www.duw-berlin.de.

5 Fragen an: Thilo Baum

Thilo Baum, Jahrgang 1970, ist Journalist. Bis Ende 2003 war er Schlussredakteur beim „Berliner Kurier“ und seit 2004 selbstständig. Thilo Baums Thema ist die Klarheit im Denken und Kommunizieren. Die Abfolge seiner Bücher beschreibt eine spannende Reise durch seine Gedankenwelt: Vom klaren Ausdruck („Komm zum Punkt!“) geht es zur empfängerorientierten Kommunikation („Denk mit!“), von dort zur Kritik am Bildungssystem, das Sprache nur akademisch sieht („Die Bildungslücke“), und hin zur äußerst differenzierten Darstellung dessen, was philosophisch gesehen gut und richtig ist („Das Buch der 1000 Gebote“). Thilo Baum ist stark nachgefragter Seminarleiter und Keynotespeaker und zudem Studienleiter bei der „GSA-University“ der German Speakers Association e.V. (GSA).

1. Sie sind der „Experte für Klartext“ – Was genau kann man sich darunter vorstellen?

Ich helfe Unternehmen dabei, sich klar auszudrücken. Viele Unternehmen kommunizieren unnötig kompliziert: Wenn es in einer E-Mail heißt, die Produktdokumentation unterliege einer behördlichen Überwachung, dann schlage ich die Formulierung vor, dass eine Behörde die Produktdokumentation überwacht. Das ist dasselbe und einfacher – schließlich nimmt man auch nicht die Anheiratung einer Frau vor, sondern heiratet. Und wenn ich lese: „Gemüse kann auch schmecken“, ist vermutlich gemeint: „Auch Gemüse kann schmecken.“ Klartext bedeutet, genau das zu sagen, was man sagen will, und nichts anderes. Im Grunde bringe ich das Know-how der Journalistenschulen ins Business.

2. Warum ist es so falsch, „um den heißen Brei“ herumzureden?

Falsch ist es vielleicht nicht, aber es bindet unfassbar viel Energie. Unternehmen verschwenden durch unklare Kommunikation unglaublich viel Zeit. Kürzlich ging es in einem Seminar um eine E-Mail, in der ein Ingenieur einem Mitarbeiter einer Behörde die Statik einer kompletten Brücke erklärt, bis er endlich damit herausrückt, dass er eine Behelfsbrücke vorschlägt. Das aber war der entscheidende Punkt in dem Kontext und gehört nach oben! Sehr oft müssen Leser den wesentlichen Punkt in Texten geradezu detektivisch ermitteln, ebenso wie Zuhörer von Beiträgen in Meetings. Und diese Bedeutungssuche ist eine üblere Zeitverschwendung als das Löschen von Spam. Unklare Kommunikation kostet Unternehmen richtig viel Geld.

3. Sie bieten auch Seminare und Coachings an. Worauf legen Sie dabei besonderen Wert und gibt es etwas, was Sie Unternehmen und deren Mitarbeitern besonders vermitteln möchten?

Besonderen Wert lege ich darauf, dass die Teilnehmer Rechner und Texte mitbringen, die wir im Seminar bearbeiten können. Wenn wir im Seminar die E-Mails, Präsentationen, Vermerke, Entscheidungsvorlagen, Pressemitteilungen und Facebook-Postings bearbeiten, die sowieso auf dem Schreibtisch liegen, ist das Seminar keine Extra-Zeit, sondern schmiegt sich in den Workflow ein. Wichtig zu vermitteln ist mir: Für alles, was wir sagen wollen, gibt es Worte, und zwar einfache. Und: Wer etwas zu sagen hat, braucht keine aufgeblasene Sprache.

