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Marketing als Erfolgsfaktor

Der Begriff des Marketings ist nicht ganz eindeutig definiert. Mal bezeichnet er allein das Kommunikationsverhalten eines Unternehmens mit seinen Kunden, mal steht er für die gesamte strategische Planung eines Produkts. Was für etablierte Großbetriebe schon längst zur Routine gehört, ist für den Mittelstand nicht selbstverständlich. Viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) nutzen ihr Potential nicht aus und werden früher oder später vom Wettbewerb verdrängt. Dabei ist ein solides Marketing genauso wichtig, wie die Produktidee selbst.

3 wichtige Aspekte des Marketings

  • 1. Analyse: Ohne eine detaillierte Untersuchung der wirtschaftlichen und politischen Situation ist der Zufall ein ständiger Begleiter. Wer nicht ganz blauäugig ist, der setzt sich vor der Einführung eines Produktes kritisch mit seiner Umgebung auseinander. Unter anderem gehören dazu eine Analyse der eigenen Stärken und Schwächen, des Umfeldes, der Konkurrenz sowie natürlich der Zielgruppe. Anhand dieser Ergebnisse lässt sich dann das zentrale Element einer jeden Marke entwickeln: die Positionierung.
  • 2. Marketing-Mix: Eine Marke bzw. ein Produkt wird von vier großen Säulen getragen. Diese werden als Marketing-Mix bezeichnet und umfassen die Produkt-, Preis-, Vertriebs- und Kommunikationspolitik. Die hierbei getroffenen Entscheidungen leiten sich komplett aus der vorherigen Analyse ab, denn das Konzept muss auf die Positionierung abgestimmt sein.
  • 3. Kommunikation: Der Informationsaustausch mit der Zielgruppe stellt eine der größten Herausforderung für Unternehmer dar. Wer hier seine angestrebte Zielgruppe nicht erreicht, steht schnell vor der Insolvenz – egal wie gut das Produkt ist. Die zunehmende Digitalisierung bringt immer neue Vermarktungsformen hervor, sodass der Anteil klassischer Instrumente wie Radio, Zeitung und TV langsam aber sicher abnimmt. Vor allem der Trend des Online-Marketings darf von deutschen Mittelständlern nicht verschlafen werden, wenn sie sich im Wettbewerb behaupten wollen. Das wurde auch auf dem Online-Karrieretag in Köln deutlich.

Marketingkommunikation im digitalen Zeitalter

Gerade in kleineren Unternehmen darf Marketing oft nichts kosten. Es werden Azubis oder Praktikanten, die in diesem Bereich keinerlei Erfahrungen haben, an Kampagnen gesetzt, die eigentlich sehr wichtig für den Betrieb wären. Das Paradoxe an der Sache ist: cleveres Marketing finanziert sich nicht nur selbst, es trägt auch maßgeblich zu dem Erfolg eines Unternehmens bei. Gerade im Word Wide Web sind die Maßnahmen sehr günstig, lassen sich flexibel Anpassen und weisen geringe Streuverluste bei der Zielgruppe auf. Doch „zwei Drittel der kleineren Mittelständler glauben, die Digitalisierung sei komplett irrelevant für sie“, sagt Agenturchef und GWA-Präsident Wolf Ingomar Faecks in einem Interview gegenüber HORIZONT.net. Auch der weltweit führende Online-Marketing Dienstleister ReachLocal hat dieses Defizit erkannt und sich auf das lokale Suchmaschinenmarketing für KMUs spezialisiert. Wie in einer Pressemitteilung bekannt wurde, hat sich das Unternehmen nun die Erfahrungen von Viviana Plasil gesichert, um die Zielgruppe besser zu erreichen. Als neue Marketing Managerin für Deutschland und Österreich verantwortet sie die Vermarktungsaktivität von ReachLocal, dessen größte Herausforderung wohl die richtige Kommunikation mit den KMUs ist.

Was Personaler von Sales & Marketing lernen können

Touchpoint UnternehmenUnternehmen können die Zukunft nur dann erreichen, wenn sie die Intelligenz, die Kreativität und die volle Schaffenskraft von Toptalenten für sich gewinnen. Auf dem Arbeitsmarkt wird dabei mit neuen Vorzeichen gespielt. Aus bittstellenden Bewerbern wurden heiß Umworbene. Das „Reh“ hat nun die Flinte in der Hand. Sales & Marketing kennen dieses Phänomen auf Kundenseite schon lange. Von den Kollegen können Personaler also eine Menge lernen.

