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Versicherung zum Berufseinstieg – Was ist wirklich wichtig?

Mit dem Berufseinstieg kommen ganz neue Themen auf einen zu. Auf einmal verdient man Geld. Im Zweifel fressen aber Umzug, neue Businessklamotten, ein neues Auto usw. das Gehalt gerade am Anfang sehr schnell wieder auf. Auch für Versicherungen stehen Ausgaben an. Gerade für Berufseinsteiger ist es wichtig hier kein Geld in unnötige Angebote zu stecken. Da die Versicherungsbranche massiv Werbung betreibt und Heerscharen an Versicherungsberatern vom Verkauf möglichst vieler Versicherungen leben, ist es schwierig einen objektiven Überblick zu gewinnen.

Grundsätzlich ist nur eine Versicherung ein echtes Muss. Die Krankenversicherung muss man beim Abschluss eines Arbeitsvertrags in Deutschland vorweisen können. Als Berufseinsteiger geht es hier in der Regel erst einmal um die gesetzliche Krankenkasse, da man die Einkommensgrenze für eine private Absicherung nicht erreicht. Aktuell bieten alle Kassen den gleichen Beitragssatz aber durchaus etwas unterschiedliche Leistungen. Ein Vergleich macht Sinn. Ab 2015 werden die Kassen wieder unterschiedliche Tarife aufrufen, dann sollte man die getroffene Entscheidung noch einmal überprüfen.

Wichtig aber nicht vorgeschrieben, ist eine Haftpflichtversicherung. Haftpflicht heißt das weil man, für Schäden die man anderen zufügt, haften muss. Da die Schäden sehr hoch und damit tatsächlich existenzbedrohend sein können, macht eine Haftpflicht immer Sinn. Spätestens mit dem ersten eigenen Arbeitsvertrag fällt man aus der Absicherung durch einen Vertrag der Eltern heraus. Die Kosten halten sich in Grenzen. Für Singles gibt es günstige Angebote ab 40 € pro Jahr.

Sinnvoll ist auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Damit versichert man seine Arbeitskraft. Wer irgendwann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in seinem Job arbeiten kann, kann das dann fehlende Gehalt damit absichern.  Das Jahresgehalt multipliziert mit den Jahren bis zum Renteneintritt, ergibt die Summe an Geld, die einem ggfs. fehlt bzw. für die man die Versicherung braucht.

Richtig relevant ist das später, wenn man gut verdient aber auch das Risiko, dass man das gesundheitlich nicht mehr schafft, grösser wird. Allerdings ist eine wichtige Voraussetzung für einen bezahlbaren Versicherungsschutz, dass man beim Abschluss des Vertrages noch ganz gesund ist. Daher sollte man möglichst früh einsteigen. Einige Gesellschaften bieten dazu günstige Einstiegstarife mit denen man das Thema starten kann und später mit steigendem Einkommen den Versicherungsschutz erweitern kann. Infos dazu gibt es z.B. auf der Seite studentenberufsunfaehigkeit.de

Wenn diese Themen abgearbeitet sind, startet man gut ins Berufsleben.

Wenn aus der eigenen Wohnung dann im Laufe der Zeit die günstigen Billy-Regale durch Designerstücke ersetzt werden, kann man über eine Hausratversicherung nachdenken. Wenn am Ende des Monats noch Euros übrig bleiben, kann man sich an Vorsorge-Themen wie z.B. Riester und ähnliches heranwagen.  Das sollte man dann aber in jedem Fall gemeinsam mit einem erfahrenen, vertrauensvollen Berater machen.

Zusätzlich zur gesetzlichen Krankenversicherung kann es Sinn machen spezielle Themen über eine private Zusatzversicherung abzusichern. Hier gibt es Angebote für fast alle Bereiche für die die gesetzliche Versicherung nicht zahlt, z.B. Zahnersatz,  Augen / Brille, Heilpraktiker, bevorzugte Behandlung bei stationärem Krankenhausaufenthalt…

Immer beliebter wird eine Rechtsschutzversicherung. Die übernimmt die Kosten für juristische Auseinandersetzungen. Wer sich bei Ärger mit dem Arbeitgeber, dem Vermieter, anderen Verkehrsteilnehmern oder auch dem eigenen Versicherungsanbieter mit einem Anwalt an der Seite wehren möchte, kann die Kosten dafür versichern.