4. Inwieweit profitieren wir davon, wenn wir unsere Botschaften auf den Punkt bringen – bringt es uns beruflich weiter?

Unbedingt. Wir leiden ja nicht unbedingt unter einem Mangel an Informationen, sondern ersticken in Informationen. Da ist es schon ein Zeichen für Qualität, keine Luftpumpe zu sein. Wenn ich die anderen auf eine gedankliche Schnitzeljagd schicke und von ihnen verlange, die Bedeutung meiner Worte irgendwie zu interpretieren, dann trage ich zum Informationsmüll bei. Wer dagegen sagt, was er meint, und meint, was er sagt, kommt verbindlich rüber und schont die Zeit der anderen. Die Dinge auf den Punkt zu bringen, ist zudem eine Selbstaussage: Wer geordnet spricht und schreibt, denkt auch geordnet. Und das ist in den heutigen Zeiten meines Erachtens selten geworden.

5. Sie sind als Autor sehr erfolgreich. Wann und wie haben Sie beschlossen, Ihre Ideen mit anderen Menschen zu teilen?

Der damalige Chefredakteur des „Berliner Kuriers“, Hans-Peter Buschheuer, hat mich 2003 gebeten, für die Redaktion zum Abschied ein kleines Kompendium zur Sprache zu schreiben. Daraus ist dann das erste Buch geworden: „30 Minuten für gutes Schreiben“ bei GABAL. Es ist, glaube ich, mittlerweile in der sechsten Auflage erschienen. Dann folgte „Komm zum Punkt!“, etwas umfangreicher. Irgendwann habe ich ein Seminar bei einer Bank gegeben, deren Vertriebstrainer die Riester-Rente nicht kurz erklären konnten, und ich habe mich gefragt, wozu wir eigentlich Rhetorik- und Vertriebsschulungen brauchen, solange Unternehmen ihre Produkte nicht aus der Perspektive der Kunden beschreiben. Also entstand das Buch „Denk mit!“. Mein Lieblingsbuch ist aber das neue: „Das Buch der 1000 Gebote“ im MIDAS-Verlag in der Schweiz.

Karriere im Mittelstand – hier geht’s häufig schneller nach oben

Wer ganz am Anfang seiner beruflichen Laufbahn steht, hat meistens viel vor. Möglichst weit nach oben kommen, Karriere machen, erfolgreich sein in einem spannenden Job – und das alles am besten in kurzer Zeit. In großen Konzernen gibt es in Sachen Karriereplanung genaue Regeln: Ein beruflicher Aufstieg ist mit jeder Menge Coachings, Seminaren und teils auch Auslandsaufenthalten verknüpft. Im Mittelstand ist das anders – hier geht es nicht nur deutlich flexibler zu, sondern mit etwas Glück auch schneller voran.

Die Stufen auf der Erfolgsleiter

Einige Monate Vorstandsassistenz, eine Handvoll Führungskräfte-Seminare, jede Menge Abendessen mit verschiedensten Vorgesetzten: In großen Unternehmen wie der Deutschen Bank, der Allianz oder Daimler Chrysler ist ein klassischer Karriereweg ziemlich genau vorgezeichnet. Sechs bis acht Jahre sollte man gedanklich dafür ansetzen – nur die wenigsten kommen schneller ans Ziel. Wer fleißig war, ist dann im Senior Management gelandet – und damit schon mal einen großen Schritt weiter. Bei mittelständischen Firmen wie beispielsweise dem niedersächsischen Fleischwarenhersteller Schwarz Cranz laufen die Dinge etwas anders: Hier gibt es die dafür erforderlichen Strukturen in der Regel so einfach nicht. Ein vorgezeichneter Karriereweg ist daher nicht durchführbar, was aber auch sehr viele Vorteile haben kann. Weiter kommt, wer unternehmerisch denkt und vor allem Leidenschaft zeigt. Ist ein Posten zu besetzen, der mehr Verantwortung bedeutet, wird man oft einfach ins kalte Wasser geworfen und soll sich dann der neuen Aufgabe annehmen.

