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5 Fragen an: Iris Schöberl

Bis zu meinem Burn-Out im Jahr 2011 war ich als Rating-Spezialistin für die BayernLB tätig. Diese Tätigkeit hat mich letztlich in ein Burn-Out-Syndrom geführt, welches ich mit professioneller Hilfe nun (im Jahr 2014) erfolgreich überwunden habe. Ich habe gelernt, dass verantwortungsvolles Arbeiten und leistungsangetriebenes Leben auch Spass machen kann, wenn man die Rahmenbedingungen zu seinen Vorteilen ändert. Deshalb habe ich einen ersten Schritt getan und ein Buch über mein Thema Burn-Out („Leiden aus Leidenschaft“)  geschrieben. Ein weiterer Teil mit konkreten Hilfen ist in Arbeit und wird voraussichtlich im Herbst in den Buchhandel kommen.

1. Die Work-Life-Balance findet immer mehr Beachtung, Arbeitsbedingungen verbessern sich, moderne Technik macht flexible Arbeitszeiten möglich. Warum fühlen sich trotz dieser Entwicklung immer mehr Arbeitnehmer gestresst und überfordert?

In der Tat wird derzeit von vielen Unternehmen und arbeitnehmerfreundlichen Einrichtungen sowie der Politik die Verbesserung der Work-Life-Balance propagiert. Dennoch gibt es eine große Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Verbesserung und den tatsächlichen Gepflogenheiten in den Unternehmen. Durch den Trend zur ständigen mobilen Erreichbarkeit des Arbeitnehmers, von dem erwartet wird, dass er überall zu jeder Uhrzeit für seine Vorgesetzen erreichbar sein muss, wird die flexible Arbeitszeit ad absurdum geführt. Der Mitarbeiter ist nicht „freier“ geworden, sondern zum Sklaven der modernen Technik geworden. Die Umstellung auf die ständige Bereitschaft fordert zur Zeit hohen Tribut von Mensch und Wirtschaft.

2. Kurze Stressphase oder Gefahr des Burn Outs: Wie erkenne ich den Unterschied?

Burn-Out erkennt man an dem Zusammenspiel vieler einzelner Punkte über einen längeren Zeitraum

  • keine nachhaltige und vollständige Erholung nach Wochenenden und/oder Urlauben
  • ständige Gereiztheit
  • Zurückzug vom sozialen Leben
  • Ständige „unnatürliche“ Müdigkeit
  • Wunsch nach Beendigung der derzeit herrschenden Situation

Weitere Informationen hierzu lesen Sie bitte in meinem Buch: „Leiden aus Leidenschaft“ nach, welches ich im Kindle-Shop von Amazon veröffentlicht habe.

3. Wie wichtig sind Aspekte wie gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung um ein Burn Out vorzubeugen?

Generell ist gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung gut für den Menschen in jeder Lebenssituation. Alleine reichen diese Punkte sicher nicht aus, um eine Burn-Out zu verhindern. Dennoch unterstützen sie den Genesungsprozess, wenn man Burn-Out Syndrome aufzeigt.

4. Was kann ich außerdem tun, um mein Stresslevel am Arbeitsplatz zu verringern?

Sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten. Gehen Sie offensiv mit dem Thema um. Sie werden sehen, dass nicht nur Sie, sondern viele in Ihrem Umfeld ebenfalls an einer Überarbeitung und hohem Stress leiden. Sprechen Sie mit Ihrem Betriebsarzt. Möglicherweise haben Sie die Chance, gemeinsam mit Kollegen und Vorgesetzten das Klima in Ihrem Unternehmen zu ändern.

5. Wenn es schon zu spät ist: Ich fühle mich leer und ausgebrannt – Wie komme ich hier wieder raus?

Erste Schritte nach dem Erkennen sind:

  • gehen Sie zum Arzt Ihres Vertrauens!
  • Sprechen Sie die Situation an und bitten ihn um professionelle Hilfe!
  • Ihr Arzt wird Ihnen in der Regel medizinische Unterstützung bieten können, oder Sie an entsprechende Einrichtungen vermitteln.

Seien Sie sicher, dass wenn Sie den ersten Schritt in diese Richtung eingeschlagen haben, dann haben Sie bereits den schwersten Schritt getan. Denn die Erkenntnis, dass man in einem Burn-Out steckt und nicht mehr „funktioniert“ ist möglicherweise das Schwerste, was Sie bisher erlebt haben.

