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Headhunter – eine neue Möglichkeit der Führungskräfteakquise

„Head Hunting“ bezeichnet im Grunde das Abwerben von Mitarbeitern aus anderen Unternehmen. Möchte ein Unternehmen spezielle Stellen besetzen oder solche, die einen besonders qualifizierten Mitarbeiter erfordern ist es oftmals schwer einen geeigneten Bewerber zu finden.

 

Entweder haben die Anwärter die sich anbieten nicht die gewünschten Qualifikationen oder die entsprechenden Leute suchen nicht nach Stellen, da sie bereits in einem Unternehmen tätig sind.

In solchen Fällen kann eine Firma auf einen sogenannten Headhunter, wie zum Bespiel von der Human Management  Group Iventa, zurückgreifen. Also jemanden, der ebenso gezielt wie gekonnt nach dem idealen Mitarbeiter sucht und diese gezielt anspricht.  Vorher erarbeitet er zusammen mit dem Auftraggeber ein Anforderungsprofil auf dessen Basis er Lebensläufe und Profile analysiert. Falls der Prozess von Erfolg gekrönt ist stellt der Headhunter dann die Kandidaten beim Unternehmen vor und betreut die folgenden Verhandlungsverläufe. Die Vergütung für Headhunter ist nicht genau festgelegt und hängt von mehreren Aspekten ab wie der Unternehmensgröße, der Berufserfahrung die er mitbringt sowie eventuellen Prämien etc.

Der Vorteil in der Methode einen Headhunter auf Mitarbeitersuche zu schicken liegt eindeutig darin, dass das Anspruchsprofil des Unternehmens bestmöglich erfüllt wird und für die weiteren Verhandlungen, über bspw. Gehalt, Arbeitsgestaltung etc. bessere Voraussetzungen geschaffen werden. Die Portale, Foren, soziale Netzwerke und sonstige Onlinemedien sind unter Umständen echte „Geheimtipps“ die man so als Firma nicht kennt. Ein Headhunter ist mit diesen Onlinemedien vertraut und kann absehen wo die besten Erfolge gemacht werden können.  Außerdem hat er eigene Datenbanken mit Führungskräften die er falls es passt schnell und effektiv ansprechen kann.

5 Fragen an: Sascha Schmidt

Sascha Schmidt ist ganzheitlicher Karriereberater und -coach. Den Schlüssel zur Vereinbarkeit von Karriere und Familie sieht er in dem Willen der Mütter und Väter, die es tun. Größtes Hindernis ist für ihn die fehlende familienfreundliche Führungskultur in Unternehmen.

Im Coaching stärkt und überprüft er den Willen der Eltern; als Personalberater unterstützt er Unternehmen auf den Weg zu mehr Familienfreundlichkeit im Führungsalltag.

 1. Warum wird die Herausforderung Karriere und Familie unter einen Hut zu bringen immer größer?

Es gibt immer mehr Frauen und Männer, die dem klassischen Rollenverständnis nicht mehr entsprechen: Er macht als Ernährer Karriere und sie kümmert sich um Haushalt und Kinder. Mütter wollen nicht ihre berufliche Laufbahn opfern und Väter wollen nicht mehr abwesend sein. Auf der einen Seite fangen Arbeitgeber und Kommunen an, berufstätige Eltern zu unterstützen. Auf der anderen Seite ist in den Köpfen der Führungskräfte häufig kein Verständnis zu finden, wenn der Projektleiter in die Elternzeit geht. Sich als Arbeitgeber als „familienfreundlich“ zertifizieren zu lassen reicht nicht aus. Damit das kein Etikettenschwindel ist, sollte die Unternehmens- und Führungskultur entsprechend ausgerichtet sein. Da sind wir in sehr vielen Unternehmen noch meilenweit entfernt von. Hier liegt die große Herausforderung der Vereinbarkeit von Karriere und Familie!

2. Karriere und Kinder – Können Frauen dieser Anforderung langfristig gerecht werden?

Die Frage gilt genauso für Männer. Ich habe es selber erlebt und praktiziert: Double income – two kids geht! Und zwar auch wenn beide Elternteile Vollzeit als Führungskräfte arbeiten. Grundvoraussetzung ist, dass beide es wirklich wollen. Dann schaffen Sie es, sich in der Partnerschaft entsprechend zu unterstützen. Wer jedoch zum  Beispiel alleinerziehend ist, für den wird es schwierig werden, den Spagat zwischen Karriere und Kinder zu meistern.

