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Karriere im Startup: Nutzen Sie einmalige Chancen

Die Startup-Kultur wächst im deutschsprachigen Raum zunehmend. Immer mehr Uni-Absolventen, Arbeitnehmer und Kreative nutzen die Chance, ihr eigenes Unternehmen zu entwickeln und zu etablieren. Sobald die Geschäftsidee am Markt ankommt, können die Gründer anfallende Aufträge und Aufgaben häufig nicht mehr alleine bewältigen und suchen nach qualifizierter und motivierter Unterstützung. Startups bieten damit vielseitige Karrierechancen

Startups als Karriereeinstieg

Viele Absolventen orientieren sich bei der Jobsuche schnell an den Unternehmen, die sie kennen und von denen sie im Laufe ihres Studiums schon gehört haben. Ein Großunternehmen hat als Arbeitgeber sicher seine Reize, aber auch Startups sollten für den Berufseinstieg nicht vernachlässigt werden. Die Konkurrenz durch andere Bewerber ist bei der Bewerbung in einem kleinen Unternehmen, welches sich gerade erst am Markt etabliert in der Regel kleiner. Sie erhöhen dadurch Ihre Chancen auf den erfolgreichen Berufseinstieg. Wenn Sie beispielsweise für den Job gerne in Ihrer Heimat bleiben möchten, haben Sie in der Startup-Branche auch größere Chancen, in Ihrem Aufgabenbereich fündig zu werden, wohingegen Sie sich bei der Bewerbung in großen Konzernen nach deren Standorten und Einsatzgebieten richten müssen. Und vor allem gilt nicht nur für Berufseinsteiger: Nirgendwo lernen Sie so schnell so viel wie in Startups.

Schnell und viel lernen

Kleinunternehmen und Startups sind in der Regel für jede helfende Hand dankbar. Das Praktikanten hier zum Kaffee kochen angestellt werden oder Neueinsteiger keine Berücksichtigung bei der Verteilung von Aufgaben finden, kommt hier nur äußerst selten vor. Häufig greift sogar das Gegenteil: Stellen Sie sich darauf ein, schon in Ihren ersten Tagen ins kalte Wasser geschmissen zu werden und an allen Ecken und Enden mit anzupacken und Ihre Kollegen bei allen Aufgaben zu unterstützen. Sie werden dadurch nicht nur in Ihrem Fachbereich viel dazu lernen, sondern auch ganz generell Ihr Organisations- und Zeitmanagement verbessern.

Locker und kreativ

Im Gegensatz zu Konzernen sind Startups häufig durch eine lockere Unternehmenskultur und flache Hierarchien geprägt. Dieses geringere Level an Bürokratie und Kontrolle führt im Arbeitsalltag häufig zu vielen Vorteilen. Startups bieten beispielsweise Lösungen wie das Arbeiten aus dem Home-Office oder flexible Arbeitszeiten wesentlich häufiger an als die großen Mitbewerber ihrer Branche. Für Frauen –aber auch Männer – wird es somit leichter Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen.

Auch wenn Arbeitnehmer bei einer Karriere im Startup beim Gehalt häufig zurückstellen müssen, bieten die jungen Unternehmen mit ihren frischen Ideen vor allem auf der persönlichen und fachlichen Ebene viele Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und sollten deswegen als potentielle Arbeitgeber nicht vernachlässigt werden.

Eigenes Büro: Tipps für Selbstständige und Unternehmensgründer

Wenn die Geschäftsidee steht, der Business-Plan aufgestellt und die Finanzierung gesichert ist, gilt es beim Schritt in die Selbstständigkeit immer noch einige Fragen zu beantworten, bevor die praktische Arbeit starten kann. Eine der wichtigsten Fragen hierbei: Wo arbeitet es sich am besten? Gründer haben dabei vor allem die Wahl zwischen der Anmietung eigener Büro-Räume oder eines Schreibtisches / Arbeitsplatzes in einer Bürogemeinschaft oder der Arbeit im Home Office.