Fit durch den Berufsalltag

Das Bewusstsein einer gesunden Lebensweise ist heute aktueller denn je, auch weil die Gesundheitspolitik sich dessen mehr und mehr annimmt. Kein Wunder denn  zahlreiche Erkrankungen die in den letzten Jahren dramatisch angestiegen sind, sind auf die extrem hohen Anforderungen in Beruf und Alltag zurückzuführen.

Natürlich entstehen diese Erkrankungen nicht nur aufgrund einer zu hohen Arbeitsbelastung. Ein wesentlicher Grund dafür ist auch, dass zu wenig  auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung geachtet wird. Auch Bewegung und Entspannung kommen zu kurz. Und hier gerät man in einen Teufelskreis, welcher schwer ist zu durchbrechen.
Für jeden einzelnen von uns ist es also wichtig, oder provokativ gesagt überlebensnotwendig,  eine Balance zwischen gesunder Ernährung, Bewegung und Entspannung zu finden. obgleich genau das für viele Berufstätige nicht mit ihrem Alltag vereinbar zu sein scheint.
Doch nur wer GESUND ist,  kann den täglichen Anforderungen im Job und auch Alltag  ohne Mühe standhalten, ist leistungsfähiger, konzentrierter, widerstandsfähiger und  vor allem auch belastbarer.
Im Gegensatz zu früher, als unser Berufsleben noch vorwiegend von körperlicher Arbeit geprägt war, üben wir heute unsere berufliche Tätigkeit vorwiegend sitzend aus und das häufig bis zu mehr 8 Stunden am Tag und mehr. Kein Wunder also, dass wir unter einem chronischen Bewegungsmangel leiden.

In einer Studie wurde festgestellt, dass mehr als 60 % der Weltbevölkerung sich heutzutage weniger als 30 Minuten am Tag bewegen!
Neben dem Bewegungsmangel kommen dann noch unregelmäßiges Essen, Fastfood, der schnelle Imbiss an der Ecke oder die doch eher ungesunde Mahlzeit in der Kantine hinzu.
Da setzt der Körper nicht nur schnell Fettpolster an,  man fühlt sich selbst oft abgespannt, gestresst, müde und antriebslos.

Folglich brauchen wir uns nicht zu wundern, dass wir nicht nur unschöne Fettpölsterchen ansetzen, sondern auch unter chronischer Müdigkeit und Antriebslosigkeit leiden. Wir fühlen uns mehr und mehr gestresst und abgespannt. Von Rückenschmerzen, verspanntem Nacken bis hin zu Kopfschmerzen und anderen Wehwehchen ganz zu schweigen.

Wie sagte einst Hippokrates so schön: „Krankheiten überfallen den Menschen nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel, sondern sind die Folgen fortgesetzter Fehler wider die Natur.“ Wie soll dieser denn seine Leistung voll erbringen, wenn wir ihn doch tagtäglich vernachlässigen? Nur wenn wir ihm die nötige Ruhe zur Regenration, Bewegung und gesunde Nahrung geben, kann er seine gesunderhaltende Leistung erbringen. Geben wir ihm nicht das was er braucht, bedeutet das unweigerlich Stress für unseren Körper und somit auch für uns. Gewiss, Stress vermag für einen kurzen Zeitraum ganz gut sein. Allerdings sollten wir es meiden, uns einer dauernden Überanstrengung auszusetzen. Viele Gesundheitsbeschwerden sind nämlich auch auf ständigem Stress zurückzuführen. Nicht nur das dadurch die Gefahr an Übergewicht steigt, er fördert unter anderem auch Bluthochdruck, Migräne, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und lässt unseren Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen.

Wenn Sie sich nun die Frage stellen, wie Sie dennoch eine gesunde Lebensweise in Ihren Alltag integrieren, kann ich Sie beruhigen. Es ist wirklich nicht schwer. Und mit den nachfolgenden Tipps, die Sie wirklich in jeden Alltag einbauen können, schaffen auch Sie es! Sicher wird es zu Beginn nicht ganz einfach sein, und Sie sollen auch nicht sofort Ihr ganzes Leben umkrempeln. Wenn Sie sich aber immer einen Tipp herauspicken, und diesen konsequent 4 Wochen einhalten, dann hat sich auch Ihr innerer Schweinehund daran gewöhnt und wird nicht mehr gegen die Bequemlichkeit ankämpfen.

