5 Fragen an: Karsten Jädtke

Der Berlitz-Trainer ist Träger des internationalen Zertifikats des Project Management Institutes (PMI) und bereitet in Weiterbildungsseminaren angehende Projektmanager auf ihre Prüfung vor. Zudem hält Jädtke Vorlesungen an Hochschulen, arbeitet als Personalentwickler bei einem kommunalen Energieversorger und studiert Wirtschaftspsychologie an einer Fernuniversität.

Ein Besuch der QS World MBA Tour lohnt sich!

Die QS World MBA Tour ist die weltweit größte Serie von Bewerbungs- und Informationsveranstaltungen für Business School-Interessenten. Hier kommen die Zulassungsbeauftragen führender nationaler und internationaler Business School zusammen und informieren über Kursangebote und –inhalte, sowie Zulassungsvoraussetzungen und Karrierechancen.

Herr Schlesinger, auf welche Zielgruppe ist die  ausgelegt?

Björn Schlesinger im Interview mit Karrierefaktor

Die Messen drehen sich rund um das Thema MBA und haben die Zielgruppe von Young Professionals ab ca. 25 Jahren. MBA-Interessenten sollten dabei über einen fertigen Studienabschluss und idealerweise mindestens drei Jahren Berufserfahrung verfügen.
Je nach Programm können aber auch bis zu zehn Jahren Praxis vorausgesetzt sein. Klassisch kommen Besucher aus den Bereichen Consulting und Finanzen, jedoch ist dieses mittlerweile breiter gefächert auf viele Industriezweige.

Wie viele Business-Schools sind in diesem Jahr in Frankfurt, Hamburg und Berlin zu Gast?

Frankfurt ist unsere größte Messe in Deutschland und findet sogar zweimal jährlich statt. Dort werden ca. 50+ Business Schools erwartet und die Bandbreite reicht dabei von Europa über Asien und die USA. Auch viele deutsche Schulen sind mit dabei. In Hamburg und Berlin rechnen wir mit 25-30 Ausstellern. Wir freuen uns besonders, zum ersten Mal nach Berlin zu kommen und haben dort einige große Namen wie INSEAD und Imperial dabei.

Was können Besucher auf der QS World Tour erfahren, was sie nicht auch auf den Homepages der Business-Schools lesen können?

Im Internet lässt sich vorab eine sehr gute Recherche durchführen und es lassen sich erste Informationen sammeln. Jedoch kann eine Webseite nicht das persönliche Gespräch ersetzen. Besucher bekommen also die Informationen aus erster Hand und können an nur einem Tag gleich mit einer großen Auswahl an Schulen sprechen. So trifft man vielleicht auch auf eine Schule, die man vorher nicht auf dem Bildschirm hatte.  Und man kann gleich einen bleibenden, persönlichen Eindruck hinterlassen. 

Wie bekommen die Besucher Unterstützung bei der Auswahl des richtigen MBA Programmes?

Neben der offenen Messe gibt es bei jedem Termin verschiedene Forumsdiskussionen, welche einen guten Einblick in Themen wie Zulassung, Auswahl der richtigen Schule und den GMAT geben. Es ist vor allem auch wichtig, sich eigene Schwerpunkte zu setzen. Möchte ich lokal studieren oder im Ausland, Vollzeit oder Teilzeit, ein oder zwei Jahre… Unser Team vor Ort steht natürlich helfend zur Seite und kann bestimmte Schulen nennen oder weiter beraten. Die Studiengebühren und Finanzierung spielen natürlich auch eine Rolle. Viele Business Schools sowie auch wir selbst bieten daher Stipendien als Unterstützung an.

Welche Angebote haben Sie speziell für Senior Professionals?

Senior Professionals befinden sich bereits in einer führenden Position. Karriere ist also nicht mehr der einzige Grund für ein weiteres Studium. Es kann persönliche Gründe haben, der Aufbau eines Netzwerks oder neue Aufgaben im Job. Hier eignet sich besonders der Executive MBA, der im Durchschnitt sieben bis zehn Jahre Berufserfahrung voraussetzt. Das Studium ist meist kürzer und in Modulen oder Wochenenden gegliedert, so dass man Arbeit und den EMBA verbinden kann. Viele Firmen unterstützen ihre Führungskräfte hierbei, auch finanziell. In Frankfurt werden wir einen extra Bereich nur für den Executive MBA haben, aber auch in Hamburg und Berlin werden Business Schools sein, die diese Form des MBA anbieten.  