Anmietung von Büro-Räumen

Die Anmietung von Büro-Räumen lohnt sich vor allem dann, wenn Sie Ihre Geschäftsidee mit mehreren Beteiligten umsetzen und entsprechende Kapazitäten benötigen. Der Vorteil: Hier können Sie gemeinsam brainstormen, schnell Absprachen treffen und sind auch in den Pausen nicht allein. Das Suchen der passenden Räumlichkeiten und die Ausstattung mit dem entsprechenden Möbeln stellt jedoch nicht nur einen finanziell, sondern auch einen zeitlich hohen Aufwand dar. Fangen Sie deswegen früh mit der Planung an, vergleichen Sie Angebote verschiedener Ausstatter, wie beispielsweise gaerner, und überlegen Sie sich genau, wo Sie nach Büroräumen suchen möchten.

Arbeitsplatz in einer Bürogemeinschaft

Die Lösung der Anmietung eines Schreibtisches bzw. eines Arbeitsplatzes in einer Bürogemeinschaft bietet sich vor allem für Selbstständige an, die allein an der Umsetzung Ihrer Geschäftsidee arbeiten. Der Vorteil gegenüber dem Home Office ist hier, dass Ihnen der angemietete Arbeitsplatz eine räumliche Trennung von Beruflichem und Privaten ermöglicht. Außerdem kommen Sie hier ins Gespräch mit Selbstständigen aus anderen Branchen und Berufen, was einerseits neue Ideen liefern kann, andererseits aber auch eine gute Ablenkung bietet, wenn Sie eine Pause brauchen. Auch für den Aufbau des beruflichen Netzwerkes, ist eine Bürogemeinschaft sehr zu empfehlen. Wenn Sie hier Kontakte knüpfen, kann dies auch für das Fortkommen Ihrer Geschäftsidee von Vorteil sein.

Arbeit im Home-Office

Auch die Arbeit im Home-Office ist eine immer beliebtere Lösung, Wenn Sie zu Hause ausreichend Kapazitäten für einen Arbeitsraum haben, spart das Home-Office vor allem Zeit und Geld für das Suchen und Anmieten externer Räumlichkeiten. Sie sollten sich jedoch bewusst sein, dass die Arbeit im Home-Office auch schnell zum Stressfaktor werden kann. Vor allem zu Beginn sind die Gründer eines Unternehmens zeitlich oft stark eingespannt. Wenn Sie die Arbeit auch noch von zu Hause erledigen, wird es Ihnen noch schwerer fallen, Feierabend zu machen. Deswegen sollten Sie sich auch im Home Office an einen strukturierten Arbeitsplan mit einem festen Tagesablauf halten.

Bei der Wahl der richtigen Lösung kommt es somit vor allem auf Ihre persönlichen Präferenzen, aber auch auf die Größe des Teams und Ihre zeitlichen und finanziellen Kapazitäten an. Sobald die Entscheidung über die Büroräume gefallen ist und die Räumlichkeiten ausgestattet sind, kann es dann endlich an die praktische Umsetzung Ihrer Geschäftsidee gehen.

5 Fragen an: Stefan Merath

Stefan Merath ist seit 1997 Unternehmer aus Leidenschaft, führte bis zu 30 Mitarbeiter und kennt somit nahezu alle Probleme und Höhepunkte des Unternehmerlebens. Seit einigen Jahren gibt er diese Erfahrungen als Gründer der Unternehmercoach GmbH exklusiv an Unternehmer weiter.
Seine Vision ist, Unternehmer bei der Verwirklichung ihres unternehmerischen Traums zu unterstützen. 2007 verkaufte er sein Software-Unternehmen, um sich ausschließlich der Tätigkeit seiner Unternehmercoach GmbH zu widmen. Darüber hinaus wirkt er als Vortragsredner, Seminarleiter und Autor. Stefan Merath ist Autor der Erfolgsbücher „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ und „Die Kunst seine Kunden zu lieben“.