Und so können Sie Schritt-für-Schritt die ungesunden Gewohnheiten in gesunde Gewohnheiten umwandeln und reduzieren so ganz nebenbei Ihren Stresslevel.

  1. Setzen Sie sich zum Essen hin – am besten an einen ruhigen Platz. Nehmen Sie sich Zeit. Essen Sie langsam, denn das Gehirn signalisiert erst nach 20 Minuten „Ich bin satt“.
  2. Beginnen Sie Ihren Tag morgens mit einem vitalisierenden Frühstück. So starten Sie leistungsfähig in den Tag.
  3. Nehmen Sie sich einen gesunden Snack für den kleinen Hunger mit. Das können Karotten, Paprikaschoten, Gurken, ein Apfel oder ein hartgekochtes Ei sein.
  4. Trinken Sie über den Durst. Soll heißen, dass  Sie täglich mindestens 2 Liter  Wasser oder ungesüßte Tees trinken sollten. Wenn Sie auch zu denjenigen gehören, die das gern vergessen, dann lassen Sie  sich doch von Ihrem PC erinnern. Das ist mit einer kleinen Einstellung schnell gelöst.
  5. Regelmäßige kurze Entspannungs-und Fitnessübungen sollten Sie unbedingt in Ihren Arbeitsalltag einbauen. Das kann nach jeder größeren Aufgabe sein oder wenigsten aller 2 Stunden. Es gibt zahlreiche Übungen, die Sie wunderbar am Schreibtisch – machen können. Denn auch unsere Muskeln leiden unter permanentem Stress und Bewegungsmangel. Verspannungen sind so vorprogrammiert und diese können sich zu chronischen Krankheiten entwickeln.
  6. Bewegen Sie sich täglich mindestens 30 Minuten. Fahren Sie morgens mit dem Rad zur Arbeit oder steigen Sie eine S-Bahn-Station früher aus und laufen zügig das letzte Stückchen zum Büro.
  7. Nehmen Sie die Treppe statt den Fahrstuhl.
  8. Überbringen Sie Ihrer Kollegin oder Ihrem Kollegen die Nachricht doch mal persönlich, anstatt immer nur eine e-Mail zuschreiben oder zum Telefonhörer zu greifen.
  9. Nutzen Sie Ihre Mittagspause für einen zügigen Spaziergang.
  10. Meiden Sie Fastfood und fettiges Kantinenessen. Greifen Sie zu etwas Leichtem oder bereiten Sie sich zu Hause etwas Gesundes zu und nehmen es ins Büro mit. Mit einer guten Planung im Voraus ist das wirklich kein Zeitaufwand mehr. Sie werden sehen, nach ein paar Wochen ist es für Sie selbstverständlich Ihre gesunden Mahlzeiten fürs Büro zu Hause vorzubereiten und mitzunehmen
  11. Nutzen Sie die Mittagspause, um frische Nahrungsmittel auf dem nahe gelegenen Wochenmarkt einzukaufen – möglichst zu Fuß oder per Rad. Dann haben Sie wieder ein paar Bewegungsmeilen gesammelt.
  12. Eine weitere Möglichkeit, Zeit beim Einkaufen zu sparen sind die Bio – Onlineportale. Hier können Sie ganz bequem Ihren Wochenbedarf bestellen mit dem Vorteil, dass Ihnen alles direkt nach Hause geliefert wird und Sie trotzdem frische Waren haben.
  13. Auch die zahlreich angebotenen Snacks sind versteckte Dickmacher und Leistungsräuber. Ersetzen Sie diese lieber durch frische Gemüsesticks.

Wenn Sie diese einfachen praxiserprobten Tipps in Ihren Alltag einbauen, sind Sie ein gutes Stück weiter, zahleiche Stressfaktoren zu minimieren. Bauen Sie diese Veränderungen systematisch Schritt-für-Schritt in Ihren Arbeitsalltag ein, und schon bald werden diese Stresskiller Ihnen zu einer lieben und gesunden Gewohnheit werden.