3. In Zeiten von zunehmenden Burn-Out-Erkrankungen wird der Begriff Work-Live-Balance immer häufiger genutzt – Was genau verbirgt sich dahinter?

Ich mag den Begriff Work-Life-Balance nicht. Er nimmt eine künstliche Trennung von Arbeit und Freizeit vor. Ich spreche in meiner Karriereberatung von Life-Balance. Befinde ich mich mit meinem Tun – egal ob im Meeting oder auf dem Fußballplatz – im Einklang mit mir. Konkret: Macht mir Spaß, was ich gerade tue? Unser Arbeitsleben ist zentraler Bestandteil unseres täglichen Tuns. Wer in der Arbeit aus der Balance fällt, der möge prüfen, ob er den richtigen Job oder Arbeitgeber hat. Meine Faustformel hierfür lautet: Ein Tag pro Woche ohne Spaß im Job ist ok. Bei zwei Tagen sollten Sie an Veränderungen denken. Wie geht es Ihnen?

4. Wie bringen Arbeitnehmer ihre beruflichen und privaten Interessen in Einklang?

Ganz einfach, in dem Sie Entscheidungsträger in eigener Sache werden. Sie glauben gar nicht, welchen Unterschied es macht, zu sagen „Ich muss das tun“ oder „Ich will das tun“. Meine Coaching-Gesprächspartner lernen es, vom „Müssen“ ins „Wollen“ zu kommen. Dann sage ich nämlich nicht: „Heute muss das Fußballtraining meines Sohnes ausfallen, da ich die Präsentation fertig machen muss“ sonder „Ich will die Präsentation fertig machen; das ist wichtig für mich und meine Karriere und daher werde ich nicht zum Training gehen.“ Klingt für manche hart, zugleich sind Sie sich so bewusst, dass Sie die Verantwortung für ihr Handeln haben. Kinder lieben übrigens Eltern, die tatkräftig sind und sich nicht als Opfer von Umständen darstellen. Werden Sie also Führungskraft in Ihrem Leben, dann bekommen Sie private und berufliche Interessen in den Einklang – jeder für sich individuell.

5. Besonders nach der Elternzeit ist es für viele Arbeitnehmer schwierig, den Wiedereinstieg zu meistern – Worauf sollten Eltern hier bei der Jobsuche achten?

Die Wahl des richtigen Arbeitgebers ist entscheidend, ob der Wieder- oder Neueinstieg gelingt. Unterstützt eine Firma und der direkte Vorgesetzte das Comeback nach der Elternzeit oder merken Sie gleich, dass Sie zum Beispiel als Teilzeit-Führungskraft unerwünscht sind? Wenn hier nicht die Chemie stimmt, dann wird der Wiedereinstieg schwer. Zusätzlich gilt es darauf zu achten, wie familienfreundlich das Unternehmen in seinem Personalmanagement aufgestellt ist. Gibt es die Möglichkeit von flexiblen Arbeitszeiten, Home Office  und sonstiger Unterstützung?

5 Fragen an: Martina Bandoly

Martina Bandoly arbeitet in Berlin als Karriereberaterin und Coach, ist Expertin für berufliche Neuorientierung und für alle Fragen zum Thema  Sandwichmanagement. Sie hat jahrelange Erfahrung als Führungskraft in einem IT-Unternehmen, bevor sie sich entschieden hat, das zu Ihrem Hauptberuf zu machen, was ihr immer am meisten Spaß gemacht  hat und wo sie ihre größten Erfolge hatte: Das Coaching von Menschen, die sich mehr Zufriedenheit in ihrem Beruf wünschen. Als Führungskraft hatte sie Erfolg dabei, ihre Mitarbeiter zu motivieren und ihnen bei der Karriereplanung zu helfen. Als selbständige Karriereberaterin unterstützt sie heute Menschen, die eine neue Tür öffnen wollen und die ihren aktuellen Beruf zu einem Traumberuf machen oder einen neuen Traumberuf finden wollen.
Ihr Motto lautet: Karriereberatung öffnet Türen!

