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5 Fragen an: Stefan Merath

Stefan Merath ist seit 1997 Unternehmer aus Leidenschaft, führte bis zu 30 Mitarbeiter und kennt somit nahezu alle Probleme und Höhepunkte des Unternehmerlebens. Seit einigen Jahren gibt er diese Erfahrungen als Gründer der Unternehmercoach GmbH exklusiv an Unternehmer weiter.
Seine Vision ist, Unternehmer bei der Verwirklichung ihres unternehmerischen Traums zu unterstützen. 2007 verkaufte er sein Software-Unternehmen, um sich ausschließlich der Tätigkeit seiner Unternehmercoach GmbH zu widmen. Darüber hinaus wirkt er als Vortragsredner, Seminarleiter und Autor. Stefan Merath ist Autor der Erfolgsbücher „Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“ und „Die Kunst seine Kunden zu lieben“.

1. Warum lohnt es, Unternehmer zu sein?

Ich möchte die Frage von einer anderen Seite angehen: Warum haben sich die meisten Menschen selbständig gemacht? Die Antworten, die ich darauf höre, sind immer wieder ähnlich und decken sich auch mit dem Motiv, warum ich selbst Unternehmer wurde: „Ich war angestellt und wollte vorwärts kommen, aber das ging in den Strukturen nicht“ oder „Schon in der Schule bin ich dauernd an die Grenzen des Systems gestoßen – da wollte ich was Eigenes“. Natürlich gibt es auch die, die reich werden wollen und die, die eher zufällig auf eine Lösung gestoßen sind, zu der dann die Kunden von alleine kamen oder die, die das Unternehmen von den Eltern bekommen haben, aber die meisten sind die, die frei und selbstbestimmt etwas bewegen wollten. Und das ist dann auch meine Antwort auf die Frage, warum es sich lohnt, Unternehmer zu sein: In erster Linie kann ich frei und selbstverantwortlich etwas bewegen, kann dann meinen Kunden Nutzen bieten und wenn ich das tue, auch selbst zu Wohlstand kommen. Zu diesen eher ursprünglichen Motivationen kommt bei den erfolgreichen Unternehmern im Lauf der Zeit noch etwas dazu: Unternehmersein ist das ultimative Programm zur Entwicklung der eigenen Persönlichkeit: Ich muss mich mit den sich permanent ändernden Gegebenheiten des Marktes beschäftigen und mich selbst reflektieren und ändern. Und schließlich, ganz oben drauf kommt noch die Möglichkeit, mit seinem Unternehmen sehr viel mehr für die Entwicklung der Gesellschaft beizutragen als es ohne dies möglich wäre, also der Sinn sozusagen.

2. Was braucht es, um erfolgreich zu sein?

Die Frage ist natürlich ein wenig global ;-) Ich möchte erst mal sagen, was nicht reicht. Die ganzen typischen Erfolgsmodelle a la „In sieben einfachen Schritten zur ersten Million“ reichen natürlich nicht. Das Problem daran: Es sind Handlungsmodelle, die nur zu bestimmten Ausgangs- und Zielpunkten und Kontexten passen. Was ich für viel geeigneter halte, sind Wahrnehmungsmodelle: also die Art und Weise, wie ich z.B. mein Unternehmen oder meine Kunden sehe. Daraus folgen die richtigen Handlungen dann völlig automatisch: Sehe ich Peter als meinen Freund an, dann werde ich mich gegenüber ihm anders verhalten als wenn ich ihn als Gegner ansehe – ich brauche keine Handlungsanweisung mehr. Dasselbe gilt natürlich auch für meine Kunden.
Diese Wahrnehmungsmodelle zu verändern, benötigt natürlich einen bestimmten Zeitraum. Einen Zeitraum, indem ich permanent lerne, Bücher lese, Seminare besuche, mich mit anderen Unternehmern, die in dieselbe Richtung gehen, z.B. in Braintrusts, wie sie auch von uns angeboten werden, austausche. Da man natürlich nicht in allen Bereichen gleichzeitig beginnen kann, würde ich bei den meisten Unternehmen mit der Strategie beginnen. Eine gute Strategie führt letztlich dazu, dass die Kunden nahezu von alleine kommen.