5 Fragen an: Birgit Henke

Birgit Henke ist Coach für Stressmanagement, Entspannungstechniken und Autorin. Sie begleitet Personen auf dem Weg zu einer gesunden Lebensweise, indem Sie je nach ihren individuellen Lebensumständen Möglichkeiten aufzeigt, auch im Alltag  wieder schlank, vital und leistungsfähig zu werden, einfache aber effektive Entspannungstechniken einzubauen und aktives Stressmanagement zu betreiben. Ihren Fokus hat sie dabei vor allem auf berufstätige Personen ausgerichtet, denn gerade dieser Personenkreis ist aufgrund immer höherer Anforderungen, Zeitmangel  und Flexibilität besonders gefährdet. Dazu hat Birgit Henke individuelle Onlinekurse entwickelt. Sie begleitet Ihre Kunden auf dem Weg zu mehr Vitalität und Wohlbefinden gern auch in telefonischen Coachingstunden.

1. Jährlich entstehen der deutschen Volkswirtschaft durch krankheitsbedingte Ausfälle von Arbeitnehmern Kosten in Milliardenhöhe. Wie können Firmen diese Verluste reduzieren?

Es ist mittlerweile wissenschaftlich mehrfach erwiesen, das Arbeit und Gesundheit sehr eng miteinander verbunden sind.
Es reicht heute also nicht mehr aus nur auf Gefahren – und Unfallquellen hinzuweisen oder dem Mitarbeiter einen Anreiz zu verschaffen, regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen.
Die Unternehmen haben es heute mehr oder weniger selbst in der Hand wie „gesund“ ein Mitarbeiter ist. Ich denke, eine betriebliche Gesundheitsförderung hat nur dann langfristig Erfolg, wenn diese direkt in das Managementsystem des  Unternehmens integriert ist. Schließlich hängen Fehlzeiten von zahlreichen Faktoren ab, sie erfordern also ein vernetztes ganzheitliches Denken.
Das Fördern gesundheitsgerechter Bedingungen für den Arbeitsplatz ist demzufolge genauso wichtig wie das gesundheitsgerechte Verhalten am Arbeitsplatz. Es nützt nichts, wenn sich der Mitarbeiter beispielsweise in Eigenregie das Wissen über Stressbewältigungsstrategien angeeignet, diese aber aufgrund schlechter Arbeitsorganisation, Ignoranz in der Führungsetage und ständiger Erreichbarkeit nicht aktiv anwenden kann. Ein weiterer  wichtiger Faktor ist eine gesundheitsgerechte Verpflegung am Arbeitsplatz und Bewegung. Auch hier vermag man schon sehr viel in den alltäglichen Arbeitsablauf integrieren.

Zusammengefasst kann man sagen, dass Maßnahmen wie Gesundes Betriebsklima, Gesundheitsorientierte Führung durch das Unternehmensmanagement, Gesunde Arbeitsorganisation im Unternehmen, Gesundheitsfördernde Verpflegung am Arbeitsplatz und Bewegung für einen dauerhaften Erfolg stehen. 

2. Welche Berufe sind besonders anfällig für krankheitsbedingte Ausfälle.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben in einer Statistik erfasst, dass ca. rund 70% der krankheitsbedingten Fehlzeiten auf 5 Krankheitsgruppen entfallen. Darunter fallen Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Atemwege, Verletzungen, physische Erkrankungen und Herz-Kreislauferkrankungen. Arbeitnehmer die schwer körperlich arbeiten sind  besonders anfällig, was den Bewegungsapparat betrifft, aber auch diejenigen die einer überwiegenden sitzenden Tätigkeit nachgehen fallen u.a. in diese Kategorie.
Über psychische Beschwerden, berichten häufig  diejenigen die außerhalb der normalen Arbeitszeit arbeiten oder Probleme haben, Beruf und Freizeit zu trennen. Aber auch diejenigen die lange Anfahrtswege zur Arbeit zurücklegen müssen, die ständig erreichbar sind oder  immer am oberen Limit arbeiten sind großen psychischen Belastungen ausgesetzt. Auch Call Center Mitarbeiter und Berufe der Krankenpflege reihen sich hier ein.

