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5 Fragen an: Georg Meller (zeitconcept GmbH)

Georg Meller (Regensburg) ist Geschäftsführer der zeitconcept GmbH Personaldienstleistung, ein mittelständisches Personaldienstleistungsunternehmen mit mittlerweile 8 Standorten in Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahre 2002 hat sich das Unternehmen in den Jahren seit Bestehen zu einer festen Größe in der Zeitarbeit und Personalvermittlung entwickelt. Zudem wurde das Unternehmen erst kürzlich vom Nachrichtenmagazin Focus als „Top Personaldienstleister 2015“ ausgezeichnet.

Zeitarbeit: Warum eigentlich nicht?

Bei Arbeitnehmern hat die Zeitarbeit keinen guten Ruf. Zeitarbeitsverträgen haftet der Ruf eines prekären Beschäftigungsverhältnisses an. Viele Jobsuchende schließen daher einer Bewerbung bei einer Zeitarbeitsfirma pauschal aus. Zu Unrecht?
Zeitarbeit ist zunächst einmal nichts anderes, als ein Dreiecksverhältnis zwischen einem Arbeitgeber (Verleiher), einem Arbeitnehmer (Zeitarbeiter) und einem Unternehmen (Entleiher), für das der Arbeitnehmer tätig wird. Zeitarbeitsunternehmen vermitteln ihre Zeitarbeiter an ein Unternehmen mit Personalbedarf.

Was bietet Zeitarbeit?
Mit der Zeitarbeit werden schlechte Bezahlung und unsichere Arbeitsverhältnisse in Verbindung gebracht. Sie steht zudem in der Kritik, die Stammbelegschaft eines Unternehmens zu gefährden. Dabei wurde und wird das Bild der Zeitarbeitsbranche stark geprägt von Berichten über die Arbeitsbedingungen von Leiharbeitern bei Amazon.

Dabei geht unter, dass die meisten Zeitarbeitsfirmen nicht auf Dumpinglöhne und Tarifumgehungen setzen. Sie sind an bestehende Arbeits- und Sozialgesetze gebunden und fÃühren wie andere Arbeitgeber auch Sozialversicherungsbeiträge und Lohnsteuer ab. Arbeitnehmer erhalten wie anderswo bezahlten Urlaub. Außerdem gelten die üblichen Kündigungsregelungen. Bei Unternehmen wie Persona, einem der ältesten Personaldienstleister Deutschlands, richtet sich die Bezahlung nach Tarifverträgen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Für wen eignet sich Zeitarbeit? 
Zeitarbeit bietet gerade für Jobsuchende gute Möglichkeiten, die es schwer haben, beruflich Fuß zu fassen. Nach Arbeitslosigkeit oder einer längeren beruflichen Auszeit wegen Kindererziehung ist die Beschäftigung bei einer Zeitarbeitsfirma eine gute Perspektive für den (Wieder-)Einstieg. Immerhin waren 65 Prozent der Zeitarbeiter zuvor arbeitslos. Auch für ältere Arbeitnehmer können sich durch die Zeitarbeit neue berufliche Perspektiven erschließen.

Berufseinsteiger haben über Zeitarbeit die Möglichkeit, verschiedene Unternehmen kennenzulernen und dabei wichtige Berufserfahrung zu sammeln. Auch wer sich beruflich umorientieren möchte, kann dies über die Zeitarbeit versuchen. Zudem kann das eigene Karrierenetzwerk erweitert werden.

Bewerbung als …

Entgegen einer häufig verbreiteten Meinung suchen Zeitarbeitsfirmen nicht ausschließlich geringqualifiziertes Personal. Zunehmend sind Akademiker und Fachkräfte gefragt. Besonders begehrt sind qualifizierte Bewerber in den Bereichen Ingenieurswesen, erneuerbare Energien, IT, Medizin und Wirtschaftswissenschaften.

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Nach dem Studium

Einsteigen und Aufsteigen – Junge Karriere mit Zeitarbeit

„Wieso ist es für Uni-/FH-Absolventen empfehlenswert, erste Berufserfahrung bei einer Zeitarbeitsfirma zu sammeln?“ Mit dieser Frage beschäftige ich mich nun seit Mitte Dezember und versuche Antworten auf viele Fragen zu finden. Zuerst ist zu klären, was unter dem Begriff Zeitarbeit überhaupt zu verstehen ist.