Wer später finanzielle Verpflichtungen gegenüber einer eigenen Familie eingeht, sollte mit einer Lebensversicherung dafür sorgen, dass die Angehörigen vernünftig versorgt werden.

Grundsätzlich sollte man immer genau überlegen, wie hoch das abzusichernde Risiko ist. Risiko ist dabei der Schaden der eintreten kann in Relation zu der Wahrscheinlichkeit, dass es zu dem Schaden kommt. Insbesondere die Wahrscheinlichkeit wird sehr oft falsch eingeschätzt. Je existenzbedrohender das Risiko desto wichtiger die Absicherung.

Versicherungscheck – Teil 3: Die Berufsunfähigkeitsversicherung

In unserem heutigen Beitrag stellen wir Ihnen die Berufsunfähigkeitsversicherung vor.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BUV) ist, wie der Name schon sagt, der Versicherungsschutz gegen das Risiko der Berufsunfähigkeit.  Berufsunfähig ist laut Versicherungsvertragsgesetz, „wer seinen zuletzt ausgeübten Beruf […] auf Dauer nicht mehr ausüben kann.“

Nach der klassischen Berufsunfähigkeitsregelung liegt der Versicherungsfall vor, wenn eine mindestens 50%ige Berufsunfähigkeit besteht. Ist dies der Fall, werden 100 % der vereinbarten sogenannten Berufsunfähigkeitsrente ausgezahlt.
Eine BUV ist für alle Menschen sinnvoll, die zum Bestreiten Ihres Lebensunterhalts auf ihr Gehalt angewiesen sind und nicht von ihren Ersparnissen leben könnten. Dies ist in der Regel für den Großteil der Arbeitnehmer der Fall.
Aufgrund dieser Notwendigkeit der Versicherung, war sie bis 2001 auch Teil des gesetzlichen Versicherungsschutzes. Heute müssen sich die Verbraucher jedoch selber über eine private Versicherung schützen.
Das Fatale: Viele Arbeitnehmer denken, dass sie sich nicht in gefährdeten Berufen befinden, staatlich ausreichend abgesichert sind oder im Falle eines Falles von Arbeitslosengeld (langfristig Hartz IV) und Ersparnissen leben könnten.
Sowohl die Ursachen, als auch die Konsequenzen einer Berufsunfähigkeit werden somit stark unterschätzt.
Die staatliche Absicherung ist mangelhaft. Für alle nach dem 01.01.1961 Geborenen gibt es keinen gesetzlichen Berufsunfähigkeitsschutz mehr, sondern lediglich eine Erwerbsminderungsrente. Wer ohne Versicherungsschutz berufsunfähig wird, muss von Arbeitslosengeld bzw. langfristig sogar von Hartz IV leben.
Mit den geschrumpften Einkommen müssen dann nicht nur Dinge des täglichen Bedarfs weiter abgesichert werden, oft werden Ausgaben, die vorher durch das Gehalt selbstverständlich abgesichert waren, unterschätzt. Hierzu zählen beispielsweise Rückzahlungsraten für das Haus oder das Auto.
Häufig wird außerdem angenommen, man übe keinen risikoreichen Beruf aus. Die meisten Arbeitnehmer denken bei dem Begriff „Berufsunfähigkeit“ an die Unfallgefahren innerhalb risikoreicher Berufsgruppen wie Polizist, Feuerwehrmann oder Dachdecker. Dabei sind es die psychischen Erkrankungen, die vor allem bei Berufsgruppen geistiger Tätigkeiten auftreten, mittlerweile der Hauptgrund für die Berufsunfähigkeit. Außerdem schützt die BUV eben nicht nur bei Krankheiten, die im Zusammenhang mit dem Beruf stehen. Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen sind beispielsweise Krankheiten, die leider vor keiner Berufsgruppe halt machen.

