5 Fragen an: Rabea Reitmeier

Rabea Reitmeier ist seit über 13 Jahren in der IT-Consulting Branche tätig, berät Kunden und leitet Projekte im Bereich IT-Infrastruktur. Sie ist direkt nach ihrem BWL-Studium bei dem international tätigen IT-Consultingunternehmen Accenture eingestiegen und arbeitet nun seit fast 3 Jahren für Avanade, einem Tochterunternehmen von Accenture und Microsoft.

Pflegeberufe als sichere Jobs der Zukunft

Angesichts des aktuellen Personalmangels in der Pflege hat Gesundheitsministerin Melanie Huml erst heute einen Ausbildungsfond des Bundes für die Branche vorgeschlagen. Dieser soll es Betrieben ermöglichen, mehr junge Menschen für die Berufe der Alten-, Kinder- und Krankenpflege auszubilden und dabei adäquat zu entlohnen. Wird die Pflegebranche damit für die Zukunft wieder attraktiver?

Pflegeberufe bieten Sicherheit

Der Weg in die Pflegebranche verspricht jungen Auszubildenden eine abgesicherte Zukunft. Der Anteil der unter 20-Jährigen wird bis 2060 von 18,2 auf 15,7 Prozent zurückgehen, gleichzeitig steigt der Anteil der über 60-Jährigen um enorme 13 Prozent. Vor allem die Altenpflege ist ein dementsprechend wachsender Sektor, der schon heute mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen hat und händeringend Nachwuchs sucht. Wer sich für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheidet, kann sich somit fast sicher sein, ein Leben lang nicht mehr in Job-Not zu geraten. Als Pflegekraft arbeiten Sie außerdem täglich mit den verschiedensten Menschen zusammen. Deswegen werden besonders herzliche Menschen mit Kommunikationsstärke und Einfühlungsvermögen in diesem Bereich gesucht. Für Schulabsolventen, die hier Ihre Stärken sehen, lohnt es sich, einen genauen Blick auf die Berufsmöglichkeiten in der Pflegebranche zu werfen.

Pflegeberufe im Überblick.

Die Auswahlmöglichkeiten an Ausbildungsberufen in der Pflegebranche sind vielfältig. Neben der Altenpflege, sind auch die Kinder-, Kranken- und Heilerziehungspflege wachsende Berufszweige. Jobangebote für Pflegebereiche finden Sie mittlerweile in jeder gut aufgestellten Jobbörse. Häufig lohnt es sich, die hier aufgeführten Betriebe direkt auf Ausbildungsmöglichkeiten anzusprechen, sollten auf den Webseiten keine Stellen ausgeschrieben sein. Darüber hinaus sind die Weiterbildungsmöglichkeiten im Pflegebereich so vielfältig, wie die Berufe selber. Wenn es Sie abschreckt, ein lebenlang am Krankenbett zu arbeiten, sollten Sie sich auch in diesem Bereich genau informieren. Fortbildungskurse und Online-Studiengänge bieten die Chance, sich im Alter im Pflegebereich weiterzubilden und so in einen Bürojob zu wechseln, wenn die körperliche Belastung zu groß wird. Trotzdem soll an dieser Stelle noch einmal deutlich gesagt werden, dass Berufe in der Pflegebranche eine große Herausforderung sind, sowohl psychisch als auch physisch.

Wer sich für eine Karriere im Pflegebereich entscheidet, sollte sich diesen Anstrengungen bewusst sein. Für Schulabsolventen lohnt sich deswegen auch häufig ein freiwilliges soziales Jahr um zu überprüfen, ob man den Anforderungen wirklich gerecht werden kann und außerdem Spaß am Pflegeberuf findet.

5 Fragen an: Christian Deiters

Christian Deiters, geboren 1989, studierte Wirtschaftsinformatik an der Technischen Hochschule Mittelhessen. Schon seit seinem Studium sammelte er Erfahrungen im Bereich von Start-Up-Unternehmen. So begleitete er zum Beispiel die CoBox AG, welche 2011 Finalist des Deutschen Innovationspreises im Bereich Startup war.
Seit der Insolvenz des Unternehmens geht er mit verstärktem Interesse der Frage nach, wie Unternehmen mit nachhaltigen innovativen Geschäftsideen auf dem Markt bestehen können. Seit 2013 ist Christian CEO der Social Startups Media UG und arbeitet als Abteilungsleiter bei der Shopgate GmbH – einem internationalen Startup der IT-Branche.