3. Was kann jeder Arbeitnehmer im Alltag selber tun, um trotz Druck und Stress gesund zu bleiben?

Zunächst einmal muss jedem bewusst werden, dass Gesundheit auch Eigenverantwortung ist, Verantwortung wie wir unser Leben führen.
Dazu zählen neben einer ausgewogenen, gesunden Ernährung auch Bewegung und das Wissen darüber, welche Faktoren bei dem Einzelnen Stress auslösen. Nur so können diese dann langfristig gezielt minimiert und ausgeschaltet werden.
Wichtig ist zu lernen, Prioritäten zu setzen, sich Freiräume zu schaffen, dass heißt auch mal Nein sagen können. Auch das Delegieren von Aufgaben und ein aktives aber sinnvolles Zeitmanagement helfen Stressfaktoren zu minimieren.
Da Stress jedoch sehr individuell wahrgenommen wird, ist auch das Managen von Stress sehr komplex und individuell. Hier muss wirklich jeder für sich ein aktives Stressmanagement betreiben.

4. Wie wichtig sind ausgleichende Aktivitäten wie Sport neben der Arbeit?

Bewegungsmangel steht an 5. Stelle der führendsten Risikofaktoren an Sterbefällen in Deutschland. Das zeigt deutlich, dass Bewegung äußerst wichtig ist, um gesund und fit zu bleiben. Zudem ist Bewegung ideal um Stress abzubauen.
Die positiven Effekte, die sich bei ausreichender und regelmäßiger Bewegung einstellen, werden auch die letzten Bewegungsmuffel überzeugen. So wird die Durchblutung von Gehirn und Muskeln gefördert, so dass die Leistungsfähigkeit wieder erhöht ansteigt, verspannte Muskeln lockern sich – Rückenschmerzen und Kopfschmerzen lassen nach,  es stellt sich eine allgemeine geistige und körperliche Frische und Vitalität ein.
Dabei ist es so ziemlich egal, wie wir uns Bewegung verschaffen. Wichtig ist, dass die Muskeln aktiviert werden, der Puls ansteigt und der Stoffwechsel auf Touren kommt. Das kann man schon morgens in den Alltag integrieren, indem man beispielsweise mit dem Rad ins Büro fährt oder die Treppen in die 5. Büroetage nimmt. Genauso gut kann man auch dem typischen Mittagstief davonlaufen, indem man nach einem gesunden Snack einen zügigen Spaziergang macht. Der positive Nebeneffekt dabei ist, dass man wieder fit und erfrischt an die noch zu erledigenden Aufgaben herangeht.

5. Welche weitere Entspannungstechniken empfehlen Sie bei Stress im Beruf?

Generell empfehle ich Techniken, die man recht schnell erlernen  und in jeder Situation anwenden kann.
Bewährt haben sich verschiedene Atem- und Augenübungen wie „der Blick in die Ferne“ oder die „verzögerte Atmung“. Die verzögerte Atmung ist eine Variante um schnell Stressreaktionen und Müdigkeit abzubauen. Hierbei sitzt man aufrecht und locker, die Füße auf den Boden gestellt. Die Handflächen liegen auf den Oberschenkeln und die Augen sind geschlossen. Nun atmet man normal ein und sofort langsam wieder aus. Das Entscheidende daran ist, das die Ausatmung sehr viel langsamer erfolgt als das Einatmen.

Um jedoch gezielt gegen Stress anzugehen, empfehle ich zusätzlich das Erlernen des Autogenen Trainings oder der Progressiven Muskelentspannung.
Der Vorteil des einmal erlernten Autogenen Trainings liegt darin, dass man dieses wirklich überall anwenden kann und sich tatsächlich sekundenschnell entspannen kann. Und die Übungen aus der Progressiven Muskelentspannung sind auch einzeln gut im Alltag anzuwenden um  Muskelverspannungen schnell wieder zu lösen bzw. gar nicht erst aufkommen zu lassen.

5 Fragen an: Stefan Buchner

Stefan Bucher ist Geschäftsführer der UBGM. Er ist studierter Gesundheitswissenschaftler und Pädagoge, der Unternehmen zur Organisations- und Personalentwicklung berät. Sein Ziel ist es gesunde Leistungsfähigkeit langfristig zu erhalten und zu steigern.

1. Welche Berufskrankheiten sind aktuell auf dem Vormarsch, welche auf dem Rückzug?

In den Unternehmen sind ganz klar die psychischen Erkrankungen, wie das sog. „Burnout-Syndrom“ auf dem Vormarsch. Hierzu zählen im weitesten Sinne psychische Erschöpfungszustände in Verbindung mit bereits eingetretenen messbaren körperlichen Symptomen, depressive Episoden bis hin zu manifesten Depressionen sowie Angststörungen.  Arbeitsunfälle, Verletzungen und Vergiftungen sind hingegen Dank des vorbildlichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes in deutschen Unternehmen rückläufig.

