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5 Fragen an: Ellen Fischer

Ellen Fischer (MBA) ist seit über zehn Jahren im HR-Bereich tätig. Ihr Einstieg erfolgte über eine Personalberatung in München. Danach leitete sie unterschiedliche Recruiting-Teams bei Accenture und verantwortet nun den Bereich Talent Acquisition & Integration D/A/CH bei Avanade.

Neues Jahr, neuer Job: So bereiten Sie sich über die Feiertage vor

Der Jahreswechsel ist auch häufig die Gelegenheit für einen Neustart und große Veränderungen. Gute Vorsätze werden formuliert – jedoch viel zu selten in die Tat umgesetzt. Damit Ihnen das bei Ihren beruflichen Zielen nicht passiert, erfahren Sie hier, wie Sie sich über die Feiertage auf den Neustart im kommenden Jahr vorbereiten sollten.

Bewerbungsunterlagen auf Vordermann bringen

Nutzen Sie die Feiertage um Ihre Bewerbungsunterlagen aufzufrischen. Überprüfen Sie Ihren Lebenslauf auf seine Aktualität und schauen Sie, wann Ihre Bewerbungsfotos aufgenommen wurden. Sollte dies länger als ein bis zwei Jahre her sein, machen Sie für das kommende Jahr sofort einen Termin beim Fotografen und aktualisieren Sie Ihr Foto. Kontrollieren Sie auch noch einmal alle Anlagen, wie Zeugnisse und Referenzen auf Ihre Vollständigkeit und bereiten Sie Kopien vor. Auch das Motivationsschreiben können Sie in seinen groben Zügen ohne Bezug auf eine konkrete Stellenausschreibung vorbereiten. Überlegen Sie sich, welche Stärken Sie im Anschreiben aufgreifen möchten und auf welche beruflichen Erfolge Sie den Fokus legen werden.

Recherche

Die freie Zeit bietet sich auch an, um ausgiebig und stressfrei zu recherchieren. Informieren Sie sich über aktuelle Entwicklungen in Ihrer Branche und auf dem Arbeitsmarkt. Schauen Sie sich die Webseiten und Jahresberichte potentieller Arbeitgeber an, um festzustellen, ob das Unternehmen tatsächlich für Sie in Frage kommt. Nutzen Sie Musteranschreiben und Checklisten, um festzustellen, ob Sie in Ihren Bewerbungsunterlagen tatsächlich alle wichtigen Aspekte berücksichtigt haben. Machen Sie sich eine Liste von Jobbörsen, die für Ihre Suche relevante Stellen anbieten.

Assessment Center Training

Immer häufiger müssen Bewerber nicht nur in einem kurzen Interview, sondern einem kompletten Assessment Center überzeugen. Bereiten Sie sich hierfür über die Feiertage ausgiebig vor. Bücher geben Hinweise darauf, mit welchen Tests Sie in welcher Branche rechnen müssen und versorgen Sie mit Probeaufgaben und Musterlösungen. Nehmen Sie sich die Zeit, diese Aufgaben systematisch durchzuarbeiten und Ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu trainieren. Auch Allgemeinwissen ist nicht nur im Assessment Center, sondern auch im Bewerbungsgespräch häufig gefragt. Wenn Ihr Wissen hier wegen des beruflichen Stresses im letzten Jahr etwas auf der Strecke geblieben ist, bringen Sie sich über Weihnachten auf den neusten Stand, was aktuelle Vorkommnisse und Bewegungen im Weltgeschehen angeht und frischen Sie auch Ihr generelles Allgemeinwissen auf. Lesen Sie sich außerdem noch einmal in typische Bewerbungsfragen ein und schreiben Sie sich passende Antworten auf, damit Sie diese für das nächste Bewerbungsgespräch gleich zur Hand haben.

Insgesamt bieten die Feiertage also die Möglichkeit, den Stress, den ein Bewerbungsprozess häufig mit sich bringt zu entzerren und die Unterlagen einmal ganz in Ruhe zusammenzustellen. Wenn Sie sich darüber hinaus auch noch selber ausgiebig vorbereiten und viel zum Thema lesen, steht einem erfolgreichen beruflichen Neustart im kommenden Jahr nichts mehr im Wege.