Der Mittelstand setzt andere Prioritäten

Natürlich wird auch im Mittelstand ein gewisses Maß an zusätzlich erworbener Kompetenz und Erfahrung sehr gern gesehen. Wer diese jedoch durch Einsatzbereitschaft und Kommunikationsfähigkeit wettmachen kann, hat durchaus die Chance, ebenfalls schnell voranzukommen! Wenn der Karriere durch Weiterbildungsmaßnahmen dennoch ein wenig Rückenwind verschafft werden soll, spricht man am besten seinen Vorgesetzten darauf an. Wurden die ersten drei Berufsjahre erfolgreich absolviert, sollte man darüber nachdenken, wie der berufliche Weg weiter verlaufen könnte. In späteren Jahren ist es dann Zeit für eine neue Verantwortungsebene, wenn man seine Aufgabenfelder zu 90 Prozent sicher beherrscht – fühlt sich allerdings alles gut und richtig an, kann auch durchaus fünf oder sechs Jahre auf einem Posten verblieben werden.

Karriere: 7 Tipps für den Aufstieg

Wer im Job erfolgreich sein will kommt nicht Drumherum Zeit zu investieren und das Vorgehen zu planen. Denn Erfolg kommt meistens nicht ganz von alleine und oftmals stecken viel harte Arbeit und Mühen hinter einer erfolgreichen Karriere. Durchhaltevermögen, Ehrgeiz, Durchsetzungsvermögen und Motivation sind die Grundsteine für den beruflichen Aufstieg und müssen mit den Jahren ausgebaut und verfeinert werden.

Was auf den ersten Moment vielleicht aussieht wie ein zähes und nervenaufreibendes Befangen, ist mit dem nötigen Willen gar nicht so schwer zu erreichen. Viele Tipps & Ratschläge stehen einem dabei zur Seite. Aber welche Tipps sollten Sie sich zu Herzen nehmen?

1. Setzen Sie sich klare Ziele

Was bedeutet „Karriere“ eigentlich für Sie und was möchten Sie erreichen? Haben Sie finanzielle Ansprüche oder möchten Sie eine ganz bestimmt Position bekleiden? Warum möchten Sie Karriere machen?
Werden Sie sich dieser Fragen bewusst. Denn erst, wenn Sie genaue Vorstellungen davon haben, was Sie erreichen möchten und worauf Sie hinarbeiten wollen, entwickeln Sie den nötigen Ehrgeiz um Ihre Ziele zu erreichen. Dabei sollten Sie aber darauf achten, dass diese Ziele stets präsent sind und nicht aus dem Blickfeld geraten.
Schreiben Sie ihre Erwartungen, Hoffnungen, Wünsche und Vorgehensweise detailliert auf und behalten Sie diese Liste während Ihres ganzen Werdegangs bei sich und passen Sie sie den entsprechenden Umständen an.

2. Was darf Ihre Karriere kosten?

Der wichtigste Faktor vorab: Wie ist es um Ihre finanzielle Situation gestellt und wie viel können Sie für die berufliche Umstellung investieren?
Eine berufliche Veränderung ist leider immer mit Kosten verbunden, die unbedingt mit eingeplant werden müssen. Informieren Sie sich, erstellen Sie eine Übersicht und kalkulieren Sie.

Der zweite Punkt bezieht sich auf die sozialen Gegebenheiten: Bei vielen Menschen geht die Karriere auf Kosten der Beziehung zum Partner, der eigenen Gesundheit oder Freizeit. Überlegen Sie sich, ob Sie wirklich bereit sind, solche Einbußen zuzulassen – Ist es das wirklich wert?

3. Reflektieren Sie sich selber

Reflektieren Sie, was Sie tun:

  • Wie sinnvoll war mein bisheriges Vorgehen?
  • Wie wirkungsvoll war mein bisheriges Vorgehen?
  • Bin ich ein Stück weiter nach vorne gekommen?
  • Habe ich einen unnötigen und/oder komplizierten Weg gewählt?
  • Habe ich meinen finanziellen Rahmen eingehalten?
  • Bin ich noch glücklich?