Da man in jedem Alter berufsunfähig werden kann, lohnt sich auch schon ein früher Eintritt in die BUV. Studenten befassen sich beispielsweise oft erst mit dem Berufseinstieg mit der Frage eines umfassenden Versicherungspaketes. Dabei kann die Berufsunfähigkeit auch schon während des Studiums eintreten. Studenten haben dann keinerlei Recht auf zusätzliche staatliche Unterstützung, da sie auch noch nicht in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen.

Bei der Findung der eigenen Berufsunfähigkeitsversicherung ist folgendes Vorgehen zu empfehlen:

  1. Arbeiten Sie Ihre eigene Gesundheitshistorie auf und fordern Sie die Patientenakte Ihres Hausarztes an!
  2. Überlegen Sie sich welche Anforderungen Sie an Ihre BUV haben (Höhe der erwarteten Rente bei Eintritt der Berufsunfähigkeit etc.). Hier kann die Kontaktaufnahme zu einem unabhängigen Versicherungsmakler hilfreich sein, der die für Sie infrage kommenden Tarife schnell herausfiltern kann.
  3. Stellen Sie eine Risikoanfrage bei den entsprechenden Versicherungen. Daraufhin erhalten Sie ein Angebot.
  4. Darauf aufbauen können Sie Ihre Entscheidung treffen und einen verbindlichen Antrag auf Versicherung stellen.

Teil 1 und Teil 2 unserer Serie können Sie hier nachlesen.

Versicherungscheck – Teil 2: Die private Rentenversicherung

Die Bevölkerung altert, es mangelt an Fachkräften, immer mehr Junge müssen immer mehr Alte mitfinanzieren – es droht die Altersarmut. Der demographische Wandel droht mit Veränderungen, die es  verständlich machen, dass sich immer mehr Arbeitnehmer privat absichern möchten.
Bei den aktuellen Prognosen des Bundesarbeitsministeriums scheint dies auch sinnvoll: Das durchschnittliche Rentenniveau soll bis 2025 um circa zehn Prozent sinken.

Private Rentenversicherung – ja oder nein? Und wenn ja: Welche Versicherung ist die richtige für mich? Um Ihnen diese Fragen beantworten zu können, interviewen wir im zweiten Teil unseres Versicherungschecks den Versicherungsmakler Alexander Kuhlen.

1. Halten Sie den Abschluss einer privaten Rentenversicherung für sinnvoll?

Grundsätzlich ist es so, dass eine Rentenversicherung im Allgemeinen im Gegensatz zu fast allen anderen Kapitalanlageformen einen wesentlichen Vorteil besitzt. Wir müssen uns vor Augen führen, dass wir einen kontinuierlichen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung haben. Unter der Annahme, dass wir möglicherweise 90 Jahre, 100 Jahre oder sogar noch älter werden, garantiert eine Rentenversicherung eine feste und regelmäßige Einnahmequelle im Alter. Ein anderweitig angespartes Vermögen hingegen könnte im Laufe der Jahre irgendwann völlig aufgebraucht sein.
In früheren Jahrzenten war die gesetzliche Rentenversicherung für die meisten von uns völlig ausreichend. Sie ersetzte bei Renteneintritt das wegfallende berufliche Einkommen  und gewährleistete eine angemessene lebenslange Liquidität.
Das sich stetig verschärfende Ungleichgewicht zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfängern führt zu gravierenden Veränderungen innerhalb des gesetzlichen Rentenversicherungssystems. Folge ist, dass das Rentenniveau voraussichtlich immer weiter sinken wird. Gefährlich ist, dass dieser Prozess relativ schleichend voranschreitet. Oft nimmt man die Rentenkürzungen nämlich nur indirekt wahr. Beispiele hierfür sind unter anderem die Anhebung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre oder die Einführung der Besteuerung der gesetzlichen Rente seit Inkrafttreten des Alterseinkünftegesetzes im Jahr 2005. Auch sogenannte „Nullrunden“ führen immer wieder dazu, dass der reale Rentenwert jedes Einzelnen aufgrund der Inflation faktisch sinkt.
Eine private Altersvorsorge ist daher für jeden unumgänglich, der nicht von Armut im Alter betroffen sein will.
Die private Rentenversicherung kann ein wichtiger Baustein innerhalb eines Altersvorsorgekonzeptes sein und ist erfahrungsgemäß in vielen Fällen durchaus empfehlenswert. Die auf dem Umlageverfahren basierende gesetzliche Rentenversicherung bietet keine echte Planungssicherheit mehr. Eine privat organisierte Rentenversicherung ist daher häufig unabdingbar. Selbstverständlich muss im Vorhinein zunächst einmal immer erst die jeweilige Kunden-Gesamtsituation betrachtet werden. Beim Abschluss nämlich geht man einen Vertrag ein, der üblicherweise über mehrere Jahrzehnte läuft. Die Entscheidung sollte also nicht übers Knie gebrochen werden. Sie sollte viel eher auf einer fundierten Grundlage beruhen.