1. Warum lohnt es, Unternehmer zu sein?

Ich möchte die Frage von einer anderen Seite angehen: Warum haben sich die meisten Menschen selbständig gemacht? Die Antworten, die ich darauf höre, sind immer wieder ähnlich und decken sich auch mit dem Motiv, warum ich selbst Unternehmer wurde: „Ich war angestellt und wollte vorwärts kommen, aber das ging in den Strukturen nicht“ oder „Schon in der Schule bin ich dauernd an die Grenzen des Systems gestoßen – da wollte ich was Eigenes“. Natürlich gibt es auch die, die reich werden wollen und die, die eher zufällig auf eine Lösung gestoßen sind, zu der dann die Kunden von alleine kamen oder die, die das Unternehmen von den Eltern bekommen haben, aber die meisten sind die, die frei und selbstbestimmt etwas bewegen wollten. Und das ist dann auch meine Antwort auf die Frage, warum es sich lohnt, Unternehmer zu sein: In erster Linie kann ich frei und selbstverantwortlich etwas bewegen, kann dann meinen Kunden Nutzen bieten und wenn ich das tue, auch selbst zu Wohlstand kommen. Zu diesen eher ursprünglichen Motivationen kommt bei den erfolgreichen Unternehmern im Lauf der Zeit noch etwas dazu: Unternehmersein ist das ultimative Programm zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit: Ich muss mich mit den sich permanent ändernden Gegebenheiten des Marktes beschäftigen und mich selbst reflektieren und ändern. Und schließlich, ganz oben drauf kommt noch die Möglichkeit, mit seinem Unternehmen sehr viel mehr für die Entwicklung der Gesellschaft beizutragen als es ohne dies möglich wäre, also der Sinn sozusagen.

2. Was braucht es, um erfolgreich zu sein?

Die Frage ist natürlich ein wenig global ;-) Ich möchte erst mal sagen, was nicht reicht. Die ganzen typischen Erfolgsmodelle a la „In sieben einfachen Schritten zur ersten Million“ reichen natürlich nicht. Das Problem daran: Es sind Handlungsmodelle, die nur zu bestimmten Ausgangs- und Zielpunkten und Kontexten passen. Was ich für viel geeigneter halte, sind Wahrnehmungsmodelle: also die Art und Weise, wie ich z.B. mein Unternehmen oder meine Kunden sehe. Daraus folgen die richtigen Handlungen dann völlig automatisch: Sehe ich Peter als meinen Freund an, dann werde ich mich gegenüber ihm anders verhalten als wenn ich ihn als Gegner ansehe – ich brauche keine Handlungsanweisung mehr. Dasselbe gilt natürlich auch für meine Kunden.
Diese Wahrnehmungsmodelle zu verändern, benötigt natürlich einen bestimmten Zeitraum. Einen Zeitraum, indem ich permanent lerne, Bücher lese, Seminare besuche, mich mit anderen Unternehmern, die in dieselbe Richtung gehen, z.B. in Braintrusts, wie sie auch von uns angeboten werden, austausche. Da man natürlich nicht in allen Bereichen gleichzeitig beginnen kann, würde ich bei den meisten Unternehmen mit der Strategie beginnen. Eine gute Strategie führt letztlich dazu, dass die Kunden nahezu von alleine kommen.

3. Wie wird aus einer Idee eine Strategie?

Ich würde nicht mit der Idee beginnen. Ich selbst bin ursprünglich Software-Unternehmer und war Programmierer. Beim Programmieren hat man unglaublich viele Ideen. Und plötzlich hat man mal wieder so eine tolle Idee für eine herausragende Software und entwickelt diese über Monate oder gar Jahre. Und irgendwann beginnt man dafür Kunden zu suchen und stellt fest, dass die es nicht wollen oder „zu blöd“ sind, die Genialität zu begreifen. Ideen als Ausgangspunkt sind Käse, weil sie zu massenhaft Problemen führen. Der Weg ist umgekehrt: Ich frage mich, was mir eigentlich wichtig ist in meinem Leben. Was ist mein Grundmotiv? Hat das was mit Abenteuer, Kreativität, Perfektion, Menschen etc. zu tun? Und dann suche ich mir eine Kundengruppe, die genauso tickt und denen dasselbe wichtig ist. Und schließlich frage ich diese Leute, was sie eigentlich genau brauchen. Und wenn ich das weiß, dann entwickle ich eine Lösungsidee, aber nicht vorher. Wenn ich den Weg so rum gehe, dann kann ich mir später sicher sein, dass ich in meinem Unternehmen genau das leben kann, was mir wichtig ist und genau für die Menschen arbeiten kann, die ich mag. Das ist dann Erfüllung. Und was daraus auch klar wird: Es kann keine gute Strategie geben, die unabhängig vom Unternehmer funktioniert: sie muss zu ihm passen. Eine Erkenntnis, die praktisch alle Strategielehren ignorieren: Der Unternehmer als handelnder und fühlender Mensch taucht dort überhaupt nicht auf.

