Ausbildungsmarketing: So gewinnen Sie potentielle Azubis für sich

„Die Fachkräfte von morgen ansprechen, gewinnen und binden“ – Dies ist der rote Faden, der sich durch das neue Werk „Ausbildungsmarketing 2.0“ von Christoph Beck und Stefan F. Dietl (Hrsg.) zieht. Sie beschäftigen sich damit, dem Fachkräftemangel in deutschen Unternehmen entgegen zu wirken, geben wirksame Tipps und klären über die wichtigsten Themen und Methoden auf. Was Ausbildungsmarketing nun genau ist und auf welche Konzepte und Fokusthemen es ankommt, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Einführung

Beim Ausbildungsmarketing geht es im Grunde darum, die beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten eines jeden einzelnen in den Vordergrund zu stellen, um eine gute berufliche Handlungsfähigkeit zu erhalten bzw. zu erweitern und so einen beruflichen Aufstieg zu ermöglichen. Dabei sollen die Ausführungen im Ausbildungsmarketing 2.0 deutlich machen, dass das Thema „Ausbildungsmarketing“ nicht ausschließlich mit Fokus auf die berufliche Erstausbildung gesehen werden sollte, sondern auch die Berufsausbildungsvorbereitung, die berufliche Fortbildung und die Umschulungen ins Gewicht fallen. Es geht also darum zukünftige Fach- und Führungskräfte zu gewinnen, zu entwickeln und vor allem auch zu binden, und zwar möglichst so, dass in jeder Bildungs- und Erfahrungsphase die Identifikation und das Commitment zum Unternehmen möglichst gewinnbringend sind.

Ein weiterer wichtiger Baustein des Ausbildungsmarketings ist die duale Ausbildung. Sie ist ein zentraler Erfolgsfaktor für das Geschäftsmodell in Deutschland und bringt den Unternehmen viele Erfolge. Die Verfügbarkeit von gut qualifizierten Fachkräften ist entscheidend für die Geschäftserfolge und Innovationskraft. Die Verknüpfung von Theorie und Praxis bringt die Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten eines jeden Auszubildenden individuell zur Geltung.

Konzepte für das Ausbildungsmarketing

Beispielhaft stellen wir das Konzept „Wahre Schönheit kommt von innen: Ein ganzheitliches Ausbildungsmarketing-Konzept“ vor.

Das Ziel eines jeden Unternehmen sollte es sein, einen Auszubildenden einstellen zu können und dadurch der Ausbildung ihre Legitimation zu geben. Dies gilt auch für Unternehmen, die vielleicht nicht die optimalen Voraussetzungen haben und den Bewerbern nicht direkt ins Auge fallen, doch gerade diese müssen sich den Leitsatz „Wahre Schönheit kommt von innen“ zu Herzen nehmen. Die proaktiven Themen ‚Ansprache, Gewinnung und Einstellung‘ von Auszubildenden muss ganzheitlich und systematisch angegangen werden, damit diese von Erfolg gekrönt werden kann. Die Marketingkonzepte sollten auf das eigene Unternehmen abgestimmt sein und das ganzheitliche Ausbildungsmarketing-Konzept muss in sich stimmig und authentisch sein. Doch bevor überhaupt Marketingmaßnahmen ergriffen werden können, müssen beim ‚originären Marketing‘ grundlegende Vorarbeiten geleistet werden. Detaillierter bedeutet dies, dass zunächst eine Kunden- bzw. Zielgruppe ausgewählt und verstanden werden muss, also: Was ist ihre Motivation/Was ist ihr Wunsch? Anschließend müssen dann darauf abgestimmte Marketingmaßnahmen ergriffen werden. Die Unternehmen müssen quasi ‚von Innen nach Außen‘ arbeiten.