2. In welchem Alter empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Rentenversicherung?

Ich empfehle einen Abschluss so früh wie möglich, d.h. am besten direkt mit dem Einstieg ins Berufsleben und unmittelbar nach dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Der Vorteil liegt darin, dass man bis zum Rentenbeginn ganz einfach noch mehr Jahre Zeit zum Sparen zur Verfügung hat. Hinzu kommt der Zinseszins-Effekt. Dies bringt mit sich, dass die zur Schließung der Rentenlücke aufzubringenden Beiträge verhältnismäßig gering sind.
Oft jedoch wird der Abschluss immer weiter in die Zukunft verschoben oder sogar gänzlich versäumt. Zum einen herrscht bei vielen eine gewisse Unsicherheit die richtige Entscheidung zu treffen. Zum anderen möchten sich viele Kunden auch nicht in ihrem heutigen Lebensstandard einschränken und auf einen Teil ihres Einkommens verzichten, so dass die Beiträge für eine private Rentenversicherung zur Verfügung stehen.

3. Welche Modelle privater Rentenversicherungen gibt es grundsätzlich?

Es gibt verschiedene Arten von privaten Rentenversicherungen, die sich u.a. bezüglich der staatlichen Förderung durch Zulagen oder Steuervorteile sowie hinsichtlich der Besteuerung der Rente selbst unterscheiden. Zu nennen sind hier die normale private Rentenversicherung, die Riester-Rentenversicherung und die Rürup-Rentenversicherung (Basis-Rente). Auch eine Direktversicherung bei Angestellten ist denkbar, die allerdings im Namen des Arbeitgebers eingerichtet wird und somit der betrieblichen Altersvorsorge zuzurechnen ist.
Hat man sich dann für das grundsätzliche Rentenversicherungsmodell entschieden, gibt es eine weitere Differenzierung hinsichtlich der Kapitalanlage innerhalb der Rentenversicherung. So unterscheidet man grob gesagt zwischen klassischen und fondsgebundenen Rentenversicherungen sowie vielen Mischformen. Die klassischen Versicherungen bieten üblicherweise eine garantierte Verzinsung, die fondsgebundenen meist nicht. Tendenziell empfehle ich insbesondere bei langen Vertragslaufzeiten eine fondsgebundene Variante, da diese wesentlich flexibler ist und auch vermehrt in Sachwerte investiert werden kann, so dass der Versicherungswert erfahrungsgemäß nicht so stark durch die Inflation angegriffen werden kann. Klassische Varianten sind aufgrund der überwiegenden Anlage in festverzinsliche Wertpapiere und der anhaltenden Niedrigzinsphase viel eher davon betroffen.