Achten Sie darauf, dass sich Ihr Verhalten nicht automatisiert und „festfährt“. Überlegen Sie immer mal wieder, welche anderen Möglichkeiten Ihnen zur Verfügung stehen. Flexibilität ist ebenfalls ein wichtiger Faktor auf dem Weg zur erfolgreichen Karriere.

4. Bilden Sie sich ständig weiter, fachübergreifend und persönlich

Man lernt nie aus – Weiterbildung ist das A&O in einer erfolgreichen Karriere.
Vorab ist es wichtig, dass Sie sich ihrer Stärken und Schwächen bewusst sind. Davon können Sie abhängig machen, auf welchem Gebiet Sie sich weiterentwickeln möchten/sollten und welche Interessen Sie vielleicht vertiefen möchten. Sofern es die Zeit zulässt, sollten Sie das Erlernen von fachübergreifenden Fähigkeiten in Betracht ziehen, denn diese steigern Ihre Chancen im späteren Berufsleben.
Auch auf privater Ebene ist es wichtig, dass Sie am Ball bleiben. Lesen Sie Bücher und/oder besuchen Sie Workshops und Kurse. Unternehmen Sie viel mit der Familie und achten Sie auf sich selber, damit Sie gestärkt an diese Maßnahmen herangehen können.

5. Verkaufen Sie sich nicht unter Wert

Auch wenn Sie neu beginnen und ggf. klein anfangen: Unter Wert sollten Sie sich dennoch nicht verkaufen.
Sie wissen am besten, welche Fähigkeiten und Qualifikationen Sie besitzen und auf diese sollten Sie sich auch berufen.
Weiterhin sollten Sie ihren „Marktwert“ in Erfahrung bringen, um auch finanziell abgesichert zu sein. Forschen Sie im Fachzeitschriften, dem Internet oder Leuten aus Ihrer Branche nach und erfahren Sie dadurch auf welchem Level Sie stehen.
Wer mit dem Gefühl nicht wertgeschätzt zu werden an die Arbeit geht, liefert nachweislich schlechtere Arbeit und außerdem leiden Sie und Ihr Selbstbewusstsein spürbar unter dieser Situation.

6. Sorgen Sie gut für sich selber

So schön eine erfolgreiche Karriere auch ist, wenn es Ihnen dabei nicht gut geht, wirkt sich das auch auf Ihren Erfolg aus. Nur wenn Sie wirklich noch überzeugt sind von dem, was Sie erstreben und mit all Ihren Kräften dahinter stehen, lohnt es sich diese Ziele auch weiter zu verfolgen.
Stellen Sie die Karriere nicht über Ihr eigenes Wohlergehen.

Achten Sie darauf, dass Sie

• genügend Ausgleich zum stressigen Berufsalltag haben (Sport etc.).
• sich gesund und ausgewogen ernähren.
• ein Hobby haben, bei dem Sie vollkommen abschalten und entspannen können.
• private Kontakte nicht vernachlässigen und bewusst darauf achten den Partner, die Freunde und die Familie nicht zu kurz kommen zu lassen.

7. Lernen Sie ihren Chef kennen

Nehmen Sie Ihren Chef so, wie er ist – Sie können Ihn eh nicht ändern. Denn Ihr Chef ist Vorgesetzter und solange Sie in diesem Unternehmen weiter angestellt bleiben möchten, kommen Sie um Ihren Chef/-in nicht herum. Wenn Sie sich gegen ihren Vorstand wenden, kann sich das negativ auf Ihren beruflichen Werdegang auswirken und nachhaltige Folgen für Sie haben.
Versuchen Sie daher mal etwas Neues: Versuchen Sie sich intensiver mit Ihrem Chef auseinander zu setzen und ihn ein bisschen besser kennen zu lernen. Finden Sie heraus, was ihm bzw. ihr wichtig und wofür er/sie eine Begeisterung hegt.
Auch wenn es manchmal schwerfällt: Nehmen Sie ihren Vorgesetzten so, wie er ist. Vielmehr sollten Sie lernen, gut mit ihm auszukommen – Nervenschonender ist dies auf jeden Fall.

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