3. Wie wird aus einer Idee eine Strategie?

Ich würde nicht mit der Idee beginnen. Ich selbst bin ursprünglich Software-Unternehmer und war Programmierer. Beim Programmieren hat man unglaublich viele Ideen. Und plötzlich hat man mal wieder so eine tolle Idee für eine herausragende Software und entwickelt diese über Monate oder gar Jahre. Und irgendwann beginnt man dafür Kunden zu suchen und stellt fest, dass die es nicht wollen oder „zu blöd“ sind, die Genialität zu begreifen. Ideen als Ausgangspunkt sind Käse, weil sie zu massenhaft Problemen führen. Der Weg ist umgekehrt: Ich frage mich, was mir eigentlich wichtig ist in meinem Leben. Was ist mein Grundmotiv? Hat das was mit Abenteuer, Kreativität, Perfektion, Menschen etc. zu tun? Und dann suche ich mir eine Kundengruppe, die genauso tickt und denen dasselbe wichtig ist. Und schließlich frage ich diese Leute, was sie eigentlich genau brauchen. Und wenn ich das weiß, dann entwickle ich eine Lösungsidee, aber nicht vorher. Wenn ich den Weg so rum gehe, dann kann ich mir später sicher sein, dass ich in meinem Unternehmen genau das leben kann, was mir wichtig ist und genau für die Menschen arbeiten kann, die ich mag. Das ist dann Erfüllung. Und was daraus auch klar wird: Es kann keine gute Strategie geben, die unabhängig vom Unternehmer funktioniert: sie muss zu ihm passen. Eine Erkenntnis, die praktisch alle Strategielehren ignorieren: Der Unternehmer als handelnder und fühlender Mensch taucht dort überhaupt nicht auf.

4. Wie schaffe ich den Sprung vom kleinen Start-up zum sicheren Mittelständler?

Sprung ist ein guter Ausdruck! Es ist genauso ein Sprung, wie der in die Selbständigkeit. Im Start-Up mache ich als Selbständiger ständig alles selbst. Und dann im nächsten Sprung versuche ich alles wieder los zu werden. Ein sicherer Mittelständler ist ein Unternehmen, das im Prinzip auch ohne den Unternehmer funktioniert. Theoretisch müsste der Unternehmer ein Jahr in Urlaub fahren können und danach sollte das Unternehmen mindestens im selben, möglichst in einem besseren Zustand dastehen als vorher. Damit das klappt, muss ich ganz offensichtlich völlig anders ans Unternehmersein heran gehen. Ich brauche also, wie ich oben sagte, andere Wahrnehmungsmodelle. Ein zentrales Wahrnehmungsmodell ist der Unterschied zwischen Fachkraft, Manager und Unternehmer. Eine Fachkraft produziert, verkauft, macht Marketing usw. Ohne Fachkräfte kein Unternehmen, weil es nichts gibt, was Kunden kaufen könnten und niemand, von dem sie kaufen könnten. Dann gibt es Manager, die dafür sorgen, dass alles reibungslos läuft und unterschiedliche Fachkräfte trotzdem Ergebnisse vergleichbarer Qualität herstellen. Und schließlich gibt es den Unternehmer. Dieser bringt den Traum und die Energie hinter dem ganzen ein, entwickelt die Vision, die Strategie und die langfristige Richtung. Er prägt die Kultur im Unternehmen. Der Haken ist, dass die meisten Selbständigen als Fachkräfte beginnen und glauben, sie wären Unternehmer. Dabei machen sie, wie ich in meinen Seminaren immer wieder erfrage, rund 75% Fachkraftaufgaben, 15% Managementaufgaben und 10% Unternehmeraufgaben. Das Ziel ist, möglichst viele Unternehmeraufgaben zu machen. Und das ist ein kompletter Berufswechsel. Vom Selbständigen zum Unternehmer, wenn man so will.

5. Was muss ich tun, um nicht nur Geld zu verdienen, sondern dabei auch ein erfülltes Leben zu führen?

Da schließt sich der Kreis zum Anfang des Interviews. Das Gründungsmotiv vieler Selbständiger ist Freiheit und Selbstverantwortung. Das sind Emotionen! Und im Lauf der Zeit, wenn das Unternehmen wächst, dann entstehen immer mehr scheinbare „Sachzwänge“ mit dem Ergebnis, dass sich viele Selbständige, wenn sie mal einen Moment inne halten, viel unfreier (und auch einsamer) als zuvor fühlen. Klar, keiner will mehr angestellt sein, aber ideal ist die Situation trotzdem nicht. Die Frage, die sich also stellt, ist, was muss ich tun, um das Gefühl der Freiheit und der Selbstverantwortung zu spüren? Und aus den Antworten ergeben sich dann Ziele, die ich als Unternehmer anstrebe. Dasselbe gilt für das Bedürfnis nach Sinn. Steve Jobs wollte vor über 30 Jahren den PepsiCo-Manager John Sculley zu Apple holen. Und er stellte ihm die Schlüsselfrage: „Willst Du weiter Zuckerwasser verkaufen oder die Welt verändern?“ Da muss man schon ziemlich hart drauf sein, um beim Zuckerwasser zu bleiben. Als ich diese Frage vor 14 Jahren zum ersten Mal gehört habe, war ich gerade dabei, die Zeiterfassungsbögen meiner Mitarbeiter zu kontrollieren. Das fühlte sich eher wie Zuckerwasser, jedenfalls nicht nach Weltveränderung an. Diese Erkenntnis zuzulassen und dann neue Antworten zu finden um schließlich neu zu handeln, ist der Schlüssel. Nicht anders kam ja auch mein Event „Woodstock für Unternehmer“ mit Richard Branson, Tim Mälzer, Titus Dittmann und anderen zustande: Ich fragte mich, womit ich als Unternehmercoach die Welt verändern könnte und die Antwort war, 1200 Unternehmer zusammenzubringen, die 3 Tage lang das Motto „Unternehmersein ist die geilste Lebensform der Welt“ feierten.