4. Worauf sollte jeder beim Abschluss einer privaten Rentenversicherung achten?

Aufgrund der Komplexität des Marktes und der Vielzahl der angebotenen Produkte ist es für Kunden heutzutage sehr schwer den passenden Vertrag zu finden. Bei der Auswahl einer geeigneten Rentenversicherung sollte man einige Punkte beachten, wie z.B. die Finanzstärke und Erfahrung des Unternehmens, sowie die gegebenen Garantien. Des Weiteren sollte man sich mit dem Thema Kosten beschäftigen. Diese sind zwar in der Regel in die Beiträge einkalkuliert, können sich allerdings von Anbieter zu Anbieter stark unterscheiden. Auch das Thema Kapitalanlage und Fondsauswahl innerhalb des Tarifes spielen eine wesentliche Rolle. Zudem sollte der Tarif eine hohe Flexibilität bieten, so dass man seine private Rentenversicherung an sich ändernde Lebensumstände anpassen kann.

5. Unterscheiden sich die Angebote für Studenten, Azubis, Arbeitnehmer, Beamte und Selbstständige?

In der Regel gibt es keine gravierenden Unterschiede. Es ist jedoch so, dass manche Rentenversicherungen nicht für alle Berufsgruppen staatlich gefördert werden, wie z.B. die Riester-Rente. Einige Versicherer bieten zudem für junge Leute (Studenten, Azubis, Berufseinsteiger) die Möglichkeit, mit einem in den ersten Jahren geringen Starter-Beitrag anzufangen, so dass der Einstieg in die Altersvorsorge vereinfacht wird.

6. Welche Versicherungen bieten seriöse Angebote für die private Rentenversicherung?

Pauschale Empfehlungen für bestimmte Anbieter oder Produkte sind meiner Ansicht nach nicht zielführend, da im Vorhinein zunächst einmal die individuellen Wünsche, Vorstellungen und Ziele des Kunden im Mittelpunkt stehen sollten.
Sinnvoll ist die Kontaktaufnahme mit einem auf das Thema Altersvorsorge und Rente spezialisierten Versicherungsmaklers. Dieser informiert Sie umfassend und unabhängig, kann für Sie den gesamten Anbietermarkt vergleichen und Ihnen einen passenden Vertrag vermitteln. Rechtlich gesehen steht der Versicherungsmakler im Gegensatz zum Ausschließlichkeitsvertreter auf der Seite seiner Kunden.

Sie haben der 1. Teil unserer Serie verpasst? Außerdem haben wir noch Teil 3 zum Thema Berufsunfähigkeit.

Versicherungscheck – Teil 1: Die private Haftpflichtversicherung

Nicht nur Berufseinsteiger, auch viele Arbeitnehmer, die schon lange im Berufsleben stehen, verzweifeln oft im Dschungel der Versicherungen. Welche Versicherungen sind sinnvoll? Welche Versicherung hilft mir wann?

Denn der demographische Wandel, Änderungen der Arbeitswelt, sowie des gesetzlichen Versicherungsschutzes haben in den letzten Jahren dazu geführt, dass es in vielen Bereichen immer wichtiger wird, sich privat abzusichern. So hat beispielsweise erst im letzten Jahr der Europäische Gerichtshof entschieden, dass unterschiedliche Versicherungstarife für Männer und Frauen diskriminierend sind. Seit Dezember dürfen sich Tarife bei Versicherungsverträgen deswegen nicht mehr danach richten, ob der Versicherte männlich oder weiblich ist und müssen entsprechend aus- und angeglichen werden. In diesem Jahr dürfen deswegen nur noch einheitliche, sogenannte Unisex-Tarife angeboten werden.
Aus somit aktuellem Anlass und um Ihnen einen grundlegenden Leitfaden durch den Versicherungsdschungel zu bieten, stellen wir Ihnen ab heute in einer wöchentlichen Serie Versicherungsmodelle vor, bei denen es sich lohnt, über einen Abschluss nachzudenken.