Ist es notwendig sich vor Beginn der Messe anzumelden?

Es ist nicht notwendig, aber zu empfehlen. Denn mit vorheriger Anmeldung erhalten Besucher freien Eintritt. Zudem gibt es vorab per Email alle Informationen zur Messe, wie zum Beispiel die komplette Liste der Aussteller und Tipps zur Vorbereitung.  

Die OS World MBA Tour findet an verschiedenen Terminen im März in Berlin, Frankfurt und Hamburg statt. Weitere Informationen zur Tour und die genauen Messetermine finden Sie in unserer Terminrubrik und auf www.topmba.com.

5 Fragen an: Anne Schüller

Anne M. Schüller ist Managementdenker, Keynote-Speaker, zehnfache Buch- und Bestsellerautorin und Consultant. Die Diplom-Betriebswirtin gilt als Europas führende Expertin für Loyalitätsmarketing und ein kundenfokussiertes Management. Sie zählt zu den gefragtesten Business-Referenten im deutschsprachigen Raum. Zu ihrem Kundenkreis zählt die Elite der Wirtschaft. Mehr Informationen auf: www.anneschueller.com.


1. Loyalitätsmarketing bezieht sich vor allem auf die Unternehmenskunden – Wie wichtig ist jedoch Mitarbeiterloyalität?

Mitarbeiterloyalität ist eine Vorstufe der Kundenloyalität – und damit mindestens genauso wichtig. Denn Menschen kaufen von Menschen. Neue Kunden wird man schwerlich zu Stammkunden machen können, wenn diese immer nur auf Anfänger treffen. Langjährige, gut geschulte Mitarbeiter verstehen es viel besser, Kunden zu loyalisieren. Und Kunden, die immer wiederkommen, bestätigen dem Mitarbeiter, im richtigen Unternehmen zu arbeiten. Das macht stolz. Und loyal. Darüber hinaus sind viele Kunden ihrem persönlichen Berater gegenüber treu verbunden – und nicht dem Unternehmen. Wechselt also der Ansprechpartner, dann wechselt der Kunde gleich mit.

 2. Was verstehen Sie unter kundenfokussierter Mitarbeiterführung?

 Als kundenfokussierte Mitarbeiterführung verstehe ich die Aufgabe, Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Mitarbeitern ermöglichen, für die Kunden ihr Bestes geben zu können und vor allem: dies auch zu wollen. Denn im unternehmerischen Wettbewerb erreicht man eine Vorrang-Stellung nicht länger darüber, was man macht, sondern vielmehr darüber, wie der Kunde dies wahrnimmt. Und für das Wie sind die Mitarbeiter zuständig. Jede Unternehmensstrategie ist nur so gut, wie die Mitarbeiter, die diese umsetzen.

 3. Wie können Führungskräfte Mitarbeiterloyalität aufbauen?

Da gibt es eine ganze Palette von Möglichkeiten. Die hauptsächlichen Loyalitätsmacher sind eine Vertrauenskultur, die Begeisterungsführung, das Ermöglichen von Exzellenz und das Schaffen eines Wir-Gefühls. Und die hauptsächlichen Loyalitätskiller? Sie heißen emotionale Kälte und Mangel an Menschlichkeit, Vertrauensschwund, ständige innerbetriebliche Umstrukturierungen sowie ein schlechtes Trennungsmanagement.

 4. Welche Aspekte sollten außerdem bei der Mitarbeiterführung im Fokus stehen?

Vor allem muss verstanden werden, dass sich das Selbstverständnis einer Führungskraft gewandelt hat. Heute ist es die Rolle des Koordinators, des Moderators, des Katalysators und Möglichmachers, die eine moderne Führungskraft vornehmlich beherrschen muss. Ein Katalysator ist eine Inspirationsfigur, die andere für eine Idee entflammt, Impulse setzt, einen Prozess in Gang bringt und sich dann zurückzieht. Verantwortung und Kontrolle verbleiben im Mitarbeiterteam.

