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5 Fragen an Carsten Bornemann

Carsten Bornemann übernahm im Juli 2007 die Leitung des Vertriebes bei der Firma SL Technical Solutions and Services GmbH. Im Januar 2009 wechselte Herr Bornemann in die Geschäftsführung. Die Firma Staffxperts GmbH aus Bochum ist ein auf die Bereiche Chemie, Energie und Maschinenbau spezialisierter Personaldienstleiter. Die Carsten Bornemann mit seinem Wissen als Dipl.Ing.-Bauwesen vorantreibt.

Versicherungscheck – Teil 2: Die private Rentenversicherung

Die Bevölkerung altert, es mangelt an Fachkräften, immer mehr Junge müssen immer mehr Alte mitfinanzieren – es droht die Altersarmut. Der demographische Wandel droht mit Veränderungen, die es  verständlich machen, dass sich immer mehr Arbeitnehmer privat absichern möchten.
Bei den aktuellen Prognosen des Bundesarbeitsministeriums scheint dies auch sinnvoll: Das durchschnittliche Rentenniveau soll bis 2025 um circa zehn Prozent sinken.

Private Rentenversicherung – ja oder nein? Und wenn ja: Welche Versicherung ist die richtige für mich? Um Ihnen diese Fragen beantworten zu können, interviewen wir im zweiten Teil unseres Versicherungschecks den Versicherungsmakler Alexander Kuhlen.

1. Halten Sie den Abschluss einer privaten Rentenversicherung für sinnvoll?

Grundsätzlich ist es so, dass eine Rentenversicherung im Allgemeinen im Gegensatz zu fast allen anderen Kapitalanlageformen einen wesentlichen Vorteil besitzt. Wir müssen uns vor Augen führen, dass wir einen kontinuierlichen Anstieg der durchschnittlichen Lebenserwartung haben. Unter der Annahme, dass wir möglicherweise 90 Jahre, 100 Jahre oder sogar noch älter werden, garantiert eine Rentenversicherung eine feste und regelmäßige Einnahmequelle im Alter. Ein anderweitig angespartes Vermögen hingegen könnte im Laufe der Jahre irgendwann völlig aufgebraucht sein.
In früheren Jahrzenten war die gesetzliche Rentenversicherung für die meisten von uns völlig ausreichend. Sie ersetzte bei Renteneintritt das wegfallende berufliche Einkommen  und gewährleistete eine angemessene lebenslange Liquidität.
Das sich stetig verschärfende Ungleichgewicht zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfängern führt zu gravierenden Veränderungen innerhalb des gesetzlichen Rentenversicherungssystems. Folge ist, dass das Rentenniveau voraussichtlich immer weiter sinken wird. Gefährlich ist, dass dieser Prozess relativ schleichend voranschreitet. Oft nimmt man die Rentenkürzungen nämlich nur indirekt wahr. Beispiele hierfür sind unter anderem die Anhebung des Renteneintrittsalters von 65 auf 67 Jahre oder die Einführung der Besteuerung der gesetzlichen Rente seit Inkrafttreten des Alterseinkünftegesetzes im Jahr 2005. Auch sogenannte „Nullrunden“ führen immer wieder dazu, dass der reale Rentenwert jedes Einzelnen aufgrund der Inflation faktisch sinkt.
Eine private Altersvorsorge ist daher für jeden unumgänglich, der nicht von Armut im Alter betroffen sein will.
Die private Rentenversicherung kann ein wichtiger Baustein innerhalb eines Altersvorsorgekonzeptes sein und ist erfahrungsgemäß in vielen Fällen durchaus empfehlenswert. Die auf dem Umlageverfahren basierende gesetzliche Rentenversicherung bietet keine echte Planungssicherheit mehr. Eine privat organisierte Rentenversicherung ist daher häufig unabdingbar. Selbstverständlich muss im Vorhinein zunächst einmal immer erst die jeweilige Kunden-Gesamtsituation betrachtet werden. Beim Abschluss nämlich geht man einen Vertrag ein, der üblicherweise über mehrere Jahrzehnte läuft. Die Entscheidung sollte also nicht übers Knie gebrochen werden. Sie sollte viel eher auf einer fundierten Grundlage beruhen.