Wir leben und arbeiten in einer neuen, sich unaufhaltsam digitalisierenden Businesswelt. Und wir stecken mitten drin im größten Change-Prozess aller Zeiten. Die Macht ist zu den Mitarbeitern gewandert. Und die Kunden haben, von vielen nahezu unbemerkt, die Macht schon längst übernommen. Was das bedeutet? Heute entscheiden vor allem die eigenen Kunden darüber, ob neue Kunden kommen und kaufen. Und die eigenen Mitarbeiter entscheiden maßgeblich mit, wer die besten Talente gewinnt. Passende interne Rahmenbedingungen und eine auf diesen Wandel ausgerichtete Führungskultur sind unausweichlich, damit die Zukunft erreicht werden kann.

Drinnen und draußen: eng miteinander verflochten

Viele Themen, mit denen die Personaler im Zuge dieses paradigmatischen Wandels zu tun bekommen, beschäftigen Sales & Marketing schon seit Jahren: der Wandel vom Anbieter- zum Käufermarkt, die Markenbildung, Bewertungsportale, die schwindende Kundentreue, der Kunde als Botschafter, Empfehlungsprogramme und das Touchpoint Management – um nur einige Aspekte von vielen zu nennen. Passende Mittel, Wege und Lösungen wurden dort längst gesucht und gefunden. Diese lassen sich oft beinah eins zu eins auf den HR-Bereich übertragen.

Viele Phänomene sind außerdem eng miteinander verwoben: zum Beispiel die Mitarbeiter- und Kundenloyalität – und auch das Empfehlungsmarketing nach drinnen und draußen. Man muss nämlich empfehlenswert sein, um empfohlen zu werden. Und wo die Mitarbeiter wechseln wie im Taubenschlag, da wird es auch bald keine treuen Kunden mehr geben. Denn Loyalität entsteht vor allem zwischen Menschen. So gelingt es vielen Verkäufern, ihre Kunden mitzunehmen, wenn sie das Unternehmen wechseln. Da wäre es doch gut, vom Vertrieb zu erfahren, wie die das mit der Loyalität hinbekommen. Und dies ist nur ein Beispiel von vielen.

Themen, die miteinander verbunden sind, und bei denen man voneinander lernen kann
Human Resources Sales & Marketing
Mitarbeiterloyalität Kundenloyalität
Mitarbeiter als Botschafter und Empfehler   Kunden als Botschafter und Empfehler
Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme Kunden-werben-Kunden-Programme
Arbeitgeberbewertungsportale Meinungs- und Bewertungsportale
Employer Branding Markenbildung (Branding)
Personalmarketing Produktmarketing
Stellenanzeigen Werbeanzeigen
Candidate Experience/Collaborator Experience Customer Experience/Brand Experience
Internes Touchpoint Management Externes Touchpoint Management
Interner Touchpoint Manager Externer Touchpoint Manager

 

Mitarbeiter sind die neuen Promotoren

Neben Engagement und Loyalität sind aktive Empfehlungen wohl das Wertvollste, was ein Unternehmen von seinen Mitarbeitern bekommen kann. Wenn es sie bekommt! So äußern sich in Deutschland, wie eine Untersuchung der YouGov Psychonomics AG ergab, derzeit lediglich 49 Prozent der Arbeitnehmer zustimmend zu folgender Aussage: „Freunden und Bekannten berichte ich viel Positives über meinen ArbeitgebeTouchpoint Unternehmenr“. Bei Top-Arbeitgebern tun dies übrigens mehr als 90 Prozent. Was zeigt: Empfehlungen werden erst dann ausgesprochen, wenn man sich seiner Sache absolut sicher ist. Denn mit jeder Empfehlung kann man sich Freunde, aber auch Feinde machen. Und immer steht dabei auch der eigene Ruf auf dem Spiel. Mundpropaganda braucht also Begeisterung. Und Empfehlungen brauchen zusätzlich Vertrauen.