1. Das berufliche Angebot wird immer vielseitiger – Wie erkenne ich meinen Traumjob?

Die Suche nach dem Traumjob erfordert als Allererstes Selbsterkenntnis. Damit Sie Ihren Traumjob  entdecken können,  sollten Sie zum einen wissen, welche Aufgaben und Perspektiven zu ihrer Persönlichkeit passen und welche Kompetenzen, Erfahrungen und Interessen  Sie besitzen. Zum anderen sollten Sie sich im Klaren darüber sein, welche Erwartungen Sie an Ihren zukünftigen Arbeitsplatz  stellen und unter welchen Arbeitsbedingungen Sie arbeiten möchten.

2. Nur ein Tief oder Zeit für den Wechsel – Wie erkennen Arbeitnehmern den Unterschied?

Um herauszufinden, ob  Sie aus einer momentanen Situation heraus oder grundsätzlich eine berufliche Veränderung anstreben, fragen Sie sich bitte, woher  Ihre Unzufriedenheit und Ihr Veränderungswille eigentlich kommen? Fühlen Sie sich überfordert/unterfordert oder fühlen Sie sich beruflich in der Sackgasse? Haben Sie  einen schrecklichen Chef und unfreundliche  Kollegen? Oder können Sie sich nicht vorstellen, Ihren Beruf bis zur Pensionierung aus zu üben?
Überlegen Sie, ob Sie Ihre Situation ändern können.  Es könnte bei einem Konflikt mit Kollegen oder Vorgesetzten hilfreich sein, sich die Frage zu stellen, welche positive Absicht Ihr  Konflikt-Partner eigentlich verfolgt. Hinter jedem Konflikt verbergen sich unerfüllte Wünsche aller am Konflikt Beteiligten. Allein durch Ihre neue  Sichtweise auf den Konflikt haben Sie Ihren Blick auf die  Situation verändert und können sich dadurch konfliktreduzierender verhalten.
Stellen Sie dagegen fest,  dass Ihnen ihr bisheriger Beruf noch nie richtig Erfüllung gebracht hat und Sie nun endlich etwas machen wollen, was Sie wirklich gerne tun und was für Sie einen Sinn hat, so ist das ein Hinweis, dass ein Wechsel angebracht sein könnte.

3. Was sind Gründe für eine berufliche Umorientierung?

Eine der Hauptursache des Wunsches nach beruflicher Neuorientierung liegt nach meiner Erfahrung an der Art und Weise, wie Sie sich in jungen Jahren für Ihre Berufsausbildung entschieden haben. Sind Sie Tischler geworden, um den Familienbetrieb weiter zu führen; war in Ihrem damaligen Freundeskreis ein bestimmtes Studienfach schick oder meinte Ihre Familie, eine Banklehre sei etwas fürs Leben? Im Laufe der Zeit mussten Sie aber für sich feststellen, dass Ihre Arbeit nicht zu Ihrer Persönlichkeit, Ihren Werten oder Fähigkeiten passt.
Ein weiterer sehr wichtiger Grund ist das Phänomen, dass es heutzutage fast keine Ausbildung mehr gibt, die für das gesamte berufliche Leben ausreicht. Viele Berufe verschwinden und dafür entstehen neue und interessantere Berufsfelder. 

4. Sollte ich beim Wunsch nach Veränderung zunächst im eigenen Unternehmen nach Alternativen suchen oder sofort das Unternehmen wechseln?

Auf jeden Fall erst im eigenen  Unternehmen nach Alternativen suchen.  Die Wahrscheinlichkeit  ist geringer eine Fehlentscheidung zu treffen. Sie kennen die Kultur und die wichtigen Ansprechpartner des Unternehmens, Sie sind vernetzt und bekannt und Sie können sich vor ab informieren, wie der neue Arbeitsplatz aussieht. Sie können auf Ihr bisheriges erworbenes Renommee aufbauen.
Bei einem Firmenwechsel besteht die Gefahr, dass  sich die neue Stelle nicht als das entpuppt, was Sie erwartet haben.  Vielleicht bestehen Sie sogar die Probezeit nicht.

5. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen im alten Unternehmen: Wie erkläre ich meinem Chef, dass ich mich umorientieren möchte?