 5. Wie wichtig ist die Unternehmenskultur für die erfolgreiche Mitarbeiterführung?

Anne Schüller im Interview mit Karrierefaktor

Sie ist die Basis für Erfolg oder Misserfolg. Ich unterscheide dabei zwischen vergifteten und lachenden Unternehmen. In vergifteten Unternehmen herrschen Angst und Druck und Schrecken. Daraus resultiert Mittelmaß, das auf Dauer den Erfolg eines Anbieters zerstört. In lachenden Unternehmen hingegen herrscht Spaßgesumme, ein Treibhausklima für Glanzleistungen und ein Biotop für gute Ideen. Lachende Unternehmen ziehen die Besten wie magisch an, die perfekte Basis für Top-Performance und wirtschaftlichen Erfolg. Bei solchen Unternehmen kaufen Kunden gerne immer wieder. Und im Web erzählen sie der ganzen Welt davon. Wenn also die Stimmung stimmt, dann stimmen am Ende auch die Ergebnisse.

5 Fragen an: Mirko Lange

Mirko Lange, Jg. 1965, ist Inhaber und Geschäftsführer der Kommunikations-Beratung talkabout communications gmbh mit Sitz in München. Der studierte Jurist und leidenschaftliche Öffentlichkeitsarbeiter engagiert sich seit mehr als 15 Jahren für „Kommunikation für Innovationen & Innovationen für Kommunikation“. Er ist Lehrgangsleiter an der Bayerischen Akademie für Werbung und Marketing, Dozent an der Social Media Akademie sowie Lehrbeauftragter an der Macromedia Fachhochschule für Medien und Kommunikation. Darüber hinaus ist Mirko Lange gefragter Referent und Keynote Sprecher auf zahlreichen Konferenzen und Workshops sowie Autor divereser Veröffentlichungen und aktiver Blogger. Privat spielt Mirko Lange leidenschaftlich gerne Golf, mag gute Filme und gutes Essen.

1. Sind Social Media Auftritte für Unternehmen und Bewerber heutzutage Pflicht?

Nein, warum sollte es? Viele Unternehmen haben nicht einmal eine Kommunikationsstrategie. Und ohne eine solche macht auch Social Media nicht viel Sinn. Für Bewerber hilft es nur in manchen Fällen und in manchen Branchen.

2. Welche Social Media Portale empfehlen Sie für die Bewerbung?

Ich kenne leider keine.

3. In welche Social Media Fallen tappen Unternehmen häufig?

Ich wüsste nicht, dass es „Fallen“ gibt. Wenn überhaupt, gibt es nur eine: Ohne Ziele oder Strategie zu starten (siehe oben). Dann gibt man sich viel Mühe, das Falsche richtig gut zu machen. Und das ist ziemliche Verschwendung. Aber auch jene werden irgendwann dann lernen.

4. Immer mehr Unternehmen werden von sogenannten „Shitstorms“ getroffen – Wie beugt man diesen erfolgreich vor und was tun, wenn es zu spät ist?

Keinen Scheiß machen! Denn wenn man welchen macht, hat man ohnehin ein Problem. Auch ohne Social Media. Social Media verstärkt das nur (etwas). Und wenn es einen trotzdem trifft (obwohl man nichts getan hat) sind Shitstorms nicht schädlich.

5. Facebook&Co. werden in Firmen gerne gesperrt um private Nutzungen während der Arbeit zu vermeiden- Sinnvoll oder nicht?

Nein

 

 

5 Fragen an: Sabine Kanzler

Sabine Kanzler begann ihre berufliche Tätigkeit als Pädagogin in verschiedenen Beratungseinrichtungen. 1991 kam sie mit dem Thema „Berufliche Neuorientierung“ in Berührung. Seither ist sie als Coach und Outplacementberaterin im beruflichen Umfeld tätig: bei der Bewältigung beruflicher Veränderungen, beim Erkennen persönlicher Potenziale, beim konstruktiven Umgang mit Krisen, bei der Suche nach einem neuen Job und bei Fragen der Kommunikation. Ihre Erfahrungen sind branchen- und hierarchieübergreifend und können sowohl dem hoffnungsfrohen Berufsanfänger, wie der erfahrenen Führungskraft weiterhelfen. Mehr Informationen zu Sabine Kanzler und Ihrer Arbeit finden Sie auf www.Kanzler-Coaching.de.