Nur wer empfehlenswert ist, wird auch tatsächlich weiterempfohlen. Und nur wer etwas geboten bekommt, worüber es sich zu reden lohnt – womit man sich also schmücken und bei anderen punkten kann –, nur der wird eifrig berichten. Empfehlungsbereitschaft braucht demnach Superlative. Mittelmaß wird niemals empfohlen. Erst im Bereich der Spitzen, wenn man also höchst zufrieden oder zutiefst unzufrieden ist, wird man – egal ob auf der Kunden- oder Mitarbeiterseite – in positiver oder negativer Richtung aktiv. Da könnte es doch spannend sein, zu erfahren, was die Kollegen aus dem Kundenbeziehungsmanagement zum Thema Empfehlungsgeschäft schon alles herausgefunden haben.

Bewerber wie Kunden ansprechen

Langsam müssen sich die Recruiter wirklich was einfallen lassen. Stellenanzeigen, die noch genauso aussehen wie vor fünfzig Jahren, der Einheitsbrei vergleichbarer Texte, das floskelhafte Geschwafel und die Bilderdatenbank-Menschen in den HR-Broschüren locken bald niemanden mehr. Vakanzen müssen kunstfertig verkauft und Kandidaten wie Kunden angesprochen werden. Parallel dazu müssen althergebrachte Abläufe infrage gestellt und interne Prozesse umgekehrt werden, damit die Bewerber sich tatsächlich umworben fühlen. „Wer im Vertrieb die geforderten Zahlen nicht bringt, ist seinen Job schnell wieder los. Wenn aber bei den Personalern die Bewerberausbeute nicht stimmt, dann sind alle anderen schuld: der Arbeitsmarkt, die Demografie, der Standort, das Image“, meint Jörg Buckmann, Leiter Personalmanagement bei den Züricher Verkehrsbetrieben.

Bei der Suche nach Top-Kandidaten kann man sich also durchaus vom Vertrieb inspirieren lassen. Und beim Anzeigentexten kann die Kreativität von Werbeleuten sehr hilfreich sein. Selbst ausgesprochen progressive Methoden aus der Marketingwelt haben da, wo es passt, bereits Einzug ins Recruiting gehalten. So kann es auch im HR-Bereich mit vergleichsweise kleinem Budget gelingen, potenzielle Bewerber per Guerilla-Taktik auf sich aufmerksam zu machen.

Ein Beispiel dafür ist die Kündigungskalenderkampagne der Hamburger Werbeagentur Jung von Matt, die beim Kreativ Festival in Cannes einen Goldenen Löwen gewann. Der Kalender lieferte 365 vorformulierte Schreiben, mit denen Kreative bei ihrem bisherigen Arbeitgeber kündigen konnten, um schneller eine neue Stelle bei JvM antreten zu können. Die Agentur Scholz & Friends konterte sofort: mit einer Aktion in Kooperation mit einem bei Agenturmitarbeitern sehr beliebten Pizza-Lieferservice. Wenn dort jemand eine Pizza bestellte, wurde zusätzlich eine kostenlose „Pizza Digitale“ mitgeliefert – eine Pizza mit einem QR-Code aus Tomatensoße. Hierüber gelangte man direkt zu einem Jobangebot. Zwölf Bewerbungen gingen daraufhin ein.

Die „Weisheit der Vielen“ nutzen

Zukunft nährt sich aus Innovation. Mitarbeiter und Kunden sind, vor allem dann, wenn man sie konstruktiv zusammenführt, die stärksten Innovatoren. So können nicht nur die Personaler von den Erfahrungen aus Sales & Marketing profitieren. Umgekehrt kann und muss es genauso laufen. Auch Marketer und Vertriebsleute können von Human Resources eine Menge lernen. Was beide Bereiche eint? Es ist vor allem dies: Sie haben vorrangig mit Menschen zu tun.