Argumentieren Sie stets aus Ihren eigenen Karrierezielen heraus. Emotionen, Vorwürfe oder Schuldzuweisungen sollten keinen Platz haben. Wenn möglich, stellen Sie Ihren Chef  nicht vor vollendete Tatsachen und er sollte es auch nicht als Letzter erfahren. Denken Sie bitte daran, Ihr Chef schreibt das Zwischenzeugnis und kann, wenn Sie ihn als Ihren Mentor gewonnen haben sollten, viel Positives bewirken , aber er kann auch hinter Ihrem Rücken Ihre Pläne torpedieren. Vielleicht macht er Ihnen sogar ein attraktives Angebot, weil er Sie behalten möchte.
Sollte sich Ihr Chef aber dennoch quer stellen, bleiben Sie bei Ihrem Entschluss und sachlich!

5 Fragen an: Kirsten Brennemann

Kirsten Brennemann lebt und arbeitet seit 1995 in der Nähe von Zürich und war viele Jahre in verschiedenen Führungspositionen bei einer Schweizer Großbank tätig. 2009 hat sie sich als Business Coach und Karriereberaterin selbständig gemacht. Fundament für ihre Tätigkeit sind einerseits ihre beruflichen und persönlichen Erfahrungen und andererseits diverse Coaching Aus- und Weiterbildungen.
Sie unterstützt hauptsächlich Menschen, denen es um persönliche Weiterentwicklung, Burnout-Prävention und Stressmanagement oder um berufliche Neuorientierung geht, insbesondere nach einem Burnout.

 

1. Was sind Ursachen dafür, dass sich immer mehr Arbeitnehmer durch Ihren Beruf gestresst fühlen?

Aus meiner Sicht ist der Druck in der Arbeitswelt in den letzten Jahren deutlich gestiegen: Es wird heutzutage sehr hohe Effizienz und Produktivität gefordert, die Informationsflut durch E-Mail und andere neue Medien überfordert viele Arbeitnehmer und gleichzeitig ist die Arbeitsplatzsicherheit in vielen Berufsgruppen gesunken.

 2. Was sind typische Folgen von Stress?

Das lässt sich am besten erklären, indem wir einen Blick zurück auf unsere Entwicklungsgeschichte werfen: Früher waren wir sehr häufig mit lebensbedrohlichen Situationen konfrontiert. Wurden wir beispielsweise von einem Bär verfolgt, so war unser Körper sofort durch Stresshormone zu Höchstleistungen bereit: u.a. wurde das Denken reduziert (damit wir nicht lange überlegten, ob wir fliehen sollten), das Blut verdickte sich (für den Verletzungsfall), der Puls ging hoch, die Muskeln wurden angespannt, kurz: wir waren bereit zu kämpfen und zu fliehen. Ein Mechanismus, der für uns überlebenswichtig war.
Auch heute ist dieser Mechanismus für uns noch wichtig, wenn wir in lebensbedrohliche Situationen geraten, sei es durch einen Gefahrenmoment im Straßenverkehr, eine Bedrohung durch einen Angreifer etc. Wir können blitzschnell reagieren.
Damals wie heute normalisieren sich nach so einem Stress-Ereignis alle Körperfunktionen wieder: Der Hormonhaushalt, der die Stressreaktionen steuert, kommt durch die körperliche Aktivität in Form von Flucht oder Kampf und durch eine nachfolgende Ruhephase wieder in seine normale Balance.

 3. Wann wird Stress gefährlich – physisch und psychisch?

Wie schon zuvor erwähnt, ist Stress an sich völlig normal und ungefährlich. Heute kommen wir zwar nur noch selten in lebensbedrohliche Situationen, aber das Problem ist, dass Druck und Stress im Beruf immer noch dieselben Reaktionen im Körper auslösen können, wie der Bär vor hunderten von Jahren. Wie sehr wir Stress empfinden ist dabei sehr individuell.
Anders als damals fehlen uns aber heute oftmals angemessene Ruhe- und Erholungsphasen sowie körperliche Aktivitäten. Unser Körper gerät dadurch in Dauerstress, eine Belastung, die in dieser Form von der Natur nicht vorgesehen ist. Dies kann auch durch ständige Angst wie z.B. die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes zusätzlich geschürt werden.
Die gefährlichen Folgen von langanhaltenden Stressphasen: der Hormonhaushalt kann nachhaltig aus der Balance geraten und dies kann zu physischen und/oder psychischen Störungen führen. Beispiele: Gedächtnis- und Schlafprobleme, psychosomatische Störungen wie Rückenprobleme (auch Bandscheibenvorfall), erhöhte Infektionsanfälligkeit, Aggressivität und depressive Verstimmung. Im fortgeschrittenen Stadium neigen sehr gestresste Menschen außerdem dazu (noch) mehr zu arbeiten, da sie versuchen ihre nachlassende Produktivität zu kompensieren. Und dann beginnt ein Teufelskreislauf.