Fokusthemen

Beispielhaft für dieses Thema stehen:

  • Webbasierte Assessments im Ausbildungsmarketing: Mit Online- und Self-Assessments zum richtigen Ausbildungsberuf

In der Praxis sind Online-Assessments häufig schon ein fester Bestandteil im Auswahlprozess. Erweitert man diese jedoch um einen Recrutainment-Faktor (spielersich-simulative Elemente, die einen Einblick in das Unternehmen gewähren), kann der Bewerber zur Selbstauswahl angeregt werden und dabei die Akzeptanz des Instrumentes nachweislich steigern. Auch die direkte Verbesserung der Orientierung ist durch die sog. Self-Assessment-Verfahren möglich, welche einen tiefen Einblick in die Berufsbilder und Tätigkeiten geben und dadurch eine verbesserte Selbstauswahl gewährleisten

  • Ausbildungsmarketing und PR: Von der Werbung zur Kommunikation

Die klassische Arbeitgeberkommunikation der Unternehmen ist mittlerweile nur noch eine von vielen öffentlich dokumentierten Stimmen, deren Zusammenspiel das Image eines Unternehmens formt. Durch die Social Media Kanäle der Unternehmen sind die unabhängigen Stimmen von Bewerbern und Mitarbeiter deutlich wahrnehmbarer geworden und per Mausklick jederzeit Abrufbar, wie z.B. Online-Arbeitgeberbewertungen. Die neue Arbeitgeberkommunikation kann heutzutage also als Dialog mit der Öffentlichkeit verstanden werden, bei dem sich die Erwartungen der Bewerber an die Transparenz von Arbeitgeberqualitäten deutlich erhöht hat.

  • Versteckte Talente entdecken: Ausbildungsmarketing und Bewerberauswahl in einem

Die Suche nach neuen, bisher unberücksichtigten Zielgruppen im Ausbildungsmarketing hat in den letzten Jahren deutlich an Wichtigkeit gewonnen. Passende Bewerber sind rar und gerade deswegen bieten sich, vor allem für Berufs- und Tätigkeitsbereiche, in denen Persönlichkeit und gutes Auftreten wichtig sind, persönlichkeitsorientierte Aktionen (z.B. ‚Berufs Speed Dating‘) an, um auch die verborgensten Talente aus den Bewerbern heraus zu kitzeln.

Die hier aufgeführten Beispiele und Themen sind nur eine kleine Auswahl aus vielen spannenden und abwechslungsreichen Beiträgen – praxisnah und ehrlich. „Ausbildungsmarketing 2.0“ hat und als Team von Karrierefaktor beeindruckt und guten Gewissens können wir sagen: Eine lohnende Investition!

5 Fragen an: Sibylle Kaminski

Die ausgebildete Verlagskauffrau Sibylle Kaminski (http://www.sibyllekaminski.de) ebnet Erfolgswege für Menschen und Unternehmen. Nach dem erfolgreichen Studium der Germanistik, Philosophie und Pädagogik in Köln war Sie lange Zeit Projektleiterin beim WDR, ehe Sie sich für eine Ausbildung zum systemischen Coach entschieden hat und anfing als selbstständig Beraterin und Coach für Unternehmen und Freiberufler zu arbeiten. Die Schwerpunkte liegen bis heute noch auf der Stressbewältigung und Achtsamkeit im Beruf, sowie Unternehmensaufbau und -sicherung und der Kommunikation und Konfliktbewältigung. Nach zahlreichen Weiterbildungen coacht Sie die Menschen heute in den Bereichen Selbst- und Zeitmanagement, Burn-out-Prophylaxe und begleitet sie durch Veränderungsprozesse. Auch Seminare gehören zu Ihrem Arbeitsbereich, vor allem Seminare zum Thema „Relax your work“ finden großen Anklang.