Ausbildungsmarketing: So gewinnen Sie potentielle Azubis für sich

„Die Fachkräfte von morgen ansprechen, gewinnen und binden“ – Dies ist der rote Faden, der sich durch das neue Werk „Ausbildungsmarketing 2.0“ von Christoph Beck und Stefan F. Dietl (Hrsg.) zieht. Sie beschäftigen sich damit, dem Fachkräftemangel in deutschen Unternehmen entgegen zu wirken, geben wirksame Tipps und klären über die wichtigsten Themen und Methoden auf. Was Ausbildungsmarketing nun genau ist und auf welche Konzepte und Fokusthemen es ankommt, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Einführung

Beim Ausbildungsmarketing geht es im Grunde darum, die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten eines jeden einzelnen in den Vordergrund zu stellen, um eine gute berufliche Handlungsfähigkeit zu erhalten bzw. zu erweitern und so einen beruflichen Aufstieg zu ermöglichen. Dabei sollen die Ausführungen im Ausbildungsmarketing 2.0 deutlich machen, dass das Thema „Ausbildungsmarketing“ nicht ausschließlich mit Fokus auf die berufliche Erstausbildung gesehen werden sollte, sondern auch die Berufsausbildungsvorbereitung, die berufliche Fortbildung und die Umschulungen ins Gewicht fallen. Es geht also darum zukünftige Fach- und Führungskräfte zu gewinnen, zu entwickeln und vor allem auch zu binden, und zwar möglichst so, dass in jeder Bildungs- und Erfahrungsphase die Identifikation und das Commitment zum Unternehmen möglichst gewinnbringend sind.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Ausbildungsmarketings ist die duale Ausbildung. Sie ist ein zentraler Erfolgsfaktor für das Geschäftsmodell in Deutschland und bringt den Unternehmen viele Erfolge. Die Verfügbarkeit von gut qualifizierten Fachkräften ist entscheidend für die Geschäftserfolge und Innovationskraft. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis bringt die Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten eines jeden Auszubildenden individuell zur Geltung.

Konzepte für das Ausbildungsmarketing

Beispielhaft stellen wir das Konzept „Wahre Schönheit kommt von innen: Ein ganzheitliches Ausbildungsmarketing-Konzept“ vor.

Das Ziel eines jeden Unternehmen sollte es sein, einen Auszubildenden einstellen zu können und dadurch der Ausbildung ihre Legitimation zu geben. Dies gilt auch für Unternehmen, die vielleicht nicht die optimalen Voraussetzungen haben und den Bewerbern nicht direkt ins Auge fallen, doch gerade diese müssen sich den Leitsatz „Wahre Schönheit kommt von innen“ zu Herzen nehmen. Die proaktiven Themen ‚Ansprache, Gewinnung und Einstellung‘ von Auszubildenden muss ganzheitlich und systematisch angegangen werden, damit diese von Erfolg gekrönt werden kann. Die Marketingkonzepte sollten auf das eigene Unternehmen abgestimmt sein und das ganzheitliche Ausbildungsmarketing-Konzept muss in sich stimmig und authentisch sein. Doch bevor überhaupt Marketingmaßnahmen ergriffen werden können, müssen beim ‚originären Marketing‘ grundlegende Vorarbeiten geleistet werden. Detaillierter bedeutet dies, dass zunächst eine Kunden- bzw. Zielgruppe ausgewählt und verstanden werden muss, also: Was ist ihre Motivation/Was ist ihr Wunsch? Anschließend müssen dann darauf abgestimmte Marketingmaßnahmen ergriffen werden. Die Unternehmen müssen quasi ‚von Innen nach Außen‘ arbeiten.

Fokusthemen

Beispielhaft für dieses Thema stehen:

  • Webbasierte Assessments im Ausbildungsmarketing: Mit Online- und Self-Assessments zum richtigen Ausbildungsberuf

In der Praxis sind Online-Assessments häufig schon ein fester Bestandteil im Auswahlprozess. Erweitert man diese jedoch um einen Recrutainment-Faktor (spielersich-simulative Elemente, die einen Einblick in das Unternehmen gewähren), kann der Bewerber zur Selbstauswahl angeregt werden und dabei die Akzeptanz des Instrumentes nachweislich steigern. Auch die direkte Verbesserung der Orientierung ist durch die sog. Self-Assessment-Verfahren möglich, welche einen tiefen Einblick in die Berufsbilder und Tätigkeiten geben und dadurch eine verbesserte Selbstauswahl gewährleisten

  • Ausbildungsmarketing und PR: Von der Werbung zur Kommunikation

Die klassische Arbeitgeberkommunikation der Unternehmen ist mittlerweile nur noch eine von vielen öffentlich dokumentierten Stimmen, deren Zusammenspiel das Image eines Unternehmens formt. Durch die Social Media Kanäle der Unternehmen sind die unabhängigen Stimmen von Bewerbern und Mitarbeiter deutlich wahrnehmbarer geworden und per Mausklick jederzeit Abrufbar, wie z.B. Online-Arbeitgeberbewertungen. Die neue Arbeitgeberkommunikation kann heutzutage also als Dialog mit der Öffentlichkeit verstanden werden, bei dem sich die Erwartungen der Bewerber an die Transparenz von Arbeitgeberqualitäten deutlich erhöht hat.