1. Wie kam euch die Idee zu social-startups?

Es war eigentlich eher ein Zufall. Wir haben uns schon immer für das Thema Unternehmertum interessiert und uns darüber Gedanken gemacht, ob man Unternehmertum mit sozialen Komponenten verbinden kann. Insbesondere in unserer Zeit, in der man immer häufiger von diversen Skandalen in der Wirtschaft hört, wollten wir zeigen, dass es auch anders geht. Da es noch kein vergleichbares Internet-Portal im deutschsprachigen Raum mit Fokus auf Social Entrepreneurship gab, wollten wir diese Lücke schließen. 

2. Procter & Gamble versucht abfallfrei zu werden. Unilever möchte mit ethisch korrekten Werbefilmen gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Denken zurzeit auch  Großunternehmen wirklich um oder steht hier letztendlich doch nur der eigene Gewinn im Vordergrund?

Das Problem bei den großen Aktiengesellschaften ist, dass diese im Sinne der Aktionäre handeln. Die meisten Aktionäre legen wenig Wert darauf, ob das Unternehmen gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Für sie kommt es einzig darauf an, ob das Unternehmen profitabel ist, um eine möglichst hohe Rendite zu erzielen.

Gesellschaftliche Verantwortung bedeutet für ein Unternehmen meist jedoch höhere Ausgaben, sodass am Ende weniger Gewinn übrig bleibt. Wenn ein Unternehmen also explizit mit gesellschaftlicher Verantwortung wirbt, so glaube ich, liegt es häufig daran, dass hierfür ein gewisses Budget „geopfert“ wird, weil es die Menschen einfach hören „wollen“ und dass neue Zielgruppen erschlossen werden sollen. Wahrscheinlich lässt sich das gar nicht so einfach verallgemeinern und muss von Fall zu Fall gesehen werden. 

Letztendlich müsste sich das Anlegerverhalten ändern, das ja am Konsumverhalten anschließt. Wenn auch die Aktionäre gesellschaftliche Verantwortung tragen würden, würden es auch die Unternehmen dazu bewegen.

3. Welche nachhaltige Geschäftsidee hat dich bisher am meisten beeindruckt?

Grundsätzlich finde ich, dass jede nachhaltige Geschäftsidee und die Personen dahinter viel Respekt verdienen. Natürlich gibt es aber auch die eine oder andere Idee, die mich seit Beginn von social-startups.de beeindruckt hat, so z.B. Bettervest. Dies ist eine innovative Crowdinvesting-Plattform, auf welcher jeder Interessent einen kleinen Betrag in Energieeffizienzprojekte investieren kann und an den bewirkten Energieeinsparungen finanziell profitiert.

4. Welche Maßnahmen kann jedes Unternehmen treffen, um Nachhaltigkeit im Unternehmen zu integrieren, auch wenn es nicht Kern des Geschäftes ist?

Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass viele Unternehmen mit dem Thema Energie sehr schlampig umgehen. Mitarbeiter lassen oft die Heizung über Nacht laufen, schalten ihren Computer über Nacht nicht aus und machen im Büro das Licht an, obwohl die Sonne noch hell genug scheint. Das ist besonders in großen Unternehmen das Problem. Hier kann ich jedem Unternehmen nur raten, die eigenen Mitarbeiter zum Energiesparen zu motivieren, denn ich glaube, dass dadurch sowohl das Unternehmen aus Kostensicht, aber auch die Umwelt enorm entlastet werden könnte. Eine Möglichkeit wäre es, die Mitarbeiter auf irgendeine Art und Weise an den Einsparungen zu beteiligen, ähnlich wie bei Bettervest.

5. Und was kann jeder Arbeitnehmer individuell tun, um soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen? Zu Hause und am Arbeitsplatz?

Arbeitnehmer müssten einfach aktiver werden und mit ihrem Arbeitgeber über gesellschaftliche Verantwortung reden. In vielen Unternehmen gibt es mittlerweile auch Abteilungen für Umweltmanagement etc., zu denen man Kontakt aufnehmen könnte. Man sollte zudem versuchen, eigene Ideen zu entwickeln, welche dem Unternehmen dabei helfen könnten, ökologische bzw. soziale Verantwortung zu übernehmen. Würde die Idee sogar dazu führen, dass gleichzeitig Kosten gesenkt werden könnten, bekommt man mit Sicherheit die geforderte Aufmerksamkeit im Unternehmen.

Was für den Arbeitsplatz gilt, kann auch auf die eigenen vier Wände übertragen werden: sparsam mit Energie umgehen. Die Heizung nicht zu hoch drehen, den Fernseher nicht unnötig laufen lassen, das Licht nur dort einschalten, wo es gebraucht wird. Obwohl die Energiekosten in Deutschland so hoch sind, ist laut einer Studie nur eine Minderheit daran interessiert, Energie zu sparen. Die meisten Deutschen würden eher bei den Lebensmitteln Abstriche machen. Und das erklärt auch, warum das Lebensmittel-Discounter-Modell hierzulande so gut funktioniert.