2. In welchem Alter empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Rentenversicherung?

Ich empfehle einen Abschluss so früh wie möglich, d.h. am besten direkt mit dem Einstieg ins Berufsleben und unmittelbar nach dem Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Der Vorteil liegt darin, dass man bis zum Rentenbeginn ganz einfach noch mehr Jahre Zeit zum Sparen zur Verfügung hat. Hinzu kommt der Zinseszins-Effekt. Dies bringt mit sich, dass die zur Schließung der Rentenlücke aufzubringenden Beiträge verhältnismäßig gering sind.
Oft jedoch wird der Abschluss immer weiter in die Zukunft verschoben oder sogar gänzlich versäumt. Zum einen herrscht bei vielen eine gewisse Unsicherheit die richtige Entscheidung zu treffen. Zum anderen möchten sich viele Kunden auch nicht in ihrem heutigen Lebensstandard einschränken und auf einen Teil ihres Einkommens verzichten, so dass die Beiträge für eine private Rentenversicherung zur Verfügung stehen.

3. Welche Modelle privater Rentenversicherungen gibt es grundsätzlich?

Es gibt verschiedene Arten von privaten Rentenversicherungen, die sich u.a. bezüglich der staatlichen Förderung durch Zulagen oder Steuervorteile sowie hinsichtlich der Besteuerung der Rente selbst unterscheiden. Zu nennen sind hier die normale private Rentenversicherung, die Riester-Rentenversicherung und die Rürup-Rentenversicherung (Basis-Rente). Auch eine Direktversicherung bei Angestellten ist denkbar, die allerdings im Namen des Arbeitgebers eingerichtet wird und somit der betrieblichen Altersvorsorge zuzurechnen ist.
Hat man sich dann für das grundsätzliche Rentenversicherungsmodell entschieden, gibt es eine weitere Differenzierung hinsichtlich der Kapitalanlage innerhalb der Rentenversicherung. So unterscheidet man grob gesagt zwischen klassischen und fondsgebundenen Rentenversicherungen sowie vielen Mischformen. Die klassischen Versicherungen bieten üblicherweise eine garantierte Verzinsung, die fondsgebundenen meist nicht. Tendenziell empfehle ich insbesondere bei langen Vertragslaufzeiten eine fondsgebundene Variante, da diese wesentlich flexibler ist und auch vermehrt in Sachwerte investiert werden kann, so dass der Versicherungswert erfahrungsgemäß nicht so stark durch die Inflation angegriffen werden kann. Klassische Varianten sind aufgrund der überwiegenden Anlage in festverzinsliche Wertpapiere und der anhaltenden Niedrigzinsphase viel eher davon betroffen.

4. Worauf sollte jeder beim Abschluss einer privaten Rentenversicherung achten?

Aufgrund der Komplexität des Marktes und der Vielzahl der angebotenen Produkte ist es für Kunden heutzutage sehr schwer den passenden Vertrag zu finden. Bei der Auswahl einer geeigneten Rentenversicherung sollte man einige Punkte beachten, wie z.B. die Finanzstärke und Erfahrung des Unternehmens, sowie die gegebenen Garantien. Des Weiteren sollte man sich mit dem Thema Kosten beschäftigen. Diese sind zwar in der Regel in die Beiträge einkalkuliert, können sich allerdings von Anbieter zu Anbieter stark unterscheiden. Auch das Thema Kapitalanlage und Fondsauswahl innerhalb des Tarifes spielen eine wesentliche Rolle. Zudem sollte der Tarif eine hohe Flexibilität bieten, so dass man seine private Rentenversicherung an sich ändernde Lebensumstände anpassen kann.

5. Unterscheiden sich die Angebote für Studenten, Azubis, Arbeitnehmer, Beamte und Selbstständige?

In der Regel gibt es keine gravierenden Unterschiede. Es ist jedoch so, dass manche Rentenversicherungen nicht für alle Berufsgruppen staatlich gefördert werden, wie z.B. die Riester-Rente. Einige Versicherer bieten zudem für junge Leute (Studenten, Azubis, Berufseinsteiger) die Möglichkeit, mit einem in den ersten Jahren geringen Starter-Beitrag anzufangen, so dass der Einstieg in die Altersvorsorge vereinfacht wird.

6. Welche Versicherungen bieten seriöse Angebote für die private Rentenversicherung?

Pauschale Empfehlungen für bestimmte Anbieter oder Produkte sind meiner Ansicht nach nicht zielführend, da im Vorhinein zunächst einmal die individuellen Wünsche, Vorstellungen und Ziele des Kunden im Mittelpunkt stehen sollten.
Sinnvoll ist die Kontaktaufnahme mit einem auf das Thema Altersvorsorge und Rente spezialisierten Versicherungsmaklers. Dieser informiert Sie umfassend und unabhängig, kann für Sie den gesamten Anbietermarkt vergleichen und Ihnen einen passenden Vertrag vermitteln. Rechtlich gesehen steht der Versicherungsmakler im Gegensatz zum Ausschließlichkeitsvertreter auf der Seite seiner Kunden.