4. Ich fühle mich überfordert, gestresst und denke den aktuellen Anforderungen meines Berufes nicht mehr lange standhalten zu können – Wie spreche ich ein solches Problem meinem Vorgesetzen gegenüber am besten an?

Solange Sie nur erste Anzeichen spüren, macht es Sinn, dass Sie Ihre Arbeitslast mit dem Vorgesetzten anschauen: Fragen Sie, welche Tätigkeiten Sie priorisieren sollen, was verschoben werden kann suchen Sie nach Möglichkeiten Arbeiten zu delegieren. Klären Sie genau ab, was Ihr Vorgesetzter von Ihnen tatsächlich erwartet. Gerade Burnout-gefährdete Personen neigen oftmals dazu, mehr zu liefern, als tatsächlich von Ihnen erwartet wird.
Sind Sie schon im fortgeschrittenen Stadium so empfehle ich zunächst ein Beratungsgespräch mit einer Fachperson (Hausarzt, Psychologe, Coach) über das individuelle Vorgehen, auch was das Gespräch mit dem Chef angeht. Sollte die Beratung unbefriedigend sein, ist eine Zweitmeinung sinnvoll.
Nur wenn wirklich ein sehr gutes Vertrauensverhältnis zum Vorgesetzten besteht, würde ich ihn in dieser Phase direkt und offen ansprechen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Ihnen die Stärke, dass Sie Ihre Grenzen kennen und anerkennen, schnell mal als Versagen oder Schwäche ausgelegt wird und Sie sich damit ins berufliche Abseits bringen.

 5. Was kann man im Alltag tun um Stress zu reduzieren?

 Es ist wichtig, den Stresspegel im Körper durch Ruhephasen, Auszeiten und durch Bewegung zu reduzieren. Am besten eignet sich dafür natürlich die Freizeit. Aber man kann beispielsweise auch Pausen für einen Spaziergang ums Bürogebäude nutzen. Kontraproduktiv ist es hingegen, die Mittagspause ganz ausfallen zu lassen. Darüber hinaus sollte man versuchen Druck und äußere Stressauslöser  zu reduzieren: z.B.  lernen „Nein“ zu sagen, Aufgaben delegieren und die tatsächliche Erwartung des Chefs klären.
Um den hausgemachten Stress zu reduzieren, hilft es, den eigenen Perfektionismus und die eigenen „Glaubensätze“ die uns zu Höchstleistungen antreiben, zu hinterfragen. Typische Beispiele für solche Glaubenssätze: “Ich muss alles alleine schaffen“, „Ich werde nur anerkannt, wenn ich hart arbeite“ oder „Ohne Fleiß kein Preis“. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, aber es lohnt sich, der Gesundheit zuliebe daran zu arbeiten, denn die langfristigen gesundheitlichen Schäden durch Dauerstress können immens sein.

Teach First Deutschland – Sinnvoll, engagiert und gut für die Karriere

Nach ihrem Studium sprach alles für eine steile Karriere von Noëmi Donner in der Wirtschaft. Sie hatte bei der Deutschen Lufthansa AG an Themen wie Nachhaltigkeit, als interkulturelle Trainerin an einem Sprachinstitut in Spanien und als wissenschaftliche Assistentin und Kursleiterin an der TU Chemnitz gearbeitet, an der sie ihr Magisterstudium abschloss. Donner, Jahrgang 1983, standen viele Türen offen. Ihr war aber sofort klar, dass ihr erster richtiger Job mit einer „sinnvollen Tätigkeit“ verbunden sein sollte.