  • Versteckte Talente entdecken: Ausbildungsmarketing und Bewerberauswahl in einem

Die Suche nach neuen, bisher unberücksichtigten Zielgruppen im Ausbildungsmarketing hat in den letzten Jahren deutlich an Wichtigkeit gewonnen. Passende Bewerber sind rar und gerade deswegen bieten sich, vor allem für Berufs- und Tätigkeitsbereiche, in denen Persönlichkeit und gutes Auftreten wichtig sind, persönlichkeitsorientierte Aktionen (z.B. ‚Berufs Speed Dating‘) an, um auch die verborgensten Talente aus den Bewerbern heraus zu kitzeln.

Die hier aufgeführten Beispiele und Themen sind nur eine kleine Auswahl aus vielen spannenden und abwechslungsreichen Beiträgen – praxisnah und ehrlich. „Ausbildungsmarketing 2.0“ hat und als Team von Karrierefaktor beeindruckt und guten Gewissens können wir sagen: Eine lohnende Investition!

Coupon-Marketing: Gut für die Firma und den Kunden

Wer im Netz einkauft, ist in dem meisten Fällen ein Schnäppchenjäger. Zur Freude über das neue Produkt kommt das Erfolgserlebnis, die Beute günstiger als alle anderen ergattert zu haben. Um so ein Schnäppchen zu machen, beginnt die eigentliche Websuche, wenn der Warenkorb schon gefällt ist. Die ohnehin schon reduzierten Artikel sollen noch weiter im Preis gedrückt werden. Der findige Onlineshopper sucht dann auf Portalen wie Gutscheinsammler.de nach zusätzlichen Nachlässen für seinen Artikel. Angeboten werden auch Versandkostengutscheine, Rabatte auf bestimmte Produkte und Nachlässe, wenn man sich für einen Newsletter registriert.

Klassische Win Win Situation

Gutscheinseiten bieten aber auch andersherum einen Vorteil, sowohl für den Kunden als auch für das eigene Unternehmen. Auf solchen Portalen, von denen inzwischen reichlich vorhanden sind, werden exklusive Rabatte und redaktionell aufbereitete Inhalte angeboten. Durch Kooperationen mit den Anbietern können so bestimmte Produkte oder Produktkategorien von vornherein günstiger gekauft oder durch den Anbieter dadurch gezielt beworben werden. Der Kunde hat den Mehrwert der Information zu seinen gewünschten Produkten, die Anbieter erreichen mehr potenzielle Käufer. Wenn der Shop (http://www.marketing-boerse.de/Fachatikel/details/1404-Was-Online-Shopper-wollen-Konsumenten-wollen-auch-online-und-in-Echtz/45910) dann durch guten Service überzeugt, werden Schnäppchenkäufer vielleicht zu neuen Stammkunden. Arbeitet man selbst bei einem Start-up, sollte dieser Faktor angeregt werden, wenn er nicht schon vorhanden ist.

Gut steuerbarer Werbekanal

Gutscheinportale bieten hier als Vermittler einen Mehrwert, ihre Arbeit wird durch Provisionen finanziert, die der Händler pro erfolgtem Kauf entrichtet. Durch diesen Service hat sich das Einkaufsverhalten im Web schon geändert: User schauen zunächst auf Portalen, für welche Shops es Gutscheine gibt und kaufen erst danach. Wenn man selbst einen Onlineshop betreibt, gehört gutes Coupon-Marketing zum absoluten Pflichtprogramm. Durch die Präsenz auf großen Gutscheinportalen steigt das Vertrauen des Kunden. Zusätzliches Plus: Menschen, die solche Portale gezielt besuchen, gönnen sich schneller etwas Neues als durch andere Werbemaßnahmen aufmerksam gewordene. Durch eine sehr genaue Steuerung der Gutscheine über Laufzeit, Höhe der Rabatte und Produktgruppen lassen sich zudem die Kosten sehr gut überschauen und eine Erfolgsauswertung wird einfacher.