Sie haben der 1. Teil unserer Serie verpasst? Außerdem haben wir noch Teil 3 zum Thema Berufsunfähigkeit.

Selbständig: Was wenn das Geld knapp wird?

Der Chef oder die Kollegen nerven, der Arbeitsalltag ist langweilig und eintönig geworden und an eigenen Ideen mangelt es nicht: Viele Arbeitnehmer wagen in einer solchen Situation den Schritt in die Selbstständigkeit, um endlich Herr ihrer eigenen Dinge zu sein. Endlich sein eigener Chef sein, selber bestimmen, wann, wo und mit wem gearbeitet wird und wie welche Idee realisiert wird.
Selbstständigkeit klingt zunächst verlockend. Laut KfW-Förderbank gibt es jedes Jahr rund 400.000 Existenzgründungen. Allerdings wird es oft schwierig, wenn aus der langjährigen Idee Realität wird und viele Unternehmensgründungen scheitern und durchlaufen harte Zeiten.
Wenn Ihre eigene Unternehmung noch etwas in den Startlöchern oder in einer Krise festhängt, sollten Sie diese Aspekte überdenken:

 

1.  Motivation

Überprüfen Sie die Motive, welche Sie in die Selbstständigkeit getrieben haben. War es der nervige Chef, die Langeweile im Job, berufliche Not? Oder war da diese Idee, die endlich in die Tat umgesetzt werden wollte, die Sie schon ewig im Kopf hatten und von der Sie zu  100% überzeugt waren?
Wenn Sie Ihre Motivlage kennen, können Sie diese nutzen, um daraus neue Kraft zu schöpfen. Denken Sie an Ihre Beweggründe zur Existenzgründung, führen Sie sich diese regelmäßig vor Augen und kämpfen Sie für Ihre Idee – Wenn Sie von ihr überzeugt sind. Vor allem schwierige Zeiten überstehen Sie leichter, wenn Ihnen eindeutig bewusst ist, warum Sie diese Strapazen eingehen.

 

2. Absicherung

Neben den unternehmerischen Risiken sollten Sie auch Ihre betrieblichen und persönlichen Risiken im Blick haben, wenn Sie den Weg in die Selbstständigkeit gewagt haben. Wichtig ist hier eine allumfassende Absicherung. Für Existenzgründer gibt es dabei eine Vielzahl von Angeboten, die es allumfassend zu prüfen gilt.
Wichtig ist hierbei auch die Frage, was passiert, wenn Ihr Einkommen in einer Krisensituation ausreicht. Die Angebote der Versicherungen sehen hier sehr unterschiedlich aus.
Hinsichtlich der Krankenversicherung können Sie sich als Existenzgründer beispielsweise freiwillig gesetzlich oder privat versichern. Wenn Sie sich zu Beginn Ihrer Unternehmensgründung für die gesetzliche Krankenversicherung entschieden haben, überprüfen Sie die Regelungen bei Wegfall des Einkommens, sobald eine Krisensituation droht. Auf krankenkasse-vergleich.de finden Sie hierzu genauere Informationen.
Auch die Bedingungen weiterer persönlicher und beruflicher Versicherungen in Krisensituationen sollten Sie umgehend prüfen, sobald Ihre Unternehmung in eine schwierige Situation kommt.

 

3. Idee

Viele haben ein bestimmtes Handwerk gelernt und machen sich damit selbstständig machen. Der Grafiker gestaltet fortan seine eigenen Broschüren, der Cafémitarbeiter eröffnet sein eigenes Lokal.  Dies kann gut funktionieren, vor allem, wenn Sie bereits vor Eröffnung des Geschäfts ein gutes Netzwerk haben, welches Sie bei der Gründung unterstützt.
Gerät Ihr Unternehmen jedoch in Schieflage ist die entscheidende Frage ist: Wie unterschiede ich mich mit meinen Dienstleistung und Produkten von der Konkurrenz? Welcher besondere Nutzen steckt in meinen Angeboten? Diese Frage sollten Sie eindeutig beantworten können. Überdenken Sie Ihr Geschäft hinsichtlich dieser Idee, entdecken Sie Lücken im System und versuchen Sie diese zu schließen und kontinuierlich an sich und Ihrer Unternehmung zu arbeiten.

 

Nur wenn Sie einerseits von Ihrer Idee überzeugt und leidenschaftlich bei der Arbeit sind und andererseits ein Klientel vorhanden ist, welches Ihre Produkte nachfragt, kann es gelingen aus einem langsamen Start oder einer Krise zu lernen und künftig im Schnellgang voran zu kommen.