Sie wollte nicht ignorieren, dass Bildungserfolg in Deutschland noch immer maßgeblich von der sozialen Herkunft abhängt, und sich für Chancengerechtigkeit in der Bildung einsetzen. In Teach First Deutschland fand sie die passende Initiative und beschloss, sich dort als Fellow (Lehrkraft auf Zeit) zu engagieren. Diese Lehrkräfte arbeiten nach einer intensiven Trainingsphase für zwei Jahre an Schulen in sozialen Brennpunkten. Die Vision, die die rund 120 Fellows an mehr als 100 Einsatzschulen teilen: „In Deutschland erreicht jedes Kind einen Schulabschluss, der es für eine erfolgreiche Berufsausbildung qualifiziert. Schülerinnen und Schüler entwickeln sich zu selbstständigen jungen Menschen, die ihre Potenziale nutzen und Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen.“

Eine Voraussetzung, umSchulfirma Fellow zu werden, ist ein überdurchschnittlicher Hochschulabschluss. Darüber hinaus müssen Bewerberinnen und Bewerber soziales, kulturelles, politisches oder sportliches Engagement gezeigt haben. Donner hat sich zum Beispiel sportlich engagiert, als Koordinatorin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie des Fundraisings für den Verein Lauf-KulTour, der jedes Jahr den längsten gemeinnützigen Staffellauf rund um Deutschland organisiert.

Donner ist seit Februar 2012 Fellow an einer Werkrealschule (Hauptschule) im Mannheimer Bezirk Rheinau. Ihre Arbeit ist daran ausgerichtet, dass Kinder und Jugendliche der Klassenstufen 8 bis 10 ihre Chancen auf einen erfolgreichen Berufseinstieg verbessern. Sie unterrichtet Kleingruppen in Mathematik, Deutsch und Englisch, unterstützt die Jugendberufshelferin bei Bewerbungscoachings und hilft bei Unterrichtsprojekten und der Organisation von Exkursionen. Auf dem Weg zu den Abschlussprüfungen bietet Donner Konversationsübungen für die mündliche Englischprüfung und Einzelcoachings und – gemeinsam mit anderen Mannheimer Fellows – schul- und stadtteilübergreifende Lernwochenenden an.

Anknüpfend an ihr sportliches Profil betreut sie das Projekt „Zukunftsläufer“, bei dem Lauftrainings in Vorbereitung auf Schülerläufe auf dem Programm stehen. Ein Höhepunkt ihres ersten Fellow-Schuljahres war die Teilnahme von mehr als 50 Schülerinnen und Schülern ihrer Schule am MLP-Marathon Mannheim. Das harte Training zahlte sich aus und die Läuferinnen und Läufer meisterten ohne Ausnahme die Schülerdistanz von 4,2 km. Teil des Projekts war auch eine Einführung in das Fundraising. So konnte das Lauf-Team einen Teil der Startgebühren und bedruckte Schul-T-Shirts finanzieren. Außerdem leitet Donner eine Basketball-AG und treibt die Gründung einer Schulfirma voran, in der Juniormanager anhand realer Prozesse unternehmerisches Denken und Handeln lernen.

Derzeit profitiereSchülermarathonn Schülerinnen und Schüler von Fellow-Einsätzen in Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen.

Doch auch die Fellows selbst kommen nicht zu kurz. Sie bauen eigene Führungs- und Sozialkompetenzen aus, übernehmen Eigenverantwortung und entwickeln neue Ideen. Wichtige Förderer von Teach First Deutschland – wie etwa die Deutsche Post DHL oder LANXESS – erkennen das und stellen gern ehemalige Fellows ein. Einige Unternehmenspartner sagen geeigneten Fellows sogar vor ihrem Einsatz einen späteren Berufseinstieg zu. Während der Arbeit an den Schulen werden sie kontinuierlich begleitet und weiterqualifiziert.

Neben der Förderung von Schülerinnen und Schülern ist es Teach First Deutschland wichtig, den Fellows im Rahmen gezielter Qualifizierungsprogramme die Führungskompetenz mitzugeben, die sie für Positionen in Bildungswesen, Politik, Wirtschaft und Verwaltung qualifiziert. Geprägt von ihrem Schuleinsatz werden sie zu überzeugenden Bildungsbotschaftern, die sich für mehr Bildungsgerechtigkeit einsetzen.

Nach ihrer Zeit als Fellow plant Donner sich in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit oder Bildung und Bewegung weiter für den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schülern zu engagieren.

Mittlerweile haben die ersten beiden Jahrgänge mit rund 90 Fellows das Programm abgeschlossen. Für einen Einsatz ab dem Schuljahr 2013/14 können sich Hochschulabsolventen noch bis zum 1. März unter www.teachfirst.de/absolventen bewerben.