Was Personaler von Sales & Marketing lernen können

Unternehmen können die Zukunft nur dann erreichen, wenn sie die Intelligenz, die Kreativität und die volle Schaffenskraft von Toptalenten für sich gewinnen. Auf dem Arbeitsmarkt wird dabei mit neuen Vorzeichen gespielt. Das „Reh“ hat nun die Flinte in der Hand. Sales & Marketing kennen dieses Phänomen schon seit langem. Von den Kollegen können Personaler also eine Menge lernen.

Wir leben und arbeiten in einer neuen, sich unaufhaltsam digitalisierenden Businesswelt. Und wir stecken mitten drin im größten Change-Prozess aller Zeiten. Die Macht ist zu den Mitarbeitern gewandert. Und die Kunden haben, von vielen nahezu unbemerkt, die Macht schon längst übernommen. Was das bedeutet? Heute entscheiden vor allem die eigenen Kunden darüber, ob neue Kunden kommen und kaufen. Und die eigenen Mitarbeiter entscheiden maßgeblich mit, wer die besten Talente gewinnt. Passende interne Rahmenbedingungen und eine auf diesen Wandel ausgerichtete Führungskultur sind unausweichlich, damit die Zukunft erreicht werden kann.

Drinnen und draußen: eng miteinander verflochten

Viele Themen, mit denen die Personaler im Zuge dieses paradigmatischen Wandels zu tun bekommen, beschäftigen Sales & Marketing schon seit Jahren: der Wandel vom Anbieter- zum Käufermarkt, die Markenbildung, Bewertungsportale, die schwindende Kundentreue, der Kunde als Botschafter, Empfehlungsprogramme und das Touchpoint Management – um nur einige Aspekte von vielen zu nennen. Passende Mittel, Wege und Lösungen wurden dort längst gesucht und gefunden. Diese lassen sich oft beinah eins zu eins auf den HR-Bereich übertragen.

Viele Phänomene sind außerdem eng miteinander verwoben: zum Beispiel die Mitarbeiter- und Kundenloyalität – und auch das Empfehlungsmarketing nach drinnen und draußen. Man muss nämlich empfehlenswert sein, um empfohlen zu werden. Und wo die Mitarbeiter wechseln wie im Taubenschlag, da wird es auch bald keine treuen Kunden mehr geben. Denn Loyalität entsteht vor allem zwischen Menschen. So gelingt es vielen Verkäufern, ihre Kunden mitzunehmen, wenn sie das Unternehmen wechseln. Da wäre es doch gut, vom Vertrieb zu erfahren, wie die das mit der Loyalität hinbekommen. Und dies ist nur ein Beispiel von vielen.

 

Themen, die miteinander verbunden sind, und bei denen man voneinander lernen kann
Human Resources Sales & Marketing
Mitarbeiterloyalität Kundenloyalität
Mitarbeiter als Botschafter und Empfehler Kunden als Botschafter und Empfehler
Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme Kunden-werben-Kunden-Programme
Meinungs- und Bewertungsportale Arbeitgeberbewertungsportale
Markenbildung (Branding) Employer Branding
Personalmarketing Produktmarketing
Werbeanzeigen Stellenanzeigen
Candidate Experience/Collaborator Experience Customer Experience/Brand Experience
Internes Touchpoint Management Externes Touchpoint Management
Interner Touchpoint Manager Externer Touchpoint Manager

 

Mitarbeiter sind die neuen Promotoren

Neben Engagement und Loyalität sind aktive Empfehlungen wohl das Wertvollste, was ein Unternehmen von seinen Mitarbeitern bekommen kann. Wenn es sie bekommt! So äußern sich in Deutschland, wie eine Untersuchung der YouGov Psychonomics AG ergab, derzeit lediglich 49 Prozent der Arbeitnehmer zustimmend zu folgender Aussage: „Freunden und Bekannten berichte ich viel Positives über meinen Arbeitgeber“. Bei Top-Arbeitgebern tun dies übrigens mehr als 90 Prozent. Was zeigt: Empfehlungen werden erst dann ausgesprochen, wenn man sich seiner Sache absolut sicher ist. Denn mit jeder Empfehlung kann man sich Freunde, aber auch Feinde machen. Und immer steht dabei auch der eigene Ruf auf dem Spiel. Mundpropaganda braucht also Begeisterung. Und Empfehlungen brauchen zusätzlich Vertrauen.