2. Was können Unternehmen tun, um den innerbetrieblichen Krankenstand zu senken?

Die Einführung klarer Regeln zum Umgang mit modernen Kommunikationsmitteln, wie E-Mail und Smartphone sowie eine klare Kommunikation der Erwartungen zur Erreichbarkeit von Mitarbeitern. Es sollte weiterhin klar kommuniziert werden, dass sich die Mitarbeiter ganz bewusst Regenerationsphasen zum Erhalt ihrer Gesundheit und Leistungsfähigkeit einplanen müssen. Außerdem sollte Unterstützung bei der Bewältigung von beruflichen und privaten Problemen gegeben werden, z.B. durch Flexibilisierung der Arbeitszeiten, temporäre Entlastung von Aufgaben und Termindruck bis hin zu Beratungsangeboten von Psychologen oder Psychotherapeuten. Aber auch die klassische Wirbelsäulengymnastik oder mobile Massage-Angebote haben noch längst nicht ausgedient. Darüber hinaus richten immer mehr Unternehmen Ruheräume für ihre Mitarbeiter ein, damit sich diese z.B. nach der Mittagspause etwas erholen können.

3. Welche Gesundheitsförderungsmaßnahmen empfehlen Sie Unternehmen mit einem kleinen Budget in diesem Bereich?

Hier empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnern, wie z.B. Ärzten, Physiotherapeuten oder Fitness-Studios. Die Verbesserung der Kommunikation zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter kostet kein Vermögen. So unterschätzen viele Führungskräfte den Einfluss von „Gesundem Führen“ auf die Mitarbeitergesundheit. Aber auch die Unternehmensleitung kann hier als prägender Faktor der Unternehmenskultur mit bestem Beispiel vorangehen und z.B. regelmäßig in der Mittagspause eine Runde spazieren gehen oder sich durch Sport fit halten. Und wer weiß, vielleicht sieht das ja ganz zufällig sogar der eine oder andere Mitarbeiter aus dem Unternehmen.

4. Was kann jeder Arbeitnehmer präventiv tun, um trotz stressigen Jobs gesund zu bleiben?

Nur eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann den Treibstoff für die hohen Anforderungen des heutigen Alltags liefern. Der Mitarbeiter von heute ist in meisten Fällen ein „Höchstleistungsmitarbeiter“, der durch Fast Food und Pizza nicht genügend Energie für Höchstleistung erhält.

Darüber hinaus hält regelmäßiger Sport Körper und Geist fit. Wer Höchstleistung bringen muss, der braucht auch einen fitten Körper, der Belastungen gewohnt ist und denen auch Stand halten kann. Hierzu ist es ratsam 2-3 Mal pro Woche Ausdauersport zu treiben, da dieser den größten gesundheitlichen Nutzen hat und nebenbei auch noch für ein frisches Aussehen zuträglich ist.

Aber auch regelmäßiges Abschalten, z.B. durch E-Fasten, also das Ausschalten aller elektronischen Medien, ist sehr empfehlenswert. Der Mitarbeiter sollte sich in Entspannungstechniken, wie z.B. Yoga oder Tai Chi üben, um das Abschalten nach der Arbeit wieder zu erlernen. Denn viele von uns können das überhaupt nicht mehr. Aber auch regelmäßiges tiefes Durchatmen ist ein guter Anfang.

5. Welche Vorgehensweise empfehlen Sie Arbeitnehmern, bei denen die Stressfalle bereits zugeschnappt hat, um dieser wieder zu entkommen?

Öffnen Sie sich jemandem aus dem Unternehmen an, zu dem sie Vertrauen haben und der Ihnen erst einmal zuhört. Im besten Falle ist das der Chef oder eine Vertrauensperson. Nehmen Sie Angebote zur Beratung bei psychischen Problemen wahr, wenn es diese bereits im Unternehmen gibt. Sagen Sie Ihren Kollegen oder Vorgesetzten, wenn sie keine Kapazitäten mehr haben. Lernen Sie also „Nein“ zu sagen. Machen Sie pünktlich Feierabend und schalten Sie z.B. das BlackBerry nach der Arbeit und vor allem im Urlaub ab. Nutzen Sie die Auszeiten bewusst zum Erholen und stürzen Sie sich nicht noch in Freizeitstress. Wenn das alles nicht hilft, dann ziehen Sie die Reißleine bevor es Ihr Körper tut und klinken Sie sich eine längere Zeit aus dem Unternehmen aus, z.B. durch ein Sabbatical oder unbezahlten Urlaub.