5 Fragen an: Dr. Kai Flehmig-Pichlmaier

Dr. Kai Flehmig-Pichlmaier, Vorstand des Deutschen Gründerverbands, hat mit smartgründen einen Prozess entwickelt, der die Gründungsdauer deutlich verkürzt und Existenzgründungen planbarer macht.
Im Vorfeld hat der Deutsche Gründerverband mit allen am Gründungsprozess Beteiligten – wie Kreditinstituten, Versicherungen, Leasingpartnern, Förderbanken etc. – intensive Gespräche geführt und diese von Anfang an den Gründungsprozess einbezogen.
Für Gründer bedeutet das: schneller gründen und erfolgreicher starten.

1. Was muss eine Geschäftsidee mit sich bringen, um erfolgsversprechend zu sein?

Eine erfolgsversprechende Geschäftsidee weist für die potenziellen Kunden einen klaren USP (Unique Selling Proposition) auf. Der alles entscheidende Erfolgsfaktor für eine Geschäftsidee ist die Marktakzeptanz.

2. Was sind die wesentlichen Bausteine eines erfolgversprechenden Geschäftskonzeptes?

Vor dem Start in die Selbstständigkeit sollte das eigene Geschäftskonzept präzise durchdacht und detailliert ausformuliert sein. Dazu gehört nicht nur die Beschreibung des Marktvorteils, sondern auch eine Strategie, wie dieser Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb zu halten ist.

Ein weiterer Baustein für ein gutes Geschäftskonzept ist die Berücksichtigung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Dazu gehört nicht nur Flexibilität und Marktbeobachtung, sondern auch eine Finanzplanung, die mittel- bis langfristig einen Überblick über den gesamten finanziellen Rahmen gibt und die Risiken so gering wie möglich hält.

Ein dritter wesentlicher Baustein ist das Marketing. Das Marketing sollte dabei nicht erst an das Konzept angehängt werden, sondern muss von Beginn an integraler Bestandteil des Konzeptes sein.

Fazit: In einem erfolgversprechenden Geschäftskonzept steckt viel mehr als eine gute Idee. Es bedarf konsequenter Systematik in der Konzeptentwicklung. Dabei zählt weniger die Bewältigung von betriebswirtschaftlichen Aufgaben, als die Entwicklung einer durchdachten Idee, die zielgerechte Umsetzung des Konzeptes unter Nutzung vorhandener Komponenten/Ressourcen.

3. Welche Voraussetzungen sind neben einer innovativen Idee für eine erfolgreiche Unternehmensgründung entscheidend?

Für den Erfolg des Gründers ist nicht unbedingt der Grad der Innovation maßgeblich, sondern die Qualität der Geschäftsidee. Dabei sollte klar sein, dass eine gute Idee das Ergebnis eines längeren Denkprozesses ist – möglichst ohne Zeitdruck.

Denn auch ein Technologievorsprung ist noch kein Garant für einen unternehmerischen Erfolg. Einige hochgelobte Startups haben das trotz neuer IT-Lösungen und oftmals guter Kapitalausstattungen zu spüren bekommen. Entscheidend ist ein tragfähiges Geschäftskonzept. Innovationen sind in diesem Zusammenhang nicht viel mehr als eine „Rohmasse“.

Wir sprechen bei erfolgreichen Unternehmensgründungen nicht von Innovation, sondern von den innovativen Elementen der Idee und des Konzeptes. Denn ausgehend von der Idee folgt eine systematische Konzeptentwicklung, die Umsetzung in Inhalt und Zeit konsequent durchdekliniert.

Denn – je besser der Gründungsprozess strukturiert ist, desto schneller und erfolgreicher können Sie gründen.

4. Muss eine Geschäftsidee immer die Welt neu erfinden oder kann ich auch mit bewährten Modellen Erfolg haben?

Es klingt paradox, aber Gründungen mit einem hohen selbstentwickelten technologischen Vorteil sind oft weit geringer erfolgreich, als ein Geschäfts­konzept, das keine eigene High-Tech-Lösung vorzuweisen hat.