5 Fragen an: Jürgen Kurz

Jürgen Kurz ist Deutschlands „Effizienzprofi“ (Spiegel Online). Als Geschäftsführer der tempus GmbH berät er Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen. In seinen beiden Bestsellern „Für immer aufgeräumt“ und „Für immer aufgeräumt – auch digital“ bietet er zahlreiche Tipps, Checklisten und hilfreiche Praxisbeispiele zum Thema Ordnung und Arbeitseffizienz. Hier erfahren Sie, mit welchen Schritten Sie Papiertürme und ein überquellendes E-Mail-Postfach vermeiden und warum es sich lohnt aufzuräumen.

 

1. Welche Verantwortung haben Arbeitgeber für die richtige Organisation des Arbeitsalltages ihrer Arbeitnehmer?

Eine optimale Arbeitsorganisation ist sowohl Aufgabe des Arbeitnehmers wie auch des Arbeitgebers. Denn beide Seiten haben einen Nutzen, wenn der Mitarbeiter schneller und effizienter arbeitet. Weniger Stress führt zu weniger Suchzeiten. Auch wieder ein Effekt der beiden nutzt.

2. Welche Vorteile hat ein „aufgeräumter Arbeitsalltag“ neben Zeitersparnis noch?

Die größte Herausforderung des modernen Büroarbeiters besteht darin, dass er sich in Sekundenschnelle auf unterschiedlichste Themen einstellen muss. Wenn er sich leicht auf eine Aufgabe konzentrieren kann, die anderen Dinge aber wenn nötig genauso schnell findet, dann reduziert das den Stresslevel. Außerdem passieren weniger Fehler, wenn der Mitarbeiter einen freien Schreibtisch hat und nicht von anderen Dingen abgelenkt wird.

3. Welche Elemente sind für eine erfolgreiche Ordnung im Unternehmen am wichtigsten?

Basis jeglicher Ordnung ist der aufgeräumte Schreibtisch und der systematisch geordnete Computer. Nur wenn jeder Mitarbeiter seinen Schreibtisch und seine Arbeitslast im Griff hat, kann man sinnvoll und effizient zusammenarbeiten. Ausgehend von den organisierten Arbeitsplätzen können dann ganze Abteilungen optimiert werden – mit übergreifenden Themen wie beispielsweise die gemeinsame EDV-Ablage oder das Besprechungsmanagement. Anschließend werden die unternehmensweiten Prozesse in den Blick genommen.

4. Warum erhöht eine verbesserte Ordnung die Mitarbeiterzufriedenheit?

Niemand sucht gerne. Suchzeiten betragen laut aktuellen Studien bis zu 13 % der Arbeitszeit. Die kann man nahezu komplett einsparen. Ordentliche Arbeitsplätze und insbesondere optimierte Strukturen führen zu weniger Rückfragen von Kollegen. Mitarbeiter können sich also mehr auf ihre Arbeit konzentrieren und die nervigen Störungen entfallen.

Außerdem wirkt ein aufgeräumter Arbeitsplatz professionell. Mitarbeiter, die mit einem ordentlichen Schreibtisch signalisieren, dass sie ihr Arbeitspensum im Griff haben, werden bei einer Beförderung bevorzugt. Wenn das nicht zur Zufriedenheit beiträgt …

5. Worauf sollte jeder einzelne Arbeitnehmer achten, um seinen Alltag ordentlicher zu organisieren?

Ganz wichtig ist, den Posteingang zu verarbeiten und nicht zu sichten – sei es in Form von Papier oder digital. Bitte also nicht die Dinge, die man später erledigen möchte auf den Stapel legen, sondern sofort nach einem der folgenden 5 Kriterien verarbeiten:

1. Wegwerfen/Löschen,

2. Weitergeben/Weiterleiten,

3. Ablegen/Archivieren,

4. Erledigen oder

5. Terminieren.

Einen Selbsttest, mit dem Sie herausfinden, wie es um Ihre digitale Ordnung und Effizienz bestellt ist, gibt es hier: www.für-immer-aufgeräumt.de/selbsttest. Probieren Sie es aus!