Zeitarbeit, oftmals auch Personalleasing, Leiharbeit und Arbeitnehmerüberlassung genannt, spielt sich meist innerhalb einer Dreiecks-Beziehung ab. Hierbei verleiht ein Arbeitgeber seinen Arbeitnehmer an einen Dritten, um ihn bei diesem arbeiten zu lassen. Diese „Dritten“ sind oftmals große, bekannte Unternehmen, bei denen ohne gute Kontakte oder interne Bekanntschaften kaum noch freie Stellen angeboten werden. Doch hierzu später mehr.

Wieso ist Zeitarbeit jedoch für einen „jungen“ Arbeitnehmer attraktiv? Im ersten Moment wirkt diese Dreiecks-Beziehung doch eher kompliziert und umständlich. Was die Arbeitnehmerüberlassung jedoch für große Vorteile zu bieten hat, möchte ich nun näher ausführen:

Zum Einen besteht die Möglichkeit in unterschiedlichste Betriebe eingesetzt zu werden, um eine Vielzahl an Tätigkeiten kennen zu lernen oder gleich eine Festanstellung zu wählen. Gerade das Kennenlernen unterschiedlicher Firmen ist meiner Meinung nach sehr attraktiv für Uni-/FH-Absolventen, da man ja oftmals noch nicht so genaue Vorstellungen von einer Tätigkeit hat, wenn man frisch von der Uni/FH kommt und dort nur mit Theorie und wenig Praxis vertraut gemacht wurde.

Darüber hinaus wird auch Arbeitssicherheit bei Personaldienstleitern groß geschrieben. Durch Schulungen, ärztliche Vorsorgeuntersuchungen und Wiederholungsunterweisungen während des Arbeitsverhältnisses soll für eine sichere Beschäftigung garantiert werden. Durch das Prinzip „temp to perm“, wird dem Arbeitnehmer noch dazu ermöglicht, eine Probezeit beim potenziellen Arbeitgeber zu verbringen und währenddessen bei seiner Zeitarbeitsfirma angestellt zu bleiben. Falls einem die Tätigkeit nun doch nicht gefällt, ist man weiterhin bei der Zeitarbeitsfirma beschäftigt und hat keinen Verdienstausfall während nach der passenden Stelle weiter gesucht wird. Auch wenn man als junger Erwachsener vielleicht noch keine großen Zukunftsängste hat und man mehr in den Tag hinein lebt, als große Investitionen zu tätigen, ist es wohl schon ein beruhigendes Gefühl sich bei und mit seiner Arbeitsstelle sicher zu fühlen. Vor allem träumt doch jeder von der Penthousewohnung oder der Villa am Land und dann ist es doch erleichternd zu wissen, dass auch auf Arbeitnehmerseite alles getan wird, um den Arbeitsplatz zu erhalten. Denn wer kann heutzutage schon behaupten auch trotz seines Studiums und damit hoher Qualifizierung einen festen Arbeitsplatz auf Dauer zu haben?!

Auch die Suche nach einer geeigneten Stelle gestaltet sich viel leichter. Man benötigt nicht mehr 20 oder sogar noch mehr Bewerbungen. Eine an eine Zeitarbeitsfirma reicht meist schon aus, um dann erfolgreich weiter vermittelt zu werden. Dies kann zum einen zeitlich sehr entlasten (gerade wenn man nach dem erfolgreichen Studienabschluss noch mehr mit Feiern als der Jobsuche beschäftigt ist) zum anderen kann es auch der Frustration entgegenwirken, die sich schnell einstellt, wenn man die ein oder andere Absage aufgrund von Erfahrungsmangel erhält. Der Personaldienstleister kann somit gleich die passende Stelle heraussuchen und solche negativen Erfahrungen vermeiden.