5 Fragen an: Achim Krämer

Achim Krämer, versteht sich als „Menschenflüsterer“ und begleitet Bewerber und Firmen für eine optimale Kommunikation in Recruiting- und Bewerbungsprozessen. Sein beruflicher Werdegang ist geprägt aus 15 Jahre Marketing- und Vertrieb in unterschiedlichen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen vorwiegend als Führungskraft und hat anschließend 6 Jahre als Headhunter gearbeitet. 2002 hat Achim Krämer das bundesweite Beratungsunternehmen Jobcollege KompetenzPartner gegründet. Als systemischer Coach, Mentor und Berater macht er Potenziale und begrenzende Einflüsse sichtbar.
Er hat erfolgreiche Methoden entwickelt die persönlichen oder unternehmerischen Ressourcen optimal und erfolgreich lebendig werden zu lassen. Ein zentrales Thema ist die Aktivierung von werteorientierter und nachhaltiger Kommunikation.

1. Welches Dokument entscheidet über Erfolg oder Misserfolg einer schriftlichen Bewerbung?

Der Erfolg ist nicht von einem einzelnen Dokument abhängig. Es geht zunächst um die Vollständigkeit und Abstimmung der einzelnen Unterlagen wie Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse. Selbst wenn alle Unterlagen komplett und ordentlich sind, liegt es noch an zahlreichen Kriterien warum ein Bewerber doch eine Absage erhält. Hohe Anzahl der Bewerber (Nachfrage), interne Recruiting Kriterien, usw. Selbst wenn Sie alle Empfehlungen von sämtlichen Bewerbungsratgebern folgen, ist das kein Garant für eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Also halte ich mich mit pauschalen Empfehlungen sehr bedeckt, da diese nur mehr die Unsicherheiten bedienen, als helfen können. Am besten man lässt die Unterlagen von einem Personalprofi checken um für seine individuelle Situation konkrete Hinweise zu bekommen. Wir bieten so einen Check gratis an.

2. Wie sollten Jobsuchende bei der Erstellung der schriftlichen Bewerbung vorgehen?

  1. Aktuelles Foto (nicht älter als 1 Jahr)
  2. Lebenslauf, lückenlos und chronologisch (rückwärts), gut lesbar erstellen
  3. Im Lebenslauf relevante Kompetenzen sichtbar machen
  4. Das Anschreiben sollte sich auf die Stelle beziehen und nicht das ganze Berufsleben erklären oder rechtfertigen.
  5. Bevor die Bewerbung geschickt wird. Durchatmen ;-), Dokumente prüfen und Rechtschreibfehler checken.

3. Wie sieht das ideale Bewerbungsfoto aus?

Möglichst authentisch, natürlich und nicht älter als 1 Jahr. Am besten ein Fotostudio aufsuchen das auch nachweisbare Erfahrung mit Bewerbungsfotos hat. Die meisten Fotografen haben eine Website um sich die Qualität der Fotos anzuschauen. Gute Fotografen wollen wissen welchen Beruf Sie haben oder um welche Stelle bzw. Position es sich handelt und werden ihren Kunden entsprechend auch in Kleidungsfragen, Körperhaltung, Ausdruck, usw., beraten.

4. Welche Maßnahmen sollten Bewerber zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch treffen?

Nun, da gibt es einiges zu beachten und Checklisten gibt es genug im Netz. Aber auch hier ist nicht immer alles sinnvoll was in den Ratgebern steht. Eine optimale Vorbereitung richtet sich immer auf die individuelle Job- und Arbeitgeber Situation. Um diese Frage dennoch etwas zu bedienen: Die Firma genau anschauen, sich im Vorfeld möglichst gute Informationen einholen wie die Firma „tickt“ und was zu den Aufgaben und Verantwortungsbereichen gehört. Wichtig, eigene Fragen notieren und in den Dialog im Vorstellungsgespräch einbringen.

5. Welche Frage wird aus Ihrer Erfahrung in einem Job-Interview garantiert immer gestellt?

Garantiert die, auf die man sich nicht vorbereitet ;-). In meinen Vorstellungsgesprächstrainings gehe ich über 100 Fragen durch und ich vermittle bei relevanten Fragen den eigentlichen Hintergrund der Frage und nicht die vordergründige „Rhetorik“ . Die Erfahrung zeigt, dass es nicht darum geht, sich auf einzelnen Fragen vorzubereiten, sondern zu verstehen wie Personaler bzw. Recruiter „ticken“ und was sie eigentlich vom Bewerber wissen wollen, um zu einer positiven Entscheidung für den Kandidaten zu kommen.