 

1. Welche Veränderungen bezüglich des Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnisses nehmen Sie auf dem Arbeitsmarkt innerhalb der letzten Jahre wahr und erwarten Sie für die Zukunft?

Voraus geschickt sei die Tatsache, dass es das typische Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis ja gar nicht gibt – und damit auch nicht nur einen Arbeitsmarkt. Außerdem unterscheiden sich Unternehmen und ihre Anforderungen an Mitarbeiter.
Vereinfacht gesagt: Es gibt einen Arbeitsmarkt für fachlich gut ausgebildete Mitarbeiter, die sich durch aktuelle und „anwendbare“ Kenntnisse auszeichnen und die schnell und problemlos die anstehenden Aufgaben übernehmen können. Daneben bringen sie Sozialkompetenz mit – in diesem Zusammenhang eine Mischung aus Leistungsbereitschaft, Anpassungsfähigkeit an wechselnde Situationen, ein angemessenes Maß an Individualität und Pragmatismus etc. Die werden gesucht und erleben eine vergleichsweise hohe Wertschätzung. Schlecht ausgebildete Mitarbeiter oder auch Menschen mit einem Studium, bei dem die Anwendungsmöglichkeiten nicht deutlich sichtbar sind, müssen sich sehr bemühen, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Wer dazu noch eine etwas „schwierige Persönlichkeit“ mitbringt, der hat es doppelt schwer.
Ich erwarte nicht, dass sich hier etwas entscheidend ändern wird.

 2. Bewerten Sie diese Veränderungen als positiv oder negativ?

Weder noch, da bin ich ganz pragmatisch. Es ist, wie es ist und als Arbeitnehmer muss man lernen, damit umzugehen und sich drauf einzustellen.

 3. Wann sollte ein Arbeitnehmer über eine berufliche Neuorientierung nachdenken?

 Am besten dann, wenn kein Handlungsdruck besteht, wenn man sich aus gesicherter Position heraus verändern will. Denn nur dann ist man frei in seinen Entscheidungen und Verhandlungen um Arbeitsbedingungen und Gehalt, nur dann kann man Firmenvertretern wirklich einigermaßen auf Augenhöhe begegnen. Meiner Erfahrung nach machen sich dann nur die Gedanken, die gerne richtig Karriere machen würden. Das Gros wartet, bis ein Anstoß von außen kommt: wenn man sich unwohl fühlt, beispielsweise oder wenn Stellen im Unternehmen abgebaut werden.

 4. Wie sollte er diese Neuorientierung angehen?

Er sollte mit einer gründlichen Bestandsaufnahme seiner beruflichen Vergangenheit beginnen: Was habe ich gemacht? Welche Ergebnisse habe ich erzielt? Über welche Kenntnisse verfüge ich? Wie aktuell sind die? Das sind im Groben die Fragen, die man bearbeiten sollte. Und man sollte ebenso ehrlich für sich feststellen, wo die eigenen Defizite liegen – und sich dann daran machen, die zu beheben. Auch wichtig und hilfreich ist es, die eigene Wahrnehmung von sich selbst durch ein Feedback von außen zu überprüfen!

Erst, wenn dieser Teil erledigt ist, sollte man sich auf die Suche nach einer neuen Stelle machen. Wenn man sie gefunden hat, folgt das Übliche: Anzeigenanalyse, Unterlagen auf das Anforderungsprofil hin erstellen, dabei von der Position des Arbeitgebers her denken! Sie wissen schon, die Sache mit dem Wurm, der dem Fisch und nicht dem Angler schmecken muss!

 5. „Warum wollen Sie Ihrer aktuellen Beschäftigung nicht weiter nachgehen?“ – wie beantworte ich diese Frage im Bewerbungsgespräch, ohne in Fettnäpfchen zu treten?

Dazu lässt sich so allgemein als Tipp gar nichts sagen, denn phrasenhafte Schwindeleien (man sagt etwas, weil es gut klingt!) werden schnell entlarvt als das, was sie sind: Phrasen! Wichtig ist, deutlich zu machen, dass man zur neuen Aufgabe hin und nicht in erster Linie von seinem alten Job weg will oder gar muss.