Der für mich wohl stärkste Vorteil sich nach der Uni/FH an eine Zeitarbeitsfirma zu wenden, sind für mich wohl die exklusiven Stellen bei – wie oben schon genannt – renommierten Firmen, die teilweise öffentlich gar nicht mehr ausgeschrieben werden. Gerade als Absolvent bekommt man oft nicht die Möglichkeit, bei diesen Firmen angestellt zu werden. Dies ist natürlich zum einen auf den Mangel an Erfahrung zurück zu führen, zum Anderen auch auf die Vielfalt der Bewerber, die sich für solche exklusiven Stellen interessieren. Dank der positiven Erfahrungen, die diese Kunden schon mit Personalleasing gemacht haben, erhält man somit durch die Zeitarbeitsfirma einen guten Kontakt an diese Stellen heranzukommen und mit etwas Glück in seinem Traumjob zu arbeiten.

Auch wenn Arbeitnehmerüberlassung oftmals noch negativ behaftet ist – ich finde durch die soziale Art und die arbeitnehmerfreundlichen Angebote, sollte man ihr auf jeden Fall eine Chance geben und sie nicht gleich aufgrund von Gegenargumenten in die hinterste Ecke des Kopfes verbannen. Denn gerade für junge Leute, denen es eben oft noch an praktischer Erfahrung, der richtigen Anleitung oder auch ganz einfach an guten Kontakten fehlt, kann Zeitarbeit nicht nur zufriedenstellende Arbeit in ungewollt freien Zeiten bieten, sondern auch das Sprungbrett für eine große Karriere sein.

5 Fragen an: Die Piening GmbH

1. Können sich Bewerber bei Ihnen im Vorweg über den Bewerbungsprozess informieren?

Bisher besteht diese Möglichkeit leider nicht. Wir planen jedoch, diese Informationen demnächst auf unserer Internetseite zu veröffentlichen, um den Bewerbern einen stets aktuellen Status und detaillierte Möglichkeiten der Vorbereitung liefern zu können. Wir bitten um Nachsehen, dass wir aufgrund zeitlicher Kapazitäten von Anrufen und telefonischen Nachfragen zum Status einer Bewerbung abraten. Sollte die Entscheidung gefallen sein, einen Bewerber zum Erstgespräch einzuladen, werden wir uns schnellstmöglich persönlich bei dem Interessenten melden, um das weitere Verfahren abzustimmen.

 

2. Wo finden Bewerber seriöse Informationen zu Gehältern in bestimmten Branchen

Detaillierte Informationen zum Einkommen stellen wir auf unserer Internetseite nicht zur Verfügung. Wir empfehlen jedoch, die gängigen Stellenbörsen wie beispielsweise Stepstone aufzusuchen, um dort gezielt die gewünschten Informationen zu recherchieren. Eine weitere Anlaufstelle sind Personalzeitschriften, dort sind ebenfalls umfangreiche Informationen zu den Gehältern in unterschiedlichen Branchen aufgeführt.

 

3. Welche Informationen sollten im Anschreiben unbedingt vorhanden sein?

In jedem Fall empfehlen wir, grundlegende Fragen zu beantworten. Warum sind Sie der richtige Kandidat, welche Erfahrungen bringen Sie für die Position mit und weshalb sehen Sie sich als passender Bewerber auf die ausgeschriebene Stelle? Beziehen Sie sich dabei direkt auf die Anzeige und untermauern Sie Ihre Entscheidung durch bisherige relevante Kenntnisse, Gehaltsvorstellungen, den möglichen Eintrittstermin und Ihre persönlichen Kontaktdaten.

 

4. Was halten Sie von anonymisierten Bewerbungen?

Diese Frage ist schwierig zu beurteilen. Im Allgemeinen müssen Unternehmen aufgrund des Fachkräftemangels offener bezüglich neuer Wunschvorstellungen werden. Eine passende Bewerbung wird sich bei guter Qualifikation auch in anonymen Verfahren durchsetzen, doch spätestens im weiteren Bewerbungsverfahren werden die anonymisierten Punkte für beide Seiten geklärt.

 

5. Welche Unterlagen gehören neben Anschreiben und Lebenslauf in die Bewerbung?

Wir benötigen von dem Bewerber neben relevanten Zeugnissen (d.h. alle oder mindestens die letzten drei Arbeitszeugnisse und Ausbildungs- oder Hochschulzeugnis). Ebenso sollten passende Weiterbildungen bescheinigt werden, dazu zählt zwar nicht jeder absolvierte Englischkurs, durch Zertifizierungen können die Chancen jedoch erheblich gesteigert werden.