5 Fragen an: Markus Hanauer

Markus Hanauer (*19.08.1977) erkannte schon sehr früh das enorme Potenzial des Internets für das Gesundheitswesen. Mit 21 Jahren brach er sein Studium der Betriebswirtschaftslehre ab und gründete Spirit Link Medical mit Sitz in Erlangen.
Die Healthcare-Agentur mit digitalem Schwerpunkt entwickelt heute mit über 50 Mitarbeitern integrierte Marketing-Kampagnen für führende Pharma- und Medizintechnik-Unternehmen. In seiner Funktion als Geschäftsführer legt Markus Hanauer ein besonderes Augenmerk auf eine starke und lebendige Unternehmenskultur, von der alle Seiten profitieren: Mitarbeiter, Kunden und Spirit Link Medical als Arbeitgeber.

1. Wie attraktiv ist eine Agentur als Arbeitgeber heute?

Agenturen genießen als Arbeitgeber keinen guten Ruf: Viele denken sofort an lange Arbeitstage, miserable Bezahlung, die Fluktuation ist häufig hoch und der Frust immer wieder groß. Wir glauben jedoch daran, dass es nicht zwangsläufig so sein muss und hatten von Anfang an das Ziel zu zeigen, dass es auch anders geht. Was wir unseren Mitarbeitern bieten – eigenverantwortliches Arbeiten in einem dynamischen Umfeld, individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und flache Hierarchien – hat viele aus unserem heutigen Team überzeugt, sich bewusst für ein Agenturleben und gegen Konzernstrukturen zu entscheiden. Unsere Mitarbeiter schätzen die dynamische Team- und Projektarbeit sowie das damit verbundene voneinander Lernen und Verantwortung übernehmen. In überschaubaren Strukturen geschieht dies sehr rasch und ist Herausforderung und Chance zugleich. Doch nicht nur das Feedback unserer Mitarbeiter gibt uns recht: Wir sind dieses Jahr von Great Place to Work unter die 100 besten Arbeitgeber in Deutschland gewählt worden. Wir waren damit die bestplatzierte Agentur in Deutschland.

2. Was ist bei Spirit Link Medical anders als bei anderen Agenturen?

Entscheidend für uns sind drei Aspekte: die Zufriedenheit unserer Kunden, die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter sowie der wirtschaftliche Erfolg von Spirit Link Medical – und zwar genau in dieser Reihenfolge. Dieser Dreiklang muss ausgewogen sein– erst dann sind wir auf dem richtigen Weg. Langfristige Beziehungen zu Kunden und Mitarbeitern stehen für uns dabei an oberster Stelle, für Kurzfristigkeit ist bei Spirit Link Medical kein Platz. Nicht das Wachstum ist der Treiber für uns, sondern starke Werte, die den Umgang mit den Kunden und das Miteinander im Team in der täglichen Arbeit prägen. Was aber nicht heißt, dass wir auf Erfolg verzichten wollten: Unsere Erfahrung hat sogar gezeigt, dass sich das extrem positiv auf die beim Kunden abgelieferte Qualität auswirkt. Wir wollen den Erfolg sozusagen verglücklichen.

3. Wie sieht das konkret aus?

Unser Ziel lautet: Höchste Qualität für den Kunden und ein professionelles, konstruktives Miteinander. Damit das klappt und sich die Mitarbeiter dabei selbst verwirklichen können, ist für uns das „wie“ entscheidend: Wie gehe ich mit anderen um, wie erledige ich meine Arbeit und wie möchte ich von meinen Kollegen behandelt werden? Ein wertschätzender Umgang miteinander und eine offene Atmosphäre sind für mich die Basis zu einem glücks- und erfolgsorientierten Arbeitsplatz.