4. Wie schaffe ich den Sprung vom kleinen Start-up zum sicheren Mittelständler?

Sprung ist ein guter Ausdruck! Es ist genauso ein Sprung, wie der in die Selbständigkeit. Im Start-Up mache ich als Selbständiger ständig alles selbst. Und dann im nächsten Sprung versuche ich alles wieder los zu werden. Ein sicherer Mittelständler ist ein Unternehmen, das im Prinzip auch ohne den Unternehmer funktioniert. Theoretisch müsste der Unternehmer ein Jahr in Urlaub fahren können und danach sollte das Unternehmen mindestens im selben, möglichst in einem besseren Zustand dastehen als vorher. Damit das klappt, muss ich ganz offensichtlich völlig anders ans Unternehmersein heran gehen. Ich brauche also, wie ich oben sagte, andere Wahrnehmungsmodelle. Ein zentrales Wahrnehmungsmodell ist der Unterschied zwischen Fachkraft, Manager und Unternehmer. Eine Fachkraft produziert, verkauft, macht Marketing usw. Ohne Fachkräfte kein Unternehmen, weil es nichts gibt, was Kunden kaufen könnten und niemand, von dem sie kaufen könnten. Dann gibt es Manager, die dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft und unterschiedliche Fachkräfte trotzdem Ergebnisse vergleichbarer Qualität herstellen. Und schließlich gibt es den Unternehmer. Dieser bringt den Traum und die Energie hinter dem ganzen ein, entwickelt die Vision, die Strategie und die langfristige Richtung. Er prägt die Kultur im Unternehmen. Der Haken ist, dass die meisten Selbständigen als Fachkräfte beginnen und glauben, sie wären Unternehmer. Dabei machen sie, wie ich in meinen Seminaren immer wieder erfrage, rund 75% Fachkraftaufgaben, 15% Managementaufgaben und 10% Unternehmeraufgaben. Das Ziel ist, möglichst viele Unternehmeraufgaben zu machen. Und das ist ein kompletter Berufswechsel. Vom Selbständigen zum Unternehmer, wenn man so will.

5. Was muss ich tun, um nicht nur Geld zu verdienen, sondern dabei auch ein erfülltes Leben zu führen?

Da schließt sich der Kreis zum Anfang des Interviews. Das Gründungsmotiv vieler Selbständiger ist Freiheit und Selbstverantwortung. Das sind Emotionen! Und im Lauf der Zeit, wenn das Unternehmen wächst, dann entstehen immer mehr scheinbare „Sachzwänge“ mit dem Ergebnis, dass sich viele Selbständige, wenn sie mal einen Moment inne halten, viel unfreier (und auch einsamer) als zuvor fühlen. Klar, keiner will mehr angestellt sein, aber ideal ist die Situation trotzdem nicht. Die Frage, die sich also stellt, ist, was muss ich tun, um das Gefühl der Freiheit und der Selbstverantwortung zu spüren? Und aus den Antworten ergeben sich dann Ziele, die ich als Unternehmer anstrebe. Dasselbe gilt für das Bedürfnis nach Sinn. Steve Jobs wollte vor über 30 Jahren den PepsiCo-Manager John Sculley zu Apple holen. Und er stellte ihm die Schlüsselfrage: „Willst Du weiter Zuckerwasser verkaufen oder die Welt verändern?“ Da muss man schon ziemlich hart drauf sein, um beim Zuckerwasser zu bleiben. Als ich diese Frage vor 14 Jahren zum ersten Mal gehört habe, war ich gerade dabei, die Zeiterfassungsbögen meiner Mitarbeiter zu kontrollieren. Das fühlte sich eher wie Zuckerwasser, jedenfalls nicht nach Weltveränderung an. Diese Erkenntnis zuzulassen und dann neue Antworten zu finden um schließlich neu zu handeln, ist der Schlüssel. Nicht anders kam ja auch mein Event „Woodstock für Unternehmer“ mit Richard Branson, Tim Mälzer, Titus Dittmann und anderen zustande: Ich fragte mich, womit ich als Unternehmercoach die Welt verändern könnte und die Antwort war, 1200 Unternehmer zusammenzubringen, die 3 Tage lang das Motto „Unternehmersein ist die geilste Lebensform der Welt“ feierten.