Dabei soll im Vorhinein gesagt werden, dass es sich bei jedem Versicherungsschutz lohnt, alle Angebote zunächst umfassend zu prüfen und zu vergleichen. Auf den ersten Blick ansprechende, kostengünstige Angebote entpuppen sich im Schadensfall häufig als mangelhaft.
Den besten unabhängigen und in der Regel auch kostenlosen Rat bei der Versicherer- und Tarifauswahl bieten Versicherungsmakler. Außerdem sollten Sie darauf achten,
welche Risiken für Sie persönlich am größten und auch am schlimmsten sind und dementsprechend entscheiden gegen welche Sie unbedingt versichert sein möchten.

Um Ihnen einerseits von den Versicherungsgesellschaften unabhängige und trotzdem korrekte und hochwertige Informationen bieten zu können, haben wir bei der Erstellung dieser Serie mit Versicherungsbetriebswirt Alexander Kuhlen zusammengearbeitet.

Teil 1 unseres Versicherungschecks befasst sich mit der privaten Haftpflichtversicherung, die jeder Arbeitnehmer in Deutschland haben sollte, jedoch trotzdem keine Pflichtversicherung ist.

Wer anderen einen Schaden zufügt, haftet dafür in unbegrenzter Höhe.
Oft ist es zwar nur die kaputt gemachte Brille oder der Rotweinfleck auf dem Teppich, doch auch bei Unfällen mit Langzeitfolgen müssen Sie haften.
Für die Haftung der Versicherung ist es zunächst zweitrangig ob der durch Sie verursachte Schaden fahrlässig oder vorsätzlich angerichtet wurde. Wichtig für Sie zu wissen ist jedoch vor allem: Wenn ein Schaden auf Ihre Kosten entsteht, haften Sie unbegrenzt und somit im Extremfall mit Ihrem gesamten Vermögen.Bei der Haftpflichtversicherung geht es somit nicht hauptsächlich darum, kleine Missgeschicke geradezubiegen sondern teure Schäden nicht aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen zu müssen.
Wenn es beispielsweise um Personenschäden geht können die Forderungen des Geschädigten schnell in Millionenhöhe liegen, da es hierbei keine Seltenheit ist, dass durch lebenslang wirkende Verletzungen Renten beansprucht werden.

Eine Haftpflichtversicherung braucht dementsprechend im Prinzip jeder. Für Personen in der Erstausbildung gilt es zu prüfen, ob und wie lange die Haftpflichtversicherung ihrer Eltern noch für sie greift. Sobald dies nicht mehr der Fall ist, gilt es eine eigene Versicherung abzuschließen.

Die Angebote von Versicherungen zum Thema Haftpflicht sind sehr vielseitig und variieren stark mit der gewünschten Versicherungssumme. In einem Vergleich von testberichte.de schlossen gleich mehr als 20 Versicherungen mit Sehr gut ab.
Hierzu zählten unter anderem die HanseMerkur und die Gothaer Versicherungen.
Jedoch ist es für Laien relativ schwierig sich in der Vielzahl der Angebote zu Recht zu finden und für jeden gelten individuelle Prioritäten.
Leistungsaspekte, die Ihnen bei der Orientierung helfen können, sind:

  • Versicherungssumme
  • Forderungsausfalldeckung
  • Gefälligkeitsschäden
  • Mitversicherung deliktunfähiger Kinder
  • Schlüsselverlust (beruflich und privat)
  • Geliehene und gemietete Sachgegenstände

Informieren Sie sich somit umfassend über die verschiedenen Möglichkeiten, Haftungsbereiche und -umfänge der verschiedenen Versicherungen. Die Internetauftritte der Versicherungsgesellschaft sind zwar im Regelfall übersichtlich und informativ aufgebaut, ein persönliches Gespräch sollte vor dem Abschluss trotzdem auf jeden Fall gesucht werden.

Hier geht es weiter mit Teil 2 und Teil 3 unserer Serie.