Ein weiteres wichtiges Element ist eine direkte konstruktive Feedbackkultur. Wir glauben, wenn Feedback geben unter bestimmten Bedingungen abläuft, ist es gewinnbringend für beide Seiten.
Gute Beispiele sind hier unsere jährlich stattfindende Mitarbeiterbefragung, die uns u.a. zeigt, wie zufrieden unsere Mitarbeiter sind. Oder unsere Kunden-Reviews, die nach jedem größeren Projekt durchgeführt werden. Konkret bewertet der Kunde anhand eines Fragebogens den Verlauf der Zusammenarbeit sowie das Ergebnis. Pro Jahr führen wir ca. 50 bis 60 Reviews durch und das seit acht Jahren. Die Ergebnisse werden dann intern veröffentlicht und besprochen – ein Prozess, der durch seine Transparenz für unser Team einen großen Lern- und Motivationsfaktor hat.
Auch Überstunden verschwinden bei uns nicht im Nirwana, sondern werden erfasst und entweder ausbezahlt oder in Freizeit umgewandelt. Unsere Mitarbeiter sollen sich nicht ausgebeutet fühlen, sondern etwas für ihre Leistung erhalten – und sind so im Umkehrschluss motivierter.

Work-Life-Balance ist bei uns auch mehr als ein Lippenbekenntnis: Wir finden es wichtig, dass unsere Mitarbeiter neben der Arbeit ein Privatleben haben. Deshalb sind wir stolz darauf, dass in unserem Team vom ambitionierten Yoga-Lehrer bis hin zum passionierten Kochbuchautor viele private Talente vertreten sind.

4. Wie vermeiden Sie Frust und Stress bei Spirit Link Medical?

Ganz kann man diese beiden Aspekte nie vermeiden, wenn intensiv im Team gearbeitet wird: Da entstehen unwillkürlich immer wieder Momente, die mit Frust und Stress verbunden sind. Man kann gegensteuern, indem man sensibel auf Dinge reagiert und, wie wir es tun, z.B. regelmäßig Trainings zu Themen wie Stressmanagement anbietet.

Entscheidend aus meiner Sicht sind aber vor allem drei Aspekte: Eine starke Führungskraft, Offenheit und eine gute Kommunikation. Die Mitarbeiter dürfen sich nicht alleine gelassen fühlen, müssen aktiv durch ihre Führungskraft unterstützt werden und unbedingt offen sagen dürfen, wenn etwas nicht gut läuft oder sie Verbesserungsvorschläge haben.

Ein gutes Beispiel hierfür sind die kontinuierlichen Updates der Geschäftsführung. Damit halten wir das Team über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden, beziehen die Mitarbeiter in Entscheidungen ein und hören aufmerksam zu, wie sie die Zukunft der Agentur sehen.

Generell ist die Unternehmenskultur bei Spirit Link Medical durch viele gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Arbeit geprägt – gemeinsamer Sport, kulinarische Events oder regelmäßige Firmenausflüge wie zuletzt die gemeinsame Fahrt zur Comprix Verleihung in Berlin. Dies gehört für uns genauso dazu wie der fachliche Austausch. Ein zentraler Ort ist unsere Küche, in der man sich mittags trifft, gemeinsam kocht und auch über andere Dinge als Arbeit spricht. Oder unser Rückzugsort, das sogenannten Baumhaus – ein speziell gestalteter Raum mit Wohlfühl- und Relax-Atmosphäre – indem die Mitarbeiter ausspannen, nachdenken, einfach mal für sich sein können. So wird das Zugehörigkeitsgefühl gestärkt und Frust bzw. Stress bei der täglichen Arbeit nehmen nicht so leicht überhand.

5. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?

Wir suchen uns unsere Mitarbeiter sehr genau aus. Wichtig dabei: Der künftige Mitarbeiter muss absolut brennen für das, was er tut und sollte unser Werteverständnis teilen sowie zu unserer Kultur passen. Er muss unbedingt ein Teamplayer und darf kein Ellenbogen-Typ sein. Der potenzielle Kandidat sollte zudem selbstreflektierend sein, Schwächen zeigen können und – nicht zuletzt –eine große Portion Humor und Spaß mitbringen. Darum nehmen wir uns für den Auswahlprozess auch genügend Zeit: Wir versuchen, den Kandidaten möglichst gut kennen zu lernen und ihn den potenziellen Kollegen persönlich vorzustellen. Diese können dann ihre Meinung in die finale Entscheidung einbringen. Auch für den Bewerber hat dieser Prozess Vorteile: Er lernt uns als Agentur im Vorfeld sehr genau kennen. So merken beide Seiten meist schnell, ob es passen könnte oder nicht.