Letztere können wesentlich flexibler agieren und sowohl die technisch beste als auch im Preis-Leistungsverhältnis attraktivste Lösung nutzen. Dagegen ist der Kapitaleinsatz bei der Entwicklung nachhaltig innovativer technischer Lösungen sehr groß. Fremdkapitalgeber, deren Erfolgserwartungen schmelzen, können dann schnell zum Liquiditätsrisiko werden.

Ob neue Geschäftsidee oder bewährtes Modell, ein wesentlicher Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg ist die Skalierbarkeit bzw. die Möglichkeit, das Angebot zu vervielfältigen. Ein weiterer Faktor ist die „Einfachheit“ des Konzepts. Gerade in der Gründungsphase können komplexe Sachverhalte häufig nicht vollständig bewältigt werden und können sich als Wachstumsbremsen entpuppen. Und nicht zuletzt spielen Risikobereitschaft und Mut beim Gründer eine Rolle. Erfolgreich wird der Gründer sein, der Risiken bestmöglich einschätzen und vermeiden kann.

Faustregel für erfolgreiche Gründer und Gründerinnen: sie sollten immer doppelt so gut und halb so teuer wie der Wettbewerber sein.

5. Gibt es so etwas wie ein Gründergen?

Nein, ein Gründergen wurde noch nicht gefunden. Vielleicht sollte man eher nach einem Unternehmergen suchen?

Jeder hat das Potenzial zum erfolgreichen Unternehmer und muss kein Alleskönner sein. Denn ein gutes Geschäftskonzept ist wie ein Puzzle. Der Gründer bringt eigene Puzzle-Teile mit, wie z.B. Geschäftsidee, Leidenschaft, Spaß am Unternehmertum und genügend Energie, andere müssen erst entwickelt werden. Zusammen mit einem erfahrenen Berater setzt er alle Erfolgsbausteine zusammen. So erst entsteht das Gesamtbild eines Geschäftskonzepts.

Informationsbeschaffung: Internet vs. Gründerseminar vs. Gründungsberater

Bei einer Existenzgründung kommen auf die jungen Gründer viele neue Dinge hinzu, von denen sie vermutlich zum Teil noch nie im Leben etwas gehört haben. Schließlich kann auch niemand von einem  Existenzgründer erwarten die gleichen Erfahrungen zu haben wie ein Geschäftsmann, der seit Jahren erfolgreich ein Unternehmen am Markt führt. Doch es gibt Wege, sich über wichtige Aspekte der Selbstständigkeit näher zu informieren. Neben dem Internet werden auch Gründerseminare und andere Förderungen, sowie Coachings angeboten, die oftmals auch vom Staat oder anderen Institutionen zu großen Teilen gefördert oder bezuschusst werden können. Wer sich auf die Quelle des Internets verlässt findet sicherlich zahlreiche Informationen. Doch sind Recherchen oft mit einem hohen Zeitaufwand verbunden und führen nicht immer zum Erfolg. Gefährlich wird es auch dann, wenn ein Thema nicht richtig verstanden wurde. So kommen dann schnell Fragen zur Umsetzung auf, oder es werden andere Fehler begangen, die unter Umständen viel Geld kosten können. Gründerseminare hingegen sind eine tolle Sache um sich innerhalb kurzer Zeit wichtige Informationen zu besorgen, die für fast alle Existenzgründer von Bedeutung sind und somit den Gründer meistens voran bringen. Der Nachteil hingegen ist, dass solche Gründerseminare immer allgemein gehalten sind und nicht auf die Wünsche und Bedürfnisse des einzelnen Jungunternehmers eingegangen werden kann, da in einem solchen Existenzgründerseminar immer mehrere Teilnehmer sitzen. Durch die geringe Zeit, die zur Verfügung steht, können sämtliche Themen also nur oberflächlich angerissen werden. Wer weitere und fundierte Informationen benötigt kommt also um ein Coaching nicht herum.

Den richtigen Berater finden

Der spätere Erfolg eines Existenzgründers ist zu großen Teilen von der Qualität des Coachings abhängig. Daher ist es ungeheuer wichtig, den richtigen Berater zu finden, der neben allgemeinen Kenntnissen auch fachspezifische Kenntnisse mitbringt. Wichtig ist, dass Sie mit einem seriösen Berater zusammen arbeiten, denn er wird später neben Ihrem halben Lebenslauf auch das Geschäftsvorhaben genau kennen. Nur wenn Sie mit offenen Karten spielen, kann dieser Sie kompetent beraten. Ein umfassendes Beraternetzwerk mit zugelassenen und zum Teil zertifizierten Beratern finden Sie bei www.gruender-welt.com.