Nur wer empfehlenswert ist, wird auch tatsächlich weiterempfohlen. Und nur wer etwas geboten bekommt, worüber es sich zu reden lohnt – womit man sich also schmücken und bei anderen punkten kann –, nur der wird eifrig berichten. Empfehlungsbereitschaft braucht demnach Superlative. Mittelmaß wird niemals empfohlen. Erst im Bereich der Spitzen, wenn man also höchst zufrieden oder zutiefst unzufrieden ist, wird man – egal ob auf der Kunden- oder Mitarbeiterseite – in positiver oder negativer Richtung aktiv. Da könnte es doch spannend sein, zu erfahren, was die Kollegen aus dem Kundenbeziehungsmanagement zum Thema Empfehlungsgeschäft schon alles herausgefunden haben.

Bewerber wie Kunden ansprechen

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cover-Touchpoint-Unternehmen-150x225Langsam müssen sich die Recruiter wirklich was einfallen lassen. Stellenanzeigen, die noch genauso aussehen wie vor fünfzig Jahren, der Einheitsbrei vergleichbarer Texte, das floskelhafte Geschwafel und die Bilderdatenbank-Menschen in den HR-Broschüren locken bald niemanden mehr. Vakanzen müssen kunstfertig verkauft und Kandidaten wie Kunden angesprochen werden. Parallel dazu müssen althergebrachte Abläufe infrage gestellt und interne Prozesse umgekehrt werden, damit die Bewerber sich tatsächlich umworben fühlen. „Wer im Vertrieb die geforderten Zahlen nicht bringt, ist seinen Job schnell wieder los. Wenn aber bei den Personalern die Bewerberausbeute nicht stimmt, dann sind alle anderen schuld: der Arbeitsmarkt, die Demografie, der Standort, das Image“, meint Jörg Buckmann, Leiter Personalmanagement bei den Züricher Verkehrsbetrieben.

Bei der Suche nach Top-Kandidaten kann man sich also durchaus vom Vertrieb inspirieren lassen. Und beim Anzeigentexten kann die Kreativität von Werbeleuten sehr hilfreich sein. Selbst ausgesprochen progressive Methoden aus der Marketingwelt haben da, wo es passt, bereits Einzug ins Recruiting gehalten. So kann es auch im HR-Bereich mit vergleichsweise kleinem Budget gelingen, potenzielle Bewerber per Guerilla-Taktik auf sich aufmerksam zu machen.

Ein Beispiel dafür ist die Kündigungskalenderkampagne der Hamburger Werbeagentur Jung von Matt, die beim Kreativ Festival in Cannes einen Goldenen Löwen gewann. Der Kalender lieferte 365 vorformulierte Schreiben, mit denen Kreative bei ihrem bisherigen Arbeitgeber kündigen konnten, um schneller eine neue Stelle bei JvM antreten zu können. Die Agentur Scholz & Friends konterte sofort: mit einer Aktion in Kooperation mit einem bei Agenturmitarbeitern sehr beliebten Pizza-Lieferservice. Wenn dort jemand eine Pizza bestellte, wurde zusätzlich eine kostenlose „Pizza Digitale“ mitgeliefert – eine Pizza mit einem QR-Code aus Tomatensoße. Hierüber gelangte man direkt zu einem Jobangebot. Zwölf Bewerbungen gingen daraufhin ein.

Die „Weisheit der Vielen“ nutzen

Zukunft nährt sich aus Innovation. Mitarbeiter und Kunden sind, vor allem dann, wenn man sie konstruktiv zusammenführt, die stärksten Innovatoren. So können nicht nur die Personaler von den Erfahrungen aus Sales & Marketing profitieren. Umgekehrt kann und muss es genauso laufen. Auch Marketer und Vertriebsleute können von Human Resources eine Menge lernen. Was beide Bereiche eint? Es ist vor allem dies: Sie haben vorrangig mit Menschen zu tun.